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Kurz und Knapp<br />
Inklusion nicht<br />
gegen jede Vernunft<br />
Der Verein katholischer deutscher<br />
Lehrerinnen (VkdL) hält<br />
die Versprechen des im Oktober<br />
beschlossenen nordrhein-westfälischen<br />
Inklusionsgesetzes für<br />
pädagogisch unverantwortlich<br />
und realitätsfern.<br />
Kinder und Jugendliche mit Behinderung<br />
sollen ab August 2014<br />
einen Rechtsanspruch auf einen<br />
Regelschulplatz haben. Die Schulreform<br />
sei nicht ausreichend vorbereitet,<br />
den in Anhörungen von<br />
Behindertenorganisationen, Lehrerverbänden<br />
und Experten geäußerten<br />
Bedenken würde nicht Rechnung<br />
getragen, so die Kritik. Die<br />
Reform werde ohne Rücksicht „auf<br />
Kosten der Schüler durchgeboxt“.<br />
Das Fehlen von Qualitätskriterien<br />
werde vor allem die schwächsten<br />
Glieder treffen: die Schüler mit<br />
Behinderungen, die eigentlich unterstützt<br />
werden sollten. VkdL<br />
Katholische Schule<br />
darf Muslime ablehnen<br />
Eine katholische Grundschule<br />
darf einen muslimischen Schulanfänger<br />
ablehnen, wenn seine<br />
Eltern die Teilnahme am katholischen<br />
Religionsunterricht und<br />
an Gottesdiensten verweigern.<br />
Dies hat das nordrhein-westfälische<br />
Oberverwaltungsgericht im September<br />
in einem Eilbeschluss entschieden.<br />
Es bestätigte damit einen<br />
Beschluss des Verwaltungsgerichts<br />
Minden. Die Eltern hatten sich bei<br />
der Schulanmeldung geweigert,<br />
den im Anmeldebogen formulierten<br />
Wunsch zur Teilnahme an<br />
Religionsunterricht und Schulgottesdiensten<br />
zu unterschreiben.<br />
Sie hatten in der Forderung laut<br />
Gericht einen Verfassungsbruch<br />
und ein Aufdrängen gegenüber<br />
Andersgläubigen gesehen. Laut<br />
Oberverwaltungsgericht hingegen<br />
ist die Ablehnung rechtens. Der<br />
Beschluss ist nicht anfechtbar. OVG<br />
Bischofskonferenz<br />
verleiht Medienpreis<br />
Die Deutsche Bischofskonferenz<br />
hat zusammen mit der<br />
Gesellschaft Katholischer Publizisten<br />
und dem Katholischen<br />
Medienverband zum elften Mal<br />
den Katholischen Medienpreis<br />
verliehen.<br />
Der Juryvorsitzende Bischof Dr.<br />
Gebhard Fürst betonte: „Das Hören,<br />
aber auch das Sehen kann das<br />
Herz tief berühren.“ So trügen<br />
Journalisten zur Wandlung der<br />
Welt bei. Bei den Printmedien gewann<br />
Lara Katharina Fritzsche<br />
mit „Das Leben nach dem Tod in<br />
Utøya“, wo 67 Opfer einem Amokschützen<br />
zum Opfer gefallen waren<br />
(ZEITmagazin). Bei den elektronischen<br />
Medien wurde Heidi Specogna<br />
für „Carte Blanche“ (ARTE)<br />
ausgezeichnet, einen berührenden<br />
Bericht über die Opfer von Vergewaltigungen<br />
und Plünderungen<br />
in der Republik Kongo. DBK<br />
Michael Bommers: Zwischenruf<br />
Sonne, Mond,<br />
und Sterne?<br />
Nun soll also der Heilige Martin<br />
dran glauben. Die Forderung des<br />
NRW-Linken Rüdiger Sagel, das<br />
Sankt-Martins-Fest abzuschaffen<br />
und stattdessen nur noch „Sonne,<br />
Mond und Sterne-Feste“ zuzulassen,<br />
ist ein weiterer Vorstoß in<br />
Richtung „Säkularisation 2.13“.<br />
Immer wieder einmal vernimmt<br />
man Forderungen, christliche Traditionen<br />
und Symbole aus dem öffentlichen<br />
Raum zu verbannen.<br />
Die sogenannten „Kruzifix-Urteile“<br />
sind in Bayern und Italien bis<br />
heute allerdings praktisch ohne<br />
weitgehende Folgen geblieben –<br />
Gott sei Dank!<br />
Der Gottesbezug in der Präambel<br />
unseres Grundgesetzes, das Bewusstsein<br />
einer Verantwortung vor<br />
Gott und den Menschen, konnte leider<br />
nicht in die Europäische Verfassung<br />
hinübergerettet werden.<br />
Wir wissen: Sprache steuert Bewusstsein<br />
und Haltung, verändert<br />
schließlich Verhalten. Wir sprechen<br />
noch von „Weihnachtsmärkten“,<br />
obschon vermutlich bereits ein<br />
überwiegender Anteil des Kirchenvolkes<br />
über Inhalt und Bedeutung<br />
von Weihnachten keine gesicherte<br />
Angabe mehr machen kann.<br />
Michael Bommers, Leiter des <strong>BKU</strong>-<br />
Arbeitskreises Christliche Spiritualität.<br />
Foto: privat<br />
Diejenigen, die Religion aus<br />
dem öffentlichen Leben verdrängen<br />
möchten, verweisen stets auf Toleranz<br />
und die Gefahr der Diskriminierung.<br />
Die aktuelle Debatte um<br />
den Heiligen Martin hat jedoch in<br />
erfreulicher Weise klargestellt,<br />
dass auch Muslime und andere<br />
Gläubige an christlichen Traditionen<br />
festzuhalten wünschen.<br />
Aber: Andersgläubige möchten<br />
mit uns „auf Augenhöhe“ sprechen.<br />
Sie fragen uns, was uns noch heilig<br />
sei. Es ist gut zu wissen, dass<br />
Religion eine wesentliche Dimension<br />
von Kultur und auch wirtschaftlichem<br />
Erfolg ist. Europa,<br />
so Theodor Heuss, „ist auf drei Hügeln<br />
erbaut“. Einer davon ist Golgotha<br />
und steht für den Ein-Gott-<br />
Glauben der Juden und der Christen.<br />
In diesem Bewusstsein sind<br />
wir – gerade auch als Mitglieder<br />
des <strong>BKU</strong> – eingeladen, unseren<br />
christlichen Glauben nicht zu verleugnen,<br />
sondern ihn stets besser<br />
kennenzulernen und ihn zu bekennen.<br />
<strong>BKU</strong>-Journal 4 2013 13