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mend eine wichtige Rolle spielt, ist das Smartphone. Wir haben<br />
häufig das Gefühl, auf je<strong>de</strong>s Blinken und Klingeln antworten<br />
zu müssen, auch um zwei Uhr morgens, wenn Sie vergessen<br />
haben, das Ding abzustellen. Psychologisch gesehen reagieren<br />
wir auf das Smartphone, weil wie uns gerne ablenken lassen<br />
und weil wir Neues lieben.<br />
Die negative Interpretation sieht etwas an<strong>de</strong>rs aus: Da wir in<br />
virtualisierten Unternehmen nicht mehr so viel Zeit im Büro<br />
verbringen, fühlen wir uns zur „virtual face time“ gezwungen:<br />
Wir möchten beweisen, dass wir immer arbeiten, da unser<br />
Chef uns nicht sehen kann. Wenn er uns um zwei Uhr morgens<br />
eine E-Mail schickt, tendieren wir dazu, sie sofort zu lesen<br />
und zu beantworten. Das ist höchst ungesund. Die Daten, die<br />
die Universität Cambridge für uns gesammelt hat, belegen,<br />
dass Chefs dieses Verhalten ausnützen, ihre Mitarbeiter auf die<br />
Probe stellen und sie drängen, rund um die Uhr verfügbar zu<br />
Zukunft im Kopf.<br />
„Die Extremform <strong>de</strong>s zukünftigen<br />
Unternehmens hat keine Mitarbeiter<br />
und keine Gebäu<strong>de</strong> mehr.“<br />
Nicola Millard<br />
sein. Die Cambridge-Studie hat gezeigt, dass je<strong>de</strong>r dritte Mitarbeiter<br />
die Tatsache, dass die Arbeit in das Privatleben eindringt,<br />
als Belastung empfin<strong>de</strong>t. Ich selbst habe mein E-Mail-Verhalten<br />
betrachtet und war geschockt, dass ich etwa 40 Prozent meines<br />
Arbeitstags mit <strong>de</strong>m Bearbeiten von E-Mails zugebracht habe.<br />
Heute rufe ich nur noch zweimal am Tag meine E-Mails ab –<br />
morgens als Erstes und abends als Letztes.<br />
Die Generation Z <strong>de</strong>r ab Mitte <strong>de</strong>r 1990er-Jahre Geborenen<br />
wächst gera<strong>de</strong> heran. Sie sind Zukunftsforscherin: Wie wird<br />
sie die Arbeitswelt än<strong>de</strong>rn?<br />
Millard: Die Generation Z und die Generation Y <strong>de</strong>r ab 1980<br />
Geborenen sind natürliche Zusammenarbeiter. Sie tauschen<br />
sich in sozialen Medien über quasi alles aus. Es mag sein, dass<br />
sie das irgendwann bereuen, aber grundsätzlich ist das eine<br />
Qualität, die Unternehmen brauchen. Die schlechte Nachricht<br />
für Arbeitgeber betrifft das geistige Eigentum. Wie schützen<br />
Unternehmen ihre geistigen Eigentumsrechte vor Mitarbeitern,<br />
die gerne alles mit allen bere<strong>de</strong>n und teilen? Und: Die Generationen<br />
Z und Y sind keine E-Mailer. Das ist einfach nicht<br />
ihr Kanal. Sie mögen Instant Messaging und soziale Medien.<br />
Das Dilemma ist, dass die über 50-Jährigen E-Mails lieben,<br />
aber die unter 24-Jährigen sie nicht unbedingt lesen. In einigen<br />
Unternehmen probiert man daher etwas Interessantes aus: Die<br />
jüngeren Mitarbeiter fungieren als Mentoren für Seniormanager<br />
in <strong>de</strong>n unterschiedlichen Kommunikationskanälen. Dieses<br />
umgekehrte Mentoring kann <strong>de</strong>n über 50-Jährigen helfen, die<br />
Vorteile <strong>de</strong>r neuen Kommunikationsformen zu verstehen. In<br />
zehn Jahren gehören fast 50 Prozent <strong>de</strong>r Arbeitnehmer <strong>de</strong>r Generation<br />
Z an, das heißt, die Unternehmen sehen in Bezug auf<br />
Vernetzung und Zusammenarbeit eventuell ziemlich an<strong>de</strong>rs<br />
aus als heute.<br />
Interview: Bettina Geuenich und Stefanie Hornung<br />
09_2012 wirtschaft+weiterbildung 17<br />
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