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Beispiel Schach: Eine<br />
große Chance, sich<br />
spielerisch die Welt <strong>de</strong>s<br />
strategischen Denkens<br />
zu erschließen.<br />
Foto: Valeriy Lebe<strong>de</strong>v / shutterstock.<strong>de</strong><br />
(zum Beispiel Höhe <strong>de</strong>r Zeiteinsparung<br />
für sich und Höhe <strong>de</strong>r Zeiteinsparung für<br />
das Team) hatte – ein echter Mehrwert im<br />
Lernprozess!<br />
Auch bei <strong>de</strong>r Gestaltung <strong>de</strong>r Lernanwendung<br />
gilt, dass mehr nicht unbedingt<br />
besser ist. Ein 3D-Welt ist schön und zunächst<br />
auch interessant, da man sich viel<br />
freier bewegen kann als in einem flachen<br />
2D-Raum. Gleichzeitig besteht aber die<br />
Gefahr, dass <strong>de</strong>r Lerner sich zu sehr auf<br />
die Steuerung seiner Figur statt auf die<br />
Lern- und Spielziele konzentriert. Außer<strong>de</strong>m<br />
reicht eine 3D-Welt allein nicht<br />
aus, um eine spielerische Lernerfahrung<br />
zu ermöglichen. Sind keine weiteren<br />
Spielmechanismen vorhan<strong>de</strong>n, han<strong>de</strong>lt<br />
es sich bestenfalls um eine realitätsnahe<br />
Simulation – schlechtestenfalls um einen<br />
misslungenen Versuch. Wohingegen sehr<br />
wohl Wert auf eine <strong>de</strong>taillierte und ansprechen<strong>de</strong><br />
Gestaltung gelegt wer<strong>de</strong>n<br />
sollte, ist bei <strong>de</strong>r Visualisierung <strong>de</strong>r Lerninhalte<br />
in Grafiken, Fotos, Animationen,<br />
Vi<strong>de</strong>os o<strong>de</strong>r Simulationen. Dies er möglicht<br />
es nämlich, mit Anwendungsbezug<br />
zu lernen, anstatt lediglich Faktenwissen<br />
zu büffeln und somit <strong>de</strong>n Transfer in die<br />
Praxis zu erleichtern.<br />
Spielmechanismen, die häufiger<br />
eingesetzt wer<strong>de</strong>n sollten<br />
Beson<strong>de</strong>rs zielführend sind jene Mechanismen,<br />
die <strong>de</strong>n Lerner immer wie<strong>de</strong>r<br />
zum Lerninhalt zurückführen, statt ihn<br />
davon abzulenken. Die folgen<strong>de</strong>n Mechanismen<br />
bieten sich daher an, wobei auch<br />
hier auf <strong>de</strong>n korrekten Einsatz geachtet<br />
wer<strong>de</strong>n muss.<br />
1 Das Ziel <strong>de</strong>s Spiels.<br />
Durch ein Spielziel und spielerische Herausfor<strong>de</strong>rungen<br />
wird <strong>de</strong>r Lerner immer<br />
wie<strong>de</strong>r dazu motiviert, sich mit einem<br />
Thema zu beschäftigen. Jedoch reichen<br />
Ziele und Herausfor<strong>de</strong>rungen, die nur<br />
<strong>de</strong>m Vorankommen im Spiel dienen,<br />
nicht aus. Ein Beispiel: Der Lerner läuft<br />
mit einer Figur von Lernelement zu Lernelement<br />
und überwin<strong>de</strong>t durch Sprünge<br />
und Klettern verschie<strong>de</strong>ne Hür<strong>de</strong>n, um<br />
dann doch nur „herkömmliche“ E-Learning-Inhalte<br />
präsentiert zu bekommen.<br />
Statt<strong>de</strong>ssen müssen die Spielziele an <strong>de</strong>n<br />
Lerninhalt gekoppelt wer<strong>de</strong>n, sodass für<br />
<strong>de</strong>n Lerner <strong>de</strong>utlich wird, zu welchem<br />
(spielerischen) Zweck er sich gera<strong>de</strong> mit<br />
diesen Inhalten beschäftigen soll. Bei<br />
einer problemorientierten Herangehensweise,<br />
wie sie in Spielen üblich ist, wird<br />
<strong>de</strong>r Lerner zuerst vor das Problem gestellt<br />
und muss sich das erfor<strong>de</strong>rliche Wissen<br />
dann erst erarbeiten. Seit Langem ist bekannt,<br />
dass Wissen, das man sich selbst<br />
erarbeitet hat, <strong>de</strong>utlich besser im Gedächtnis<br />
haften bleibt. Ein Beispiel ist die<br />
interaktive Animation „Liberale Gesundheitspolitik“<br />
von <strong>de</strong>r virtuellen Aka<strong>de</strong>mie<br />
<strong>de</strong>r Friedrich-Naumann-Stiftung. Die<br />
Mission lautet, das Gesundheitswesen in<br />
Form eines fiebern<strong>de</strong>n Erste-Hilfe-Koffers<br />
fit für die Zukunft zu machen. In<strong>de</strong>m er<br />
eine Reihe strategischer Fragestellungen<br />
bearbeitet, lernt <strong>de</strong>r Nutzer etwas über liberale<br />
Gesundheitspolitik und senkt dabei<br />
das „Fieber“ unseres Gesundheitswesens. r<br />
09_2012 wirtschaft+weiterbildung 43