CURT VON BROCKE
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AB&l / HAUS DER FUNKINDUSTRIE IN BERLIN.CHARLOTTENBURG / INNENANSICHT<br />
DER BAU DES HAUSES DER DEUTSCHEN FUNKINDUSTRIE<br />
ARCHITEKT: PROFESSOR HEINRICH STRAUMER :.<br />
HIERZU 17 ABBILDUNGEN<br />
Auf unsere Bitte hat uns Herr Professor Straumer über dt* R«U« Radio-Halte sehr faselnde Mitteilungen gemadtt Wir entnehmen ihnen das folgende. Die Schriftleitting<br />
'......<br />
Die Mechanisierung der technischen Erfordernisse des<br />
modernen Lebens muß nicht unbedingt eine „Amerikanisierung"<br />
bedeuten. Wäre dies der Fall, so müßte nach<br />
allem, was man von „drüben" neuerdings hört, die Meinung<br />
aufkommen, der neuzeitliche Zweckbau bedürfe der<br />
Hand eines Baukünstlers im kontinentalen Sinne nicht<br />
mehr. Ich unterstelle, daß eine lebendige Schönheit<br />
nicht ganz ohne romantische Erinnerungen für mich begreiflich<br />
ist. Das Wesentliche bleibt dabei die aus der<br />
Weltanschauung vorhandene grundsätzliche Einstellung,<br />
aus der von selbst die Form entsteht, die dann entweder<br />
eine rein mechanisierte oder eine romantisch erinnernde<br />
Harmonie aufweist. Wie immer, beschäftigen<br />
solche Gedanken den Kopf erst nachträglich, wenn das<br />
Werk dasteht und, ohne eigentlich gewollt zu sein, nach<br />
dieser oder jener Richtung sich ausdrückt.<br />
So war der Arbeitsvorgang, nachdem mir die Aufgabe<br />
oblag, der natürlichste und einfachste von der Welt. Es<br />
handelte sich um eine lange Halle, die eine genügende<br />
Breite zur Unterbringung der Ausstellungsflächen haben<br />
sollte. Das Haus sollte in Holz gebaut werden, weil dieVertreter<br />
der Radio-Wissenschaft die Einwirkung des Eisens<br />
ausgeschaltet wissen wollten. Die energische Gerade der<br />
Hölzer auszudrücken und im Binderprofil zu steigern,<br />
erschien mir gegenüber segmentförmig geschnittenen<br />
Bohlenträgern wirkungsvoller. So entwickelte sich aus<br />
den Skizzen verschiedener Konstruktionssysteme der in<br />
straffer Linie ansteigende Binder, abgeschlossen durch<br />
ein horizontales Verbindungsstück. Je großer der Unterschied<br />
zu den senkrechten Stützen und der sehr langgestreckten<br />
Binderschrägen sich erreichen ließ, je eindrucksvoller<br />
mußte die Form der Halle in Erscheinung treten.<br />
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M. B, ix 3