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CURT VON BROCKE

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ZWEI HALLEN IM LUFTSCHIFFHAFEN <strong>VON</strong> ORLY BEI PARIS (VGL, S. 112)<br />

Im inneren sind noch Teile der Lehrgerüste sichtbar. Die zu verglasende Umrahmung* des Eing-angstores Ist erst teilweise ausgeführt. Die Hallen sind monolith in Eisenbeton<br />

ausgeführt, sind 275 m lanjj, 60 m hoch und am Fuß 91 m breit Das parabolische Profil ist besonders zur Überwindung- des Winddrucku hwachnet.<br />

ARCHITEKT; E. FREYSSINET<br />

Die Hauptkonstruktion der Binder gliedert sich in<br />

einen Binderbock und die Binder selbst, die nach der<br />

Spezialkonstruktion der Deutschen Holzbauwerke Carl<br />

Tuchscherer A.G. mit sogenannten Ringdübeln an den<br />

Verbindungsstellen zur Ausführung gekommen sind.<br />

Bei allen Ausführungen in Holz ist dem Umstand besonderes<br />

Gewicht beizumessen, daß das Holz unter<br />

den Temperatureinflüssen arbeitet Bei der Ausführung<br />

des Hauses der Deutschen Funkindustrie hat dies insofern<br />

besondere Bedeutung, als alle Holzteile aus<br />

feuerpolizeilichen Gründen mit Verputz bekleidet sind.<br />

Trotz der starken Temperaturschwankungen, denen das<br />

Bauwerk bereits ausgesetzt war, haben sich bisher noch<br />

keinerlei Nachteile aus den Bewegungen des Holzes<br />

gezeigt, so daß angenommen werden darf, daß die<br />

Beschaffenheit der Hölzer sowohl wie die Art der<br />

Konstruktion der Verbindungsstücke eine zweckmäßige<br />

ist. Für die Dach eindeckung wurde gespundete Holzschalung<br />

mit doppelliegendem Kiespreßdach mit darunter<br />

liegenden Korkisolierplatten in Verputz gewählt;<br />

die Fenster in der Halle sind einfach mit äußerer Verleistung<br />

ausgeführt und in Rohglas verglast, während<br />

die Fenster in den Vorbauten als Kastendoppelfenster<br />

ausgeführt wurden. Die Anordnung von Oberlichten<br />

war in den Räumen des Vorbaues notwendig. Die<br />

sparsamste Anordnung des Grundrisses war hiervon<br />

abhängig. Aus den Oberlichten entsteht naturgemäß<br />

eine starke Einwirkung auf die Raumform selbst. Der<br />

Gegensatz zwischen Lichtfläche und Massivteilen wird<br />

immer derart stark sein, daß eine künstliche Umformung<br />

des Raumes, etwa durch verschiedene Höhenlage der<br />

Oberlichte, unwirksam bleibt. Es sind deshalb die<br />

Oberlichte in allen Fällen zusammengelegt worden,<br />

so daß die Räume sich um diese Lichtflächen auch<br />

konstruktiv zwingend gliedern.<br />

In der äußeren Gestalt drückt die Formgebung des<br />

Hauses einfach das aus, was sich konstruktiv ergeben<br />

hat. Es war nur mein Bestreben, diese Massen zu<br />

ordnen und in den Abmessungen gegeneinander abzuwägen.<br />

Der farbigen Wirkung dienen in erster<br />

Linie gleichmäßig durchgeführte horizontale Streifen<br />

in Backsteinmauerwerk. Die Elemente, die so die<br />

Formgebung darstellen, sind die glatten, grauen Wandflächen,<br />

die in entsprechendem Verhältnis gelagerten<br />

Fenster und die sich wiederholenden horizontalen Streifen<br />

in Backstein, soweit Massivbau zur Ausführung<br />

kam. Um die Gleichmäßigkeit der horizontalen Gliederung<br />

auch im äußeren Aufbau der Halle betonen<br />

zu können, wählte ich die Anordnung von Holzfliesen,<br />

die mit demselben Backsteinrot, jedoch nunmehr durchaus<br />

handwerksgerecht, gestrichen worden sind.<br />

Ü (Ohne die rasch entschlossene und klar disponierte<br />

Hilfe, die mir Professor Paul Rössler, Dresden, bei der<br />

Ausmalung geleistet hat, hätte die farbige Behandlung<br />

im Innern und Äußern in der kurzen Zeit nicht erreicht<br />

werden können. Professor Heinrich Straumer.<br />

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