Forschungsplan 2013 final.pdf - IFSH
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<strong>IFSH</strong> <strong>Forschungsplan</strong> <strong>2013</strong><br />
3.3. Zentrum für EUropäische Friedens- und Sicherheitsstudien (ZEUS)<br />
1. Größere Forschungsvorhaben<br />
1.1 Organisierte Kriminalität und lokaler Kapazitätsaufbau als Herausforderung maritimer<br />
Sicherheit Deutschlands und der EU<br />
Signatur<br />
ZEUS-13-F-01<br />
Status<br />
Projekt beantragt (1. Stufe)<br />
Laufzeit <strong>2013</strong>-2016<br />
Finanzierung<br />
Sicherheitsforschungsprogramm der Bundesregierung (Finanzierungvorbehalt)<br />
Geschätztes Finanzvolumen 460.000 €<br />
Projektverantwortung Hans-Georg Ehrhart<br />
Bearbeiter<br />
Hans-Georg Ehrhart, Kerstin Petretto<br />
Verortung Arbeitsprogramm Terrorismus<br />
Problembeschreibung:<br />
Maritime Sicherheit ist für die Welthandelsnation Deutschland ebenso unverzichtbar wie für die Europäische<br />
Union. In den letzten Jahren sind die Herausforderungen für die Sicherheit der deutschen und<br />
internationalen Seeschifffahrt deutlich gestiegen. Diese Entwicklung trifft insbesondere auf die Hauptschifffahrtsrouten<br />
um das Horn von Afrika und den Golf von Guinea zu. Maritimer Terrorismus und<br />
organisierte Kriminalität (OK) in Form von Piraterie sowie Drogen- und Waffenschmuggel oder anderen<br />
Gefahrenstoffen sind Ausdruck dieser zunehmenden Unsicherheit, deren Ursachen vor allem in<br />
politischen Konflikten und sozialen Dynamiken vor Ort zu finden sind. Deutschland bemüht sich seit<br />
einigen Jahren darum, diesen Sicherheitsrisiken mit einem verschiedene Instrumente, Methoden und<br />
Politiken umfassenden Ansatz zu begegnen. Ein wichtiger Bestandteil zur Entwicklung adäquater<br />
Sicherheitslösungen ist es, den Aufbau von Kapazitäten vor Ort zu unterstützen. Allerdings mangelt es<br />
an einer vertieften Analyse der mit den Sicherheitsrisiken verbundenen lokalen und regionalen politischen<br />
Konflikte und sozialen Dynamiken. Das Projekt ist Teil des beim BMBF beantragten Verbundprojekts<br />
„Maritime Sicherheit – Zur Zukunft kooperativen Regierens für den Schutz von Bürgern vor<br />
maritimen Gefahrenlagen“ (MARIS).<br />
Fragestellung/Hypothesen:<br />
Das Projekt des <strong>IFSH</strong> befasst sich mit der Frage, welche politischen Konflikte und sozialen Dynamiken<br />
am Horn von Afrika und im Golf von Guinea, zweier für Deutschland bedeutsamer Seewege, die<br />
maritime Sicherheit beeinträchtigen können: Von der These ausgehend, dass maritime Unsicherheit<br />
am effektivsten durch lokal geprägte Lösungsansätze einzudämmen ist, möchte das Projekt untersuchen,<br />
welche Handlungsoptionen Deutschland zur Verfügung stehen, um organisierten Formen transnationaler<br />
Kriminalität im maritimen Raum zu begegnen. Aufbauend auf einer Analyse der jeweiligen<br />
lokalen Kontextbedingungen und einer Bestandsaufnahme der örtlichen Kapazitäten in den Hochrisikoregionen<br />
soll erarbeitet werden, welche Akteure und Institutionen sich zur Zusammenarbeit mit<br />
deutschen und europäischen Stakeholdern anbieten und wie die Seewege besser geschützt werden<br />
können.<br />
Theoretische Ansätze und Methoden<br />
Die angewendeten Methoden umfassen zum einen die Auswertung wissenschaftlicher Publikationen,<br />
öffentlicher Dokumente, Datenbanken und Statistiken. Zum anderen sind Interviews und Diskussionen<br />
mit Akteuren vorgesehen, die sich mit dem Aufbau maritimer Sicherheitskapazitäten befassen. Im<br />
Fokus stehen dabei deutsche und europäische Stakeholder sowie Gespräche mit Experten aus den betroffenen<br />
Regionen. Theoretisch baut das Teilprojekt auf dem vom BMBF geförderten Projekt PiraT<br />
auf. Es greift dessen erweitertes Risikomodell auf, wobei der Fokus auf den Gelegenheiten und Freiräumen<br />
sowie den Motivationen der Täter liegt. Um die Möglichkeiten und Grenzen des Aufbaus lokaler<br />
Kapazitäten zu analysieren, wird der Ansatz der Security Governance verwendet.<br />
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