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Forschungsplan 2013 final.pdf - IFSH

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<strong>IFSH</strong> <strong>Forschungsplan</strong> <strong>2013</strong><br />

1.9 Contested Principles, Contrasting Practices: Security Relations in Russia and<br />

the EU’s ‘Shared Neighbourhood’<br />

Signatur<br />

ZEUS-13-F-05<br />

Status<br />

Antrag in Vorbereitung<br />

Laufzeit <strong>2013</strong>-2015<br />

Finanzierung<br />

DFG<br />

Geschätztes Finanzvolumen 150.000<br />

Projektverantwortliche Sebastian Mayer<br />

Bearbeiter<br />

Sebastian Mayer<br />

Verortung Arbeitsprogramm Konzepte<br />

Problembeschreibung:<br />

Im Mittelpunkt des geplanten Projekts steht die Sicherheitsordnung und die ihr zugrundeliegenden<br />

dominanten Muster der Problembearbeitung in der aus Belarus, der Ukraine, Moldawien, Georgien,<br />

Armenien und Aserbaidschan bestehenden „gemeinsamen Nachbarschaft“ Russlands und der EU. Sie<br />

markiert einen Teilabschnitt der breiten und unscharf verlaufenden Grenze, an der zwei durch jeweils<br />

verdichtete Sicherheitsinteraktion gekennzeichnete regionale Sicherheitskomplexe – EU-Europa und<br />

die Post-Sowjetunion – aufeinandertreffen und sich teilweise überlappen. Die sechs postsowjetischen,<br />

überwiegend multi-ethnisch zusammengesetzten Staaten sind seit ihrer Unabhängigkeit 1991 durch<br />

eine Reihe latenter, häufig aber offen und gewaltsam ausgetragener Konflikte gekennzeichnet. Diese<br />

entspringen einer komplexen Gemengelage aus Nationalismus sowie Bestrebungen, politische Herrschaft<br />

an ethnisch homogene Territorien zu binden. Hinzu kommen Eingriffe externer Akteure (USA,<br />

Türkei…), die sich um die Entschärfung von Spannungen bemühen und versuchen, bestimmten und<br />

untereinander oft inkompatiblen Leitbildern und Ordnungsvorstellungen zum Durchbruch zu verhelfen.<br />

Zu den Motivlagen involvierter Akteure gehören auch wahrgenommene ökonomische Interessen –<br />

unter anderem im Kontext der Förderung und des Transports von Hydrokarbonreserven. Russland, als<br />

Rechtsnachfolger der Sowjetunion, nimmt die Region in besonderem Maße als legitime Einflusssphäre<br />

wahr. Aber auch aus der Perspektive der um ostmitteleuropäische Länder erweiterten EU gewinnen<br />

die sechs Staaten an Bedeutung. Sie werden von Brüssel verstärkt als neue Nachbarschaft perzipiert,<br />

die es durch den Export liberal-demokratischer Normen und Regeln zu stabilisieren gilt.<br />

Fragestellung/Hypothesen:<br />

Das Projekt zielt darauf ab, die Emergenz und den Wandel der Sicherheitsordnung in dieser Grenzregion<br />

systematisch zu beschreiben, theoriegeleitet zu erklären und aus den Befunden Möglichkeitsräume<br />

wie auch Schranken effektiver externer Konfliktlösungsstrategien abzuleiten. Der Untersuchungszeitraum<br />

erstreckt sich auf die beiden Dekaden seit der Unabhängigkeit der sechs Staaten<br />

1991. Eine zentrale Vermutung ist die, dass sich das Profil der regionalen Sicherheitsordnung und sein<br />

Wandel über Zeit am plausibelsten durch eine Kombination aus macht- und normbasierten Variablen<br />

erklären lassen. Jene können die Entwicklungen in der Nachbarschaft zwar partiell erklären. Vermutlich<br />

wird es aber erst die Berücksichtigung ideationaler Erklärungsfaktoren erlauben, Präferenzänderungen<br />

regionaler Akteure, die Bedeutung internationaler Normen, Mechanismen von Bedrohungsperzeptionen,<br />

die Dynamiken innerstaatlicher Konflikte wie insgesamt die beobachtbare Variabilität von<br />

Konflikt und Kooperation angemessen zu erfassen. Eine weitere, als Trendaussage zu formulierende<br />

Antwort soll auf die Frage gefunden werden, ob und in welchem Ausmaß die verstärkte kooperative<br />

oder antagonistische Sicherheitsinteraktion innerhalb der Nachbarschaft die (durch die Abwesenheit<br />

von grenzüberschreitender Sicherheitsinteraktion definierte) Grenze zwischen den beiden Sicherheitskomplexen<br />

EU-Europa und Post-Sowjetunion zunehmend einebnet und somit die Herausbildung einer<br />

kooperativen oder konfliktgeladenen gesamteuropäischen Sicherheitsordnung begünstigt.<br />

Theoretische Ansätze und Methoden:<br />

Das Projekt bedient sich eines vergleichenden Theorietests konkurrierender neorealistischer und sozialkonstruktivistischer<br />

Hypothesen. Es verortet sich im Kontext der Literatur um den „(new) security<br />

regionalism“, der sich aus einer großen Bandbreite verschiedener Positionen speist. Diese reichen von<br />

staats-, macht- und militärzentrierten Ansätzen auf der einen, bis hin zu stark normativ ausgerichteten<br />

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