als pdf-Datei - AGV Bau Saar
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Aktuell<br />
Am 5. Dezember war es mal wieder so<br />
weit: Traditionell zum Jahresende<br />
stand die Abschlusssitzung des Erweiterten<br />
Beirates „ins Haus“, und<br />
zwar dieses Mal – nach jahrelanger<br />
Pause – wieder im neu renovierten<br />
Haus der <strong>Saar</strong>ländischen <strong>Bau</strong>wirtschaft,<br />
das zu diesem Anlass festlich<br />
erstrahlte. Im Rahmen der internen<br />
Sitzung gab Hauptgeschäftsführer<br />
Weyers einen Jahresrückblick und<br />
wagte eine vorsichtige Vorausschau<br />
aufs Jahr 2014. Weiter ging er auf aktuelle<br />
baupolitische Themen im Zuge<br />
der Koalitionsverhandlungen von<br />
CDU/CSU und SPD und Haushaltsfragen<br />
ein.<br />
Jahresabschluss des Erweiterten Beirates<br />
SSGT-Präsident Fried zu Gast<br />
dazu gehöre vor allem auch das Erscheinungsbild<br />
der Städte. Bernardi<br />
äußerte die Hoffnung, dass durch die<br />
im Koalitionsvertrag festgeschriebenen<br />
5,6 Mrd. Euro an Entlastungssummen<br />
und Städtebauförderungsmittel<br />
sowie die vollständige Erstattung der<br />
Nettoausgaben für die Grundsicherung<br />
im Alter und der Erwerbsminderung<br />
bei der Kinderbetreuung die<br />
Kommunen weiter entlastet und im<br />
Hinblick auf Investitionstätigkeiten<br />
handlungsfähiger würden.<br />
Jürgen Fried: „Ich betrachte die Kommunen<br />
<strong>als</strong> wichtigen Auftraggeber<br />
und hoffe, dass sich durch den neuen<br />
Koalitionsvertrag der finanzielle Spielraum<br />
der Kommunen verbessert und<br />
wir künftig wieder mehr Investitionen<br />
tätigen können“. Angesichts der derzeitigen<br />
desaströsen Finanzsituation<br />
der Kommunen – die aktuellen Kontokorrentverbindlichkeiten<br />
der Kommunen<br />
belaufen sich auf 1,9 Mrd. Euro<br />
und werden sich bis 2016 auf 2,3 Mrd.<br />
Euro erhöht haben, hinzu kommen Investitionskredite<br />
in Höhe von 1,1 Mrd.<br />
Euro – sah Fried für die Kommunen<br />
allerdings derzeit wenig Spielraum.<br />
Durch die strukturellen Probleme verfügten<br />
die saarländischen Kommunen<br />
im Bundesvergleich nur über 80 % der<br />
Einnahmen anderer Kommunen. 33<br />
von 52 saarländischen Kommunen<br />
müssten derzeit einen Haushaltssanierungsplan<br />
aufstellen. Ständig neue<br />
Gesetze von Bund und Land wie zum<br />
Beispiel das saarländische Konnexitätsprinzip<br />
wirkten sich auf kommunaler<br />
Ebene aus, seien jedoch nicht gegenfinanziert<br />
oder würden kompensiert.<br />
Dazu gehörten Eingriffe in den kommunalen<br />
Finanzausgleich seitens des<br />
Landes, die den Kommunen aufgelasteten<br />
Kulturausgaben oder steigende<br />
Sozialleistungen.<br />
Zur Lösung der kommunalen Finanzmisere<br />
forderte Fried von Bund und<br />
Land eine Entlastung bei den Sozialkosten,<br />
einen Altschuldentilgungsfonds,<br />
die Neuausrichtung des Solidaritätszuschlags,<br />
die Neugestaltung des Länderfinanzausgleichs<br />
und die Einführung<br />
eines echten Konnexitätsprinzips im<br />
<strong>Saar</strong>land.<br />
Kirsten Schilt, verantwortlich für Presse<br />
und Öffentlichkeitsarbeit, stellte die<br />
für das Frühjahr 2014 geplante Kampagne<br />
„Azubi am <strong>Bau</strong> - Wir brauchen<br />
dich!” vor.<br />
Im offiziellen Teil konnte Präsident<br />
Hans-Ludwig Bernardi den amtierenden<br />
Oberbürgermeister von Neunkirchen<br />
und neu gewählten alternierenden<br />
Präsidenten des <strong>Saar</strong>ländischen<br />
Städte- und Gemeindetages Jürgen<br />
Fried begrüßen. Bernardi wies in seiner<br />
Eröffnung auf die Wichtigkeit der<br />
Kommunen für die saarländische <strong>Bau</strong>wirtschaft<br />
hin, nicht zuletzt auch im<br />
Hinblick auf den hohen Sanierungsstau,<br />
der nun zügig abgebaut werden<br />
müsse. Das <strong>Saar</strong>land sei zudem von allen<br />
Bundesländern von der demographischen<br />
Entwicklung in den kommenden<br />
Jahren am stärksten betroffen<br />
und müsse neben dem Erhalt der Fachkräfte<br />
verstärkt auch auf deren Zuwanderung<br />
setzen. Dazu müsse das<br />
Land an Attraktivität gewinnen und<br />
6<br />
Die Einrichtung des Kommunalen Entlastungsfonds<br />
(KELF) seitens des Landes<br />
und die Möglichkeit der Aufnahme<br />
eines Sonderkredites für rentierliche<br />
Maßnahmen (z. B. energetische<br />
Sanierung) seitens der Kommunen,<br />
schaffe, so Fried, einen Spielraum für<br />
die Kommunen für künftige Investitionen.<br />
Hinzu kämen die im Koalitionsvertrag<br />
eingestellten 5 Mrd. Euro im<br />
Bereich der Verkehrsinfrastruktur sowie<br />
700 Mio. Euro an Städtebauförderungsmittel<br />
und die Mittel für Eingliederungshilfen.<br />
All diese Maßnahmen könnten, so<br />
Fried, zu einer Verbesserung der Kommunalhaushalte<br />
beitragen und Spielräume<br />
für Investitionen in notwendige<br />
Infrastrukturmaßnahmen schaffen.<br />
„Denn“, so Fried, „das Schönste für einen<br />
Bürgermeister ist, wenn etwas gebaut<br />
wird und er stolz darauf sein<br />
kann. Dies trage nicht zuletzt auch<br />
zum Selbstbewusstsein der Bürger und<br />
einem positiven Stadtbild bei“.