Politikwissenschaft 148 - DVPW
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keine Konkurrenzveranstaltung etablieren möchten.<br />
Bitte sendet Eure Vortragsvorschläge bis zum 15. April 2013 an lisa.anders@uni-leipzig.de<br />
und toralf.stark@uni-due.de.<br />
Vergleichende <strong>Politikwissenschaft</strong> und areas: Wie viel area-Expertise<br />
braucht der Vergleich vor dem Hintergrund sich vertiefender Globalisie-<br />
rungs- und Vernetzungstendenzen?<br />
Panelorganisation: Markus-Michael Müller und Kristin Seffer<br />
Der <strong>Politikwissenschaft</strong> wird seitens regionalwissenschaftlicher Fächer oft<br />
vorgeworfen, area-spezifische Aspekte in ihren Untersuchungen nur unzureichend<br />
zu erfassen. Während die <strong>Politikwissenschaft</strong> umgekehrt der Regionalwissenschaft<br />
vorwirft, wenig analytisch, überwiegend deskriptiv, d.h.<br />
wenig theoriegeleitet und mit nur unzureichenden Methoden zu forschen.<br />
Nimmt sich die <strong>Politikwissenschaft</strong> bestimmter Regionen oder Länder in<br />
vergleichenden qualitativen Studien an, wird der Erklärungsanspruch der<br />
Resultate seitens quantitativer Forschung oft infrage gestellt. Zudem bezweifeln<br />
<strong>Politikwissenschaft</strong>ler/innen mit einem anderen regionalen<br />
Schwerpunkt, oft die Gültigkeit der Ergebnisse der „anderen“ Region für<br />
die „eigene“. Vor dem Hintergrund zunehmender Globalisierungs- und<br />
überregionaler Vernetzungsprozesse stellt sich die Frage nach der Bedeutung<br />
dieser Kritik und danach, ob es sinnvoll ist qualitativ<br />
regionenübergreifend zu vergleichen. Führt zunehmende globale Vernetzung<br />
zu einer Angleichung area-spezifischer Unterschiede oder treten diese<br />
gerade durch diese Prozesse stärker hervor? Wie reagieren „lokale“ Akteure<br />
auf globale Entwicklungen entsprechend ihrer regionalen Bedingungen?<br />
Gestalten lokale Akteure gar globale Entwicklungen mit? Sind hierbei<br />
regionenübergreifende Ähnlichkeiten oder Unterschiede festzustellen?<br />
Welche methodisch-theoretischen Implikationen haben letztere für die<br />
entsprechende Forschung?<br />
In Anlehnung an das Plädoyer James Mahoneys (2007), für die Stärkung<br />
qualitativer Vergleiche, sollen in diesem Panel die Möglichkeiten und Grenzen<br />
einer systematischen Verbindung zwischen theoriegeleiteter, mit Methoden<br />
der Sozialwissenschaft durchgeführte Forschung und tiefgreifender<br />
area-Expertise im Zuge sich vertiefender Globalisierungs- und Vernetzungsprozesse<br />
diskutiert werden. Hierfür sind wir an empirischen und<br />
theoretischen Beiträgen interessiert, die sich vor dem Hintergrund des<br />
oben skizzierten Spannungsverhältnisses mit dem Verhältnis von area-<br />
Expertise und vergleichender <strong>Politikwissenschaft</strong> und den Chancen und<br />
Problemen qualitativer Zugänge beschäftigen.<br />
Frühjahr 2013<br />
Nr. <strong>148</strong><br />
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