Outdoor - Clicclac
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Titelthema<br />
<strong>Outdoor</strong><br />
Fotos (2): Walter Wimmer<br />
Bergwiesenwanderung und<br />
Nationalparkhaus<br />
In Sankt Andreasberg die<br />
Natur entdecken<br />
Unser heutiges Ziel ist das Nationalparkhaus in Sankt Andreasberg<br />
(für’s Navi: Erzwäsche 1), das direkt gegenüber der Grube Samson<br />
liegt. Wegen einer längerfristigen Straßensperrung vor dem Haus ist<br />
eine Umleitung durch den Ort gut ausgeschildert. Der NABU betreibt<br />
das Haus – in enger Kooperation mit der Stadt und der Nationalparkverwaltung.<br />
Eingerichtet ist das Nationalparkhaus mit Ausstellung,<br />
Erlebniskino, Shop und Lese-Café in der ehemaligen Erzwäsche<br />
der Grube Samson. Hier wird zugleich eine Brücke geschlagen zu<br />
3000 Jahren Bergbau im Harz, die Landschaft und Wald stark verändert<br />
haben. Durch die Ausstellung im Haus kann man sich führen<br />
lassen oder sie mit vielen interaktiven Elementen selbst entdecken.<br />
Kinder können sich in der Spielinsel in eine Hörhöhle zurückziehen<br />
und dort in verschiedenen Geschichten einiges über den Harz und<br />
seinen Wald lernen, während die Eltern im Lese-Café in einem der<br />
zahlreichen Bücher schmökern oder im Shop mit Bioladen ein passendes<br />
Mitbringsel fi nden. Außerdem werden ständig wechselnde<br />
Sonderausstellungen gezeigt. Zurzeit sind das bis Ende Juli noch<br />
Pilze.<br />
Neben der spannenden Naturerlebniswanderung durch den Nationalpark<br />
entlang am Weltkulturerbe Oberharzer Wasserwirtschaft<br />
werden auch Veranstaltungen zu speziellen Themen angeboten,<br />
wie etwa Bergwiesen, Fledermäuse, Schnecken, Sagen und Mythen,<br />
Vogelstimmen, Tierspuren. Man kann auf Kleintiersafari gehen<br />
und entdeckt Tigerschnegel, Borkenkäfer und Saftkugler. Gerade im<br />
Juni sind die blühenden Bergwiesen um Sankt Andreasberg – die<br />
schönsten im Harz! – ein unvergessliches Erlebnis. Geführte Bergwiesenwanderungen<br />
mit anschließendem Kräuterimbiss werden<br />
z. B. am 8. und am 15. Juni angeboten, jeweils um 10 Uhr. Bitte spätestens<br />
zwei Tage vorher anmelden!<br />
Termine und das Gesamtprogramm gibt es unter www.nationalparkharz.de.<br />
Gerne vereinbaren wir aber auch spezielle Termine für<br />
Gruppenwanderungen, Betriebsausfl üge oder Kindergeburtstage.<br />
>> WALTER WIMMER<br />
..<br />
Raus ins Grune<br />
Fips<br />
MASSIVHOLZ-<br />
DOPPELSCHAUKEL<br />
MIT PODEST<br />
259,00 €<br />
Fips<br />
RUTSCHE<br />
99,00 €<br />
WPC Zaun JUMBO<br />
Alu-Design anthrazit<br />
Infos unter: Nationalparkhaus Sankt Andreasberg,<br />
Tel.: 05582/92304, info@nationalparkhaus-sanktandreasberg.de<br />
www.nationalparkhaus-sanktandreasberg.de<br />
LAGERWARE<br />
169,00 €<br />
Fips<br />
KLETTERTURM<br />
219,99 €<br />
K.-H. Steib GmbH & Co.<br />
38442 Wolfsburg - Ehmen<br />
Bockhorst 1<br />
Telefon 05362. 96540<br />
Mo - Fr 8.00 - 18.00 Uhr<br />
Sa 8.00 - 13.00 Uhr<br />
<strong>Outdoor</strong>-Outfit contra<br />
Anziehsachen!<br />
ODER, WIE FUNKTIONIERT<br />
EINE UNTERHOSE ?<br />
Früher, als wir noch Kinder waren, sind wir oft raus gegangen,<br />
einfach so raus, vor die Tür und dann, dann hatten wir Sachen<br />
an, einfach so Anziehsachen (so hieß das damals).<br />
Wir hatten Hosen und Schuhe an und die waren generell für<br />
draußen.<br />
Bei Regen lange Hosen, Gummistiefel und Anorak – fertig.<br />
Bei Sonne kurz Hose und Sandalen.<br />
Und wenn wir dann draußen waren, haben wir gespielt – im<br />
Dreck, im Fusekanal haben wir Molche gefangen und Höhlen<br />
und Buden haben wir gebaut. Und wir haben das überlebt, obwohl<br />
wir nur Sachen an hatten.<br />
Und wenn wir abends nach Hause kamen, pottendreckig,<br />
klitschnass und völlig eingesaut, hieß es nur: „ Zieh sofocht<br />
deine Klamotten aus!“ und wir wussten, was gemeint war:<br />
„Raus aus den Anziehsachen!“. Drinnen zogen wir dann andere<br />
Sachen an, meistens waren das dann nach dem ausgiebigen<br />
Wannenbad gleich der Bademandel und die Puschen.<br />
Niemand wäre auf die Idee gekommen, so vor die Tür zu gehen,<br />
wir glaubten zu wissen, was für drinnen (Indoor) und<br />
draußen (<strong>Outdoor</strong>) die passende Kleidung war. So einfach war<br />
das damals, aber – und das wissen wir heute –auch unglaublich<br />
riskant und äußerst leichtsinnig. Aber wir wussten es ja<br />
nicht besser, wir hatten ja keine Ahnung, dass ein Schuh erst<br />
ein Schuh für draußen ist, wenn der auch so heißt : „<strong>Outdoor</strong>-<br />
Boot“! Heute ist das alles geregelt, Gott sei Dank!<br />
Heute sind die Kinder zwar viel seltener draußen, heute sitzen<br />
die viel lieber vorm PC und spielen Buden bauen und Molche<br />
fangen, ohne sich einzusauen. Gut, ich geb` s ja zu, die bauen<br />
keine Buden mehr, die bauen gleich ein ganzes Imperium, die<br />
fangen auch keine Molche, die jagen Aliens, Monster und Mutanten.<br />
Dreckig werden sie dabei nicht, nur blass.<br />
Und weil die Kinder heute viel seltener draußen sind, sind die<br />
auch nicht so abgehärtet wie wir damals. Und darum ist es<br />
auch gut, dass heute der Anziehsachensektor so klar strukturiert<br />
ist und den Kindern aber auch alles bietet, was man<br />
zum Überleben vor der Tür so braucht. Einfach so rausgehen,<br />
so mit Sachen an, geht ja gar nicht! <strong>Outdoor</strong>-Outfits sind gefragt.<br />
Also, zuerst mal die Multifunktionsunterwäsche, wie viele<br />
Funktionen hat eigentlich so eine Unterhose und haben unsere<br />
damals nicht funktioniert?<br />
Atmungsaktive, winddichte Tourenfunktionsjacke mit Taillenzug,<br />
wasserabweisend mit UV-Ausrüstung, wattiert! Warum<br />
soll man eigentlich rausgehen, wenn man gar nicht mehr<br />
merkt, dass man draußen ist.<br />
Alles, was wir früher empfunden haben, wenn wir draußen waren,<br />
wird doch heute komplett im elastischen Shell-Stretch-<br />
Funktionsoutfit erstickt.<br />
Wir haben gefroren, wir haben geschwitzt, wir hatten nasse<br />
Füße. Und wer erinnert sich nicht an diesen fiesen Kribbel,<br />
wenn wir nach einer Schneeballschlacht mit völlig durchnässten<br />
oder steifgefrorenen Wollhandschuhen in die warme Wohnung<br />
kamen? Da hat man noch gespürt, dass man lebt. Heute<br />
gehen die Kinder, wenn sie denn gehen, fast nur noch versiegelt<br />
vor die Tür. Man könnte sie auch vakuumverpackt oder in<br />
Frischhaltefolie gewickelt aus dem Haus schieben.<br />
Wenn es heute draußen mal Winter ist, so um Ostern rum, werden<br />
sie so geoutfittet, dass sie bei minus 15 Grad mehr schwitzen<br />
als im Hochsommer.<br />
Das ist der Klimawandel in der strapazierfähigen, schnell<br />
trocknenden schmutz- und wasserabweisenden Trekkinghose<br />
für unterwegs. Für unterwegs? Ja, wer zieht denn so etwas zu<br />
Hause an?<br />
Ich bin jetzt 50 und will hier nicht den alten Draußenspielveteranen<br />
geben: „Früher war alles besser, als wir sieben waren,<br />
da waren wir noch richtige Kerle, wir haben in unserer Feinrippunterwäsche<br />
mit Eingriff und unserer kurzen Lederhose<br />
mit Hirschkopf so lange in der feuchten Sandkiste ausgeharrt,<br />
bis unsere Mütter zum Rückzug gepfiffen haben!“. Aber diese<br />
Hysterie und Panik, die hier entsteht, wenn ein Kind mal<br />
ohne Schal, Mütze und Handschuhe im Winter vor die Tür geht<br />
oder sogar ohne Helm und Protektoren sich auf sein Fahrrad<br />
schwingt, halte ich für absolut übertrieben.<br />
Stelzners<br />
Seite<br />
Foto: Andreas Greiner-Napp<br />
14 :: <strong>Clicclac</strong> Juni 2013 <strong>Clicclac</strong> Juni 2013:: 15