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Pflegever<strong>sich</strong>erung<br />
Der sozialver<strong>sich</strong>erungsrechtliche Anspruch<br />
auf Pflegeleistungen stellt für<br />
alle Bürgerinnen und Bürger ohne<br />
Zweifel einen Fortschritt dar, der viele<br />
Menschen bei Pflegebedürftigkeit vor<br />
der Abhängigkeit von Sozialhilfe bewahrt.<br />
Die Pflegever<strong>sich</strong>erung erleichtert zudem<br />
die Belastungen pflegender Angehöriger<br />
und verbessert die soziale<br />
Ab<strong>sich</strong>erung von Pflegepersonen in<br />
der Rentenver<strong>sich</strong>erung und der Unfallver<strong>sich</strong>erung.<br />
Die Pflegever<strong>sich</strong>erung betrifft alle<br />
Bürgerinnen und Bürger. Da jeder unabhängig<br />
vom Alter vom Risiko der<br />
Pflegebedürftigkeit betroffen sein kann,<br />
sind grundsätzlich auch alle bei einer<br />
Pflegekasse pflichtver<strong>sich</strong>ert.<br />
Vor Feststellung der Pflegebedürftigkeit<br />
prüft der Medizinische Dienst, ob<br />
Maßnahmen zur Beseitigung oder<br />
Minderung der Pflegebedürftigkeit geeignet,<br />
notwendig und zumutbar sind.<br />
Rehabilitationsmaßnahmen haben<br />
Vorrang vor Pflege.<br />
Häusliche Pflege<br />
Die soziale Pflegever<strong>sich</strong>erung räumt<br />
der ambulanten häuslichen Pflege<br />
grundsätzlich Vorrang vor der teilstationären<br />
Pflege und einer Unterbringung<br />
im Pflegeheim ein.<br />
Als pflegebedürftig im Sinne des SGB<br />
XI gelten Personen, die wegen einer<br />
körperlichen, geistigen oder seelischen<br />
Krankheit oder Behinderung für die<br />
gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehren<strong>den</strong><br />
Verrichtungen im Ablauf<br />
des täglichen Lebens auf Dauer in erheblichem<br />
und höherem Maße der Hilfe<br />
anderer Personen bedürfen. Pflegebedürftigkeit<br />
und der Grad wer<strong>den</strong> vom<br />
Medizinischen Dienst der Krankenver<strong>sich</strong>erung<br />
festgestellt, wenn ein Antrag<br />
auf Leistungen an die Pflegekasse gerichtet<br />
wird.<br />
Antragsvordrucke sind bei <strong>den</strong> Pflegekassen<br />
erhältlich, die auch beim Ausfüllen<br />
des Antrages behilflich sind.<br />
Sachleistungen sind Pflegeeinsätze<br />
durch professionelle Pflegekräfte. Die<br />
Pflegekassen und der Landkreis Emsland<br />
<strong>als</strong> örtlicher Sozialhilfeträger haben<br />
<strong>hier</strong>für Verträge mit <strong>den</strong> Trägern<br />
der Sozi<strong>als</strong>tationen sowie mit <strong>den</strong> Anbietern<br />
privater oder gemeinnütziger<br />
ambulanter Pflegedienste abgeschlossen.<br />
Pflegebedürftigen, die anstelle der<br />
häuslichen Pflege-Fachhilfe die erforderliche<br />
Grundpflege und hauswirtschaftliche<br />
Versorgung in geeigneter<br />
Weise, z. B. durch Angehörige, Freunde,<br />
Nachbarn <strong>sich</strong>erstellen, können<br />
alternativ zur Sachleistung ein Pflegegeld<br />
erhalten.<br />
Pflegegeld und Sachleistungen können<br />
miteinander kombiniert wer<strong>den</strong>.<br />
Die häusliche Pflege umfasst die Hilfe<br />
durch andere Personen sowohl in der<br />
Unterstützung, <strong>als</strong> auch in der teilweisen<br />
oder vollständigen Übernahme<br />
regelmäßig wiederkehrender Verrichtungen<br />
im Ablauf des täglichen Lebens,<br />
wie:<br />
- Körperpflege<br />
- Ernährung<br />
- Mobilität<br />
- hauswirtschaftliche Versorgung<br />
Verhinderungspflege<br />
Pflegebedürftige haben Anspruch auf<br />
Kostenübernahme für eine notwendige<br />
häusliche Pflege auch dann, wenn die<br />
Pflegeperson z. B. wegen Urlaub oder<br />
Krankheit oder aus anderen wichtigen<br />
Grün<strong>den</strong> an der Pflege gehindert ist.<br />
Die Pflegekasse übernimmt die Kosten<br />
für eine Ersatzpflegekraft für längstens<br />
vier Wochen (max. bis zu 1.550 €) je<br />
Kalenderjahr. Voraussetzung ist, dass<br />
die Pflegeperson <strong>den</strong> Pflegebedürftigen<br />
vor der erstmaligen Verhinderung<br />
mind. sechs Monate in seiner häuslichen<br />
Umgebung gepflegt hat.<br />
Hilfsmittel<br />
Nach dem SGB XI haben Pflegebedürftige<br />
auch Anspruch auf Pflegehilfsmittel<br />
(z. B. Pflegebetten und Ba-<br />
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