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Pfarrmitteilungen 2013/14 - St. Lamberti

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Ein Gespräch mit Pfarrer Dr. Ludger Winner . Unser Leben mit älteren Menschen | 59<br />

Warum ist das so?<br />

Die Menschen wollen nicht mehr umsorgt, sondern in ihren<br />

Ressourcen und Aktivitäten angesprochen und eingebunden<br />

werden. Gerade in Münster leben viele akademisch gebildete<br />

ältere Menschen, andere ziehen im Alter bewusst in die <strong>St</strong>adt<br />

und wollen auch in ihren kulturellen Interessen angesprochen<br />

werden. Wenn wir darüber nachdenken, wie wir die älteren<br />

Menschen erreichen, dann ist es vielleicht hilfreich, unterschiedliche<br />

Phasen des Älterwerdens zu betrachten: Die autonome<br />

Phase, in der Aktivität und Eigeninitiative im Vordergrund<br />

stehen. Dann die fragile Phase, in der erste Gebrechen<br />

die alltäglichen Verrichtungen einschränken, man sich aber<br />

noch gut selbstständig helfen kann. Und schließlich die kurative<br />

Phase, in der Hilfe von außen erfolgen muss und in der zum<br />

Beispiel das Cohaus-Vendt-<strong>St</strong>ift als Altenheim in kirchlicher<br />

Trägerschaft einen wichtigen <strong>St</strong>ellenwert hat.<br />

Sie haben gesagt, dass die Älteren wahre Schätze der<br />

Gemeinde sind. Wo nehmen Sie das wahr?<br />

Etliche Dienste in unserer Gemeinde werden gern von Senioren<br />

begleitet, z. B. die caritativen Dienste wie die „Münster-<br />

Tafel“ im Pfarrheim <strong>St</strong>. Martini. Andere Ältere engagieren sich<br />

als Lektoren oder Kommunionhelfer, in den Besuchsdiensten<br />

für Kranke, in unserer Bücherei, und ich staune immer wieder<br />

über die große Kompetenz, mit der sie ihre Dienste verrichten.<br />

Heißt das, es geht weniger um Angebote für die Älteren als<br />

darum, wie sie sich aktiv in die Gemeinde einbringen?<br />

Ja, das sehe ich so. Viele Aktivitäten in unserer Gemeinde sind<br />

stark von den Älteren getragen, aber sie verändern sich auch.<br />

Wir haben zum Beispiel vier Kirchenchöre. Es gibt in ihnen einen<br />

wunderbaren Zusammenhalt, denn Singen schafft Verbundenheit.<br />

Aber angesichts fehlenden Nachwuchses stellt sich eben<br />

auch die Frage: Wie kann es langfristig weitergehen? Hier werden<br />

sich <strong>St</strong>rukturen verändern, vielleicht kann sich dann eine<br />

andere Art der Chorarbeit, z. B. durch Projektchöre, etablieren.<br />

Pfarrer Dr. Ludger Winner<br />

im Gespräch<br />

Entsteht dadurch vielleicht sogar<br />

mehr Begegnung der Generationen?<br />

Es gibt bereits viele Räume für einen Austausch unter den Generationen.<br />

In der caritativen Arbeit, z. B. bei der „Tafel“, organisieren<br />

<strong>St</strong>udierende gemeinsam mit 80-Jährigen die Hilfe über

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