Bremgartens - DigiBern
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14. November 2013<br />
drWecker Seite 11<br />
GEMEINDE<br />
KIRCHLINDACH<br />
Viehschau in Kirchlindach<br />
Traditionsanlass mit ungewisser Zukunft<br />
Wissenswertes zu den Beständeschauen<br />
im Kanton Bern<br />
Anzahl Schauplätz im Frühling 283<br />
Anzahl Schauplätze im Herbst 290<br />
Total Schauplätze 573<br />
Teilnehmende Betriebe 3‘749<br />
Anzahl Kühe 45‘833<br />
Durchschnittliche Anzahl<br />
Kühe pro Schauplatz 80<br />
Durchschnittliche Anzahl<br />
Züchter pro Schauplatz 13<br />
Anzahl Experten 35<br />
Anzahl Tiere Bernischer<br />
Fleckviehverband 102‘000<br />
Die Zahlen stammen aus dem Jahr 2012<br />
Quelle: Bernischer Fleckviehzuchtverband<br />
und erhält von den Experten konkrete, wertvolle<br />
Rückmeldungen zu seiner Zucht. Zudem rühmen<br />
die Verantwortlichen den kulturellen und gesellschaftlichen<br />
Wert eines solchen Dorfanlasses. In<br />
Kirchlindach organisiert der Viehzuchtverein jeweils<br />
auch eine kleine Festwirtschaft im Feuerwehrmagazin.<br />
Seit einiger Zeit kennt man in der Schweiz auch die<br />
Lineare Beurteilung. Ein Experte sucht den Zuchtbetrieb<br />
auf und beurteilt die Tiere gleich vor Ort,<br />
mithilfe eines Computerprogrammes. Als Vorteil<br />
werden die genauere Erfassung und praktischere<br />
Weiterverwendung der Daten gesehen. Jedoch fehlt<br />
der direkte Austausch mit weiteren Experten oder<br />
anderen Züchtern, auch die konkreten Vergleichsmöglichkeiten<br />
fallen weg.<br />
Zweimal jährlich verwandelt sich der Parkplatz unterhalb des Volg-Ladens zum Viehschauplatz.<br />
Am 22. Oktober fand in Kirchlindach die Herbst-<br />
Beständeschau statt. 12 Züchter präsentierten ihre<br />
Kühe den Experten und der interessierten Bevölkerung.<br />
Wie lange es den Traditionsanlass noch gibt,<br />
ist jedoch ungewiss. Bundesbern diskutiert die Streichung<br />
der Beiträge für die sogenannte Kantonale<br />
Beurteilung. Stattdessen sollen nur noch die Linearen<br />
Beurteilungen direkt auf dem Hof unterstützt<br />
werden. Noch ist das letzte Wort aber nicht gesprochen.<br />
In Kirchlindach gibt es im Frühling sowie im Herbst<br />
eine Beständeschau. Im Frühling werden vor allem<br />
Jungkühe vorgeführt, im Herbst oft die ganzen Bestände.<br />
Der Viehzuchtverein Kirchlindach, welcher<br />
vor 120 Jahren gegründet<br />
wurde, zeichnet sich für<br />
die Organisation des Traditionsanlass<br />
verantwortlich.<br />
Dem Verein sind 19<br />
Züchter aus der Gemeinde<br />
samt Umgebung angeschlossen.<br />
Zwei Systeme<br />
Für die Viehschau werden<br />
die Kühe von ihren<br />
Züchtern liebevoll herausgeputzt,<br />
mit Glocken<br />
versehen, manchmal<br />
auch mit Blumen geschmückt<br />
und anschliessend<br />
auf den Schauplatz<br />
geführt. Während diese<br />
‚Züglete‘ früher häufig<br />
einem Dorfumzug gleichkam,<br />
werden die Tiere<br />
heute häufig transportiert.<br />
Auf dem Schauplatz<br />
Experten beim intensiven Begutachten der Kühe.<br />
zvg<br />
werden die Kühe von den Viehschaubesuchern und<br />
dem Expertenteam kritisch begutachtet und schlussendlich<br />
beurteilt – im Fachjargon nennt sich dies<br />
Kantonale Beurteilung.<br />
Dabei werden die vier Positionen: Typ (Körperbau),<br />
Fundament (Beine), Euter und Zitzen beurteilt und<br />
in einer Gesamtnote zusammengefasst. Zusätzlich<br />
werden die schönsten Tiere rangiert und von den<br />
Experten öffentlich kommentiert. Eine Kuh wird in<br />
ihrem Leben mehrmals beurteilt. Die höchste<br />
Punktzahl kann eine Kuh erst erreichen, nachdem<br />
sie viermal ein Kalb geboren hat und somit 5 – 6<br />
Jahre alt ist. Der Züchter kann auf dem Viehschauplatz<br />
seine Tiere mit anderen Beständen vergleichen<br />
zvg<br />
Zwei Meinungen<br />
Im Rahmen der Überarbeitung der Tierzuchtverordnung<br />
vom Bundesamt für Landwirtschaft hat der<br />
Bund beschlossen die Beiträge für die Kantonale<br />
Beurteilung zu streichen. In Zukunft sei nur noch<br />
die Lineare Beurteilung zu unterstützen, da diese<br />
wissenschaftlich sinnvoller sei, so die Argumentation.<br />
Und auch die Beiträge vom Kanton scheinen<br />
aufgrund der knappen Finanzmittel zusehends gefährdet.<br />
Gerade im Kanton Bern sind die Beständeschauen<br />
jedoch weit verbreitet und haben eine<br />
lange Tradition (siehe Infobox). Mit einem politischen<br />
Vorstoss in Bundesbern will die Züchterschaft<br />
die Bundesbeiträge wieder aktivieren. Der Ständerat<br />
hat dem Vorstoss bereits zugestimmt, der Nationalrat<br />
wird voraussichtlich in der kommenden<br />
Dezembersession darüber befinden. Falls es jedoch<br />
soweit kommen sollte, dass die Zahlungen (Bund: 6<br />
– 7 CHF, Kanton: 5 CHF pro ausgestellte Kuh) wegfallen,<br />
bleibt den Züchtern noch die Möglichkeit<br />
den Beitrag selbst zu berappen. Diesbezüglich sind<br />
die Meinungen innerhalb der Züchterschaft gespalten,<br />
denn es könnte dazu führen, dass zukünftig weniger<br />
Züchter an den Beständeschauen teilnehmen.<br />
Für 2014 ist die Viehschau, das Stelldichein der<br />
schönsten Kühe aus der Gemeinde, in Kirchlindach<br />
noch garantiert, was danach folgt, wird sich weisen.<br />
im<br />
Wirtschaft zur Traube in<br />
Herrenschwanden<br />
Handwärchermärit<br />
zum Zweiten<br />
Die Tage werden kürzer und schon bald steht wieder<br />
Weihnachten vor der Tür. Grund genug für Manuela<br />
Feuz und Dieter Reber samt ihrem Team und<br />
verschiedenen Ausstellern und Künstlern auch dieses<br />
Jahr wieder einen Handwärchermärit zu organisieren.<br />
Dieser findet statt vom Freitag 22. bis<br />
Sonntag 24. November in der Wirtschaft zur Traube<br />
(Stöckli). Für das leibliche Wohl wird ebenso gesorgt,<br />
sei es mit einem Glühwein oder einer herzhaften<br />
Suppe aus dem Feuertopf.<br />
im<br />
Öffnungszeiten Märit:<br />
Freitag, 22.11.2013 ab 17.00 Uhr bis 21.00 Uhr<br />
Samstag, 23.11.2013 ab 11.00 Uhr bis 19.00 Uhr<br />
Sonntag, 24.11.2013 ab 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
Selber Kerzen ziehen:<br />
Freitag, ab 17.00 Uhr, Samstag ab 14.00 Uhr und<br />
Sonntag ab 14.00 Uhr (jeweils ca. 2 Stunden)