Mit Lichtgeschwindigkeit in die Zukunft - IHK Fulda

Gutes Klima für Mona Lisa
Jumo sorgt auch im Louvre für die richtigen Temperaturen
Ob in der Lacktrocknungsanlage für den
französischen Hochgeschwindigkeitszug
TGV, an der Öresundbrücke, der
längsten Schrägseilbrücke in Schweden, an
Schleusen, in Kompressoranlagen, bei Flugfeldlöschfahrzeugen,
in der Schokoladenherstellung
oder bei der Flaschenreinigung zur
Messung von ph-Werten: Messtechnik der
Jumo GmbH & Co. KG aus Fulda wird auf der
ganzen Welt in zahlreichen Bereichen eingesetzt.
Kürzlich besichtigten die Wirtschaftsjunioren
das Familienunternehmen neben der
Hochschule, in dem sich alles ums Messen,
Regeln und Registrieren dreht.
Der nach eigenen Angaben führende Hersteller
auf dem Gebiet der industriellen Sensorund
Automatisierungstechnik hat es mit einem
innovativen Produktspektrum geschafft,
in nur wenigen Jahrzehnten auf fünf Kontinenten
vertreten zu sein. Bei elektronischen
Wärmemengenzählern hat Jumo in Europa
mittlerweile einen Marktanteil von 85 Prozent
erobert, in China sind es 60 Prozent.
Wirtschaftsmotor in der Region
Die Technologieschmiede mit rund 170 Millionen
Euro Jahresumsatz beschäftigt 1750
Mitarbeiter, davon 1250 in Fulda und ist damit
ein wichtiger Wirtschaftsmotor in der Region.
Jumo-Chef Bernhard Juchheim legte in
einem geschichtlichen Rückblick dar, wie alles
begann: Den Grundstein für das heute global
agierende Unternehmen legte sein Vater,
der 1948 mit der Herstellung von Glaskontakt-Thermometern
startete, die noch heute
im Laborbereich eingesetzt werden. Ein entscheidender
Meilenstein war Ende der 70er
Jahre der Einsatz von Dünnschichttechnologie
für Sensoren. In den 90er Jahren wurde
das digitale Zeitalter eingeläutet, 2008 das
Jumo Produktions-System (JPS) eingeführt.
Ziel ist es, alle Bereiche zu durchleuchten und
kontinuierlich zu verbessern. In das JPS ist
auch das betriebliche Vorschlagswesen integriert.
Verbesserungen von Mitarbeitern werden
sehr schnell umgesetzt. Bei zehn Verbesserungsvorschlägen
aus einer Abteilung wird
das Team mit einer Zahlung belohnt. Ein eigener
Koordinator überwacht das System.
WJ-Terminkalender
7. Juni
Themenstammtisch Juni: Risikofaktor
Finanzamt: Sicherung der Unternehmensentwicklung
durch Steuerplanung
19:30 Uhr, Rittersaal des Hotels Ritter
15. Juni
Betriebsbesichtigung Deutsche Post AG
18:00 Uhr
18. Juni
10. Hessischer Outdoor Day
10:00 Uhr, Abfahrt von Fulda in die
Rhön
5. Juli
Vesper im Weinberg
19:30 Uhr, Weinberg Fulda
9. Juli
Golf-Kennenlerntag mit
Meister-Lehrling-Turnier
14:00 Uhr, Golf Club Hofbieber
23. Juli
Kultur-Natur-Genießertour
10:00 Uhr, Fulda
6. Oktober
Projekttag „Schüler als Bosse“
Fulda
Alle Infos unter www.wj-fulda.de
Technisch stets up to date zu sein und Entwicklungen
zu antizipieren ist für das Unternehmen
unerlässlich, um seine Spitzenposition
zu halten und mit innovativen Produkten
nachhaltig im internationalen Wettbewerb zu
agieren. Aktuelle Trends wie die Übertragung
der Messdaten per Funk oder WLAN werden
aufmerksam verfolgt.
Stark auf Auslandsmärkten
Ein starkes Vertriebsnetz bringt die über 16.500
Artikel an den Kunden. Dabei wird dem Vertrieb
im Ausland eine immer höhere Bedeutung
beigemessen. Mittlerweile ist Jumo auf
fünf Kontinenten mit 23 ausländischen Tochtergesellschaften
vertreten. In der Regel werden
an den Auslandsstandorten die Produkte
aus Fulda verkauft und – mit Ausnahme von
China und Rumänien - bestimmte Produkte für
den Low-Cost-Bereich gefertigt. In weiteren elf
Töchtern werden Temperaturfühler für den
dortigen Markt produziert.
Ausbildung spielt im Familienunternehmen
traditionell eine große Rolle. Sprachbegabten
Azubis werden Auslandsaufenthalte ermöglicht.
In Fulda findet regelmäßig ein Sprachunterricht
statt. Die Aufstiegschancen für den
Nachwuchs sind hoch, da die Führungspositionen
im Haus seit jeher vorrangig aus eigenen
Reihen besetzt werden.
Ein wichtiges Kundenbindungsinstrument ist
das Servicenetz, über das Anfragen schnell
und unkompliziert beantwortet werden. Übrigens:
Jumo trägt dazu bei, dass Kunstschätze
erhalten werden: In der Vitrinenklimatisierung
im Louvre in Paris, in der das Öl-Gemälde
von Mona Lisa hängt, steckt ebenfalls die
Technik aus Fulda.
r WRF
24
Wirtschaft Region Fulda 06/2011