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Mit Lichtgeschwindigkeit in die Zukunft - IHK Fulda

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Aus der D<strong>IHK</strong>-Arbeit<br />

Neues aus Berl<strong>in</strong> und Brüssel<br />

Wachstum verstetigen, Fachkräfte sichern<br />

Von der Fachkräftesicherung über <strong>die</strong> Energiewende bis h<strong>in</strong> zur F<strong>in</strong>anzmarktregulierung:<br />

Konkrete Vorschläge, wie im Aufschwung <strong>die</strong> Weichen für <strong>die</strong> <strong>Zukunft</strong> gestellt<br />

werden können, unterbreitet <strong>die</strong> <strong>IHK</strong>-Organisation der<br />

Politik <strong>in</strong> ihren „Wirtschaftspolitischen Positionen 2011“.<br />

Auch wenn <strong>die</strong> Bundesregierung jetzt Energiepolitik im<br />

Zeitraffer macht, muss <strong>die</strong> Energieversorgung künftig<br />

weiter zu wettbewerbsfähigen Preisen sichergestellt werden.<br />

Das kann nur gel<strong>in</strong>gen, wenn <strong>die</strong> Akzeptanz neuer,<br />

effizienter Kraftwerke, Stromleitungen und Speicher erhöht<br />

wird. Als weitere Herausforderung gilt <strong>die</strong> demografische<br />

Entwicklung, <strong>die</strong> <strong>in</strong> den nächsten Jahren erhebliche<br />

Anstrengungen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs<br />

erfordern wird. Um gegenzusteuern müssen Politik und<br />

Wirtschaft geme<strong>in</strong>sam daran arbeiten, unser heimisches<br />

Arbeitskräftepotenzial noch besser zu nutzen. Dazu zählt<br />

neben der gezielten Zuwanderung von Fachkräften aus<br />

aller Welt vor allem e<strong>in</strong>e höhere Erwerbsbeteiligung von<br />

Frauen, Älteren sowie Menschen mit Migrationsh<strong>in</strong>tergrund. Zu den erforderlichen<br />

Weichenstellungen gehören auch Reformen der Unternehmenssteuern, <strong>in</strong>sbesondere<br />

das Ende der Substanzbesteuerung. Dabei ist es aus Sicht der <strong>IHK</strong>-Organisation nicht<br />

nötig, vom „richtigen Pfad der Haushaltskonsoli<strong>die</strong>rung“ abzuweichen.<br />

Familienbewusste Arbeitszeiten als<br />

Markenkern moderner Arbeitgeber<br />

Für mehr Offenheit gegenüber familienbewussten<br />

Arbeitszeiten sprach sich D<strong>IHK</strong>-Präsident<br />

Hans He<strong>in</strong>rich Driftmann auf dem Unternehmenstag<br />

„Erfolgsfaktor Familie 2011“<br />

am 2. Mai 2011 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> aus. Er appellierte<br />

an Personalverantwortliche und Unternehmer,<br />

<strong>die</strong> Arbeitszeiten verstärkt <strong>in</strong>dividuell<br />

und differenziert zu organisieren – auch um<br />

dem demografischen Wandel zu begegnen.<br />

Viele Funktionen ließen sich <strong>in</strong> <strong>in</strong>telligenten<br />

Modellen delegieren. Dies gelte auch für den<br />

Arbeitsplatz Familie, griff Bundesfamilienm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Krist<strong>in</strong>a Schröder dankbar das<br />

Stichwort auf. Sie kündigte an, <strong>die</strong> Absetzbarkeit<br />

von haushaltsnahen Dienstleistungen<br />

zu erhöhen, damit für Eltern mehr Zeit für <strong>die</strong><br />

Familie bleibt. Die Veranstaltung stand im<br />

Zeichen der „Charta für familienbewusste<br />

Arbeitszeiten“, mit der sich Politik und Wirtschaft<br />

im Februar 2011 zu e<strong>in</strong>em geme<strong>in</strong>samen<br />

Engagement verpflichtet haben. Die<br />

Teilnehmer und Teilnehmer<strong>in</strong>nen diskutierten<br />

<strong>in</strong>tensiv über viele praktische Aspekte<br />

der Arbeitszeitgestaltung von Lebensarbeitszeitkonten<br />

bis h<strong>in</strong> zur familienbewussten<br />

Schichtarbeitsplanung.<br />

Button-Lösung: Mehrkosten<br />

ohne zusätzlichen Schutz<br />

Unternehmen befürchten Abmahnwellen<br />

durch <strong>die</strong> vom Bundesjustizm<strong>in</strong>isterium geplante<br />

Doppelklick-Lösung beim Onl<strong>in</strong>e-Handel.<br />

Danach müssen Anbieter auf ihrer Website<br />

deutlich und hervorgehoben über den<br />

Gesamtpreis <strong>in</strong>formieren und den Bestellvorgang<br />

so gestalten, dass <strong>die</strong> Verbraucher <strong>die</strong><br />

Kenntnisnahme der Preisangabe ausdrücklich<br />

bestätigen. „Dies schützt jedoch den Verbraucher<br />

nicht zusätzlich, br<strong>in</strong>gt aber für <strong>die</strong><br />

Händler spürbare Mehrkosten mit sich“, kritisiert<br />

D<strong>IHK</strong>-Verbraucherrechts-Experte Christian<br />

Groß. E<strong>in</strong>er aktuellen Umfrage zufolge,<br />

<strong>die</strong> der D<strong>IHK</strong> geme<strong>in</strong>sam mit dem Gütesiegelanbieter<br />

Trusted Shops durchgeführt hat,<br />

würden für <strong>die</strong> Umstellung je Web-Auftritt<br />

500 bis 2.000 Euro fällig. Betroffen wären<br />

mehr als 200.000 Unternehmen. Über <strong>die</strong>se<br />

Kosten h<strong>in</strong>aus stellt <strong>die</strong> angedachte Button-<br />

Lösung für <strong>die</strong> Unternehmen e<strong>in</strong>e dauerhafte<br />

Rechtsunsicherheit dar. „Die Anbieter haben<br />

ke<strong>in</strong>e Gewissheit, wie sie <strong>die</strong> Vorgaben zum<br />

Schutz des Verbrauchers konkret umsetzen<br />

sollen“, so Groß.<br />

D<strong>IHK</strong> warnt vor zusätzlicher<br />

Belastung des F<strong>in</strong>anzsektors<br />

Der D<strong>IHK</strong> warnt <strong>die</strong> EU-Kommission davor,<br />

den F<strong>in</strong>anzmarkt durch Steuern oder Abgaben<br />

über das heutige Maß h<strong>in</strong>aus zu belasten.<br />

Jeder Schritt <strong>in</strong> <strong>die</strong>se Richtung birgt <strong>die</strong> Gefahr,<br />

dass <strong>die</strong> F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>stitute, <strong>die</strong> Wirtschaft<br />

nicht ausreichend mit Krediten versorgen<br />

können, mahnt der D<strong>IHK</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Stellungnahme<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er EU-Konsultation.<br />

E<strong>in</strong>e Besteuerung von F<strong>in</strong>anzgeschäften verh<strong>in</strong>dere<br />

ke<strong>in</strong>e künftigen Krisen, sondern leite<br />

Kapitalströme <strong>in</strong> unregulierte F<strong>in</strong>anzplätze<br />

um. Der D<strong>IHK</strong> rät zudem von e<strong>in</strong>em europäischen<br />

Alle<strong>in</strong>gang ab und warnt vor e<strong>in</strong>em zu<br />

engen Korsett, dem F<strong>in</strong>anz<strong>in</strong>stitute durch <strong>die</strong><br />

Folgewirkungen mehrerer teils geplanter, teils<br />

bereits umgesetzter Regulierungsvorhaben<br />

ausgesetzt s<strong>in</strong>d.<br />

F<strong>in</strong>anzbehörden setzen Unternehmen<br />

zu lange auf <strong>die</strong> Wartebank<br />

Zu oft müssen Betriebe derzeit sieben oder<br />

acht Jahre bis zum bestandskräftigen Steuerbescheid<br />

warten. Daher fordert der D<strong>IHK</strong><br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er geme<strong>in</strong>samen Stellungnahme mit<br />

anderen Wirtschaftsverbänden e<strong>in</strong>e schnellere<br />

Betriebsprüfung. Denn: „Unternehmen<br />

brauchen Rechts- und Planungssicherheit<br />

auch bei der Steuer“, unterstreicht D<strong>IHK</strong>-<br />

Hauptgeschäftsführer Mart<strong>in</strong> Wansleben.<br />

Hierzu könne der vom Bundesf<strong>in</strong>anzm<strong>in</strong>isterium<br />

vorgelegte Rahmen für e<strong>in</strong>e „zeitnahe<br />

Betriebsprüfung“ beitragen. Doch wichtiger<br />

als <strong>die</strong> Schaffung solcher Sonderregelungen<br />

sei es, <strong>die</strong> allgeme<strong>in</strong>e Betriebsprüfung deutlich<br />

zu beschleunigen. „Ziel muss es se<strong>in</strong>,<br />

dass spätestens nach fünf Jahren <strong>die</strong> Steuerprüfung<br />

für alle Unternehmen abgeschlossen<br />

und e<strong>in</strong> bestandskräftiger Steuerbescheid<br />

erlassen ist“, so Wansleben.<br />

Wirtschaft Region <strong>Fulda</strong> 06/2011 29

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