Kommunale - Bürgermeister Zeitung
Kommunale - Bürgermeister Zeitung
Kommunale - Bürgermeister Zeitung
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
32 BURGENLAND | AUS DEN BUNDESLÄNDERN, STÄDTEN UND GEMEINDEN<br />
Christoph Zellinger arbeitet als<br />
Techniker bei der Energie Burgenland.<br />
Politische Laufbahn: Er ist Gemeindevorstand<br />
seit der Gemeinderatswahl<br />
vom 7. Okt. 2012 in<br />
der Gemeinde Zillingtal. Dzt.<br />
Häuslbauer und mögliche Vorbereitung<br />
zur Gründung einer Familie.<br />
Er bezeichnet sich als stolzer<br />
Zillingtaler und Burgenländer.<br />
❶ Seit meiner frühesten Jugend<br />
bin ich in unserer Gemeinde in<br />
verschiedenen Jugendorganisationen<br />
aktiv tätig. Viel Freude<br />
habe ich dabei, das dörfliche gemeinschaftliche<br />
Leben mit zu gestalten.<br />
Eine starke familiäre Vorbelastung<br />
wurde mir bereits in<br />
die Wiege gelegt.<br />
❷ Beruflich liegen meine Interessen<br />
im Bereich der Technik.<br />
Mein zweites Standbein liegt in<br />
der Personalvertretung. Als Betriebsrat<br />
ist es mir wichtig, die Interessen<br />
der Kolleginnen und Kollegen<br />
zu vertreten. Als Kommunalpolitiker<br />
(Gemeindevorstand)<br />
sehe ich meine Hauptaufgaben<br />
mit jugendlichen Visionen die<br />
Zukunft unserer Gemeinde MIT<br />
und FÜR die Bevölkerung zu gestalten.<br />
❸ Als Vorteile sehe ich eine<br />
Betrachtung vieler Themen aus<br />
eine anderen Metaebene, mit den<br />
Augen der Dynamik der Jugend.<br />
Als Nachteil werden mir als<br />
Jungpolitiker eine gewisse Unbefangenheit,<br />
angeblich weniger<br />
Erfahrung und andere Gewichtungsfaktoren<br />
(Themenschwerpunkte)<br />
von den älteren Entscheidungsträgern<br />
vorgeworfen.<br />
❹ Die Weiterentwicklung der<br />
Gemeinde Zillingtal im Bereich<br />
der Sozialpolitik, der wirtschaftlichen<br />
Weiterentwicklung, weitere<br />
Modernisierung der Infrastruktur<br />
und Weiterführung der attraktiven<br />
Gemeindestrukturen für alle<br />
Generationen der Gemeinde Zillingtal<br />
als Wohnort mit höchster<br />
Lebensqualität (Gesundes Dorf,<br />
„familienfreundlichegemeinde“,<br />
weitere Stärkung des WIR Gedanken<br />
in der Bevölkerung, Energie<br />
Modellregion, Dorferneuerungs<br />
Gemeinde, Kooperation in<br />
der Region, Energiekonzept für<br />
Kommunen usw.).<br />
Ein weiterer wichtiger Schritt<br />
für mich ist die Gemeinschaft,<br />
weg vom reinen parteipolitischen<br />
Denken, hin zum gemeinschaftlichen<br />
WIR Denken für unsere Gemeinde,<br />
Region und unser Land.<br />
Géza Molnár (FPÖ), Jg. 1984 aus<br />
Eisenstadt (42,84 km² und knapp<br />
unter 15.000 EW), ist seit dem Jahr<br />
2007 Gemeinderat. Foto: Privat<br />
Biografisches: Géza Molnár ist<br />
in Wien geboren. Seine Kindheit<br />
verbrachte er in der Steiermark.<br />
Im Alter von elf Jahren übersiedelte<br />
er ins Burgenland. Im Jahr<br />
2002 maturierte er in Eisenstadt.<br />
Nach dem Präsenzdienst absolvierte<br />
er ein nicht abgeschlossenes<br />
Jus-Studium, sowie einen abgeschlossenen<br />
Lehrgang zum<br />
Rechnungshofprüfer.<br />
Politische Laufbahn: Im Jahr<br />
2005 wurde er zum FPÖ-Obmann<br />
gewählt. Seit dem Jahr 2006 ist er<br />
Klubdirektor des FPÖ Landtags -<br />
clubs in Burgenland und seit dem<br />
Jahr 2007 Gemeinderat in Eisenstadt.<br />
❶ Politik interessiert mich bereits<br />
lange. Für mich war es immer<br />
zu wenig, „nur“ über Politik<br />
zu reden und nicht selbst aktiv zu<br />
sein. Mich hält es vor allem dann<br />
nicht mehr im „wohnzimmerlichen<br />
Sitz“, wenn ich sehe, dass<br />
andere das System auf Kosten aller<br />
zum persönlichen Vorteil ausnutzen<br />
und wenn Ungerechtigkeiten<br />
passieren.<br />
❷ Politik ist in meinem Kopf<br />
praktisch rund um die Uhr Thema.<br />
Nehme mir bewusst Pausen<br />
im Kreis der Familie oder bei der<br />
Blasmusik um Abstand zu gewinnen.<br />
In der politischen Auseinandersetzung<br />
würde ich mich als<br />
nicht zimperlich bezeichnen.<br />
Achte immer darauf, dass die persönliche<br />
Gesprächsbasis nicht zu<br />
sehr leidet.<br />
❸ Der vermeintliche Nachteil,<br />
sich aufgrund eines jungen Gesichtes<br />
Respekt und Anerkennung<br />
erst hart erarbeiten zu müssen,<br />
ist letztendlich eine gute<br />
Schule und damit ein Vorteil. Umgekehrt<br />
wird älteren Gesichtern<br />
oft gleich alles zugetraut. Der<br />
größte Mehrwert junger Politiker<br />
ist mitunter der, dass sie einen<br />
anderen Zugang zu Entscheidungen<br />
haben, die lange in die Zukunft<br />
wirken. Junge müssen<br />
durchaus damit rechnen, die Auswirkungen<br />
solcher Entscheidungen<br />
auch selbst noch ausbaden<br />
zu müssen.<br />
Andererseits sind eine gewisse<br />
Unbeschwertheit der Jugend und<br />
die Erfahrung der Älteren beides<br />
Vorteile, die die jeweils die andere<br />
Generation in dieser Form eher<br />
nicht bieten kann.<br />
❹ Für meine Gemeinde wünsche<br />
ich mir persönlich vor allem<br />
die Rückkehr zu einer soliden Budgetpolitik,<br />
ein Ende der Selbst -<br />
bedienungsmentalität der Regierenden<br />
und die Stärkung direktdemokratischer<br />
Instrumente.<br />
Letztendlich streitet man auf<br />
kommunalpolitischer Ebene kaum<br />
über die Ziele, nur über den Weg<br />
dahin und vielleicht auch schon<br />
über die Ausgangslage.<br />
Sabine Schügerl (Die Grünen Burgenland),<br />
Jg. 1985 aus der Marktgemeinde<br />
Neudörfl, Bezirk Mattersburg (9<br />
km² und ca. 4.300 EW), ist seit kurzem<br />
Obfrau des Grünen Gemeindevertreterverbandes<br />
Burgenland.<br />
Foto: Wolfgang Kühn<br />
Biografisches: Sie hat ein abgeschlossenes<br />
Studium an der FH<br />
Wiener Neustadt, ein nebenberufliches<br />
Studium der Politikwissenschaft<br />
an der UNI Wien.<br />
Politische Laufbahn: seit 2007<br />
ist sie Gemeinderätin in Neu dörfl,<br />
seit 2009 Mitglied des Landesvorstandes<br />
der Grünen Burgenland,<br />
seit kurzem Obfrau des Grünen<br />
Gemeindevertreterverbandes<br />
Burgenland.<br />
❶ Ich war bereits seit frühester<br />
Jugend politisch interessiert. Im<br />
Mai 2007 hat sich in meiner Heimatgemeinde<br />
eine Grüne Gruppe<br />
formiert und ich wurde gefragt,<br />
ob ich Interesse an einer<br />
Mitarbeit hätte. Ziemlich bald<br />
übernahm ich dann die reizvolle<br />
Aufgabe der Spitzenkandidatin<br />
der Grünen Neudörfl bei der Gemeinderatswahl<br />
im Oktober 2007.<br />
Ich war damals nicht nur die einzige<br />
weibliche Spitzenkandidatin<br />
in Neudörfl, sondern mit 22 Jahren<br />
auch mit Abstand die jüngste!<br />
Ich wollte gestaltend mitwirken<br />
und als Brücke zwischen Gemeindebürger<br />
und Gemeindepolitik<br />
agieren.<br />
❷ Da ich beruflich als Assistentin<br />
der Geschäftsführung bei der<br />
Landespartei der Grünen Burgenland<br />
beschäftigt bin, spielt die Politik<br />
sowohl in meinem beruflichen<br />
Leben als auch im Privatbereich<br />
als Gemeinderätin eine Rolle.<br />
❸ Der größte Vorteil eines<br />
Jungpolitikers ist aus meiner<br />
Sicht der „Energievorrat“, d.h.<br />
man schafft es mit größerer Leichtigkeit<br />
mehrere Termine, Funktionen<br />
und Aufgaben aktiv wahrzunehmen.<br />
❹ In den nächsten Jahren werden<br />
Themen rund um Dorfentwicklung,<br />
Umweltschutz und<br />
Grün als Informations- und Kontrollinstanz<br />
von zentraler Bedeutung<br />
sein.<br />
Stefan Fuchs (ÖVP), Jg. 1986 aus<br />
der Marktgemeinde Rudersdorf<br />
Fläche: 21,42 km² und 2.191 EW,<br />
ist mit 18 Jahren der ÖVP beigetreten<br />
und als Gemeinderat aktiv. Foto: Privat<br />
Biografisches: Stefan Fuchs ist<br />
Student an der PH Steiermark<br />
und an der Karl-Franzens Universität<br />
Graz.<br />
Politische Laufbahn: Er fühlte<br />
sich bereits früh aus ideologischen<br />
Gründen der ÖVP zugehörig.<br />
Das Jahr 2000 und die<br />
damit neu formierte Koalition bezeichnet<br />
er rückblickend als sehr<br />
<strong>Bürgermeister</strong> <strong>Zeitung</strong> 3/2013