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Kommunale - Bürgermeister Zeitung

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AKTUELLES<br />

5<br />

Nur Wien erfüllt Asyl-<br />

Quote, Schlusslicht ist NÖ<br />

Gut ein viertel Jahr nach dem<br />

„Asylgipfel“ im Kanzleramt erfüllt<br />

nur Wien seine Quote bei der<br />

Flüchtlings-Betreuung, die anderen<br />

Bundesländer haben aber teilweise<br />

stark aufgeholt. Neues<br />

Schlusslicht ist nun jedoch Niederösterreich,<br />

das wegen der Entlastung<br />

der Erstaufnahmestelle<br />

Traiskirchen fast 700 Flüchtlinge<br />

zu wenig beherbergt. Auch Kärnten<br />

liegt noch unter der vereinbarten<br />

Mindestquote.<br />

Insgesamt befinden sich derzeit<br />

rund 20.400 Flüchtlinge in staatlicher<br />

Grundversorgung, deren Finanzierung<br />

im Verhältnis 60:40<br />

zwischen Bund und Ländern aufgeteilt<br />

wird. Zuständig für die Unterbringung<br />

sind die Bundesländer,<br />

wobei die Asylwerber gemäß<br />

der 2004 geschlossenen „Grundversorgungsvereinbarung“<br />

entsprechend<br />

der Einwohnerzahl auf<br />

die Länder aufgeteilt werden sollten.<br />

Wien und Nieder österreich<br />

müssten damit jeweils rund ein<br />

Fünftel der Asylwerber beherbergen,<br />

die anderen Länder entsprechend<br />

weniger. Weil bis auf Wien<br />

und Nieder österreich lange kein<br />

Bundesland seine Quoten erfüllt<br />

hat, wurde im Vorjahr ein Stufenplan<br />

vereinbart: Asylwerber aus<br />

dem überfüllten niederösterreichischen<br />

Flüchtlingslager Traiskirchen<br />

wurden in die Bundesländer<br />

verlegt. Die säumigen Länder sollten<br />

in einem ersten Schritt zumindest<br />

88 Prozent der vereinbarten<br />

Betreuungsplätze bereitstellen<br />

und die Quoten bis zum Sommer<br />

voll erfüllen. Wie die aktuelle<br />

„Quotenstatis tik“ (Stand 6. Februar)<br />

zeigt, haben die meisten<br />

Bundesländer ihre Betreuungsplätze<br />

seither tatsächlich auf über<br />

88 Prozent aufgestockt. Oberösterreich<br />

(89), Tirol (88), Salzburg<br />

(89) und Vorarlberg (89) erfüllen<br />

diese Min destquote. Noch besser<br />

Einigung bei Jugendwohlfahrts-Bundesgesetz<br />

Das schier unendliche Bemühen um bessere und einheitliche Standards<br />

in der Kinder- und Jugendhilfe scheint nun doch von Erfolg gekrönt.<br />

Im Büro von Familienminister Mitterlehner wurde bestätigt, dass<br />

man sich mit den bis zuletzt widerspenstigen Ländern – die Steiermark,<br />

das Burgenland und Oberösterreich – geeinigt habe.<br />

Eingelenkt haben die drei demnach, weil der Bund auch nach der<br />

Anstoßfinanzierung Geldmittel verspricht. Dies allerdings nicht in<br />

Form direkter Zuschüsse, sondern über den Finanzausgleich, der für<br />

den Zeitraum ab 2015 neu verhandelt werden muss.<br />

Konkret erhalten die Bundesländer in den Jahren 2013 und 2014 jeweils<br />

3,9 Millionen Euro, um die entstehenden Mehrkosten abzudecken.<br />

Für den Zeitraum danach sollen Mitteln in der selben Höhe<br />

„in der nächsten Finanzausgleichsperiode Berücksichtigung“ finden,<br />

hieß es zur APA – sprich, bei den Verteilungsverhandlungen zwischen<br />

Bund, Ländern und Gemeinden mit auf den Tisch kommen. Durch die<br />

Verzögerung beim Gesetz hat sich der Bund übrigens schon ein wenig<br />

Geld gespart, denn ursprünglich waren bereits für 2012 3,9 Millionen<br />

vorgesehen worden.<br />

liegen das Burgenland (98 Prozent)<br />

und die Steiermark (99).<br />

Neues Schlusslicht ist mit 82<br />

Prozent aber ausgerechnet Niederösterreich,<br />

dessen Landeshauptmann<br />

Pröll die säumigen<br />

Länder im Vorjahr noch scharf<br />

kritisiert hatte. Wegen des mit<br />

1.500 Personen überfüllten Flüchtlingslagers<br />

Traiskirchen konnte<br />

er damals noch auf eine vorbildliche<br />

Quotenerfüllung verweisen,<br />

mittlerweile wurden aber hunderte<br />

Asylwerber in andere Länder<br />

verlegt. Somit betreut NÖ nun um<br />

700 Personen zu wenig. Nach Angaben<br />

der zuständigen Landesrätin<br />

Karin Scheele (SPÖ) ist man<br />

bereits auf der Suche nach neuen<br />

Quartieren.<br />

Ebenfalls säumig ist Kärnten,<br />

wo die Quote nur zu 85 Prozent<br />

erfüllt wird, womit rund 200 Betreuungsplätze<br />

fehlen. Voll eingehalten<br />

wird die Quotenregelung<br />

derzeit nur von Wien, das statt<br />

der eigentlich vorgesehenen 4.150<br />

nun 5.920 Asylwerber beherbergt<br />

und seine Quote mit 143 Prozent<br />

übererfüllt.<br />

Foto: Apa<br />

Foto: Apa<br />

Neuer Präsident Mayer will bald Bundesrats- Reform<br />

Edgar Mayer, seit Anfang des Jahres turnusgemäß neuer Präsident<br />

des Bundesrates, will die Reform der Länderkammer noch vor der Nationalratswahl<br />

im Herbst auf Schiene bringen. Auf Basis des im Herbst<br />

2012 von seinem Vorgänger Georg Keuschnigg erstellten Reformpapiers<br />

wolle er „nach Möglichkeit noch in dieser Legislaturperiode“ eine<br />

Gesetzesinitiative einbringen, sagte Mayer in seiner Antrittsrede.<br />

Eckpunkte des Reformpapiers sind ein verstärktes Mitwirkungsrecht<br />

des Bundesrates bei Gesetzen, welche die Interessen der Länder vor<br />

allem in finanzieller Hinsicht berühren, ein allgemeines Zustimmungsrecht<br />

des Bundesrates bei Verfassungsänderungen, seine frühzeitige<br />

Befassung mit Gesetzesvorschlägen samt Stellungnahmerecht sowie<br />

ein Vermittlungsverfahren zur Kompromissfindung mit dem Nationalrat<br />

– und im Gegenzug eine Reduktion der Verhandlungsgegenstände.<br />

Mit einer Reform wäre wohl die „ständige Diskussion über eine Abschaffung<br />

des Bundesrates endlich erledigt“, hoffte der Vorarlberger<br />

Mayer. Er trat insgesamt entschieden dagegen auf, verfassungsrechtlich<br />

eingerichtete Institutionen – wie den Bundes präsidenten, die<br />

Landtage oder auch den Nationalrat (hinsichtlich der Größe) – infrage<br />

zu stellen.<br />

Energieverbrauch in EU um 5,7 Prozent gesunken<br />

Der Energieverbrauch in den EU-27 ist von 2008 bis 2011 um 5,7<br />

Prozent gesunken. Spitzenreiter bei der Reduktion war Litauen mit minus<br />

24,5 Prozent vor Irland und Griechenland mit je minus 12,3 Prozent.<br />

Die stärkste Steigerung gab es mit 16,9 Prozent in Malta. In<br />

Österreich ging im Vergleich der Energieverbrauch um 1,1 Prozent<br />

zurück. 23 EU-Länder verzeichneten eine Abnahme, vier einen Anstieg.<br />

Die Energieabhängigkeit – also die Importe von Energie – betrug<br />

2011 in der EU-27 im Durchschnitt 53,8 Prozent, geht aus den am Mittwoch<br />

präsentierten jüngsten Zahlen von Eurostat hervor.<br />

Einziges Energieüberschussland war Dänemark,<br />

das eine Nettoexportquote von 8,5 Prozent<br />

aufwies. Alle anderen 26 EU-Länder verwiesen<br />

einen Nettoimportüberschuss. Die geringste<br />

Energieabhängigkeit wies dabei Estland<br />

mit nur 11,7 Prozent auf, gefolgt von Rumänien<br />

(21,3 Prozent), Tschechien (28,6 Prozent),<br />

den Niederlanden (30,4 Prozent), Polen (33,6<br />

Prozent) und Großbritannien (36,0 Prozent).<br />

Am höchsten war die Abhängigkeit von Energieimporten<br />

in Malta (100,6 Prozent), Luxemburg<br />

(97,4 Prozent), Zypern (92,6 Prozent)<br />

und Irland (88,9 Prozent). Österreich lag mit<br />

einer Energieabhängigkeit von 69,3 Prozent<br />

an zehnter Stelle.<br />

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<strong>Bürgermeister</strong> <strong>Zeitung</strong> 3/2013

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