Ausgabe lesen - Rheinkiesel
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Kieselchen<br />
Eroberer auf<br />
leisen Pfoten<br />
Sie können im Dunkeln sehen und haben angeblich sieben<br />
Leben: Katzen sind ganz besondere Wesen, die sich auf samtenen<br />
Pfoten in unser Herz schleichen.<br />
Sind sie nicht süß? Fast niemand<br />
kann dem Anblick von kleinen<br />
Kätz chen widerstehen: So weiches<br />
Fell, so ein tapsiges Auftreten –<br />
und immer bereit zum Spielen.<br />
Doch selbst wenn erwachsene Kat -<br />
zen um unsere Beine streichen, laut<br />
schnurren und uns zu Strei chel -<br />
einheiten auffordern, schmelzen<br />
unsere Herzen dahin.<br />
Mensch und Katze sind schon seit<br />
Tausenden von Jahren Freunde.<br />
Ver mutlich begann die Geschichte<br />
aber mit Ratten und Mäusen: In<br />
der Nähe der Menschen fanden<br />
die hungrigen Nager stets reich ge -<br />
deckten Tisch. Katzen entdeckten<br />
reiche Beute und suchten deshalb<br />
ebenfalls die Nähe des Menschen.<br />
Wer eine Katze im Haus besaß,<br />
hatte Glück, weil weniger Mäuse<br />
und Ratten die Vorräte auffraßen.<br />
Vermutlich haben die Menschen<br />
damals begonnen, die Katzen ge -<br />
zielt anzulocken und sie zu zähmen.<br />
Die ersten Katzen sahen un -<br />
se ren heutigen Hauskatzen vermutlich<br />
schon sehr ähnlich. Sie<br />
lebten ebenfalls von kleinen Säu ge -<br />
Wer kann da noch widerstehen?<br />
tieren, die sie selbst jagten. Selbst<br />
heutzutage, wo die meisten Haus -<br />
katzen bei „ihrem“ Men schen stets<br />
Freßbares im Futternapf finden,<br />
ist der Jagdinstinkt noch nicht er -<br />
loschen. Vor allem junge Katzen<br />
sind fast immer zu einem Spiel<br />
aufgelegt – oder jagen ihrem eigenen<br />
Schatten oder eigenem<br />
Schwanz nach.<br />
Verehrte Göttinnen<br />
Im alten Ägypten verkörperten<br />
Katzen sogar die göttliche Tochter<br />
des Sonnengottes. Ihr Name ist<br />
Bastet. Starb eine heilige Katze, er -<br />
hielt sie sogar Mäuse als Grab bei -<br />
gabe, damit sie im Jenseits nicht<br />
hungern mußte.<br />
Hierzulande hat die Katze dagegen<br />
nicht immer nur ein gutes Bild ge -<br />
habt: Vor allem im Mittel alter fanden<br />
die Menschen, daß ihr etwas<br />
Dämonisches anhaftet. Mög -<br />
licherweise lag dies daran, daß sich<br />
Katzen nahezu lautlos be wegen, in<br />
der Dunkelheit gut zu rechtfinden<br />
können und Stürze auch aus großer<br />
Höhe überleben, weil sie sich<br />
in der Luft so drehen, daß sie stets<br />
mit den Pfoten auf dem Boden<br />
landen – man sagt daher auch,<br />
daß Katzen sieben Leben haben.<br />
Nächtliche Jäger<br />
Katzen gehen häufig in der Däm -<br />
me rung auf die Jagd. Ihre Augen<br />
funkeln bekanntlich, wenn man<br />
mit einer Taschenlampe oder einem<br />
Autoscheinwerfer hinein leuchtet.<br />
Das liegt an einer besonderen<br />
Haut im Auge, die wie ein Spiegel<br />
das restliche Tageslicht noch einmal<br />
spiegelt, sodaß die Katze alles<br />
etwas heller sieht als wir. Katzen<br />
können deshalb in der Dämme -<br />
rung ziemlich gut sehen. In totaler<br />
Dunkelheit sind auch sie blind –<br />
aber wo gibt es schon absolute<br />
Dun kelheit? Etwas Mondlicht<br />
oder der Schein einer Straßen la -<br />
terne sind meist vorhanden und<br />
bieten den Samtpfoten mehr als<br />
genug Licht. Außerdem verfügen<br />
Katzen über extrem feinfühlige<br />
Schnurrhaare, mit denen sie sich<br />
14 September 2013