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Erläuterungsbericht - Amprion

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<strong>Amprion</strong> GmbH<br />

Neubau der 380-kV-Freileitung Pkt. Mönchskaul – Pkt. Blatzheim, Bl. 4231<br />

Umbau der 380-kV-Freileitung Oberzier – Kierdorf, Bl. 4100, am Pkt. Blatzheim<br />

<strong>Erläuterungsbericht</strong> Anlage 1 Seite 28 von 74<br />

8.2.4 Vor- und Nachteile einer Erdkabelverbindung<br />

Bei der Erfassung der übrigen abwägungsrelevanten Belange sind die Vorteile und die<br />

Nachteile der Realisierung als Erdkabel gegenüber zu stellen.<br />

Mit einer Realisierung der Leitung als Erdkabel sind folgende Vorteile verbunden:<br />

• Siedlungsbereiche bzw. Bereiche, in denen Wohnnutzung betrieben wird, werden von<br />

Masten und Freileitungen freigehalten. Dies kann Vorteile für die städtebauliche<br />

Entwicklung solcher Bereiche haben.<br />

• Die Abwesenheit von Masten und überspannenden Freileitungen hat des Weiteren<br />

eine geringere Beeinträchtigung des Landschaftsbilds zur Folge. Insbesondere wirkt<br />

sich die Verringerung der Beeinträchtigung des Landschaftsbildes positiv im nahen<br />

Wohnumfeld aus.<br />

• Im Hinblick auf bestimmte Teilaspekte des Schutzgutes Tiere (Avifauna) beinhaltet<br />

eine Realisierung als Erdkabel geringere Beeinträchtigungen. So ist die Anfluggefahr<br />

für Vögel geringer.<br />

• Zudem hat die Realisierung des Vorhabens als Erdkabel veränderte Einflüsse im<br />

Hinblick auf elektromagnetische Felder zur Folge. Immissionen durch elektrische<br />

Felder sind bei der Realisierung als Erdkabel ausgeschlossen. Die Immission durch<br />

magnetische Felder ist im Vergleich zu Freileitungen im unmittelbaren Nahbereich<br />

zum Erdkabel größer, außerhalb dieses Nahbereichs jedoch geringer. Dies betrifft<br />

sowohl das Schutzgut Tiere und Pflanzen, als auch das Schutzgut Mensch.<br />

Diesen Vorteilen stehen folgende Nachteile gegenüber:<br />

• Der großräumige Einsatz von Erdkabeln ist im 380-kV-Höchstspannungsnetz noch<br />

nicht erprobt.<br />

• VPE-Kabel haben zwar eine geringere Fehlerrate als Freileitungen. Jeder Kabelfehler<br />

ist aber mit einem ungleich größeren Schaden und wesentlich längeren<br />

Reparaturzeiten verbunden. Dies bedeutet auch eine höhere Nichtverfügbarkeit des<br />

Netzabschnittes.<br />

• Erdkabel können nur in Teilstücken von max. ca. 900 m transportiert und verlegt<br />

werden. Die Verbindung zwischen zwei Teilstücken muss durch Verbindungsmuffen<br />

hergestellt werden. Diese Verbindungsmuffen sind anfälliger für Störungen als das<br />

Kabel selbst. Mit zunehmender Länge der Kabeltrasse erhöht sich die Anzahl der<br />

erforderlichen Muffen und damit das Ausfallrisiko.<br />

• Im Hinblick auf Betriebsverhalten und Lebensdauer von 380-kV-VPE-Kabeln liegen<br />

weltweit noch keine Langzeiterfahrungen vor. Aufgrund von Erfahrungen mit 110-kV-<br />

Kabeln ist jedoch gegenwärtig von einer Lebensdauer in Höhe von rd. 40 Jahren<br />

auszugehen. Dies ist eine deutlich kürzere Zeitspanne als die Lebensdauer von<br />

LANDSCHAFT ! Büro für Landschaftsplanung GmbH Stand: 22.07.2013

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