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Prof. Dr. Michael Vogel Hoc - Hochschule Bremerhaven

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1. Insgesamt ist das Bildungsangebot der Fachhochschulen aufgrund der Verbindung von<br />

Theorie und Praxis sehr interessant. Im Vergleich zur eigenen Universitätsausbildung<br />

glaube ich, dass die Studierenden durch eine Fachochschulausbildung besser auf die<br />

Berufspraxis vorbereitet werden. 2. Aufgrund der Mitarbeiterstrukturen an der Fachhochschule<br />

(wenige Sekretariatsmitarbeiter und wissenschaftliche Mitarbeiter) müssen<br />

die Verwaltungstätigkeiten (Berichtswesen, Terminabsprachen etc.) von den <strong>Prof</strong>essoren<br />

zwangsläufig selbst wahrgenommen werden. Insofern bleibt keine Zeit für eigene<br />

Forschungsprojekte, was aus meiner Sicht auch in der Lehre zu diversen Defiziten<br />

führt. Daher würde ich mir wünschen, dass die Mitarbeiter- bzw. Finanzmittelstruktur an<br />

den Fachhochschulen wesentlich verbessert würde.<br />

97. Aufgrund mangelnder finanzieller Ausstattung bestehen seit Jahren so gut wie keine<br />

Möglichkeiten zur Teilnahme an fachlichen Weiterbildungsveranstaltungen (z.B. Tagungen,<br />

Kongresse). Daher hat meine fachliche Qualifikation seit Beginn meiner FH-<br />

Tätigkeit kontinuierlich nachgelassen, hat bereits die für qualifizierte Lehre kritische<br />

Grenze unterschritten und dürfte zum Zeitpunkt der Pensionierung in 11 Jahren in der<br />

Nähe des Nullpunktes liegen. Unter diesen Randbedingungen ist eine Forschungstätigkeit<br />

nur in den ersten (je nach Fachgebiet 5 bis 15) Jahren der FH-Zugehörigkeit<br />

möglich. Gleichzeitig wird die (in Niedersachsen soeben erfolgte) Erhöhung des Pensionsalters<br />

auf 68 Jahre zur Katastrophe für alle Beteiligten.<br />

98. M.E. wird viel zu viel über Forschung geredet und zu wenig über eine qualifizierte Ausbildung<br />

der Studenten. Scheinbar ist es wichtiger zu forschen als zu unterrichten. Die<br />

Fachhochschule bietet für richtige Forschung jedoch nicht die Möglichkeiten, weil zuviel<br />

an Lehrkapazität verloren ginge. Faktisch wird ein forschender <strong>Prof</strong>essor durch<br />

Lehrbeauftragte ersetzt. Viel Forschung heißt, viel Lehrbeauftragte. Das kann es nicht<br />

sein!<br />

99. Auslandsaufenthalt der <strong>Prof</strong>essoren ist vernachlässigt<br />

‐ Fragen zur fachbezogenen Weiterbildung (gerade in Ingenieurwissenschaften wichtig!)<br />

fehlen in der Befragung! - Da in den Ingenieurwissenschaften langjährige Berufserfahrung<br />

Voraussetzung sein sollte, wird eine FH-<strong>Prof</strong>essur unter den Bedingungen einer<br />

W-<strong>Prof</strong>essur für Personen mit gut dotierten Industrie-Positionen immer unattraktiver -<br />

dies zeigen auch die Ergebnisse jüngster Berufungsverfahren. Man muss um die zukünftige<br />

Qualität der Lehre fürchten. - Wegen des fehlenden Mittelbaus ist die Durchführung<br />

von Forschungs- und Entwicklungsaufgaben in Zusammenarbeit mit der Industrie<br />

schwierig. Gerade mittelständische Unternehmen erwarten das Vorhandensein<br />

einer gewissen "Grundausstattung" auch in personeller Hinsicht.<br />

100. Seitdem das "Projektorientierte Lernen" von mir angewandt wird, macht die Lehre noch<br />

mehr Freude. Diese Freude wirkt sich auf die Studierenden aus!<br />

101. Die zeitlichen und finanziellen Möglichkeiten einer Forschungstätigkeit nachzugehen<br />

sind sehr begrenzt.<br />

102. Bei allen Bemühungen die <strong>Hoc</strong>hschule in der Öffentlichkeit zu positionieren ist das<br />

"Kerngeschäft" Lehre zu sehr aus dem Blickfeld geraten. Wenig zieldienlich in diesem<br />

Zusammenhang sind gerade angesichts neuer Aufgaben auch: Inflexibilität und Bürokratie<br />

der FH-Verwaltung, Strategiedefizite und z. B. intransparente, unverbindliche Innenpolitik<br />

der <strong>Hoc</strong>hschulleitung<br />

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