Prof. Dr. Michael Vogel Hoc - Hochschule Bremerhaven
Prof. Dr. Michael Vogel Hoc - Hochschule Bremerhaven
Prof. Dr. Michael Vogel Hoc - Hochschule Bremerhaven
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
nem vernünftigen und ausreichenden Umfang in solchen Industrieprojekten zu engagieren<br />
64. die nebentätigkeit im architekturbüro ist essentiell, da sie bei architekten forschung und<br />
praxis, experiment und umsetzung bedeutet. essentiell ist auch in nebenfächern die<br />
betreuung durch praxisorientierte architekten, die den jeweiligen stellenwert des faches<br />
im hinblick auf das ausbildungsziel kennen. ebenso der hinweis auf den sinn und die<br />
einsetzbarkeit des lehrstoffes in der praxis.<br />
65. Eigeninitiative zum Wohle der <strong>Hoc</strong>hschule wird nicht gefördert und honoriert. Die Besetzung<br />
von <strong>Prof</strong>essuren, Ämter etc. erfolgt häufig nach fachfremden Erwägungen und<br />
mit Geklüngel.<br />
66. Zu hohe Lehrbelastung (19 Stunden!) verhindern weitgehend Forschung, wenn man<br />
gewissenhaft seinen Unterricht laufend weiterentwickeln will. Will man forschen, sinkt<br />
zwangsläufig die Qualität der Lehre. Dies wird sich erst bessern, wenn kluge Politiker<br />
es geschafft haben werden, die Rotationsgeschwindigkeit der Erde durch kluge Verordnungen<br />
und Gesetze herunterzusetzen und damit eine Tagslänge von über 30<br />
Stunden hervorzurufen. Ein Fortbildungskurs der Politiker in der Akademi des Städtchens<br />
Schilda würde hier vielleicht weiterhelfen...<br />
67. Viel zu wenig Zeit für Lehre und Forschung durch zuviel Zeitverbrauch für Selbstverwaltung<br />
(Umstrukturierung, Einführung Bachelor/Master, Akkreditierung, ...). Qualität<br />
der Lehre leidet!<br />
68. Unnütze Selbstverwaltungsarbeiten nehmen überhand. Viele Änderungen erfolgen um<br />
der Änderung und nicht um der Verbesserung willen.<br />
69. Die Arbeit als <strong>Prof</strong>essor wird durch die Inflexibilität, Borniertheit und Kurzsichtigkeit der<br />
Verwaltung massiv beeinflußt. Das Psäsidium predigt Wasser, ohne dabei die eigene<br />
Weinsauferei auch nur zu verschleiern. Dem Präsidium und der Verwaltung geht es<br />
nicht um das Wohl der Studierenden, es geht lediglich um Eigeninteressen und Selbstbeschäftigung.<br />
70. Leider wird von den leitenden Organen zunehmend die Forschung in den Mittelpunkt<br />
des Interesses und der Darstellung nach außen gestellt - letztlich auf Kosten der Qualität<br />
der Lehre. Damit verliert die FH ihre Kernkompetenz ohne auf anderen Gebieten<br />
wirklich zu gewinnen.<br />
71. Eigeninitiative, Selbstbetimmung, Weiterentwicklung fachlichen und menschschlichen<br />
Know Hows<br />
72. Die Hierarchisierung und die Aufgabe des egalitären Prinzips führen zu Hackordnung<br />
und kleingeistigen Intrigen, Engstirnigkeit. Die Bürokratie ufert aus und wird zum Vollzeitjob;<br />
Unterstützung durch die Verwaltung ist minimal, eher arbeitssteigernd. Die Fiktion<br />
leistungsorientierter Bezahlung führt zum Gegeneinander.<br />
73. Mir ist besonders aufgefallen, dass der <strong>Dr</strong>uck in den <strong>Hoc</strong>hschulen im letzten Dezennium<br />
enorm zugenommen hat. Immer mehr Studierenden in weniger Zeit unterrichten<br />
zu müssen, wird dazu führen, dass die Qualität leiden muss. Wir können schon jetzt<br />
beobachten, was das für die nächste Generation der Absolventen bedeutet. Für mich<br />
persönlich ist außerdem sehr negativ aufgefallen, dass bei den Lehrverpflichtungen<br />
9