Prof. Dr. Michael Vogel Hoc - Hochschule Bremerhaven
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15. Sehr hohe Lehrbelastung; Forschung eher in der eigenen Freizeit möglich, wenig Mittelbau<br />
vorhanden, so dass sehr viele administrative aufgaben selbst erfüllt werden<br />
müssen, Akkreditierungsverfahren rauben auch viel Zeit und Energie<br />
16. Ein Deputat von 18 Stunden ohne die Hilfe eines akademischen Mittelbaus ist suboptimal.<br />
- fachliche Fortbildung, didaktische Aufbereitung der Veranstaltungen, Forschungs-<br />
und Publikationstätigkeiten sind selbst um den Preis der Selbstausbeutung<br />
nicht unter einen Hut zu bringen. Die Abkoppelung der <strong>Prof</strong>essorengehälter von der<br />
allgemeinen Einmommensentwicklung in Berufen mit ähnlichen Qualifikationsanforderungen<br />
führt zu Demotivation oder zur Vernachlässigung der <strong>Hoc</strong>hschultätigkeit, um<br />
durch Nebenjobs den Lebensstandard halten zu können.<br />
17. Der Praxisbezug, der in der FH-Ausbildung immer mehr zu kurz kommt<br />
18. Zum Zeitpunkt meiner Berufung galt das C2-C3 Modell an Fachhochschulen. Bei der<br />
Einführung der W2 Besoldung sind ich und viele meiner KollegInnen durchs Gitter gefallen.<br />
Die zu Recht mit Sicherheit erwartete C3 Berufung entfiel, das Angebot der<br />
<strong>Hoc</strong>hschulleitung für einen Wechsel in die W-Besoldung war eine Unverschämtheit: auf<br />
der Stelle 600,- € weniger. Die W Besoldung wird als Leistungsgerecht verkauf, ist in<br />
Wahrheit ein Sparbrötchen, den <strong>Prof</strong>essoInnen wird auf unwürdige Weise ein<br />
Würstchen vorgehalten, dem sie nachjapsen sollen. Das System zeugt von Misstrauen<br />
und zeitgeitigem, unnötige Arbeit generierendem Kontrollzwang. Das hat verletzt und<br />
ist auch nicht ausgestanden. Von Verantwortlichkeit keine Rede. Es könnte einiges gut<br />
gemacht werden durch einen finanziellen Ausgleich für die in C2 hängen gebliebenen<br />
<strong>Prof</strong>essorInnen und eine Überarbeitng der W-Richtlinien, die den berufenen Persönlichkeiten<br />
EIgenverantwortlichkeit zuspricht.<br />
19. Die Zunahme von Verwaltungstätigkeiten beeinträchtigt die Qualität der Lehre. Forschung<br />
ist Luxus! Finanzielle Unterstützung für die Weiterbildung, fachbezogene Konferenzen<br />
oder hochschul-didaktische Konferenzen gibt es kaum.<br />
20. Die hohe Bedeutung der beruflichen Praxis, die FH-<strong>Prof</strong>essoren Voraussetzung für die<br />
Berufung ist und die oft andauernde Zusammenarbeit mit Unternehmen und anderen<br />
Institutionen im Bereich des Wissenstransfers wird hier nicht berücksichtigt. Gerade im<br />
Bereich des Wissenstransfers gibt es häufig studentische Projekte, ferner sind die Diplom-<br />
und Bachelorabschlußarbeiten, die oft in Zusammenarbeit mit Unternehmen erstellt<br />
werden hier erwähnenswert.<br />
21. Der große Nachteil an FH <strong>Prof</strong>essuren ist, dass man mit 19 Semesterwochenstunden<br />
(SWS) fast das gleiche Deputat wie ein Gymnasiallehrer hat. Es ist nicht ausreichend<br />
Zeit sich gescheit vorzubereiten, von Forschung gar nicht zu reden oder Aufrechterhaltung<br />
des Praxisbezugs. Das FH Deuputat sollte dringend auf unter 15 SWS gesenkt<br />
werden. Im ersten Semester als <strong>Prof</strong>essor sollte es höchstens 10 SWS betragen und<br />
kann dann pro Semester um 1 SWS steigen. Praxisfreisemester sind fast nicht möglich,<br />
da es nicht ausreichend Dozenten gibt, um den Unterricht abzufangen. Leider<br />
werden Lehrbeauftragte verwendet um Grundlagenvorlesungen zu halten und nicht wie<br />
ursprünglich gedacht ausschließlich Spezialvorlesungen für die die Berufung eines<br />
<strong>Prof</strong>s nicht sinnvoll ist. Die Verwaltung nimmt viel zu stark zu.<br />
22. Nach wie vor ist eine FH-<strong>Prof</strong>essur gegenüber einer Uni-<strong>Prof</strong>essur benachteiligt (verfügabre<br />
Ressourcen, Image u.ä.). Aber die FH-<strong>Prof</strong>essoren holen auf.<br />
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