Prof. Dr. Michael Vogel Hoc - Hochschule Bremerhaven
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55. Administrative Tätigkeiten nehmen von Jahr zu Jahr zu.<br />
56. Das hohe Lehrdeputat und die Korrekturarbeiten machen die Forschung leider noch<br />
schwerer als ich zu Beginn meiner Tätigkeit gedacht habe.<br />
57. die Besoldungsreform hat das <strong>Prof</strong>essorenamt deutlich unattraktiver gemacht; nicht die<br />
neue Besoldung an sich, sondern wie sie in den Ländern / <strong>Hoc</strong>hschulen ausgestaltet<br />
wird, nämlich als Sparmodell und nicht als Anreizmodell ----- eine Lehrverpflichtung von<br />
18 oder 19 SWS pro Semester ist definitiv zu hoch; Universitäts-lehr(!)-professuren<br />
werden mit max. 12-14 SWS empfohlen, wobei die grundsätzlichen Aufgaben mittlerweile<br />
gleich sind und an den Fachhochschulen auch üblicherweise kein wissenschaftlicher<br />
Mittelbau vorliegt ----- das <strong>Hoc</strong>hschullehrerprivileg im Arbeitsnehmererfindungsgesetz<br />
war ein hoher persönlicher Motivationsfaktor im Rahmen von <strong>Prof</strong>essuren, um<br />
aus <strong>Hoc</strong>hschulerfindungen erfolgreiche Produkte und Firmen zu machen; die Abschaffung<br />
mag Neidkultur-populär sein, ist aber Volkswirtschaftlich betrachtet schlecht, da<br />
"Fremde", die dies vermarkten sollten, nie so motiviert sind wie einzelne Leistungsträger<br />
mit besonderen Engagement in eigener Sache (fachlich wie wirtschaftlich), insgesamt<br />
die Produktschaffung so erheblich gehemmt wurde<br />
58. Fühle mich durch zunehmende Bürokratisierung deutlich mehr belastet als früher (BA),<br />
weniger selbstbestimmt dazu! Zu viele Studierende im Verhältnis zu den <strong>Prof</strong>s! Zu viele<br />
Stunden Lehre (18!!)<br />
59. Die Möglichkeiten auch finanziell von Arbeit in der Forschung zu profitieren sind meines<br />
Erachtens gering.<br />
60. Der Hang Forschungsaktivitäten zu unterstützen und sich damit zu profilieren (gilt für<br />
die gesamte FH) geht eindeutig zu Lasten der Lehre. Die Außenwirkung hat derzeit<br />
absoluten Vorrang vor sachdienlicher innerer Arbeit, die naturgemäs wenig positive<br />
Außenwirkung bringt. Der Einfluß der <strong>Prof</strong>essoren auf die Geschicke der <strong>Hoc</strong>hschule<br />
und der Fakultäten hat, zumindest in Bayern, einen absoluten, eigentlich unerträglichen,<br />
Tiefstand erreicht.<br />
61. Problem: Belastung steigt und steigt, und steigt, ...<br />
62. Die sehr mangelhafte finanzielle Situation an unserer <strong>Hoc</strong>hschule führt insbesondere<br />
zu folgenden Konsequenzen: -lehrfremde Tätigkeiten werden zunehmend auf das<br />
Lehrpersonal abgeschoben -die Kostenorientierung in Studiengängen führt dazu, dass<br />
die Betreuungsrelationen von Dozent-Student zunehmend schlechter werden, was<br />
durch andere Massnahmen nicht kompensiert werden kann -Finanzierung der Labore<br />
(reine Sachmittel) wird zunehmend reduziert, so dass nur noch eingeschränkt eine<br />
praktische Ausbildung durchgeführt werden kann Eine Kompensation der fehlenden<br />
Mittel durch <strong>Dr</strong>ittmittel ist nur in sehr geringem Umfang möglich, da eine ernst zu nehmende<br />
Lehrverpflichtung von 18 Semesterwochenstunden nicht mit echter Forschungstätigkeit<br />
zu vereinbaren ist, wenn dafür nicht Interessen aus dem Privatbereich<br />
zurückgestellt werden.<br />
63. Ich halte "Forschung" an der FH im Sinne von Projekten mit Industriepartnern für sehr<br />
wichtig, um den Praxisbezug nicht zu verlieren und um Anschluss zu halten an der<br />
technischen Weiterentwicklung: Das extrem hohe Lehrdeputat von 19 Semesterwochenstunden<br />
plus Verwaltungsaufgaben machen es jedoch fast unmöglich, sich in ei-<br />
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