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Ökologische Nutztierhaltung – Produktionspotential ... - Greenpeace

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<strong>Ökologische</strong> <strong>Nutztierhaltung</strong> - <strong>Produktionspotential</strong> der Schweizer Landwirtschaft FO 1.3.00.5<br />

Die wichtigsten Vorgaben einer ökologischen <strong>Nutztierhaltung</strong> bzw. eines ökologischen Produktionssystems<br />

sind:<br />

Raufutterverwerter werden nur mit Futter von Grünland gefüttert.<br />

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Nicht-Raufutterverwerter werden nur mit Ackerfuttermitteln, die im Rahmen einer ökologischen<br />

Fruchtfolge anfallen (Körnerleguminosen), und mit Nebenprodukten der Nahrungsmittelverarbeitung<br />

oder Abfällen gefüttert. Es werden keine Futtermittel importiert.<br />

Es sollen so viele Schweine gehalten werden, dass die gesamte aus der Milchverarbeitung anfallende<br />

Schotte verwertet werden kann.<br />

In der Rindvieh- und Geflügelhaltung wird von reduzierten Erträgen je Grossvieheinheit ausgegangen,<br />

weil aufgrund der Einschränkungen in der Fütterung keine Hochleistungsrassen eingesetzt werden:<br />

Die Milcherträge sind 30 Prozent, die Rindfleischerträge 20 Prozent und die Legeleistung von<br />

Legehennen 20 Prozent tiefer angesetzt als heute.<br />

Im Pflanzenbau werden Erträge eingesetzt, wie sie im Biologischen Landbau erzielt werden. Diese<br />

liegen im Referenzszenario 2010 zwischen 70 und 90 Prozent der heutigen Erträge.<br />

In der Schweiz flächenmässig wichtige Kulturen werden ausgeschlossen. Silomais, Futtergetreide<br />

inkl. Körnermais werden nicht angebaut, weil sie allein der Tierernährung dienen, Zuckerrüben werden<br />

nicht angebaut, weil der Anbau ohne chemische Pflanzenschutzmittel aufgrund des Unkrautund<br />

Krankheitsdrucks schwierig ist.<br />

Es wird weniger Land ackerbaulich genutzt als möglich bzw. als heute genutzt wird, da Ackerbau im<br />

Allgemeinen mit mehr negativen Umweltwirkungen verbunden ist als die Nutzung von Dauergrünland<br />

(z.B. Auswaschung, Erosion).<br />

Es wird eine bodenschonende und diversifizierte Fruchtfolge gewählt mit hohem Präventionspotential<br />

bzgl. Fruchtfolgekrankheiten und hohem Anteil an Futterleguminosen (Kunstwiese, Soja, Eiweisserbsen,<br />

Ackerbohnen), um Stickstoff zu binden: Anteil Futterleguminosen 50 Prozent (heute ca. 30 Prozent),<br />

Anteil Hackfrüchte 10 Prozent (heute ca. 30 Prozent), Anteil Brotgetreide 30 Prozent (heute ca.<br />

20 Prozent), Anteil diverse Ackerkulturen 10 Prozent (heute ca. 10 Prozent).<br />

Für 2050 wird in beiden Szenarien mit einer Bevölkerung von 10 Millionen Menschen gerechnet.<br />

Gemeinsam ist den Szenarien 2050, dass weitere Ertragssteigerungen in der Tierhaltung ausgeschlossen<br />

werden, nicht zuletzt da sie oft nicht mit dem Tierwohl vereinbar sind.<br />

Im Worst Case Szenario (MIN 2050) wird angenommen, dass die landwirtschaftlich nutzbaren Flächen<br />

ungefähr zurückgehen wie in den vergangenen Jahren <strong>–</strong> das Ackerland um 1‘000 ha pro Jahr<br />

und die Naturwiesen und Weiden um 1‘500 ha pro Jahr <strong>–</strong> und dass die Hektarerträge im Pflanzenbau<br />

nicht zunehmen.<br />

Im Best Case Szenario (MAX 2050) bleibt die landwirtschaftlich genutzte Fläche erhalten und bei<br />

den Hektarerträgen wird eine Zunahme von 50 bis 100 Prozent angenommen. Konkret werden für<br />

die einzelnen Kulturen die Einschätzungen von Pflanzenbau ExpertInnen des Forschungsinstituts für<br />

Biologischen Landbau im Rahmen eines Expertenhearings 2012 verwendet.<br />

Der maximal mögliche Nutztierbestand wurde aus dem Futterangebot auf Dauergrün- und Ackerland und der<br />

Lebensmittelverarbeitung und dem Futterbedarf der Nutztiere rückgerechnet. Dazu wurde der Umfang des<br />

Acker- und des Dauergrünlandes bestimmt, und es wurden die Erntemengen auf Ackerflächen und Dauergrünland<br />

berechnet. Für die Ermittlung des maximal möglichen Nutztierbestandes wurde zuerst der maximale<br />

Rindvieh-, Schaf- und Ziegenbestand berechnet, der mit dem verfügbaren Futter von Wiesen und Weiden<br />

ernährt werden kann. Als Zweites wurde der maximale Schweinebestand berechnet, der mit der aus der<br />

Milchverarbeitung anfallenden Schotte, den Nebenprodukten der Lebensmittelverarbeitung und den Körnerleguminosen<br />

auf Ackerflächen ernährt werden kann. Die verbleibenden Futtermittel definieren den maximal<br />

möglichen Geflügelbestand.<br />

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