DICHT.DAZWISCHEN.SÄEN - Competitionline
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Auch die damalige neue Stellung Fürths als Garnisonsstadt<br />
fand ihre bauliche Umsetzung in der<br />
Südstadt. Ab 1890 entstanden dort mehrere Kasernen,<br />
die nach dem zweiten Weltkrieg vom US<br />
- Militär weitergenutzt wurden. Die Kasernenflächen<br />
wurden letztendlich nach Abzug der Truppen<br />
anderen, zivilen Nutzungen zugeordnet. <br />
Das bahnhofsnahe Umfeld der Südstadt entlang<br />
der Karolinenstraße ist geprägt von einem heterogenen<br />
Bebauungsmix. Alte Mietsblockränder<br />
wechseln sich mit Gewerbeflächen und Bürogebäuden<br />
ab. Typisch für die alten Blockränder ist<br />
die größtenteils noch erhaltene Vorgartenzone,<br />
die als Abstandsgrün eine ganz eigene Qualität<br />
im Straßenraum entwickelt. <br />
"<br />
Ansonsten ist die Fürther Südstadt eher wie eine<br />
zartbittere Schokolade mit Haselnüssen und Rosinen.<br />
Als Ganzes nicht unbedingt jedermanns<br />
Geschmack, aber im Einzelnen ist für jeden etwas<br />
dabei. Viele Kontraste, soziale Brennpunkte<br />
und gentrifizierte Inseln, aber auch Orte, an denen<br />
die Vergangenheit und die bewegte Geschichte<br />
des Quartiers noch in voller Blüte erlebbar<br />
sind. <br />
"<br />
Auf der Nordseite der Bahnlinie schließt sich zentral<br />
der Innenstadtbereich an. Über den Bahnhofsvorplatz<br />
ist es nicht weit bis zu den Einkaufspassagen<br />
der Altstadt und zur Fürther Freiheit.<br />
Der Bahnhofsvorplatz mit dem Centaurenbrunnen<br />
war früher begrünt. Der Brunnen wurde 1890<br />
eingeweiht und war das Geschenk einer jüdischen<br />
Stiftung. Heute ist der Platz geprägt durch<br />
die aus den 80er Jahren stammenden postmodernen<br />
Einbauten, Ergebnis eines Gestaltungswettbewerbes.<br />
Täglich bieten Marktstände allerlei<br />
Obst und Gemüse an. Die fußläufige Verbindung<br />
BahnhofInnenstadt scheint gut zu funktionieren.<br />
Im westlichen Verlauf der Bahnlinie findet man<br />
das Postzentrum, welches sich auf dem ehemaligen<br />
Gelände der alten Post und des alten Krankenhauses<br />
befindet, und die gegenüberliegende<br />
Hauptzentrale der Sparkasse aus dem Jahre<br />
1974. Über die Schwabacher Straße hinweg folgt<br />
das Gastspieltheater "Comödie" im Berolzheimerianum<br />
aus dem Jahre 1906. In der Theresienstraße<br />
sind auch die staatlichen Berufsschulen II<br />
und III angesiedelt. Über die Theresienstraße,<br />
Hirschenstraße und Badstraße gelangt man<br />
schließlich in den Wiesengrund der Rednitz mit<br />
der markanten Siebenbogenbrücke. Die neue<br />
Uferpromenade wurde im Jahre 2007 eingeweiht.<br />
Nordöstlich des Bahnhofes befindet sich das<br />
Quartier des Stadtparks mit der Gebhardtstraße<br />
als Schnittstelle. Der Stadtpark selbst befindet<br />
sich zwei Parallelstraßen entfernt außerhalb des<br />
unmittelbaren Bahnhofsumfeldes. Vom Bahngelände<br />
aus gibt es mehrere Durchstoßpunkte zur<br />
Hornschuchpromenade und zur Königswarterstraße,<br />
den Fürther Prachtstraßen der "Belle<br />
Époque". Architektonisch sind sie durch Bauten<br />
des Historismus und Jugendstils geprägt. <br />
Die Straßen markieren den Verlauf der ehemaligen<br />
Ludwigsbahn. Heute sind die Hornschuchpromenade<br />
und die Königswarter Straße begehrte<br />
Adressen für die gehobenere Mittelschicht<br />
Fürths, für Kanzleien und Arztniederlassungen.<br />
Die Bebauung an der gleisnahen Gebhardtstraße<br />
dagegen ist geprägt von Gewerbebetrieben,<br />
leerstehenden Einkaufszentren, einigen sanierten<br />
aber auch vielen vernachlässigten Wohnhäusern<br />
der Gründerzeit und Lückenbebauungen aus den<br />
60 - 70er Jahren. An der Jakobinerstraße treffen<br />
Gebhardtstraße und Hornschuchpromenade zusammen.<br />
An dieser Schnittstelle liegt, etwas abgesenkt,<br />
der Platz für die Opfer des Faschismus.<br />
Der Platz ist gleichzeitig auch Auftakt zur U-<br />
Bahnstation.<br />
Auch in Fürth bilden die Fußgängertunnel und<br />
Autounterführungen die wichtigsten Bindeglieder<br />
zwischen den nördlichen und südlichen Stadtteilen.<br />
Im Wettbewerbsgebiet gibt es 6 solcher Verbindungen.<br />
Die verschiedenen Fußgängertunnel<br />
im Bahnhofsbereich wurden zwischen 1901 und<br />
1929 angelegt und sind bis heute weitestgehend<br />
in Originalzustand erhalten. 1985 wurde im Zuge<br />
der U-Bahnbauarbeiten die Gleisunterführung<br />
nochmal erweitert und man hat seitdem einen<br />
direkten Anschluß von der Südstadt in das<br />
Bahnhofsgebäude und in die U-Bahn. <br />
Die Autounterführungen sind zu Stoßzeiten<br />
Durchgangspunkte mit hoher Verkehrsdichte und<br />
den entsprechenden negativen Begleiterscheinungen.<br />
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