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GNOR Info Nr. 117

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<strong>GNOR</strong> Intern<br />

tuell auftretenden Nutztierschäden<br />

durch den Wolf. Gleichfalls wird<br />

hier noch an Verbesserungsmöglichkeiten<br />

gebastelt, die ein Untergraben<br />

oder ein Überspringen des Zauns<br />

durch den Wolfes verhindern bei<br />

gleichzeitig einfacher Handhabung,<br />

um einen geringeren Arbeitsaufwand<br />

beim Stellen der Zäune zu<br />

ermöglichen.<br />

Teilnehmer der Wolfsexkursion lauschen den Ausführungen des Schaf- und Herdenschutzhunde-<br />

Züchters Neumann / Foto: Sylvia IDELBERGER<br />

Wechsel Bilder von einem regelmäßig<br />

vorbeihoppelnden Hasen, vorbeiziehenden<br />

Wölfen, äsenden Rehen,<br />

wehenden Grashalmen und Forstfahrzeugen.<br />

Aus jagdlicher Sicht interessant<br />

war die Erkenntnis, dass nach<br />

nunmehr 10-jähriger Anwesenheit<br />

von Wolfsrudeln in der sächsischen<br />

Lausitz die Entwicklung der dortigen<br />

Schalenwildstrecken fast die gleichen<br />

Schwankungen und Trends wie diejenige<br />

in Regionen Sachsens ohne<br />

Wölfe zeigt. Um die Wirkung der<br />

Wölfe auf den dortigen Wildbestand<br />

sicher abschätzen und generelle Aussagen<br />

treffen zu können, muss man<br />

die Untersuchungen aber noch über<br />

einen längeren Zeitraum fortsetzen.<br />

Wie die Teilnehmer erfahren durften,<br />

wird im Zuge des Wolfsmonitorings<br />

zudem seit 2001beständig<br />

Wolfskot gesammelt, um die Ernährung<br />

der Lausitzer Wölfe und<br />

eventuelle Veränderungen der Ernährungsgewohnheiten<br />

zu dokumentieren.<br />

Die Nahrung der Lausitzer<br />

Wölfe besteht im Wesentlichen<br />

aus wild lebenden Huftieren, welche<br />

95% der verzehrten Biomasse ausmachen.<br />

Das Reh bildet dabei mit<br />

über 50% den Hauptnahrungsbe-<br />

standteil, gefolgt von Rotwild (21%)<br />

und Wildschwein (18%). Haustiere<br />

- vorwiegend Schafe - kommen zwar<br />

regelmäßig in der Wolfsnahrung vor,<br />

machen jedoch nur einen sehr geringen<br />

Teil an der verzehrten Biomasse<br />

aus (unter 1 %).<br />

Ein weiterer Höhepunkt war der<br />

Besuch eines Herdenschutzhunde-<br />

Züchters mit einer entsprechenden<br />

Vorführung der Arbeitsweise der<br />

Hunde. Sahen die Hunde mit ihrem<br />

dichten, langen Fell durchaus<br />

freundlich aus, wollte sich doch niemand<br />

mit ihnen anlegen. Beeindruckend<br />

war die selbstständige<br />

Arbeitsaufteilung der Hunde, wenn<br />

sich der Schafherde Personen von<br />

verschiedenen Seiten näherten. Jeder<br />

wurde kräftig verbellt. Deutlich<br />

wurde aber auch, dass die Erziehung<br />

eines Herdenschutzhundes Zeit und<br />

Mühe in Anspruch nimmt und entsprechender<br />

Erfahrung bedarf.<br />

Obendrein waren verschiedene<br />

Zauntypen zum Schutz der Herde<br />

zu besichtigen. Im Sächsischen<br />

Wolfsgebiet ist die Einrichtung eines<br />

definierten Schutzstandards (Mindestschutz)<br />

die Voraussetzung für<br />

den finanziellen Ausgleich bei even-<br />

Die sehr gut organisierte Exkursion<br />

mit engagierten Referenten<br />

brachte für alle Teilnehmer aus<br />

Rheinland-Pfalz einen enormen<br />

Erkenntnisgewinn, hatte doch fast<br />

niemand zuvor praktische Erfahrung<br />

mit der Thematik Wolf gehabt.<br />

Der direkte, persönliche Austausch<br />

bot insbesondere Jägern und Nutztierhaltern<br />

die Möglichkeit, auch auf<br />

sehr fachspezifische Fragen fachkundige<br />

Antworten zu bekommen. Es<br />

ist sehr zu begrüßen, wenn alle<br />

Interessensgruppen frühzeitig über<br />

die mit der Rückkehr der Wölfe einhergehenden<br />

Herausforderungen<br />

informiert und über den Runden<br />

Tisch Großcarnivoren des Umweltministeriums<br />

bei der Findung möglicher<br />

Lösungsansätze für Rheinland-Pfalz<br />

einbezogen werden. Ein<br />

Wolfs-Managementplan für Rheinland-Pfalz<br />

kann von den Erfahrungen<br />

in der Lausitz nur profitieren.<br />

Sylvia Idelberger<br />

Wir begrüßen die<br />

“Neuen”<br />

Wir möchten alle neuen Mitglieder<br />

begrüßen, die uns ihr Vertrauen<br />

schenken:<br />

Bettina Böhmer, Mutterstadt<br />

Ralf Busch, Westernohe<br />

Anna Diehl, Kaiserslautern<br />

Esther Hofmann, Mainz<br />

Hannah Moeller, Essenheim<br />

(sc)<br />

10<br />

<strong>GNOR</strong> <strong>Info</strong> <strong>117</strong>

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