GNOR Info Nr. 117
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<strong>GNOR</strong> Arbeitskreise und -gruppen<br />
weltfaktoren auf Abundanzschwankungen<br />
über zeitliche Dimensionen,<br />
wie z.B. Monate und Jahre, auftrennen<br />
lassen. Die Abschätzung der<br />
Herkunft von Individuen und von<br />
Bewegungsmustern kann dabei Aufschluss<br />
darüber geben, weshalb<br />
mobilen Arten mit ähnlich großen<br />
Populationen unterschiedliche Populationsdynamiken<br />
zeigen, obwohl<br />
sie in ähnlicher Weise auf Umweltfaktoren<br />
reagieren. (Deutsche<br />
Zusammenfassung aus dem englischsprachigen<br />
Original-Artikel)<br />
Die rheinland-pfälzischen Daten<br />
des Monitorings rastender Wasservögel<br />
von 1985 - 2010 wurden mittels<br />
wochenlang andauernden<br />
Rechenprozessen statistischen Aus-<br />
wertemethoden auf höchstem<br />
Niveau unterzogen. Wenn auch die<br />
Arbeit für Nicht-Statistiker schwer<br />
zu lesen und zu verstehen ist, so<br />
stellt sie wohl einen bedeutenden<br />
Beitrag zur Erforschung von populationsdynamischen<br />
Prozessen anhand<br />
von statistischen Methoden dar.<br />
Thomas Dolich<br />
Monitoring häufiger Brutvögel in Rheinland-Pfalz<br />
Das Monitoring häufiger Brutvögel<br />
ist ein bundesweites Erfassungsprogramm<br />
des Dachverbandes<br />
Deutscher Avifaunisten e. V., das<br />
wichtige Daten zu Vorkommen und<br />
Bestandsveränderungen häufiger<br />
Vogelarten in Deutschland liefert.<br />
Es basiert auf der ehrenamtlichen<br />
Mitarbeit versierter (Hobby-)<br />
Ornitholog/innen, die zwischen<br />
März und Juni sogenannte Linienkartierungen<br />
entlang ca. 3 km langer<br />
Routen auf vorgegebenen 1 km²-<br />
Probeflächen durchführen. In<br />
Rheinland-Pfalz koordiniert die<br />
<strong>GNOR</strong> als DDA-Partnerverband<br />
das Vogelmonitoring.<br />
Vorgehensweise<br />
Bei den Kartierungen werden alle<br />
wahrgenommenen Vögel möglichst<br />
punktgenau unter Angabe der Verhaltensweise<br />
(mithilfe von Abkürzungen<br />
und Symbolen) in eine<br />
Karte eingetragen. Die Beobachtungen<br />
werden dann zur Auswertung<br />
auf separate Artkarten übertragen.<br />
Bei der Auswertung werden für alle<br />
beobachteten Arten mithilfe vorgegebener<br />
Wertungszeiträume sogenannte<br />
Papierreviere abgegrenzt und<br />
den Lebensräumen auf der Probefläche<br />
zugeordnet.<br />
Der Aufwand beläuft sich pro Probefläche<br />
und Jahr inklusive Auswertung<br />
gegenwärtig auf 30 bis 40<br />
Stunden.<br />
Von der Erfassung zur Trendkurve<br />
Die Revierdaten werden in Auswertungsbögen<br />
eingetragen und<br />
zusammen mit den Feld- und Artkarten<br />
in Kopie an den jeweiligen<br />
Landeskoordinator geschickt, der<br />
die Qualität und Plausibilität der<br />
Daten prüft und diese dann an den<br />
Bundeskoordinator weiterleitet, wo<br />
sie abschließend geprüft werden.<br />
Der Bundeskoordinator erstellt aus<br />
den bundesweiten Daten aller Kartiererinnen<br />
und Kartierer für jede<br />
Art eine Trendindexkurve.<br />
Die Ergebnisse der Kartierungen<br />
werden für naturschutzpolitische<br />
Indikatoren wie "Artenvielfalt und<br />
Landschaftsqualität" (www.bfn.de/<br />
0315_vogelindikator.html), für das<br />
paneuropäische Brutvogelmonitoring<br />
(www.ebcc.info/pecbm.html)<br />
oder auch zur Erstellung der Roten<br />
Liste der Brutvögel Deutschlands<br />
(www.drv-web.org/pdf/downloads/bzv44/Rote-Liste2007.pdf)<br />
und<br />
für den Atlas deutscher Brutvogelarten<br />
(ADEBAR) genutzt. Aber auch<br />
für wissenschaftliche Vorhaben, die<br />
sich zum Beispiel mit Auswirkungen<br />
von Klima- und Landnutzungsänderungen<br />
auf Vogelpopulationen auseinandersetzen,<br />
finden die Daten<br />
Verwendung.<br />
Auswertungen<br />
Leider sind Trendauswertungen<br />
für Rheinland-Pfalz auf Basis der<br />
bisher vorliegenden Daten nur für<br />
wenige sehr häufige Arten prinzipiell<br />
möglich (s. Tab. 1). Doch selbst bei<br />
diesen muss zunächst die Belastbarkeit<br />
der Daten artspezifisch geprüft<br />
werden.<br />
Allerdings bietet das Monitoring<br />
häufiger Brutvögel bei ausreichender<br />
Anzahl vergebener Probeflächen<br />
Möglichkeiten für verschiedenste<br />
Auswertungen, wie in den jährlichen<br />
Berichten "Vögel in Deutschland"<br />
für diverse häufige Vogelarten<br />
gezeigt wird. Die Berichte stehen<br />
unter www.dda-web.de/publikationen<br />
als PDF-Datei zum kostenlosen<br />
Download zur Verfügung oder können<br />
in gedruckter Form gegen eine<br />
Gebühr von 7 Euro zuzüglich Versandkosten<br />
beim DDA (DDA-<br />
Schriftenversand, Thomas Thissen,<br />
An den Speichern 6, 48157 Münster)<br />
bestellt werden.<br />
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