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GNOR Info Nr. 117

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<strong>GNOR</strong> Arbeitskreise und -gruppen<br />

Frisch gelegte Kreuzkrötenlaichschnur auf überschwemmtem Acker / Foto:<br />

Hartmut SCHADER<br />

dadurch nicht beeinflussen; sie ist nach wie vor abhängig<br />

von den Niederschlagsereignissen und den daraus resultierenden<br />

Überschwemmungen der Bäche. Das Gesamtareal<br />

ist ausgewiesener natürlicher Retentionsraum.<br />

Leider nimmt uns ein solches Hochwasserjahr etwas<br />

"den Wind aus den Segeln" durch Widerstand aus der<br />

Bevölkerung, doch man darf nicht vergessen, dass normalerweise<br />

eher eine zunehmende Versteppung durch<br />

häufige trockene Jahre der allgemeine Trend ist. 2013<br />

war die absolute Ausnahme, von der so manche Art pro-<br />

Geschlüpfte Kreuzkrötenlarven; die Art hat massiv vom Hochwasser<br />

profitiert / Foto: Hartmut SCHADER<br />

fitiert hat. Die nächsten Dürreperioden kommen<br />

bestimmt (nicht zuletzt wegen des Klimawandels, der<br />

heute von keinem ernstzunehmenden Menschen mehr<br />

in Frage gestellt wird). Wir haben durch die aktuelle<br />

Situation im Amphibienschutz zwar lokal etwas "Zeit<br />

gewonnen", doch müssen die Schutzbemühungen<br />

(Tümpelanlagen, Wasserrückhaltungen) massiv weiter<br />

betrieben werden; die in den letzten Jahrzehnten gewonnenen<br />

Erfahrungen sind überwiegend sehr positiv und<br />

machen Mut, diesen Weg auch weiterhin zu gehen.<br />

Hartmut Schader<br />

Der Laubfrosch war im Norden der Rheinauen bereits ausgestorben. Ob er<br />

sich nun halten wird? / Foto: Hartmut SCHADER<br />

Großflächige Wiederfunde des Laubfroschs<br />

(Hyla arborea) im nördlichen Oberrheingraben<br />

Der Laubfrosch (Hyla arborea) war in der Anfangszeit<br />

der <strong>GNOR</strong> Ende der 1970er / Anfang der 1980er Jahre<br />

die landesweit am stärksten gefährdete Amphibienart<br />

und wurde deshalb besonders gründlich kartiert. In den<br />

rheinhessischen Rheinauen ist er 1980 ausgestorben<br />

(letztes rufendes Männchen am 4. Juni 1980 bei Dienheim;<br />

eigene Beobachtung). In den Rheinauen zwischen<br />

Worms und Ludwigshafen starb er ca. um 1970 aus<br />

(Angaben von K. MÜLLER, Worms). In den Auen zwischen<br />

Ludwigshafen und Speyer hörte ich die letzten<br />

Tiere 1985 bei Waldsee/Altrip. In der hessischen Rheinaue<br />

gab es seit Mitte der 1970er Jahre keine Beobachtungen<br />

mehr (B. VIERTEL, mündl. Mitt.). Somit galt die<br />

einstige Allerwelts- und Charakterart der Rheinauen im<br />

Bereich nördlich von Speyer als ausgestorben. Die Tiere<br />

werden im Gegensatz zu anderen Amphibienarten nicht<br />

sehr alt (nur 3-5 Jahre, selten mehr), so dass man sicher<br />

sein konnte, die leicht zu erfassende Art (weithin hörbare<br />

typische Rufe) nicht überhört zu haben. Eine aktive<br />

Wiedereinwanderung (z. B. von der Hördter Rheinaue<br />

her) konnte wegen großer Distanz und unüberwindbarer<br />

Hindernisse (Bebauung, Monokulturen, Autobahnen)<br />

ausgeschlossen werden. Dadurch schien dieser Sympathieträger<br />

des Naturschutzes für immer verloren.<br />

Im Jahr 2013 erbrachte ich jedoch auf beiden Seiten<br />

des Rheins in diesen verlassenen Bereichen zahlreiche<br />

Wiederfunde, zum Teil in großen Rufgemeinschaften.<br />

<strong>GNOR</strong> <strong>Info</strong> <strong>117</strong> 31

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