Demokratisch Handeln im Alltag - Zentrum für Demokratie
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Themen - <strong>Demokratie</strong> 12<br />
Themen<br />
1. <strong>Demokratie</strong><br />
Warum soll ich in meiner ehrenamtlichen<br />
Arbeit das Thema <strong>Demokratie</strong><br />
ansprechen?<br />
<strong>Demokratie</strong>, das wird auch in Treptow-<br />
Köpenick von vielen Menschen als etwas angesehen,<br />
das weit weg ist von ihrem Leben. Etwas,<br />
an dem sie sich alle paar Jahre durch die Abgabe<br />
ihrer St<strong>im</strong>me bei Wahlen beteiligen oder aber<br />
etwas, das sie als etwas ganz Fremdes ansehen,<br />
das „die da oben machen“. Im <strong>Alltag</strong> scheint<br />
<strong>Demokratie</strong> nur wenig erlebbar und erprobbar.<br />
<strong>Demokratie</strong> meint so gesehen vor allem eine<br />
Staatsform, nämlich die repräsentative <strong>Demokratie</strong><br />
– also vor allem Wahlen und Engagement<br />
in Parteien.<br />
Aber auch in Treptow-Köpenick leben und engagieren<br />
sich Menschen, deren Vorstellungen<br />
von <strong>Demokratie</strong> und von StaatsbürgerInnenschaft<br />
sehr viel umfassender und aktiver<br />
sind. So versuchen Menschen in Sportvereinen,<br />
Schulen, Initiativen und Vereinen usw. ihr ehrenamtliches<br />
oder zivilgesellschaftliches Engagement<br />
so zu organisieren, das möglichst viel<br />
Mitbest<strong>im</strong>mung realisiert wird. Dies sind eher<br />
partizipatorische oder basisdemokratische Ansätze<br />
– ein so wichtiger Teil von <strong>Demokratie</strong>,<br />
die ihren Idealen möglichst nahe kommen will.<br />
Ein Beispiel aus der jüngeren Treptower<br />
Geschichte<br />
Am 12.9.1989 trifft sich die Initiative „Absage<br />
an Praxis und Prinzip der Abgrenzung“<br />
(IAPPA) in der Evangelischen Bartholomäusgemeinde<br />
in Treptow. In der Diskussion<br />
entsteht die Forderung, „...eine oppositionelle<br />
Sammlungsbewegung zur demokratischen<br />
Erneuerung der DDR ins Leben zu rufen“. Ein<br />
Grundsatzpapier wird geschrieben und verbreitet,<br />
dessen Ziel in einer Demokratisierung der<br />
DDR liegt. Letztlich trägt die Diskussion um<br />
dieses Papier zur Gründung von „<strong>Demokratie</strong><br />
Jetzt“ bei. „<strong>Demokratie</strong> Jetzt“ wird in den Jahren<br />
1989 und 1990 neben dem „Neuen Forum“, dem<br />
„Unabhängigen Frauenverband“ ein wichtiger<br />
Faktor in der Bürgerbewegung der DDR. (vgl.<br />
Treptower Wende-Chronik, zum 10 Jahrestag<br />
des Mauerfalls, Bezirksamt Treptow, 1999;<br />
www.lextoday.de/<strong>Demokratie</strong>_jetzt/).<br />
Aktivitätsvorschlag<br />
Welche anderen Bürgerinitiativen, Bewegungen<br />
oder Gruppen hat es in Treptow<br />
und Köpenick gegeben, die versucht<br />
haben, die Gesellschaft zu demokratisieren?<br />
Welche Positionen haben ihre MitstreiterInnen<br />
in Vereinen, Gruppen und<br />
Initiativen zur „Wendezeit“ vertreten?<br />
Was denken sie heute?<br />
Dieses Beispiel lenkt den Blick auf Möglichkeiten<br />
politischen Engagements, das auch <strong>im</strong> Bezirk<br />
eine eigene Geschichte hat. Es geht nicht<br />
um Erfolge oder Misserfolge, sondern allein um<br />
die Wirkung einer solchen Initiative und Idee.<br />
Der Ruf nach einer starken Zivilgesellschaft,<br />
also nach Bürger/innen, die sich für <strong>Demokratie</strong><br />
einsetzen, z.B. um Aufmärsche von RechtsextremistInnen<br />
auch hier in Treptow-Köpenick<br />
<strong>Demokratisch</strong> <strong>Handeln</strong> <strong>im</strong> <strong>Alltag</strong> – Anregungen und Methoden für MultiplikatorInnen