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Demokratisch Handeln im Alltag - Zentrum für Demokratie

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15<br />

Themen – <strong>Demokratie</strong><br />

Methoden<br />

Die Auswahl der hier vorgestellten Methoden<br />

orientiert sich stark an den Bedürfnissen der<br />

alltäglichen Arbeit in zivilgesellschaftlichen<br />

Gruppen, Vereinen, Initiativen usw. Die Methoden<br />

sind einfach verständlich und leicht umzusetzen<br />

und sollen Denkanstöße liefern, um demokratisch<br />

gestaltete Lern- und Diskussionsprozesse<br />

zu befördern.<br />

Wer Interesse hat, inhaltliche Methoden zum<br />

Thema <strong>Demokratie</strong> kennen zu lernen, empfehlen<br />

wir das BETZAFTA-Konzept und Zukunftswerkstätten.<br />

Zu beiden bietet das <strong>Zentrum</strong><br />

für <strong>Demokratie</strong> regelmäßig Fortbildungen<br />

an.<br />

Weitere spannende Methoden finden sich auch<br />

in „Bausteine zur nicht-rassistischen Bildungsarbeit“<br />

und dem „Zivilcourage. Anleitung zum<br />

kreativen Umgang mit Konflikten und Gewalt.“<br />

Tipps zur Planung<br />

Einen wichtigen Anteil am Gelingen von Treffen<br />

und Veranstaltungen hat die „richtige“ Atmosphäre.<br />

Deshalb ist es sinnvoll, sich Gedanken<br />

zu machen über den Raum, in dem die<br />

nächste Sitzung des Vorstandes oder die Veranstaltung<br />

XY stattfindet; aber auch über die Art<br />

und Weise, wie Themen besprochen werden,<br />

Aufgaben verteilt und wie mit Konflikten oder<br />

Streitigkeiten umgegangen werden soll.<br />

Raumgestaltung<br />

Die Sitzordnung, oder besser die Art, wie Tische<br />

und Stühle in einem Raum gestellt sind,<br />

erzeugen eine best<strong>im</strong>mte Atmosphäre. An der<br />

Anordnung der Tische und Stühle wird oft<br />

deutlich, was für einen Charakter das Treffen<br />

haben wird. Das ist allgemein bekannt, denn wir<br />

richten unsere Wohnungen so ein, dass wir uns<br />

wohl fühlen. Bei Veranstaltungen und Treffen<br />

erscheint so eine Sitzordnung doch irgendwie<br />

nicht so wichtig. Sehr oft wird einfach die Bestuhlung<br />

<strong>im</strong> Raum übernommen.<br />

Es macht jedoch Sinn, sich bei der Vorbereitung<br />

zu überlegen, ob die TeilnehmerInnen eines<br />

Treffens sich auf die Leitung oder den/ die ReferentIn<br />

konzentrieren sollen oder ob der Kontakt<br />

und das Gespräch miteinander <strong>im</strong> Mittelpunkt<br />

steht.<br />

Ein Beispiel:<br />

Bei der Vereinssitzung der KleingärtnerInnen X<br />

soll darüber diskutiert werden, wie <strong>im</strong> nächsten<br />

Jahr das Vereinsleben wieder belebt werden<br />

kann. Das Treffen findet <strong>im</strong> Klubraum statt. Ein<br />

Vorstandsmitglied rückt alle Tische an die<br />

Wand und stellt die Stühle in einen Kreis. Sein<br />

Ziel ist es, das alle zu Wort kommen und gemeinsam<br />

überlegen. Die Sitzordnung unterscheidet<br />

sich stark von sonstigen Vereinstreffen,<br />

die eher in einer Kneipenatmosphäre stattfinden.<br />

Dabei sitzen <strong>im</strong>mer die gleichen Personen zusammen,<br />

die Leute können sich nicht alle sehen<br />

und viele schalten ab und lehnen sich unbeteiligt<br />

zurück.<br />

Die Änderung der Sitzordnung ist ein Versuch,<br />

alle ins Boot zu holen. Unser Vorstand trifft auf<br />

Widerstand und setzt aber die Raumaufteilung<br />

durch. Am Ende sind auch einige Vereinskollegen<br />

positiv überrascht von den Veränderungen.<br />

Für viele ist es sicher ungewohnt, mal einen<br />

Abend in einem Stuhlkreis zu sitzen. Das provoziert<br />

Sprüche wie „Wir sind doch nicht in der<br />

Krippe“. Solch ein Kreis hat aber enorm viele<br />

Vorteile: Im Kreis stehen keine Tische als Barrieren<br />

zwischen den Personen, sondern alle haben<br />

einander gut <strong>im</strong> Blick. Die Aufstellung der<br />

Stühle signalisiert gleich, dass es hier um Kommunikation<br />

und weniger um Schreiben geht. Im<br />

Mittelpunkt ist viel freier Raum, es gibt keine<br />

Konzentration auf einzelne Personen. Alle Personen<br />

sind gleichermaßen am Geschehen beteiligt.<br />

Wichtig ist bei der Wahl der Raumplanung<br />

auch die Zielstellungen zu bedenken und danach<br />

die Gestaltung und des Raumes bzw. die<br />

Raumauswahl zu treffen.<br />

Im folgenden wird es darum gehen, wie Arbeitsprozesse<br />

mal anders ablaufen können. Alle<br />

Methoden, die hier vorgestellt werden, müssen<br />

angeleitet werden, die Person, die dies tut<br />

bezeichnen wir als ModeratorIn.<br />

<strong>Demokratisch</strong> <strong>Handeln</strong> <strong>im</strong> <strong>Alltag</strong> – Anregungen und Methoden für MultiplikatorInnen

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