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und einem Studium in Mainz befasste sich Fugger ab 1785 mit seinen zukünftigen Aufgaben <strong>als</strong> Lan<strong>de</strong>sherr in Babenhausen. 1793 heiratete er Maria Antonia Gräfin<br />

Waldburg-Zeil-Wurzach. Nach <strong>de</strong>m To<strong>de</strong> seines Vaters 1793 übernahm er die Regierungsgeschäfte. Die Fugger besaßen seit 1583 die erbliche Reichs- und Kreisstandschaft<br />

im Schwäbischen Kreis und gehörten <strong>de</strong>m Schwäbischen Reichsgrafenkollegium an. Ab 1796 wur<strong>de</strong> Fuggers Han<strong>de</strong>ln von <strong>de</strong>r beginnen<strong>de</strong>n Napoleonischen Zeit beeinflusst,<br />

da es zu einem starken österreichischen Machtverfall in Schwaben kam. Französische Heere begannen Schwaben zu verwüsten. 1800 wur<strong>de</strong> Babenhausen zum ersten Mal von<br />

französischen Truppen besetzt. Nach <strong>de</strong>m Frie<strong>de</strong>n von Lunéville 1801 und <strong>de</strong>m sich anschließen<strong>de</strong>n Reichs<strong>de</strong>putationshauptschluss von 1803 bestand Fuggers Bemühen<br />

darin, durch möglichst viele Aktivitäten die Zukunft seines nunmehrigen Fürstentums zu sichern. Durch Aktivitäten im Schwäbischen Kreis und im schwäbischen<br />

Reichsgrafenkollegium versuchte er dies mit Gleichgesinnten. Im 3. Koalitionskrieg im Herbst 1805 versuchte er vergeblich mit seinen Kollegen, die Unabhängigkeit zu<br />

bewahren und die Kriegslasten zu verringern.<br />

Anselm Marias Erhebung in <strong>de</strong>n Reichsfürstenstand 1803<br />

Um 1800 bestand im Reichsfürstenrat ein Ungleichgewicht zugunsten <strong>de</strong>r evangelischen Reichsfürsten. Der kaiserliche Hof hatte das Bestreben, dies zu än<strong>de</strong>rn. So ließ er<br />

ausstreuen, dass er unter Umstän<strong>de</strong>n katholische Reichsstän<strong>de</strong> in <strong>de</strong>n Reichsfürstenstand erheben könnte. Natürlich sollte diese Erhöhung nicht kostenlos erfolgen. Bei <strong>de</strong>n<br />

<strong>de</strong>solaten finanziellen Verhältnissen Anselm Marias war die gefor<strong>de</strong>rte Summe von 20000 Gul<strong>de</strong>n horrend. Anselm Maria war es <strong>de</strong>nnoch wichtig, die Chance beim Schopf<br />

ergreifen. Bei Wolfgang Zorn heißt es, er sei in Anbetracht seiner und seiner Familie Verdienste für Kaiser und Reich am 1. August 1803 in <strong>de</strong>n Reichsfürstenstand erhoben<br />

wor<strong>de</strong>n. Aus seinen Herrschaften Babenhausen, Boos und Kettershausen wur<strong>de</strong> das Fürstentum Babenhausen gebil<strong>de</strong>t. Geplant war, dass mit dieser Erhöhung auch ein Sitz<br />

mit Virilstimme im Reichsfürstenrat verbun<strong>de</strong>n war. Dies kam aber wegen <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>r nächsten Jahre nicht mehr zur Ausführung.<br />

Mit <strong>de</strong>m Abschluss <strong>de</strong>r Rheinischen Bun<strong>de</strong>sakte vom 12. Juli 1806 und <strong>de</strong>m damit verbun<strong>de</strong>nen En<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Reiches war das En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r kleineren Reichsstän<strong>de</strong> und damit auch<br />

<strong>de</strong>s Fürstentum Babenhausen besiegelt. Am 15. September 1806 nahm das Königreich Bayern das Fürstentum Babenhausen formell in Besitz.<br />

In <strong>de</strong>n Jahren 1806 und 1807 versuchte Anselm Maria das Los seines Fürstentums und seiner Herrschaften unter <strong>de</strong>r bayerischen Krone zu verbessern. Ihm wur<strong>de</strong>n nur die<br />

gleichen Rechte wie <strong>de</strong>n übrigen von Bayern besetzten vorm<strong>als</strong> kleineren weltlichen Reichsstän<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>n Mediatisierten, zu gestan<strong>de</strong>n. 1808 erhielt er <strong>als</strong> Thronlehen das<br />

Hofamt eines bayerischen Kronoberstkämmerers. 1807 bewarb er sich um das Amt <strong>de</strong>s bayerischen Generallan<strong>de</strong>skommissars in Ulm.<br />

Die Materialien zu Germaniens Wie<strong>de</strong>rgeburt und die Folgen<br />

Im Zusammenhang mit <strong>de</strong>n Vorbereitungen für <strong>de</strong>n Wiener Kongress sah er wie<strong>de</strong>r seine Chance gekommen. Am 5. Juni 1814 schickte Fugger Kaiser Franz I. von Österreich<br />

eine von ihm anonym verfasste Denkschrift unter <strong>de</strong>m Namen „Materialien zu Germaniens Wie<strong>de</strong>rgeburt <strong>als</strong> Beytrag zu <strong>de</strong>n Beherzigungen <strong>de</strong>s Wiener Kongresses von<br />

einem <strong>de</strong>utschen Fürsten entworfen.“ <strong>Diese</strong> Denkschrift ist ein Bekenntnis Fuggers zu <strong>de</strong>n alten Reichsinstitutionen und zugleich <strong>de</strong>r Versuch aus seiner Sicht eine Reform<br />

<strong>de</strong>r Institutionen zu realisieren. Sie beinhaltet keinerlei Gedanken von Volksrepräsentation o<strong>de</strong>r Ähnlichem. Dennoch scheinen sich Gedanken <strong>de</strong>r Aufklärung eingeschlichen<br />

zu haben. Was Anselm Maria konkret veranlasst haben könnte, solch eine Schrift zu verfassen und welche Einflüsse hier eine Rolle gespielt haben, bleibt <strong>de</strong>r zukünftigen<br />

Forschung vorbehalten.<br />

Nach<strong>de</strong>m die Autorenschaft bekannt wur<strong>de</strong>, fiel Fugger in die Ungna<strong>de</strong> Bayerns. Er verlor sein mittlerweile erworbenes bayerisches Kreiskommando im Illerkreis. Außer<strong>de</strong>m<br />

erhielt er ein Verbot, bei Hofe in München zu erscheinen. <strong>Diese</strong>r Zustand hat sich bis zu seinem Tod nicht grundlegend geän<strong>de</strong>rt.<br />

Stan<strong>de</strong>sherr<br />

Bei <strong>de</strong>n württembergischen Stän<strong>de</strong>versammlungen in <strong>de</strong>n Jahren 1815 bis 1817 war Anselm Maria virilstimmberechtigtes Mitglied. Zu <strong>de</strong>n Sitzungen in Stuttgart kam er<br />

jedoch nicht persönlich, son<strong>de</strong>rn ließ sich durch <strong>de</strong>n Grafen Richard von Schaesberg-Thannheim vertreten.<br />

1821 verstarb er an <strong>de</strong>n Folgen eines Schlaganfalls. Er wur<strong>de</strong> seinem Rang gemäß in <strong>de</strong>r fuggerschen Familiengruft in <strong>de</strong>r Schlosskirche in Babenhausen beigesetzt.

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