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Stadion würde Probleme bringen - Zürichsee-Zeitung

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2 DübenDorf<br />

Glattaler<br />

Freitag, 17. Januar 2014<br />

andrea Kennel (SP): «eine deutliche erhöhung von Wohnraum nach Kostenmiete ist uns<br />

wichtig.» Bilder: martin allemann<br />

Daniel brühwiler (GeU/GlP): «Das bekenntnis vom Stadtrat zu mehr Wohnungen nach<br />

Kostenmiete ist klar gegeben.»<br />

Einig im Was, aber nicht im Wie<br />

GeSPräch. «Wohnen für alle»<br />

kommt am 9. Februar zur Abstimmung.<br />

Initiantin Andrea<br />

Kennel (SP) duellierte sich mit<br />

Gemeinderatskollege Daniel<br />

Brühwiler (GEU/GLP), der den<br />

vom Stadtrat ausgearbeiteten<br />

Gegenvorschlag vertrat.<br />

MarTin liebriCh unD Manuela MoSer<br />

Andrea Kennel, wie hoch ist momentan<br />

der Anteil an gemeinnützigen Wohnungen<br />

in Dübendorf respektive wie viele<br />

müssten neu gebaut werden?<br />

Andrea Kennel: Den genauen Anteil<br />

muss der Stadtrat nach Annahme der Initiative<br />

berechnen, aber ganz sicher liegt<br />

der Anteil nicht bei den von der Initiative<br />

geforderten 15 Prozent.<br />

Wie viele sind es, Daniel Brühwiler?<br />

Daniel Brühwiler: Ich weiss es auch<br />

nicht. Doch das ist auch mein erster Kritikpunkt:<br />

Die Initianten hätten diese<br />

Zahlen selber liefern müssen. An der<br />

letzten Gemeinderatssitzung hat sich gezeigt,<br />

dass Stadtrat und Initianten unterschiedlich<br />

messen. Mit den Grundlagen<br />

des Stadtrats kommt man auf 300 Wohnungen,<br />

die neu gebaut werden müssten,<br />

mit jenen der Initianten auf rund 900, das<br />

ist ein grosser Unterschied. Die Initianten<br />

haben aber gerade gar keine konkreten<br />

Zahlen geliefert, sondern nur von 15<br />

Prozent gesprochen, was letztlich die<br />

Ursache für die Verwirrung ist.<br />

Ein berechtigter Vorwurf?<br />

Kennel: Nein, wichtig ist das Ziel von<br />

15 Prozent. Das ist präzise genug und<br />

eine messbare Grösse. Die Initianten gehen<br />

von heute 5 Prozent an gemeinnützigen<br />

Wohnungen aus, so steht es auch in<br />

der Weisung. Der Stadtrat ist auf 7 bis 9<br />

Prozent gekommen. So oder so: Eine<br />

deutliche Erhöhung von Wohnraum<br />

nach Kostenmiete ist uns wichtig.<br />

Brühwiler: Mehr gemeinnützige Wohnungen<br />

will auch der Stadtrat in seinem<br />

Gegenvorschlag. Er will sich aber keine<br />

konkreten Zahlen vorschreiben lassen.<br />

Ich habe Vertrauen in den Stadtrat, dass<br />

er sich um eine Erhöhung bemühen<br />

wird.<br />

Kennel: Ich bin da anderer Meinung. Das<br />

Ziel muss in der Gemeindeordnung festgelegt<br />

werden. Im Gegenvorschlag steht<br />

nichts über die Forderung nach mehr<br />

Wohnungen in der Kostenmiete.<br />

Im Raum stehen ein zielloser Gegenvorschlag<br />

und ein Zahlenwirrwarr ...<br />

Brühwiler: Das Bekenntnis vom Stadtrat<br />

zu mehr Wohnungen nach Kostenmiete<br />

ist klar gegeben.Aber die prozentuale<br />

Steigerung ist schwierig, denn der<br />

Stadtrat hat nur ein Instrument in der<br />

Hand, um sein Versprechen umzusetzen:<br />

mit eigenem Bauland. Das aber ist begrenzt.<br />

Hat die Stadt einmal all ihre geeigneten<br />

Grundstücke abgegeben, gibt<br />

es nicht mehr viele Möglichkeiten. Sie<br />

müsste selbst Land zu jedem Preis kaufen<br />

...<br />

Das tönt nach einem Anheizen der Spekulation<br />

durch die Stadt.<br />

Kennel: Es muss nicht sein, dass die<br />

Stadt Land auf dem spekulativen Markt<br />

erwirbt. Es gibt weitere Ideen, wie gemeinnützige<br />

Wohnungen zu fördern<br />

sind. Der Stadtrat könnte zum Beispiel<br />

bei der Eingabe von Gestaltungsplänen<br />

gewisse Bedingungen setzen oder bei<br />

Wohnungen nach Kostenmiete eine höhere<br />

Ausnutzungsdichte erlauben.<br />

Können die angestrebten 15 Prozent mit<br />

solchen Massnahmen erreicht werden?<br />

Kennel: Das Ziel muss ja nicht sofort erreicht<br />

werden. Viel eher langfristig.<br />

Brühwiler: Ich finde es aber schon interessant,<br />

dass die Ideen zur Steigerung des<br />

gemeinnützigen Wohnraums erst jetzt<br />

ausgeführt werden. Sie müssten eigentlich<br />

bereits in der Begründung der Initiative<br />

drin stehen.<br />

Kennel: Wir haben diese und weitere<br />

Ideen mit einem Postulat im 2011 eingebracht.<br />

Diese Ideen sind also nicht neu.<br />

Andrea Kennel, wird mit der Initiative<br />

einer Steuererhöhung Vorschub geleistet?<br />

Mit gemeinnützigem Wohnungsbau werden<br />

ja wohl nicht die steuerkräftigsten<br />

Personen angelockt.<br />

Kennel: Eine Plafonierung auf 15 Prozent<br />

ist gerade auch unter diesem Gesichtspunkt<br />

sinnvoll (schmunzelt). Im<br />

Ernst: Baugenossenschaften in Zürich<br />

haben diese Kennzahlen genauer angeschaut.<br />

Es hat sich gezeigt, dass Genossenschafter<br />

keine schlechten Steuerzahler<br />

sind. Im Gegenteil: Die Einnahmen<br />

pro Quadratmeter Wohnen sind sogar<br />

relativ hoch. Das liegt daran, dass die<br />

Wohnfläche pro Kopf nicht ausufernd<br />

hoch ist. Zudem wohnen in Genossenschaften<br />

nicht Niedriglohnverdiener.<br />

Das übliche Publikum ist gut durchmischt.<br />

Daniel Brühwiler, der Gegenvorschlag<br />

streicht den Passus, wonach in allen Quartieren<br />

gemeinnütziger Wohnraum geschaffen<br />

werden soll.Wollen Sie Bonzenquartiere?<br />

Brühwiler: Nein, aber bei gewissen<br />

Quartieren stelle ich es mir schon schwer<br />

vor, genossenschaftlichen Wohnbau reinzu<strong>bringen</strong>.<br />

Beispiele sind der Sonnenberg<br />

oder Gockhausen.<br />

Ist gemeinnütziger Wohnraum in einem<br />

Villenviertel andererseits ein sozialistischer<br />

Traum, Andrea Kennel?<br />

Kennel: Nur weil man ein paar <strong>Probleme</strong><br />

sieht, muss man ja nicht gleich das Ziel<br />

über Bord werfen. Ein Haus nach Kostenmiete<br />

im Sonnenberg könnte zum<br />

Beispiel an eine WG vermietet werden.<br />

Brühwiler: Das tönt jetzt sehr konziliant.<br />

Wenn dann aber nach zwei Jahren nicht<br />

Genossenschaften im Sonnenberg stehen,<br />

kommt bestimmt ein Vorstoss im<br />

Gemeinderat wie ein Peitschenhieb.<br />

Kennel: Die Angst vor politischen Vorstössen<br />

ist unbegründet. Die kann es bei<br />

der Initiative so wie auch beim Gegenvorschlag<br />

geben, schliesslich gehören sie<br />

zum politischen Handwerk.<br />

Brühwiler: Ich hätte nur Angst vor einer<br />

übertriebenen Anzahl an Vorstössen.<br />

Daniel Brühwiler, was <strong>würde</strong> die Annahme<br />

der Initiative für Sie bedeuten?<br />

Brühwiler: Die ganze Aufgabe läge beim<br />

Stadtrat, er müsste ausdiskutieren, was<br />

Sache ist und seine Liegenschaftenstrategie<br />

ändern. Was kein Pappenstil wäre.<br />

Andrea Kennel, könnten Sie umgekehrt mit<br />

der Annahme des Gegenvorschlags leben?<br />

Kennel: Es wäre zumindest ein erster<br />

Schritt in die richtige Richtung. Die Initiative<br />

aber ist viel umfangreicher als der<br />

Gegenvorschlag und umfasst auch bezahlbare<br />

Gewerberäume, damit das Lädelisterben<br />

in Dübendorf aufhört, vertreten<br />

wir ein doppeltes Ja mit Stichfrage<br />

für die Initiative.<br />

Brühwiler: Die Initiative geht viel zu<br />

weit. Die Gefahr von Bürokratie und etlicher<br />

Vorstösse besteht. Die Annahme<br />

des Gegenvorschlags genügt.<br />

Gegner beider Vorlagen: Die argumente der<br />

gegner von initiative und gegenvorschlag lesen<br />

sie auf dieser seite im nächsten «glattaler».<br />

GlattweGs<br />

von Daniela SChenker<br />

Radarfalle Bürokratie<br />

Erlauben Sie mir eine indiskrete<br />

Frage: Wurde Ihnen schon mal ein<br />

Gips angelegt? Wenn Sie diese Frage<br />

mit «Nein» beantworten können, dann<br />

erklären Sie mich wohl für verrückt,<br />

wenn ich Ihnen Sekunden später Frage<br />

1.1 stelle: «Wurde Ihnen schon einmal<br />

ein Gips entfernt?» Wenn Sie auf 1.1.<br />

dennoch brav mit «Nein» antworten,<br />

muss ich Ihnen gratulieren. Sie sind der<br />

ideale Kandidat für den Strassenverkehr.<br />

Im Gegensatz zu meiner Tochter,<br />

deren Antrag auf einen Lernfahrausweis<br />

jüngst voll ausgebremst wurde.<br />

Der Erste-Hilfe-Kurs war bestanden,<br />

der Sehtest ergab keine Auffälligkeiten<br />

(auf Staub- und Chaosblindheit<br />

wird leider nicht geprüft) und ein<br />

(natürlich mal wieder ganz besonders<br />

unvorteilhaftes) Passbild war angefertigt.<br />

Die Gesuchstellerin begab sich mit<br />

all diesen Unterlagen, dem «gültigen<br />

Identifikationsnachweis» zwecks<br />

«erstmaliger Identifikation» zum<br />

Schalter der Einwohnerkontrolle.<br />

Kosten für die erstmalige Identifikation:<br />

20 Franken. Als Lohn für all diese<br />

Bemühungen gab es das Formular<br />

«Lernfahrgesuch». Auszufüllen in<br />

schwarzer (unterstrichen) Farbe.<br />

Eine Woche später liegt das Kuvert<br />

des Strassenverkehrsamtes auf dem<br />

Tisch. Darin aber nicht etwa der<br />

Lernfahrausweis, sondern ein handsigniertes<br />

Schreiben – und das refüsierte<br />

Formular «Lernfahrgesuch». Der Grund<br />

der Rückweisung ist mit rosa Leuchtstift<br />

und Post-it-Zetteli markiert. Unter<br />

5.1. wird die erstmalige Gesuchstellerin<br />

gefragt «Besitzen oder besassen Sie<br />

schon einmal einen Lernfahrausweis?»<br />

Sie antwortete wahrheitsgemäss mit<br />

«Nein». Die Frage 5.2. «Von welchem<br />

Kanton wurde er ausgestellt?» liess das<br />

angehende temporäre Verkehrshindernis<br />

leer, genauso wie 5.3. «Wurde Ihnen<br />

schon einmal der Lernfahr- oder<br />

Führerausweis entzogen?» – und genau<br />

diese Informationsverweigerung wurde<br />

zur bürokratischen Radarfalle.<br />

Die Begründung der – ich drohe mich<br />

zu wiederholen – erstmaligen<br />

Gesuchstellerin: «Man kann mir doch<br />

nicht etwas entziehen, was ich noch nie<br />

hatte!» Ich gebe zu: Diese analytische<br />

Betrachtungsweise war meinem Mutterstolz<br />

förderlich, in Bezug auf die<br />

Integration in den Strassenverkehr aber<br />

wenig zielführend. Das Formular muss<br />

erneut eingereicht werden. Mit einem<br />

Kreuzchen beim «Nein-Kästchen» unter<br />

5.3. Um allfällige weitere Rücksendungen<br />

zu vermeiden, steht nun unter 5.2 (Frage<br />

nach dem Kanton) neu «von keinem».<br />

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9. Februar 2014<br />

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Nein<br />

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www.glattaler.ch<br />

Bei Fragen zur Zustellung des «glattalers» wenden sie sich bitte<br />

an die glattaler ag, tel. 044 515 44 99, zustellung@glattaler.ch<br />

amtliches publikationsorgan der stadt Dübendorf und der<br />

gemeinden Fällanden, schwerzenbach und Volketswil<br />

auflage: 26 794 expl. (WemF-beglaubigt 2013)<br />

erscheint wöchentlich jeweils am Freitag<br />

issn 1421-5861<br />

redaktion: Leitung: martin Liebrich (ml)<br />

redaktoren: martin allemann (alm), manuela moser (moa),<br />

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