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17:35, 11. Aug. 2010 - Zentrum für Didaktik der Technik - Leibniz ...

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Energietechnik für Lehrkräfte<br />

Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungstechnik<br />

© <strong>Aug</strong>ust <strong>2010</strong> G. Altenbernd / W. Möller<br />

- 1 -<br />

LEIBNIZ UNIVERSITÄT HANNOVER<br />

<strong>Zentrum</strong> für<br />

<strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong>


Energietechnik für Lehrkräfte<br />

Beleuchtungstechnik<br />

Elektromagnetische Strahlung<br />

Die Energie <strong>der</strong> Strahlung: das Lambertsche Gesetz<br />

∆Ω<br />

R<br />

Empfänger<br />

∆A 2<br />

Ein glühendes Metallblech mit <strong>der</strong> Fläche ∆A 1 sendet<br />

auf seiner Vor<strong>der</strong>- und Rückseite Strahlungsenergie<br />

Q e aus.<br />

Sen<strong>der</strong><br />

∆A 1<br />

ε<br />

∆Ω ∧ =Raumwinkel<br />

Die Verteilung <strong>der</strong> abgestrahlten Energie im Raum<br />

wird mit einem Strahlungsmessgerät gemessen, die<br />

es auf seiner senkrecht zur empfangenen Strahlung<br />

ausgerichteten Messfläche ∆A 2 im Abstand R als<br />

Strahlungsleistung empfängt.<br />

Die von <strong>der</strong> Fläche ∆A 1 insgesamt abgegebene Strahlungsmenge je Zeiteinheit, die Strahlungsleistung,<br />

beschreibt <strong>der</strong> Strahlungsfluss Φ e .<br />

Φ<br />

e<br />

ΔQ<br />

⋅<br />

Q<br />

e<br />

= = e<br />

Δt Δt →0<br />

Einheit: [ W ]<br />

Die Strahlungsmenge Q e bezeichnet die von einer Strahlungsquelle über einen Zeitraum T<br />

abgegebene Energie; (Strahlungsmenge = Dosis).<br />

T<br />

Qe<br />

= Φe<br />

⋅ t e<br />

∧<br />

∫ d ; =<br />

0<br />

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energetisch<br />

- 2 -<br />

Einheit: Joule, [ 1J = 1Ws ].<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Der auf den Raumwinkel ∆Ω<br />

des Sen<strong>der</strong>s in Richtung ε .<br />

Ι<br />

Φ e(ε)<br />

∆Ω<br />

bezogene Strahlungsfluss Φ e ist definiert als die Strahlungsstärke I e<br />

ΔA2<br />

e( ε)<br />

=<br />

mit ΔΩ =<br />

∧ = Raumwinkel <strong>der</strong> Fläche ΔA<br />

2<br />

2 Einheit: [ W / sr ]<br />

R<br />

Die Strahlungsdichte L e, , als charakteristische Sen<strong>der</strong>größe, beschreibt die über die Projektion<br />

<strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>fläche ∆A 1 in ε wirkende Strahlungsstärke I e .<br />

Im sichtbaren Bereich ist die Strahlungsdichte ein Maß für den Helligkeitseindruck, den die<br />

strahlende Fläche ∆A 1 im <strong>Aug</strong>e erzeugt; dieser Eindruck ist von <strong>der</strong> Entfernung unabhängig.<br />

L<br />

e<br />

(ε)<br />

=<br />

I<br />

ΔA<br />

(ε)<br />

⋅cos ε<br />

e<br />

1<br />

=<br />

Φe(ε)<br />

ΔΩ<br />

ΔA1⋅<br />

cos ε<br />

Einheit: [ W / sr m² ]<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Strahler mit konstanter Strahlungsdichte L e über <strong>der</strong> Sen<strong>der</strong>fläche ∆A 1 und dem<br />

durchstrahlten Raumwinkel ∆Ω werden als Lambertstrahler bezeichnet.<br />

[ Johann Lambert: <strong>17</strong>28 - <strong>17</strong>77 ]<br />

Anschaulich: Eine Lambertfläche erscheint einem<br />

Betrachter gleichhell, unabhängig aus welcher<br />

Richtung er sie betrachtet.<br />

Für die richtungsabhängig wahrgenommene<br />

Strahlungsstärke I e gilt somit beim Lambertstrahler:<br />

Ι<br />

e<br />

( ε)<br />

L<br />

⋅ ΔA<br />

= e 1<br />

⋅ cos ε<br />

Lambertstrahler<br />

Ist eine Empfängerfläche ∆A 2 dem<br />

Strahlungsfluss Φ e ausgesetzt, dann<br />

definiert <strong>der</strong> Quotient bei<strong>der</strong> Größen<br />

die Bestrahlungsstärke E e dieser<br />

Fläche.<br />

Das fotometrische<br />

Entfernungsgesetz<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Mit und sowie folgt das fotometrische Entfernungsgesetz:<br />

Ε<br />

Φ e<br />

Φ<br />

e<br />

Δ<br />

= 2<br />

I ( ε)<br />

e e<br />

= ΔΩ<br />

= ⋅ cos ε<br />

1 2<br />

Δ A Δ Ω<br />

R<br />

2<br />

2<br />

1<br />

A<br />

Ε<br />

e<br />

=<br />

Ι<br />

e<br />

( ε)<br />

R<br />

2<br />

⋅<br />

cos ε<br />

2<br />

Einheit: [ W / m² ]<br />

Die quadratische Abstandsabhängigkeit <strong>der</strong> Bestrahlungsstärke E e einer Fläche gilt streng genommen<br />

nur für punktförmige Strahlungsquellen. Für die praktische Handhabung nicht punktförmiger Quellen<br />

definiert man die sog. fotometrische Grenzentfernung r f ; sie beschreibt die mindestens einzuhaltende<br />

Entfernung zwischen Quelle und bestrahltem Objekt bei <strong>der</strong> ein relativer Fehler δ noch nicht<br />

überschritten wird:<br />

Fotometrische<br />

Grenzentfernung r f als<br />

Funktion des zulässigen<br />

prozentualen Fehlers δ<br />

δ in %<br />

r f / h<br />

0, 1 31, 6<br />

0, 5 14, 1<br />

1 9, 95<br />

Fotometrische<br />

Grenzentfernung<br />

r f<br />

= h ⋅<br />

1 − δ<br />

δ<br />

5 4, 36<br />

10 3, 0<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Die physikalischen Strahlungsgrößen im Überblick<br />

Raumwinkel Ω ( als Äquivalent zum ebenen Winkel α )<br />

ist definiert als das Verhältnis eines beliebig umgrenzten<br />

Flächenstücks auf <strong>der</strong> Kugeloberfläche zum Quadrat des Kugelradius r;<br />

Einheit: Steradiant [ sr ].<br />

Ω =<br />

A<br />

r<br />

K<br />

2<br />

Strahlungsfluss Φ e<br />

bezeichnet die insgesamt von einer Strahlungsquelle ausgesandte<br />

Strahlungsleistung;<br />

Einheit: Watt [ W ].<br />

Φe<br />

Strahlungsstärke I e<br />

bezeichnet den auf den Raumwinkel Ω bezogenen Strahlungsfluss Φ e ;<br />

Einheit: Watt/Raumwinkel [ W / sr ].<br />

Ι<br />

e<br />

=<br />

dΦ<br />

dΩ<br />

e<br />

Strahlungsmenge Q e (Strahlungsenergie)<br />

bezeichnet die von einer Strahlungsquelle abgestrahlte Energie;<br />

Einheit: Joule, [ 1J = 1Ws ].<br />

Q<br />

e<br />

= ∫Φ<br />

e<br />

⋅dt<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Licht - Teil des elektromagnetischen Strahlungsspektrums<br />

Licht, als sichtbar wahrgenommene Strahlung, nimmt einen schmalen Bereich im Spektrum<br />

elektromagnetischer Wellen ein. Dieses Wellenlängenspektrum reicht von 380 nm -780 nm.<br />

Für die Umwandlung <strong>der</strong> aufgenommenen<br />

Strahlung im <strong>Aug</strong>e sind die farbtüchtigen Zapfen<br />

o<strong>der</strong>, bei nur geringer Helligkeit, die<br />

Schwarzweis vermittelnden Stäbchen <strong>der</strong><br />

Netzhaut verantwortlich.<br />

Alle beleuchtungstechnischen Betrachtungen<br />

beziehen sich auf fotometrische Größen, die sich<br />

aus den physikalischen Strahlungsgrößen ableiten.<br />

Dazu wird die spektrale Strahlungsverteilung des<br />

Lichts X S (λ) mit <strong>der</strong> subjektiven Hellempfindung<br />

V(λ) resp. <strong>der</strong> Dunkelempfindung V‘(λ)<br />

“gewichtet“ und so den physiologischen<br />

Wahrnehmungen des <strong>Aug</strong>es angepasst.<br />

X = C ⋅∫ XS(<br />

λ)<br />

⋅ V(λ)<br />

⋅dλ<br />

X<br />

X<br />

S<br />

(<br />

λ)<br />

∂ (<br />

=<br />

S )<br />

X<br />

∂λ<br />

fotometrische Größe<br />

spektrale Strahlungsgröße<br />

C = 680 lm / W Konstante<br />

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Spektrale Hellempfindlichkeit für Tages- und Nachtsehen<br />

nach CIE (1924/1951)<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Licht ist eine Erscheinung subjektiver Hell-Empfindung eines kleinen Intervalls im Spektrum<br />

elektromagnetischer Strahlung.<br />

Die Helligkeitsempfindlichkeit des <strong>Aug</strong>es ist wellenlängenabhängig; sie hat ihr Maximum im Bereich<br />

gelb-grünen Lichts ( λ = 550 nm ).<br />

Die Helligkeitsempfindlichkeit beschreibt die Fähigkeit, Leuchtdichten strahlen<strong>der</strong> Objekte<br />

wahrzunehmen und sie zu unterscheiden.<br />

Durch Adaption ist das <strong>Aug</strong>e in <strong>der</strong> Lage, sich strahlenden Objekten in einem Leuchtdichtebereich<br />

von 1 : 100 . 10 9 anzupassen!<br />

Die Wahrnehmung strahlen<strong>der</strong> Objekte wird im Wesentlichen bestimmt durch Größe und<br />

Unterschied ihrer Leuchtdichten zueinan<strong>der</strong>, dem Kontrast.<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Blendung und Glanz<br />

Ist die Wahrnehmung und Unterscheidbarkeit von Sehobjekten in Blickrichtung durch direktes und<br />

indirektes Fremdlicht gestört, dann spricht man von Blendung und Glanz.<br />

Blendung tritt auf, wenn <strong>der</strong> Winkel zwischen Seh-Objekt und Blendlichtquelle zu klein ist,<br />

stören<strong>der</strong> Glanz, wenn Strahlungsanteile <strong>der</strong> Blendlichtquelle von <strong>der</strong> Oberfläche des Seh-Objektes<br />

reflektiert werden.<br />

Blendung und Glanz führen zu Wahrnehmungseinbußen im <strong>Aug</strong>e.<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Fotometrische Größen<br />

Messung: DIN 5032 – Teil 7<br />

Lichtstrom Φ:<br />

Die von einer Lichtquelle insgesamt abgestrahlte Lichtleistung<br />

Einheit: Lumen [ lm ]<br />

Lichtstärke I :<br />

Der in eine bestimmte Richtung abgegebene Lichtstrom<br />

Einheit: Candela [ cd ]<br />

Leuchtdichte L:<br />

Die auf die Einheit <strong>der</strong> strahlenden Fläche<br />

bezogene Lichtstärke<br />

Einheit: [ cd/m² ]<br />

Beleuchtungsstärke E:<br />

<strong>der</strong> senkrecht auf eine Kugelfläche von 1m² im Abstand<br />

von 1m auftreffende Lichtstrom einer Punktlichtquelle<br />

Einheit: Lux [ lx ]<br />

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ΦNutz<br />

Ε =<br />

A<br />

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Fotometrische Größen <strong>der</strong> Einheitskugel<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Elektrische Leuchtmittel nach physikalischem Wirkungsprinzip<br />

Temperaturstrahler Entladungslampen Stromemission<br />

Glühlampe<br />

ohne Füllgas<br />

Krypton lampe<br />

ohne Kreisprozess<br />

Glühlampe<br />

mit Füllgas<br />

Halogenlampe<br />

mit Kreisprozess<br />

Nie<strong>der</strong>drucklampe<br />

Leuchtstofflampe<br />

Natriumdampflampe<br />

Hochdrucklampe<br />

Halogen-Metalldampflampe<br />

Quecksilberdampflampe<br />

LED<br />

Leuchtmittel<br />

Leuchtdichte<br />

in cd/cm²<br />

Mattierte Glühlampe 5 - 50<br />

Klare Glühlampe 100 - 200<br />

Lichtstärke-<br />

Hochdruck-<br />

Gasentladungslampe<br />

2 - 50<br />

Verteilungskurve (LVK)<br />

einer Glühlampe<br />

Leuchtstofflampe ab 2<br />

Φ = 1000 lm<br />

Kerzenflamme 0,75<br />

Größenordnung <strong>der</strong> Leuchtdichten<br />

ausgewählter Leuchtmittel<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Licht und Farbe<br />

Die Farbwahrnehmung des Menschen bei lichtreflektierenden Objekten wird bestimmt von folgenden<br />

Aspekten:<br />

- <strong>der</strong> spektralen Zusammensetzung des auf das Objekt fallenden Lichts<br />

- <strong>der</strong> spektralen Zusammensetzung des vom Objekt reflektierten Lichts<br />

- <strong>der</strong> individuellen psychovisuellen Wahrnehmung des Betrachters<br />

Zur Charakterisierung <strong>der</strong> spezifischen Lichtfarbe eines Leuchtmittels verwendet man die<br />

Farbtemperatur T F , die sich aus dem Vergleich zur kontinuierlichen Temperaturstrahlung des<br />

Schwarzen Körpers ableitet; z. B.<br />

Glühlampe, warmweiß:<br />

Leuchtstofflampe, neutralweiß<br />

Leuchtstofflampe, tageslichtweiß<br />

T F ~ 2800 K<br />

T F ~ 4000 K<br />

T F ~ 6000 K<br />

Ein weiteres Merkmal zur Leuchtmittelspezifizierung ist <strong>der</strong> Farbwie<strong>der</strong>gabe-Index R a , <strong>der</strong> als<br />

Maßzahl die spektrale Zusammensetzung des Lichts bewertet.<br />

Farbwie<strong>der</strong>gabestufe<br />

Farbwie<strong>der</strong>gabeeigenschaft<br />

Farbwie<strong>der</strong>gabe-<br />

Index R a<br />

Beispiele<br />

1B /1A sehr gut 80 .... 89 / > 89 Dreibandenleuchtstofflampe / Glühlampe<br />

2B / 2A gut 60 .... 69 / 70 .... 79 Halogenmetalldampflampen / Leuchtstofflampen<br />

3 genügend 40 .... 59 Quecksilberdampf-Hochdrucklampen<br />

4 ungenügend 20 .... 39 Natrium-Hochdrucklampen<br />

Farbwie<strong>der</strong>gabe-Indizes nach DIN 50<strong>35</strong><br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Lichtspektren verschiedener Leuchtmittel<br />

Glühlampe<br />

Dreibandenleuchtstofflampe<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Lichtspektren verschiedener Leuchtmittel<br />

Halogen-Metalldampflampe<br />

LED<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Lichtstärkesteuerung mittels Lichtlenkung:<br />

Lichtstärkesteuerung einer idealen<br />

Punktlichtquelle mit Rotationsparaboloid<br />

Beispiel:<br />

I<br />

Punktförmig strahlendes Leuchtmittel mit richtungsunabhängigem Lichtstrom Φ Lp = 1256 lm.<br />

Für die konstante Lichtstärke <strong>der</strong> Punktlichtquelle gilt dann:<br />

Φ<br />

=<br />

Ω<br />

Φ<br />

A<br />

R²<br />

1256 lm 1256 lm<br />

= =<br />

4π sr 12,56 sr<br />

Lp Lp<br />

Punkt<br />

=<br />

=<br />

Kugel<br />

100 cd<br />

Die Positionierung des Leuchtmittels im Brennpunkt eines Reflektors führt zur Verkleinerung<br />

des Raumwinkels durch Lenkung des Lichtstroms.<br />

Annahme: Ω Reflektor = Ω . Kugel 10 -3<br />

Φ Φ<br />

3<br />

10 1256 103<br />

LP LP ⋅ ⋅ lm<br />

= = =<br />

10 cd<br />

I<br />

5<br />

Reflektor =<br />

ΩReflektor<br />

Kugel 4π sr<br />

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A<br />

R²<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Lichtausbeute η eines Leuchtmittels:<br />

Bezeichnet das Verhältnis von insgesamt abgestrahltem Lichtstrom zu aufgenommener elektrischer<br />

Leistung<br />

η =<br />

Φ<br />

P<br />

Lp<br />

elt<br />

Einheit: [η] = 1 lm/W<br />

Beispiele:<br />

Leuchtstofflampe: P elt : 58 W + 11 Watt (Vorschaltgerät) Lichtstrom Φ Lp = 4000 lm<br />

η = 59 lm/W<br />

Glühlampe: P elt : 60 W Lichtstrom Φ Lp = 750 lm<br />

η = 12,5 lm/W<br />

Empfohlene Nennbeleuchtungsstärken nach Raumarten ( DIN 50<strong>35</strong> )<br />

Arbeitsplatz mit sehr hohen Sehanfor<strong>der</strong>ungen<br />

1000 lx<br />

Großraumbüros,<br />

Arbeitsplätze mit hohen Sehanfor<strong>der</strong>ungen<br />

750 lx<br />

Büroräume, Unterrichtsräume 500 lx Sitzungszimmer 300 lx<br />

Räume mit Publikumsverkehr,<br />

Kantinen, Versand<br />

200 lx<br />

Lagerräume für großteiliges Lagergut,<br />

Verkehrswege für Personen<br />

50 lx<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Leuchten<br />

Geräte, die <strong>der</strong> Verteilung, Filterung und Umformung des Lichts <strong>der</strong> Leuchtmittel dienen, diese<br />

bedarfsgerecht schützen und befestigen.<br />

Für Beleuchtungszwecke wird unterschieden nach:<br />

Leuchtmittelart:<br />

Leuchtentypen:<br />

Glühlampe / Entladungslampe / LED<br />

Freistrahlende Leuchten für Nebenräume (hohe Direktblendung)<br />

Industrie-Reflektorleuchten für Lichtbandsysteme: weiße o<strong>der</strong> verspiegelte Reflektoren<br />

Wannenleuchten<br />

Rasterleuten: Möglichkeit <strong>der</strong> Lichtlenkung / geringe Direktblendung<br />

Hallen-Reflektorleuchten (für Hochdruckentladungslampen)<br />

Lichtband – und Lichtrohrsysteme (Pendelsystem): Zonen mit Publikumsverkehr<br />

Leuchten für Kompaktleuchtstofflampen: Ersatz für Glühlampen<br />

Punktförmige Strahler: Halogen-Nie<strong>der</strong>volt- und Halogen-Metalldampflampen<br />

Leuchten als Arbeitsplatzlampe<br />

Scheinwerfer für Sportplätze, Straßen und Plätze, Anstrahlung von Gebäuden<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Leuchten<br />

Bauart:<br />

offen / geschlossen<br />

reflektierende-transmittierende-absorbierende Materialarten – und formen<br />

Reflexion und Absorption verschiedener Materialien<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Leuchten<br />

Befestigungsort (innen):<br />

- Einzelplatzbeleuchtung: ermüdungsfreies Arbeiten bei anspruchsvollen Sehaufgaben<br />

- arbeitsplatzorientierte Beleuchtung: bevorzugte Ausleuchtung bestimmter Arbeitsbereiche<br />

- Allgemeinbeleuchtung: gleichmäßige Raumausleuchtung<br />

Sicherheitstechnische Anfor<strong>der</strong>ungen für Mensch, Tier und Sachen:<br />

- Vermeidung gefährlicher Körperströme (VDE 0100): Schutzklassen 0, I, II und III<br />

- Schutzarten gegen äußere mechanische Beeinflussung (IEC DIN 40050): IP – Schutzsystem<br />

- Montage- Materialeinschränkungen: Brandschutzzeichen und Symbole auf <strong>der</strong> Leuchte<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Leuchten<br />

Klassifizierung <strong>der</strong> Lichtstromverteilung: nach Kennbuchstaben (DIN 5040)<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Leuchten<br />

Klassifizierung <strong>der</strong> Lichtstromverteilung: nach Kennziffern<br />

Beispiel: Herstellerangabe <strong>der</strong> Leuchtenkennung: A 51<br />

Kennbuchstabe A: Direkt strahlende Leuchte<br />

1. Kennziffer 5: Nutzlichtstromanteil Φ Nu = 61 % - 70 %<br />

2. Kennziffer 2: Nutzlichtstromanteil Φ No = 0 % - 50 %<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Leuchten<br />

Lichtstärkeverteilungskurven (LVK) verschiedener Leuchtentypen<br />

normiert auf einen Lichtstrom von Φn = 1000 lm<br />

Typ A:<br />

Reflektorleuchte mit<br />

weißen, blanken o<strong>der</strong><br />

mattierten<br />

Reflektorflächen<br />

Typ B:<br />

Wannenleuchte<br />

Typ C:<br />

Nach oben und<br />

unten offene<br />

Rasterleuchte mit<br />

Pendelaufhängung<br />

Typ E:<br />

Pendelleuchte<br />

o<strong>der</strong> Standleuchte<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung<br />

Der erste Planungsschritt für die Dimensionierung einer Beleuchtungsanlage nach Leuchtenart und<br />

Anzahl <strong>der</strong> notwendigen Leuchtmittel ist die Festlegung ausreichen<strong>der</strong> Beleuchtungsstärken auf den<br />

Nutzebenen.<br />

In Normen und Richtlinien sind diese näher beschrieben.<br />

So gilt für<br />

Innenräume: DIN 50<strong>35</strong> und Arbeitsstättenrichtlinie ASR 7/3<br />

Straßen: DIN 5044<br />

Sportstätten: DIN EN 12193<br />

Maßgebend für die sich auf <strong>der</strong> Nutzebene einstellende Beleuchtungsstärke ist <strong>der</strong> von den<br />

Leuchtmitteln ausgesendete Lichtstrom Φ Lp , <strong>der</strong> unter dem Einfluss <strong>der</strong> Reflexionsverluste in den<br />

Leuchten und den physikalischen Bedingungen <strong>der</strong> Umgebung als Nutzlichtstrom Φ N wirkt.<br />

Vom Leuchtmittel-Lichtstrom zum Nutzlichtstrom<br />

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- 23 -<br />

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<strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong>


Energietechnik für Lehrkräfte<br />

Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung<br />

Die gesamten Lichtverluste einer Beleuchtungsanlage werden mit dem Beleuchtungswirkungsgrad η B<br />

ausgedrückt; er beschreibt den lichttechnischen Gesamtwirkungsgrad <strong>der</strong> Anlage.<br />

Der Beleuchtungswirkungsgrad η B ist das Produkt aus Leuchtenbetriebswirkungsgrad η LB<br />

Wirkungsgrads η R .<br />

und Raum-<br />

Es gilt:<br />

Φ Φ<br />

η LΒ Ν<br />

Β<br />

= η ⋅ η = ⋅ =<br />

LΒ R Φ<br />

Lp<br />

Φ<br />

LB<br />

Φ Ν<br />

Φ<br />

Lp<br />

Der für die Beleuchtung einer Innenraum-Nutzebene notwendige Lichtstrom Φ N berechnet sich<br />

unter Berücksichtigung des Beleuchtungswirkungsgrades η B und eines Planungsfaktors p für Alterung<br />

und Verschmutzung <strong>der</strong> Anlage zu:<br />

Φ<br />

N<br />

=<br />

E⋅A⋅p<br />

η<br />

B<br />

Φ N<br />

E<br />

A<br />

η B<br />

p<br />

Nutzlichtstrom [in lm];<br />

Beleuchtungsstärke auf <strong>der</strong> Nutzebene [in lx]<br />

Fläche <strong>der</strong> Nutzebene [in m²]<br />

Beleuchtungswirkungsgrad nach Herstellerkatalog<br />

Planungsfaktor nach EN 12464 (Alterung,Verschmutzung)<br />

Zur adäquaten Beleuchtungsausstattung in Innenräumen stellen die Leuchtenhersteller<br />

standardisierte Tabellen zur Verfügung o<strong>der</strong> bieten, bei komplexeren Aufgabenstellungen,<br />

Softwarelösungen zur praktikablen Bestimmung des Raumwirkungsgrades η R o<strong>der</strong> des<br />

Betriebswirkungsgrades η B .<br />

Zwei Verfahren finden in <strong>der</strong> Praxis häufige Anwendung:<br />

- die Punktbeleuchtungsmethode<br />

- die Wirkungsgradmethode<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Gütemerkmale<br />

Basis: DIN-Norm 50<strong>35</strong>:<br />

Beleuchtung mit künstlichem<br />

Licht<br />

Schattigkeit<br />

Lichtrichtung<br />

Harmonische<br />

Helligkeitsverteilung<br />

Gütemerkmale<br />

einer<br />

Beleuchtungsprojektion<br />

Lichtfarbe<br />

Beleuchtungsniveau<br />

Blendungsbegrenzung<br />

Farbwie<strong>der</strong>gabe<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Punktbeleuchtungsmethode<br />

Mit <strong>der</strong> Punktbeleuchtungsmethode wird nur <strong>der</strong> Direktanteil <strong>der</strong> Beleuchtungsstärke E für einen<br />

Raumpunkt P berechnet; zusätzliche Beiträge durch Reflektion in Innenräumen werden nicht erfasst.<br />

Für dunkle Räume bei direkt strahlenden Leuchten liefert diese Methode gute Ergebnisse.<br />

Zur Bestimmung <strong>der</strong> Beleuchtungsstärke in einem Punkt P gilt bei bekannter Lichtstärke I α einer<br />

Lichtquelle unter Beachtung <strong>der</strong> fotometrischen Grenzentfernung:<br />

E<br />

=<br />

Iα<br />

r ²<br />

I α Lichtstärke in Ausstrahlungsrichtung [in cd]<br />

E Beleuchtungsstärke [in lx]<br />

r Abstand zum Punkt P [in m]<br />

h Aufhängehöhe über <strong>der</strong> Ebene [in m]<br />

Dann gilt mit<br />

E h<br />

=<br />

E<br />

⋅ cos α<br />

für die horizontale Beleuchtungsstärke in P:<br />

Punktbeleuchtung<br />

E<br />

h<br />

=<br />

I<br />

α<br />

⋅<br />

cos³α<br />

h²<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Punktbeleuchtungsmethode: Beispiel<br />

Anfor<strong>der</strong>ung: Ausleuchtung eines Verkehrsweges für Personen<br />

Minimale Beleuchtungsstärke nach DIN 50<strong>35</strong> E hmin = 50 lx<br />

Aufhängehöhe <strong>der</strong> Leuchten über Fußboden<br />

Breite des Verkehrsweges<br />

Ausrichtung des Lichtbandes in Längsrichtung<br />

Gewählt: Reflektor- Lichtbandleuchte A61<br />

Lichtstrom <strong>der</strong> Leuchtstofflampe Φ LB<br />

h = 5,0 m<br />

x = 3,0 m<br />

mittig<br />

= 5200 lm<br />

Mit:<br />

und<br />

folgt aus <strong>der</strong> LVK:<br />

I cos³(γ<br />

E E<br />

α ⋅ )<br />

hmin ≤ h =<br />

h²<br />

x<br />

γ = arctan( ) = arctan(0,30) = 16,7°<br />

2h<br />

I α<br />

' = 300cd<br />

I<br />

I' α ⋅5200lm<br />

1000lm<br />

α =<br />

=<br />

1560 cd<br />

γ =16,7°<br />

LVK einer<br />

Reflektor-Lichtbandleuchte Typ A61<br />

Die horizontale<br />

Beleuchtungsstärke E h<br />

berechnet sich zu:<br />

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1560 cd ⋅ cos³ (16,7°)<br />

Eh min ≤ Eh<br />

=<br />

= 55 lx<br />

25 m²<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Wirkungsgradmethode<br />

In Innenräumen tragen die an den Raumbegrenzungsflächen reflektierten Lichtströme neben <strong>der</strong><br />

Direktstrahlung <strong>der</strong> Leuchten ebenfalls zur Beleuchtungsstärke bei; dieses berücksichtigt <strong>der</strong><br />

Raumwirkungsgrad η R. Durch Überlagerung von direkter und reflektieren<strong>der</strong> Strahlung auf <strong>der</strong><br />

Nutzebene kann <strong>der</strong> Raumwirkungsgrad auch Werte über Eins annehmen.<br />

Der Raumwirkungsgrad η R wird bestimmt von:<br />

- Leuchtenart (Klassifikation nach Lichtstromverteilung und Leuchtenbetriebswirkungsgrad η LB )<br />

- Raumindex k<br />

- örtlichen Reflexionsverhältnissen ρ <strong>der</strong> Raumflächen.<br />

Der Raumindex k erfasst die geometrischen Verhältnisse <strong>der</strong> Ausleuchtung:<br />

k<br />

=<br />

a ⋅ b<br />

h ⋅(a<br />

+ b)<br />

a<br />

b<br />

h<br />

Raumlänge<br />

Raumbreite<br />

Aufhängehöhe <strong>der</strong> Leuchte(n) über <strong>der</strong> Nutzebene<br />

Bei unterschiedlichen Reflektionsverhältnissen <strong>der</strong> umgebenden Wände wird <strong>der</strong> mittlere<br />

Reflektionsgrad ρ W durch Gewichtung <strong>der</strong> Teilflächen ermittelt:<br />

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ρ =<br />

W<br />

∑<br />

∑<br />

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(ρiW<br />

⋅ AiW )<br />

(AiW<br />

)<br />

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Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Wirkungsgradmethode: 1. Beispiel: Bestimmung des Raumwirkungsgrades η R<br />

Gegeben: Lampentyp A 42 - breitstrahlende, deckenbündige Leuchte<br />

Raumdatendaten:<br />

Grundriss Länge a = 10 m; Breite b = 5 m Deckenhöhe h = 4 m<br />

Höhe <strong>der</strong> Nutzfläche<br />

h = 0,80 m<br />

Reflektionsgrad Decke: ρ D = 0,8 Wände ρ W = 0,5 Boden: ρ B = 0,3<br />

Lösung:<br />

a ⋅ b 10 m ⋅5 m 50<br />

k = =<br />

= = 1,04<br />

h ⋅(a<br />

+ b) 3,2 m ⋅(10 m + 5 m) 48<br />

Raumwirkungsgrad η R = 0,47<br />

Leuchtentyp<br />

A42<br />

Decke 0,8 0,5 0,8 0,5 0,3<br />

Wände 0,8 0,5 0,3 0,5 0,3 0,8 0,5 0,3 0,5 0,3 0,3<br />

Boden 0,3 0,1<br />

Raumindex k<br />

Raumwirkungsgrad η R<br />

0,6 0,53 0,27 0,22 0,27 0,21 0,51 0,27 0,22 0,26 0,21 0,20<br />

1,0 0,75 0,47 0,39 0,43 0,36 0,69 0,46 0,38 0,42 0,36 0,34<br />

1,5 0,88 0,61 0,52 0,55 0,49 0,80 0,59 0,51 0,54 0,47 0,45<br />

2,0 0,96 0,72 0,63 0,64 0,58 0,86 0,67 0,60 0,61 0,56 0,52<br />

3,0 1,05 0,85 0,76 0,74 0,68 0,92 0,77 0,71 0,69 0,65 0,60<br />

5,0 1,12 0,97 0,89 0,83 0,78 0,96 0,86 0,61 0,76 0,73 0,68<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Wirkungsgradmethode: 2. Beispiel: Büroraumausstattung (1)<br />

Für ein Großraumbüro ist eine Beleuchtungsplanung durchzuführen. Es sind Spiegelrasterleuchten für<br />

den Deckenunterbau vorzusehen, die je zwei Leuchtstoffröhren des Typs 58 W/840 aufnehmen.<br />

Raumtopologie:<br />

Höhe <strong>der</strong> Arbeitsebene h N = 0,8 m<br />

Raumlänge a = 26 m Raumbreite b = <strong>17</strong> m Raumhöhe h R = 3,4 m<br />

Reflektionsgrade <strong>der</strong> Wände<br />

Decke ρ D = 0,7<br />

lange Innenwand ρ W = 0,7<br />

lange Fensterwand ρ W = 0,2<br />

kurze Wand ρ W = 0,5<br />

kurze Wand ρ W = 0,5<br />

Boden ρ B = 0,2<br />

Gewählt wird <strong>der</strong> Leuchtentyp A 50<br />

Leuchtmittellichtstrom einer einzelnen Leuchtstoffröhre ( T8: φ 26mm )<br />

Φ LB = 5200 lm<br />

Leuchtenbetriebswirkungsgrad nach Herstellerangaben η LB = 0,65<br />

Beleuchtungsstärke für hohe Sehanfor<strong>der</strong>ungen<br />

E h = 750 lx<br />

Planungsfaktor für Alterung und Verschmutzung p = 1,25<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Wirkungsgradmethode: 2. Beispiel: Büroraumausstattung (2)<br />

Leuchtentyp<br />

nach<br />

DIN 5040<br />

Decke ρ D 0,8 0,8 0,7 0,7 0,5 0,5 0,3 0,3 0,1 0<br />

Wände ρ W 0,5 0,5 0,5 0,3 0,5 0,3 0,3 0,1 0,5 0<br />

Boden ρ B 0,3 0,1 0,2 0,1 0,3 0,1 0,1 0,1 0,2 0<br />

Raumindex k<br />

Raumwirkungsgrad η R<br />

0,6 0,55 0,52 0,53 0,45 0,52 0,44 0,44 0,40 0,49 0,38<br />

0,8 0,68 0,64 0,65 0,57 0,65 0,57 0,56 0,52 0,61 0,50<br />

1,0 0,77 0,71 0,73 0,65 0,73 0,64 0,63 0,60 0,68 0,58<br />

A 50<br />

1,25 0,87 0,80 0,82 0,74 0,82 0,73 0,72 0,68 0,75 0,67<br />

1,5 0,94 0,85 0,88 0,79 0,88 0,78 0,77 0,74 0,81 0,72<br />

2,0 1,01 0,90 0,94 0,85 0,94 0,84 0,83 0,80 0,85 0,78<br />

2,5 1,07 0,94 0,99 0,90 0,99 0,89 0,87 0,85 0,89 0,83<br />

3,0 1,11 0,98 1,02 0,94 1,03 0,92 0,91 0,89 0,92 0,87<br />

4,0 1,15 1,00 1,05 0,96 1,06 0,95 0,93 0,92 0,94 0,89<br />

5,0 1,19 1,02 1,07 0,99 1,08 0,97 0,95 0,94 0,96 0,92<br />

Raumwirkungsgradtabelle des Herstellers<br />

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Beleuchtungstechnik<br />

Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Wirkungsgradmethode: 2. Beispiel: Büroraumausstattung (3)<br />

Tabellarische Beleuchtungsplanung (1)<br />

Objekt<br />

Großraumbüro<br />

Leuchte<br />

Typ:<br />

Spiegelraster- Deckenleuchte<br />

Lichtstärke-Verteilung Typ: A 50<br />

Betriebswirkungsgrad η LB = 0,65<br />

Leuchtmittel<br />

Lichtstrom (lm)<br />

Elektr. Leistung (W)<br />

5200 lm<br />

58W<br />

Anzahl <strong>der</strong><br />

Leuchtmittel<br />

z = 2<br />

Nennbeleuchtungsstärke<br />

(lx)<br />

E h = 750 lx<br />

Nutzhöhe (m)<br />

h N = 0,8 m<br />

Länge a = 26 m Raumfläche (m²) A = 442 m²<br />

Raumabmessungen<br />

Breite b = <strong>17</strong> m Aufhängehöhe h (m) h= h R -h N = 3,4 m – 0,8 m = 2,6 m<br />

Höhe<br />

h R = 3,4 m<br />

a⋅b<br />

26 m⋅<strong>17</strong> m 442,0<br />

k = k =<br />

= = 3,95<br />

Raumindex k h ⋅(a+<br />

b)<br />

2,6 m ⋅(26 m+<br />

<strong>17</strong> m) 111,8<br />

gewählt k = 4,0<br />

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Beleuchtungsplanung für Innenräume<br />

Wirkungsgradmethode: 2. Beispiel: Büroraumausstattung (4)<br />

Tabellarische Beleuchtungsplanung (2)<br />

Objekt<br />

Großraumbüro<br />

Raumwirkungsgrad η R<br />

<strong>der</strong> Wände ρ W Kurze Wand 0,5 3,4 <strong>17</strong> 57,8 28,90<br />

Wand-Teilfläche Reflexionsgrad ρ iW Höhe h iR (m) Länge l i (m) Fläche A iW (m²) ρ iw x A iW (m²)<br />

Lange Wand 0,7 3,4 26 88,4 61, 88<br />

Fensterwand 0,2 3,4 26 88,4 <strong>17</strong>,68<br />

mittlerer Reflexionsgrad<br />

Kurze Wand 0,5 3,4 <strong>17</strong> 57,8 28,90<br />

ρ<br />

W<br />

∑<br />

∑<br />

Reflexionsgrad<br />

<strong>der</strong> Decke ρ D<br />

ρ D = 0,7<br />

Raumwirkungsgrad η R nach Herstellertabelle: η R = 1,05<br />

Planungsfaktor p = 1,25<br />

(ρiW<br />

⋅ AiW )<br />

137,36<br />

= ρ 0,47<br />

(AiW<br />

)<br />

W<br />

= =<br />

292,4<br />

Σ (A iW ) = 292,4 Σ (ρ iw x A iW ) = 137,36<br />

gewählt ρ w = 0,5<br />

Reflexionsgrad<br />

des Bodens ρ B<br />

ρ B = 0,2<br />

Beleuchtungswirkungsgrad<br />

η B<br />

η B = η R X η LB = 1,05 x 0,65 = 0,68<br />

Erfor<strong>der</strong>licher<br />

Gesamtlichtstrom<br />

E h ⋅A⋅p<br />

Φ ges =<br />

η<br />

B<br />

750 lx ⋅442 m² ⋅1,25<br />

Φ ges =<br />

= 609375 lm<br />

0,68<br />

Notwendige<br />

Leuchtmittelzahl<br />

Notwendige<br />

Leuchtenzahl<br />

Φges<br />

609375 lm<br />

nLA = =<br />

= 1<strong>17</strong>,19gewählt n = 118<br />

Φ0<br />

5200 lm<br />

n<br />

n = LA<br />

z<br />

118 = =<br />

2<br />

59<br />

gewählt n = 60<br />

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