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14:29, 30. Jun. 2006 - Zentrum für Didaktik der Technik

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<strong>Zentrum</strong> für <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong><br />

Fachdidaktisches Projekt 1<br />

Sommersemester 2003<br />

Thema für den Unterrichtsbesuch an <strong>der</strong> BBS 3 in Hannover<br />

Löten und Pressen am Beispiel eines Schadenfalls innerhalb einer<br />

Sanitärinstallation<br />

Dozenten: Andreas Weiner Studierend: André Sommer<br />

Wolfgang Möller<br />

Volker Pricker<br />

Ansgar Pietschmann<br />

Mentoren: Hermann Bux Frank Neubert<br />

Hans - Peter Laß


Inhaltsverzeichnis<br />

Seite<br />

1. Einleitung 3<br />

2. För<strong>der</strong>ung beruflicher Handlungskompetenzen 5<br />

2.1 Fachkompetenz 5<br />

2.2 Personalkompetenz 6<br />

2.3 Sozialkompetenz 6<br />

3. Lernsituation 6<br />

4. Konzeption 7<br />

4.1 Das Modell <strong>der</strong> vollständigen Handlung 8<br />

5. Geplante Durchführung 11<br />

5.1 Unterrichtsverlaufsskizze 11<br />

5.2 Unterrichtsverlauf 11<br />

6. Beobachtungsaufgabe 15<br />

7. Nachbetrachtung 16<br />

7.1 Nachbetrachtung von André Sommer 16<br />

7.2 Nachbetrachtung von Volker Pricker 20<br />

7.3 Nachbetrachtung von Ansgar Pietschmann 22<br />

7.4 Nachbetrachtung von Frank Neubert 23<br />

7.5 Anmerkungen <strong>der</strong> Fachlehrer 25<br />

8. Literaturverzeichnis 26<br />

9. Anhang 27<br />

9.1 Tafelbild 27<br />

9.2 Arbeitsblätter 28<br />

2


1. Einleitung<br />

Im Rahmen des Fachdidaktischen Projekts 1, welches von Herrn Weiner<br />

geleitet wird, haben wir an <strong>der</strong> Berufsbildenden Schule 3 in Hannover eine<br />

Unterrichtseinheit von sechs Stunden in <strong>der</strong> Klasse TIM 1A geplant und<br />

durchgeführt. Bei <strong>der</strong> Klasse handelt es sich um eine einjährige<br />

Berufsfachschule für Installations- und Metallbautechnik ohne Eingangsvoraussetzungen.<br />

Diese Berufsfachschulklasse wurde für Schüler eingerichtet,<br />

die keine Lehrstelle in einem Betrieb bekommen haben. Zur Zeit befinden sich<br />

vierzehn Schüler, überwiegend Auslän<strong>der</strong>, <strong>der</strong> Geburtsjahrgänge 1982 – 1986<br />

in dieser Klasse, von denen elf Schüler einen Hauptschulabschluss, einer<br />

einen Realschulabschluss und zwei keinen Abschluss vorweisen können.<br />

Diese Daten gaben uns die Fachlehrer Herr Bux und Herr Laß.<br />

Bei zwei Unterrichtsbesuchen unsererseits im Vorfeld konnten wir das<br />

Verhalten <strong>der</strong> Schüler im Unterricht beobachten, sowie die schwachen<br />

Leistungen anhand des Unterrichtsniveaus erkennen. Im Allgemeinen konnten<br />

wir feststellen, dass die Schüler eine schlechte Kommunikationskompetenz<br />

haben, die durch mehr o<strong>der</strong> min<strong>der</strong> gute Deutschkenntnisse sowie<br />

Missachtung von Verhaltensregeln wie z.B. lautstarkes ungefragtes Einwerfen<br />

von eigenen Meinungen, herrührt. Speziell wurde bemerkt, dass ein Schüler,<br />

Nihad, erhebliche Sprach- und Rechtschreibprobleme hat und daher dem<br />

Unterricht nur in unzureichen<strong>der</strong> Weise folgen kann. Bei zwei an<strong>der</strong>en<br />

Schülern Sergej und Halil wurde beobachtet, dass sie dem Unterricht sehr gut<br />

folgen und ihnen gestellte Aufgaben schnell verstehen und lösen konnten.<br />

Insgesamt bot sich uns ein sehr heterogenes Leistungsbild <strong>der</strong> Schüler.<br />

Das Thema unserer Unterrichtseinheit war „Löten und Pressen am Beispiel<br />

eines Schadenfalls innerhalb einer Sanitärinstallation“. Die Schüler bekamen<br />

die Aufgabe, den mit Hilfe einer Montagewand dargestellten Wasserrohrschaden,<br />

zu beheben. Dazu sollten sie im theoretischen Teil einen<br />

Arbeitsplan anhand von ausgegebenen Informations- und Arbeitsblättern<br />

erstellen, den sie anschließend ihren Mitschülern präsentieren sollten. Im<br />

praktischen Teil sollten die Schüler anhand des zuvor erstellten Arbeitsplans<br />

die Reparatur an <strong>der</strong> Montagewand durchführen. Auftretende Fehler und<br />

3


Probleme sollten dann besprochen werden. Nachfolgend wird <strong>der</strong><br />

Unterrichtsverlauf skizzenhaft aufgezeigt.<br />

1. Allgemeines Blitzlicht, um Lösungsmöglichkeiten die den Schülern<br />

einfallen an <strong>der</strong> Tafel festzuhalten<br />

2. Einteilung <strong>der</strong> Schüler in drei heterogene Gruppen (Diese Einteilung<br />

nahmen wir bereits vorab mit Hilfe <strong>der</strong> Fachlehrer Bux und Laß vor)<br />

3. Gruppenarbeit zu den Themen: Hartlöten (Gruppe 1)<br />

Weichlöten (Gruppe 2)<br />

Pressen (Gruppe 3)<br />

4. Präsentation <strong>der</strong> in Gruppenarbeit erstellten Arbeitspläne mit<br />

Stellwänden und Metaplankarten<br />

5. Praktische Ausführung des erarbeiteten Arbeitsplanes an <strong>der</strong><br />

Montagewand<br />

6. Reflexion <strong>der</strong> Unterrichtseinheit<br />

Mit diesem Unterricht verfolgten wir das Modell <strong>der</strong> vollständigen Handlung,<br />

da wir davon ausgingen, dass solch ein Unterricht für die Schüler anschaulich<br />

und interessant sein wird. Die Schüler sollten anhand des Unterrichts den<br />

direkten Bezug zu ihrem Lehrberuf sehen und dadurch erkennen, dass Schule<br />

sinnvoll für sie ist. Die Gruppenarbeit diente dazu, einerseits den<br />

Themenkomplex für die Schüler möglichst klein zu halte, an<strong>der</strong>erseits<br />

beabsichtigten wir damit die Teamfähigkeit sowie die Kommunikationskompetenz<br />

zu för<strong>der</strong>n. Innerhalb <strong>der</strong> Gruppe musste ein sinnvolles Gespräch<br />

stattfinden, damit <strong>der</strong> gefor<strong>der</strong>te Arbeitsplan zustande kommt. Noch mehr<br />

Gewicht erlangt die Kommunikationskompetenz bei <strong>der</strong> Aufgabe, den<br />

erstellten Arbeitsplan den Mitschülern gegenüber vorzustellen. Hierbei konnte<br />

auch sofort die erlangte Fachkompetenz überprüft werden, da sich die<br />

präsentierende Gruppe den Fragen <strong>der</strong> Mitschüler zum Fachgebiet stellen<br />

musste. Diese Situation in <strong>der</strong> sich die präsentierende Gruppe befand sollte<br />

<strong>der</strong> eines Kundengespräches ähneln und dadurch einen weiteren Bezug zum<br />

Berufsalltag herstellen. Der praktische Teil dient <strong>der</strong> Kontrolle des<br />

Arbeitsplanes. Sollte das Arbeitsergebnis nicht die gewünschte Reparatur des<br />

Schadenfalls sein, sollte eine Fehlersuche im Theoretischen das Problem<br />

4


eseitigen, so dass am Ende ein korrekter Arbeitsplan vorliegt. Des weiteren<br />

wird hier durch die praktische Ausführung des theoretisch Erarbeiteten eine<br />

Brücke geschlagen zwischen an Theorie orientierter Schule und praxisbezogenem,<br />

späterem Berufsleben.<br />

2. För<strong>der</strong>ung beruflicher Handlungskompetenzen<br />

Ziel <strong>der</strong> Ausbildung ist die Entwicklung von Handlungskompetenz. Diese wird<br />

verstanden als die Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich in<br />

beruflichen, gesellschaftlichen und privaten Situationen sachgerecht<br />

durchdacht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten. Die<br />

Entwicklung von Handlungskompetenz ist damit nicht eingeengt auf<br />

berufsbezogene Kenntnisse und Fähigkeiten son<strong>der</strong>n vielmehr als ein Prozess<br />

zu verstehen, <strong>der</strong> im beruflichen Kompetentwerden die gesamte<br />

Persönlichkeit entwickelt. Deutlich wird dies in <strong>der</strong> Differenzierung <strong>der</strong><br />

Handlungskompetenz in die Dimensionen von Fachkompetenz,<br />

Personalkompetenz und Sozialkompetenz. Die Kultusministerkonferenz<br />

definiert diese Kompetenzen wie folgt ((Nie<strong>der</strong>sächsisches Kultusministerium<br />

<strong>Jun</strong>i 2003, Rahmenrichtlinien für den berufsbezogenen Unterricht in <strong>der</strong><br />

Berufsfachschule, S. 1):<br />

2.1 Fachkompetenz<br />

Die Fachkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, auf <strong>der</strong><br />

Grundlage fachlichen Wissens uns Könnens Aufgaben und Probleme<br />

zielorientiert, sachgerecht, methodengeleitet und selbstständig zu lösen und<br />

das Ergebnis zu beurteilen (Nie<strong>der</strong>sächsisches Kultusministerium <strong>Jun</strong>i 2003,<br />

Rahmenrichtlinien für den berufsbezogenen Unterricht in <strong>der</strong><br />

Berufsfachschule, S. 1 ).<br />

5


2.2 Personalkompetenz<br />

Personalkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und Fähigkeit, als individuelle<br />

Persönlichkeit die Entwicklungschancen, Anfor<strong>der</strong>ungen und<br />

Einschränkungen in Familie, Beruf und öffentlichem Leben zu klären, zu<br />

durchdenken und zu beurteilen, eigene Begabungen zu entfalten sowie<br />

Lebenspläne zu fassen und fortzuentwickeln. Sie umfasst personale<br />

Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit, Selbstvertrauen,<br />

Zuverlässigkeit, Verantwortungs- und Pflichtbewusstsein. Zu ihr gehören<br />

insbeson<strong>der</strong>e auch die Entwicklung durchdachter Wertvorstellungen und die<br />

selbstbestimmte Bindung an Werte (Nie<strong>der</strong>sächsisches Kultusministerium <strong>Jun</strong>i<br />

2003, Rahmenrichtlinien für den berufsbezogenen Unterricht in <strong>der</strong><br />

Berufsfachschule, S. 1).<br />

2.3 Sozialkompetenz<br />

Die Sozialkompetenz bezeichnet die Bereitschaft und die Fähigkeit, soziale<br />

Beziehungen zu leben und zu gestalten. Zuwendungen und Spannungen zu<br />

erfassen, zu verstehen sowie sich mit an<strong>der</strong>en rational und<br />

verantwortungsbewusst auseinan<strong>der</strong> zu setzen und zu verständigen. Hierzu<br />

gehören insbeson<strong>der</strong>e auch die Entwicklung sozialer Verantwortung und<br />

Rationalität.<br />

Eine ausgewogene Fach-, Personal- und Sozialkompetenz ist die<br />

Voraussetzung für Methoden- und Lernkompetenz (Nie<strong>der</strong>sächsisches<br />

Kultusministerium <strong>Jun</strong>i 2003, Rahmenrichtlinien für den berufsbezogenen<br />

Unterricht in <strong>der</strong> Berufsfachschule, S. 1).<br />

3. Lernsituation<br />

In Gesprächen mit den Fachlehrern erfuhren wir, dass die Schüler die<br />

Unterrichtsthemen im Vorfeld bereits besprochen und durchgearbeitet hatten.<br />

Da es sich in den Fachkompetenzen des Löten und Pressens <strong>der</strong><br />

6


Bearbeitungsphase also um eine Wie<strong>der</strong>holung handelt, wird diese auf 65<br />

Minuten angesetzt. Um in <strong>der</strong> kurzen Zeit eine vollständige und selbstständige<br />

Arbeitsplanung durch die Schüler zu erreichen, werden wir die Struktur des<br />

Planes vorgeben. Diese Maßnahme vereinfacht die Aufgabe für die Schüler<br />

Ebenso erhalten die Schüler von uns vorbereitete Arbeitsblätter und<br />

Mo<strong>der</strong>ationskarten, die sie sortieren und auf dem Arbeitsplan aufkleben sollen.<br />

Auf einem Arbeitsblatt fehlt die Reihenfolge <strong>der</strong> Arbeitsschritte, die die Schüler<br />

selbstständig zuordnen und als Hilfsmittel das zu ihrem Thema ausgeteilte<br />

Informationsblatt benutzen können.<br />

Das Lernziel ist hierbei die Anwendung technischer Kenntnisse durch die<br />

Schüler mit Hilfe <strong>der</strong> Informations- und <strong>der</strong> Arbeitsblätter. (aus Richtlinien für<br />

den berufsfachlichen Unterricht, S. 19)<br />

4. Konzeption<br />

Da wir die Möglichkeit bekamen, theoretischen und praktischen Unterricht<br />

durchzuführen und miteinan<strong>der</strong> zu kombinieren, haben wir uns für das Modell<br />

<strong>der</strong> vollständigen Handlung entschieden. Die drei Punkte Informieren, Planen<br />

und Entscheiden passen sehr gut in den theoretischen Teil des Unterrichts<br />

und bereiten handlungsorientiert den praktischen Teil <strong>der</strong> Unterrichtseinheit<br />

vor.<br />

Die weiteren Punkte Ausführen, Kontrollieren und Auswerten können<br />

praxisnah an Hand <strong>der</strong> zur Verfügung gestellten Montagewand durchgeführt<br />

werden. Mit dieser Form des Unterrichts können komplexe und realitätsnahe<br />

Aufgaben von den Schülern eigenverantwortlich erledigt werden. Dadurch<br />

können sie an ihrem eigenen Handeln lernen, auftretende Fehler erkennen<br />

und selbständig korrigieren. Somit werden die Schüler in die Lage versetzt, ihr<br />

theoretisches Wissen in <strong>der</strong> Praxis anzuwenden.<br />

Insgesamt ermöglicht dieses Modell den Schülern ein selbstständiges<br />

Erfassen, Bearbeiten und Reflektieren eines gestellten Problems und dessen<br />

optimaler Lösung. In <strong>der</strong> folgenden Grafik wird das Modell <strong>der</strong> vollständigen<br />

Handlung dargestellt und im weiteren Verlauf näher erklärt.<br />

7


4.1 Das Modell <strong>der</strong> vollständigen Handlung<br />

Erläuterungen <strong>der</strong> vollständigen Handlung:<br />

Als vollständige Handlung werden Handlungen bezeichnet, die über die<br />

Ausführung einer Tätigkeit hinaus auch die Planung und die Kontrolle dieser<br />

Tätigkeit umfassen.<br />

Vollständige Handlungen sollen Lernprozesse dadurch för<strong>der</strong>n, dass die<br />

Demonstration einer Tätigkeit durch Kontrolle abgesichert o<strong>der</strong> korrigiert wird.<br />

(Info-Markt, Berlin 1988)<br />

0. Handlungsziel<br />

→ Lernmotivation durch: - konkretes / sinnvolles Ergebnis <strong>der</strong> Handlung<br />

- Berufsbezug<br />

- „attraktive“ Aufgabe<br />

8


Das Problem bzw. die Aufgabe soll durch selbständige Durchführung <strong>der</strong><br />

Schüler zu einem Ergebnis geführt werden. Die Lehrperson begleitet den<br />

handlungsorientierten Unterricht als Mentor.<br />

Eine regelmäßige Kontrolle und daraus folgende Korrekturen <strong>der</strong> Ergebnisse<br />

führte zu komplexeren Lösungen.<br />

1. Informieren<br />

Die Schüler bekommen Informationen entwe<strong>der</strong> direkt von <strong>der</strong> Lehrperson,<br />

o<strong>der</strong> durch Hinweise zur Beschaffung von Informationen. Diese müssen dann<br />

selbstständig von den Schülern beschafft werden. Zu den Informationsquellen<br />

gehören zum Beispiel:<br />

Recherchemittel:<br />

- gedrucktes Informationsmaterial: Bibliographien<br />

Kataloge, Lawinensystem<br />

- Datenbanken: CD-ROM Datenbanken<br />

Internet Datenbanken<br />

- Verzeichnisse: von Bibliotheken<br />

von Forschungsinstituten<br />

von Bildungseinrichtungen<br />

Institutionen:<br />

- Bibliotheken<br />

- Informationseinrichtungen<br />

- Experten<br />

9


Die gesammelten Informationen können anschließend zum Gebrauch auf<br />

verschiedene Arten geordnet und visualisiert werden.<br />

2. Planen<br />

Die Planung des weiteren Vorgehens wird von den Schülern möglichst<br />

selbständig durchgeführt. Der Lehrer o<strong>der</strong> die Lehrerin halten sich zurück und<br />

geben nur bei Bedarf Hilfestellungen. Für die Planung können Diagramme<br />

o<strong>der</strong> Signalflussbil<strong>der</strong> verwendet werden.<br />

3. Entscheiden<br />

Dem Entscheiden geht eine Zusammenstellung <strong>der</strong> Lösungen voraus. Wenn<br />

sich die Schüler sichtlich für eine falsche Lösung entscheiden, muss <strong>der</strong><br />

Lehrer o<strong>der</strong> die Lehrerin korrigierend eingreifen.<br />

4. Ausführen<br />

Steht die Lösung fest, erfolgt die Umsetzung am konkreten Lernträger. Die<br />

benötigten Materialien können durch die Lehrperson, aber auch durch die<br />

Schüler zur Verfügung gestellt werden.<br />

5. Kontrollieren<br />

Nach Beendigung <strong>der</strong> Ausführungsphase findet die Ergebniskontrolle statt. Bei<br />

<strong>der</strong> Kontrolle vergleichen die Schüler das Ist- mit dem Soll- Ergebnis. Stimmen<br />

an diesem Punkt <strong>der</strong> vollständigen Handlung die erwünschten Ergebnisse<br />

nicht überein, können neue Probleme und Zielstellungen entstehen. In einem<br />

solchen Fall würde <strong>der</strong> Kreislauf von neuem beginnen. In dieser Phase<br />

übernimmt die Lehrperson eine Beobachtungsrolle.<br />

10


6. Auswerten<br />

Die Lösungen und Ergebnisse werden gemeinsam von den Schülern und dem<br />

Lehrer o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Lehrerin ausgewertet. In dieser Phase kann je<strong>der</strong> Schüler die<br />

optimale Lösung erkennen.<br />

5. Geplante Durchführung<br />

Die bei dem Unterrichtsversuch anwesenden Schüler waren:<br />

Gruppe 1. „Hartlöten“:<br />

Sergej<br />

Nihat<br />

Gruppe 2. „Weichlöten“: Cesin<br />

Sebastian<br />

Gruppe3. „Pressen“:<br />

Halil<br />

Stephan S.<br />

Lars<br />

Die Gruppen wurden so eingeteilt, dass sie im kognitiven Bereich<br />

ausgeglichen sind.<br />

5.1 Unterrichtsverlaufsskizze<br />

Den Unterrichtsverlauf haben wir in <strong>der</strong> Unterrichtsskizze, Tabelle auf den<br />

folgenden beiden Seiten dargestellt.<br />

5.2 Unterrichtsverlauf<br />

Der Unterrichtsverlauf im Hinblick auf die gesamtkonzeptionelle<br />

Synchronisation zwischen schülerseitigen Schaffensmomenten und<br />

Arbeitsplanschritten war durchweg positiv zu beurteilen. Insbeson<strong>der</strong>e die<br />

11


zeitlichen Intervalle <strong>der</strong> Arbeitsschritte schienen sich recht gut an die Unter- /<br />

Überfor<strong>der</strong>ungsgrenze des durchschnittlichen Leistungspotentials zu<br />

orientieren. Zu bemerken ist hier, dass nur ein Abschnitt zeitlich leicht<br />

überschritten wurde, weil eine Gruppe nicht so gut zurecht kam. Dies hatte<br />

aber nicht zur Folge, dass nicht alle Phasen <strong>der</strong> Unterrichtsverlaufsskizze<br />

erfolgen konnten. Selbst die Reflexion am Ende <strong>der</strong> Stunde konnten wir noch<br />

durchführen, um ein Resümee für uns zu erhalten.<br />

Unterrichtsverlaufsskizze<br />

Ordnungsrahmen<br />

Medien<br />

<strong>Didaktik</strong> Lerninhalte nach Phasen Methodik (Lehrer-<br />

/Schüleraktivitäten)<br />

Erfüllung <strong>der</strong> Sorgfalts- und<br />

L stellt Anwesenheit fest.<br />

Aufsichtspflicht.<br />

1. Lernsituation präsentieren (15 – 20 Min.)<br />

Klassenzimmer Hinführung zum Stundenthema: L gibt das Thema<br />

Fügetechniken<br />

und den Verlauf <strong>der</strong><br />

Stunde bekannt.<br />

Reparaturauftrag Wasserrohrbruch<br />

L leitet die<br />

Gemeinsame Lösungsansätze suchen<br />

Diskussion<br />

Tafel<br />

SS überlegen sich<br />

Möglichkeiten<br />

(Brainstorming)<br />

2. Aufgabenbesprechung (10 Min.)<br />

Klassenzimmer Besprechung <strong>der</strong> Aufgabenblätter und<br />

<strong>der</strong> Vorgehensweise<br />

Gruppeneinteilung<br />

(L – SS – Gespräch)<br />

L erklärt die<br />

Aufgaben und teilt<br />

die Gruppen ein.<br />

Tafel,<br />

Aufgabenblätter<br />

(L – Vortrag)<br />

12


3. Bearbeitung <strong>der</strong> Aufgaben (60 – 65 Min.)<br />

Klassenzimmer, Arbeitsplanung zur Problemstellung<br />

Gruppentische erstellen<br />

- Löten<br />

- Pressen<br />

in <strong>der</strong> Gruppe ausarbeiten und Plakat,<br />

Metaplan für den Praxisteil erarbeiten.<br />

L berät und betreut<br />

die Gruppen<br />

Gruppen diskutieren<br />

u. erarbeiten den<br />

jeweiligen<br />

Lösungsansatz<br />

Aufgabenblätter,<br />

Plakat, Metaplan<br />

(Gruppenarbeit)<br />

4. Präsentation <strong>der</strong> Theoretischen Ausarbeitung (45 Min.)<br />

Klassenzimmer,<br />

Gruppentische<br />

Tafel, Bildkollage,<br />

Plakat, Metaplan<br />

Präsentation <strong>der</strong> jeweiligen Arbeitspläne<br />

und Ergebnissicherung anhand einer<br />

Bildkollage<br />

L mo<strong>der</strong>iert<br />

Gruppen<br />

präsentieren ihre<br />

Lösungen<br />

(L – SS – Gespräch)<br />

13


5. Werkstatt (30 – 45 Min.)<br />

Werkstatt o<strong>der</strong><br />

Montagewand<br />

Die Gruppen führen nach ihrem<br />

erstellten Arbeitsplan die Reparatur<br />

durch.<br />

Werkzeuge,<br />

Arbeitsplan<br />

6. Präsentation <strong>der</strong> Praktischen Ausarbeitung (45 Min.)<br />

Werkstatt o<strong>der</strong> Präsentation <strong>der</strong> jeweiligen<br />

Montagewand Reparaturen<br />

- Vorgehensweise,<br />

Funktionalität (Dichtheit) usw.<br />

Tafel, Plakat,<br />

- Fehleranalyse, Ursachen,<br />

Metaplan<br />

Überprüfung<br />

Ergebnissicherung<br />

7. Reflektion (Rest <strong>der</strong> Stunde)<br />

KlassenzimmerTafel, Reflexion <strong>der</strong> Unterrichtseinheit.<br />

Film, Fotos<br />

Die SS bewerten den<br />

Unterrichtsverlauf, das erreichte<br />

Lernziel und das Lehrerverhalten.<br />

L berät und betreut<br />

die Gruppen<br />

SS führen den<br />

Praktischen<br />

Arbeitsauftrag<br />

durch<br />

(Gruppenarbeit)<br />

L mo<strong>der</strong>iert<br />

Gruppen<br />

präsentieren ihre<br />

Lösungen<br />

(L – SS –<br />

Gespräch)<br />

L leitet die<br />

Diskussion<br />

(L – SS -<br />

Gespräch)<br />

<strong>14</strong>


6. Beobachtungsaufgabe<br />

Den geplanten Unterricht haben wir untereinan<strong>der</strong> so aufgeteilt, dass je ein<br />

Student eine Phase des Unterrichts durchführt. Der zu dem Zeitpunkt<br />

unterrichtende Student, hat den Unterricht und das Verhalten in <strong>der</strong> Gruppe zu<br />

beobachten und wichtige Details zu protokollieren. Die an<strong>der</strong>en Studenten<br />

beurteilen den Unterricht und das Verhalten des Unterrichtenden und<br />

beobachten sowie notieren auch hierzu wichtige Details, damit <strong>der</strong><br />

unterrichtende Student ein zusätzliches Feedback bekommt, welches jedoch<br />

über die eigentlichen Ziele des Fachdidaktischen Projektes hinausgeht.<br />

Im Rahmen unserer Beobachtungsaufgabe wollen wir die Erstellung des<br />

Plakates ( Lesbarkeit, Sauberkeit usw. ), den Vortrag, den Inhalt und den<br />

Lernerfolg <strong>der</strong> Schüler beobachten. Dabei können folgende Fragen von<br />

Interesse sein:<br />

● Wie geht <strong>der</strong> Schüler an ein Problem heran<br />

● Wie arbeiten die einzelnen Gruppen<br />

● Wie viel Zeit benötigt die eine Gruppe, wie viel die an<strong>der</strong>e Warum<br />

● Wie wird die eingeplante Zeit eingehalten<br />

● Haben sich die Schüler in den Gruppen so wie geplant verhalten<br />

(gegenseitiges unterstützen in <strong>der</strong> heterogenen Gruppe)<br />

● Haben die Schüler den angestrebten Lernerfolg erzielt<br />

Folgende Beobachtungspunkte bezugnehmend auf das Verhalten <strong>der</strong> Schüler<br />

sind für uns wichtig:<br />

● Ist gemeinschaftliches Arbeiten möglich<br />

● Gibt es Rivalitäten in <strong>der</strong> Gruppe<br />

● Wer ist nicht in <strong>der</strong> Lage o<strong>der</strong> gewillt mitzuarbeiten<br />

● Werden schwächere Schüler von an<strong>der</strong>en unterstützt<br />

● Dominiert einer in <strong>der</strong> Gruppe und macht die an<strong>der</strong>en zu seinen Gehilfen<br />

15


Unsere Beobachtungen haben wir in unsere Nachbetrachtungen mit<br />

eingebaut. Speziell wurden die Ergebnisse im Detail auf die Gruppenbetreuer<br />

verteilt. Die Interessen- und Verhaltenspunkte werden in den Unterpunkten<br />

Gruppenverhalten, Arbeitsauftrag Gruppenvorstellung beschrieben.<br />

7. Nachbetrachtung<br />

7.1 Nachbetrachtung von André Sommer<br />

Eigene Diagnose:<br />

Vorab möchte ich an dieser Stelle erwähnen, dass mir dass Projekt in dieser<br />

Klasse gefallen hat und mich, mit meinem Ziel Berufsschullehrer zu sein,<br />

gestärkt hat. Wichtig ist dabei für mich das Folgende:<br />

Gute Vorbereitung und sich nicht auf schon vorhandenes Wissen zu stützen,<br />

d.h. die Sicherheit im Umgang mit dem Stoff muss spätestens einen Tag<br />

vorher gewährleistet sein. Mein Hauptteil innerhalb des Projektes war die<br />

Mo<strong>der</strong>ation <strong>der</strong> Gruppenvorstellungen.<br />

Erst nach Anlaufproblemen (Die Unsicherheit im Umgang mit dem Stoff war<br />

deutlich bei mir zu spüren) nach <strong>der</strong> ersten Gruppe stellte sich ein geben und<br />

nehmen (wie es ein Mo<strong>der</strong>ator machen sollte) ein. Dabei kamen mir die<br />

Fachlehrer und Herr Pietschmann zu Hilfe, die dabei darauf achteten, dass ich<br />

nicht lächerlich vor <strong>der</strong> Klasse da stand. Diese Verstärkung war Anlass genug<br />

für mich weiter zu machen und die Mo<strong>der</strong>ation ganz bewusst zu beenden.<br />

Fazit:<br />

Ich mache mir erst dann Sorgen, wenn ich gut vorbereitet den Faden bei einer<br />

solchen Rolle verliere. Bei einem Projekt ist es wichtig, sich vorher (vor dem<br />

Präsentationstag) zu treffen und <strong>der</strong> eigenen Gruppe das Thema vorzustellen.<br />

16


Dazu gehört auch das eventuelle Eingestehen, dass es hier o<strong>der</strong> da noch<br />

Schwächen bei <strong>der</strong> Vermittlung o<strong>der</strong> im Fachlichen gibt.<br />

Beobachtungen:<br />

Von <strong>der</strong> Vorgehensweise lief es genau so, wie wir es geplant hatten. Herr<br />

Pietschmann übernahm die Einleitung und die Schüler begannen sofort mit<br />

<strong>der</strong> Mitarbeit. Kommentare wie „Soll ich es reparieren“ und „dass kenn ich<br />

schon“ blieben nicht aus. Eine leichte Unruhe war an dieser Stelle schon zu<br />

verspüren.<br />

Des weiteren wurden unangebrachte Sprüche über unsere Nachnamen (z.B.<br />

vgl. zu Jahreszeiten) gemacht; welches aber keine Einbußen in <strong>der</strong> Autorität<br />

ergab. Ferner wurden Beiträge Ihrer eigenen Mitschüler bewertet und gleich<br />

<strong>der</strong> Klasse offenkundig gemacht.<br />

Nach Bekanntgabe <strong>der</strong> Arbeitsaufgabe kam es für mich zur spannenden<br />

Gruppeneinteilung. Ich habe angenommen, dass es zu Streitigkeiten innerhalb<br />

<strong>der</strong> Klasse kommt. Dies war nicht <strong>der</strong> Fall, denn <strong>der</strong> Tipp <strong>der</strong> Klassenlehrer,<br />

vorher die Gruppen festzulegen und dass mit unterschiedlich starken Schülern<br />

war Gold wert. Machbar ist so etwas nur mit Kenntnis über die einzelnen<br />

Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Klasse.<br />

Während <strong>der</strong> Beaufsichtigung <strong>der</strong> Gruppe Pressen habe ich selbst einen<br />

Verlauf einer Sinuskurve (Höhen und Tiefen, wie bei einer Wellenbewegung)<br />

erlebt. Nach dem Verteilen <strong>der</strong> Aufgabenblätter ist es mir sehr schwer gefallen<br />

die Schüler allein zu lassen. Ich verspürte den Drang mich sofort mitzuteilen<br />

und sie auf das eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e hinzuweisen.<br />

Als dann unser Betreuer des fachdidaktischen Projekts mich zur Seite zog und<br />

mir die Empfehlung aussprach „lass die Schüler arbeiten, es steht alles auf<br />

17


dem Aufgabenzettel“ war ich erst einmal gebremst und musste dieses für mich<br />

verarbeiten.<br />

Im Endeffekt war dieses Ideal, denn so konnte ich genau beobachten, was die<br />

Schüler machen und ich gebe ihnen die Möglichkeit die Sache selbst<br />

anzugehen - ohne äußere Einflüsse.<br />

Gruppenverhalten:<br />

Die Zusammenarbeit von Lars, Stephan S. und Halil hat sehr gut funktioniert.<br />

Die Aufgabe wurde gemeinsam gelöst, wobei Stephan S. sehr dominant<br />

auftrat und letztendlich die Entscheidungen getroffen hat. Halil und Lars haben<br />

den Text vorgelesen und Stephan hat währenddessen die Arbeitsschritte<br />

schon mit bearbeitet. Verständnisprobleme wurden angesprochen und<br />

ausdiskutiert. Stephan S. hat die Kommentare seiner Mitschüler entwe<strong>der</strong><br />

befürwortet o<strong>der</strong> missbilligt, trug aber mit seinen Hinweisen zur Aufklärung<br />

vorhandener Probleme bei. Äußerungen wie „das ist ja ´ne Lachnummer“ und<br />

„haben die an<strong>der</strong>en dass auch so einfach“ sowie „was war so schwer daran“<br />

blieben auch hier nicht aus. Abschließend ist zu sagen, dass die drei sich<br />

akzeptiert und voneinan<strong>der</strong> gelernt haben, hinter ihrer Ausarbeitung standen<br />

und als Gruppe dies vertraten.<br />

Arbeitsauftrag:<br />

Der Arbeitsauftrag war verständlich und leicht formuliert. Es war aber eine<br />

leichte Unterfor<strong>der</strong>ung bei den Teilnehmern festzustellen. Privatgespräche<br />

waren selten. Die Rolle des Schreibers innerhalb <strong>der</strong> Gruppe übernahm <strong>der</strong><br />

Stephan S. sehr schnell und hat ohne Verzögerung mit seiner Aufgabe<br />

begonnen.<br />

Des weiteren ist die Gruppe sofort mit <strong>der</strong> Umsetzung ihres Auftrages<br />

gestartet. Die zu lösenden Arbeitsschritte deckten sich sofort mit unserem<br />

Lösungsblatt. Die Schüler haben sich im Thema Pressen sicher gefühlt. Der<br />

18


Umgang mit Präsentationsgestaltung (Schriftgröße, welche Information halte<br />

ich fest) war nicht so leicht, aber von einer erstaunlichen Schnelligkeit.<br />

Gruppenvorstellung:<br />

Die Präsentation war zu allgemein gehalten, die Gruppe hätte konsequent alle<br />

Punkte ihres Themas Pressen mit kurzen Erläuterungen vorstellen müssen.<br />

Vor <strong>der</strong> Klasse haben die Schüler zu leise gesprochen und die Schriftgröße ist<br />

viel zu klein gewählt worden. Es gab am Ende keine Möglichkeit <strong>der</strong><br />

Diskussion. Positiv war, dass es keine Unsicherheit seitens <strong>der</strong> Gruppe gab.<br />

Praxisteil:<br />

Hierzu ist anzumerken, dass es nicht zu einer Diskussion im Hinblick auf das<br />

optimale Verfahren kam. Wir, die Durchführenden des Projekts, haben das<br />

Verfahren Weichlöten schon vorgegeben. Es stellte sich heraus, dass die<br />

Umsetzung von Theorie in die Praxis nicht so übergangslos war, wie<br />

angenommen. Bei <strong>der</strong> ersten Gruppe, die sich daran versucht hatte, tauchten<br />

schon Schwierigkeiten in <strong>der</strong> Vorgehensweise auf bis hin zu persönlichen<br />

Differenzen.<br />

Die zweite Gruppe, die aus zwei verschiedenen Teilnehmern <strong>der</strong> einzelnen<br />

Gruppen bestand, war zielsicher im Umgang mit dem vorher<br />

durchgenommenen Thema. Schade war einzig und allein, dass es trotzdem<br />

Hilfestellung <strong>der</strong> Lehrenden gab.<br />

Abschließend war <strong>der</strong> Unterrichtstag ein voller Erfolg und beide Seiten,<br />

Schüler und wir (als die Ausrichter), sind zu einem positiven Gesamtergebnis<br />

gekommen.<br />

In Bezug auf erlernte o<strong>der</strong> angewandte Fachkompetenz ist zu erwähnen, dass<br />

die Schüler ihre Aufgaben und Probleme zielorientiert, und selbstständig<br />

gelöst haben. Als Ergebnis stand fest, dass die Umsetzung von Theorie in die<br />

19


Praxis mit Mängeln behaftet war und das an dieser Stelle noch nachgearbeitet<br />

werden muss durch Wie<strong>der</strong>holung solcher Aufgabenstellungen und Projekte.<br />

In Bezug auf Personalkompetenz ist festzuhalten, dass die Schüler ihre<br />

personalen Eigenschaften wie Selbstständigkeit, Kritikfähigkeit,<br />

Selbstvertrauen und Zuverlässigkeit zeigten. Auch hier ist eine<br />

Verinnerlichung und Verbesserung nur durch wie<strong>der</strong>holendes Agieren zu<br />

erreichen.<br />

In Bezug auf die Sozialkompetenz möchte ich hinzufügen, dass die Schüler<br />

untereinan<strong>der</strong> soziale Beziehungen aufgebaut haben und wenig Spannungen<br />

zu erfassen waren. Nur in punkto Verantwortungsbewusstsein ist noch mehr<br />

zu tun. Sie müssen lernen für sich und später vor dem Kunden für das<br />

Einzustehen was sie getan, gefertigt o<strong>der</strong> umgesetzt haben.<br />

7.2 Nachbetrachtung von Volker Pricker<br />

Der Unterricht begann wie geplant mit <strong>der</strong> Einleitung (Hinführung zum Thema)<br />

durch Herrn Pietschmann. Es hat gleich Kommentare von Seiten <strong>der</strong> Schüler<br />

gegeben wie „Das kennen wir ja schon“ o<strong>der</strong> „Kein Problem das weiß ich<br />

alles“. Die Schüler arbeiteten aber trotz alledem sehr aufmerksam mit und<br />

man bemerkte, dadurch dass einiges bereits bekannt für sie war, das sie<br />

förmlich darum rangen die richtige Antwort geben zu dürfen. Zu dem wurde<br />

ein Tafelbild erstellt, das die einzelnen Fügeverfahren darstellt und aus denen<br />

dann die drei für diesen Unterricht relevanten Fügeverfahren ausgewählt<br />

wurden.<br />

Nachdem dann die Arbeitsaufgabe bekannt gegeben wurde, kam es zur<br />

Gruppeneinteilung. Die Gruppen hatten wir bereits vorher eingeteilt, damit es<br />

eine heterogene Mischung seitens <strong>der</strong> Schüler ergab. Herr Bux und Herr Lass<br />

verwiesen uns vorher auf die ansonsten anfallenden Probleme die es geben<br />

könnte. Während die beiden Schüler Sebastian und Cesin mit Ihrer Arbeit in<br />

meiner Gruppe (Weichlöten) begannen, habe ich dieses anhand <strong>der</strong><br />

Beobachtungsaufgabe Protokolliert. Sebastian hatte mit den Arbeitsblättern<br />

20


überhaupt keine Probleme und konnte sie schnellstens lösen. Er hatte aus<br />

dem vorangehenden Unterricht bereits ein gutes Fachwissen mitbringen<br />

können. Cesin dagegen hatte schon erhebliche Probleme, bei dem<br />

Verständnis <strong>der</strong> Texte. Es lag vor allem daran, dass Cesin türkischer<br />

Abstammung war und in <strong>der</strong> deutschen Schrift- und Lesefertigkeit noch nicht<br />

so gut gebildet war. Durch die Mithilfe von Sebastian erarbeiteten sie sich<br />

dann alles gemeinsam. Somit konnte sich auch Cesin das nötige Wissen<br />

aneignen. Des weiterem hatten sie noch die Aufgabe eine Präsentation zu<br />

dem Thema zu erstellen. Aus den bereits vorgefertigten Bil<strong>der</strong>n zum Thema,<br />

sollte eine Bildkollage mit zugehöriger Beschreibung angefertigt werden, die<br />

es dann anschließend zu Präsentieren galt. Die Präsentation diente dazu,<br />

spätere Kundengespräche zu üben. Dabei hatten beide Schüler erhebliche<br />

Probleme, das sich dadurch bemerkbar machte, das es ihnen sehr schwer viel<br />

vor <strong>der</strong> Klasse zu sprechen. Durch diese Gruppenarbeit wurde die<br />

Fachkompetenz, Planungskompetenz, Sozialkompetenz sowie die<br />

Teamfähigkeit und Textarbeit geschult. Es lassen sich jetzt auch die Vorteile<br />

<strong>der</strong> heterogenen Gruppeneinteilung erkennen.<br />

Der praktische Teil wurde auf das Weichlöten reduziert, da nötige Werkzeuge<br />

wie z.B. die Presszange für das Pressen fehlten. Anhand des erstellten<br />

Arbeitsplans sollte eine Gruppe die Theorie in die Praxis umsetzen. Die erste<br />

Gruppe hatte jedoch erhebliche Schwierigkeiten die einzelnen Schritte<br />

durchzuführen und es kam sogar zu persönlichen Differenzen seitens <strong>der</strong><br />

Schüler. Die zweite Gruppe hatte keine Probleme den Arbeitsauftrag<br />

durchzuführen. Sie hatten eine gute Arbeitsteilung und haben alle Schritte<br />

ordnungsgemäß durchgeführt. Hier wurde den Schülern erneut deutlich, wie<br />

wichtig es ist im Team arbeiten zu können.<br />

Zu dem gesamten Verlauf <strong>der</strong> Unterrichtseinheit kann ich sagen, dass es sehr<br />

gut gelaufen ist. Trotz auftreten<strong>der</strong> Probleme war ein fast reibungsloser<br />

Verlauf möglich. Es war nur zu merken dass in unserem Team selbst noch<br />

Lücken zum behandelten Thema bestanden. Deshalb ist es einfach notwendig<br />

sich auf das Thema <strong>der</strong> Stunde gewissenhaft vorzubereiten. Eine weitere<br />

Anmerkung meinerseits wäre, das zu schnell von an<strong>der</strong>en Leuten in das<br />

laufende Geschehen eingegriffen wurde und man dadurch den Schülern<br />

zeigte, das in unsren Reihen selbst noch Unsicherheiten bestanden.<br />

21


Abschließend möchte ich nur noch anmerken, das ich mich auf das nächste<br />

Projekt freue und auf eine genau so gute Unterstützung <strong>der</strong> Fachlehrer und<br />

<strong>der</strong> Dozenten hoffe.<br />

7.3 Nachbetrachtung von Ansgar Pietschmann<br />

Das fachdidaktische Projekt hat meine Eindrücke vom ersten Schulpraktikum<br />

bestätigt und meine Entscheidung, dass ich Berufsschullehrer werden möchte<br />

bekräftigt. Obwohl unsere geplanten Unterrichtsstunden mehr einem<br />

“Showunterricht“ gleich kamen, denn es waren genauso viele Besucher wie<br />

Schüler anwesend, kann ich trotzdem einige Dinge für mich aus diesem ersten<br />

Projekt mitnehmen. Zum einem, dass man sich auf jede Unterrichteinheit gut<br />

vorbereiten muss, auch wenn das Thema einem noch so einfach erscheint.<br />

Zum zweitem, dass man ruhig, sachlich und nicht herablassend, überheblich<br />

mit den Schülerinnen und Schülern spricht und ihre Fragen und Anmerkungen<br />

aufnimmt bzw. mit ihnen darüber diskutiert.<br />

Unsere Unterrichtseinheiten liefen wie geplant und ich hatte mit den Schülern<br />

überhaupt keine Probleme. Sie waren überraschend motiviert und haben gut<br />

mitgearbeitet. Das bemerkte ich beson<strong>der</strong>s daran, dass wir das gedachte<br />

Tafelbild recht schnell erstellt hatten. Nach unserer Hospitationen hatte ich die<br />

Befürchtung, dass wir arge Motivationsprobleme bekommen werden und<br />

unsere Planung nicht durchzuführen ist. Da die Klasse mir sehr unruhig und<br />

gelangweilt vorkam und einige Schüler sich an diesem Tag in den<br />

Vor<strong>der</strong>grund stellen wollten. Vielleicht lag es auch daran, dass wir unseren<br />

Besuch an einem Freitag in <strong>der</strong> 5. und 6. Stunde gemacht hatten. Aber zum<br />

Glück hatte ich mich getäuscht.<br />

Auch die Präsentationen und <strong>der</strong> Praxisteil lief für mich wie erwartet, denn in<br />

meiner früheren Ausbil<strong>der</strong>zeit konnte ich schon diesbezüglich einige<br />

Erfahrungen sammeln. Cesin und Sebastian waren ziemlich nervös und<br />

dadurch vergaßen sie einen wichtigen Arbeitsschritt. Sie hatten die<br />

Kupferfittinge nicht ordentlich gesäubert und dadurch konnten sie die Lötung<br />

nicht einwandfrei durchführen. Außerdem ließen sie sich von den<br />

Kommentaren <strong>der</strong> Mitschüler ablenken, dadurch kam kein Ergebnis zu Stande<br />

22


und wir haben den Lötversuch mit den Beiden abgebrochen. Die zweite<br />

Gruppe, mit Sergej und Halil, machte es wesentlich besser und die<br />

Weichlötung war so, wie wir es uns gedacht hatten. Durch Vorerfahrungen aus<br />

Praktikas ging ihnen die Arbeit schnell von <strong>der</strong> Hand und sie waren auch<br />

sicher in <strong>der</strong> Handhabung <strong>der</strong> Werkzeuge. Wir hatten in unserer<br />

Unterrichtsplanung einen Fehlversuch mit eingeplant und von daher warf uns<br />

<strong>der</strong> erste Lötversuch nicht aus unserem Konzept.<br />

Da ich keine Arbeitsgruppe betreut habe, kann ich über das Gruppenverhalten<br />

und an das Herangehen an die Aufgabenstellung nichts sagen.<br />

Der Unterricht war für mich sehr interessant und ein voller Erfolg. Ich freue<br />

mich jetzt schon auf das zweite fachdidaktische Projekt und beson<strong>der</strong>s auf<br />

mein zweites Schulpraktikum.<br />

7.4 Nachbetrachtung von Frank Neubert<br />

Das Fachdidaktische Projekt I war für mich in vielerlei Hinsicht sehr<br />

aufschlussreich. Erstens hat es mich in meiner Entscheidung Berufsschullehrer<br />

zu werden weiter bekräftigt, genauso wie das vorangegangene<br />

erste Schulpraktikum. Zweitens hat es deutlich gezeigt, dass die<br />

Unterrichtsmethode <strong>der</strong> vollständigen Handlung für die Schüler einerseits<br />

spannen<strong>der</strong> ist, so dass es weniger Unterrichtsstörungen durch fehlende<br />

Motivation gibt und an<strong>der</strong>erseits neben einer besseren fachlichen<br />

Kompetenzvermittlung noch viele weitere wichtige Kompetenzen „nebenbei“<br />

geschult werden. Die angesprochenen weiteren Kompetenzen sind in dieser<br />

Unterrichtseinheit u.a. Sozialkompetenz, Teamfähigkeit, Textarbeit,<br />

Planungskompetenz und Wissensvermittlung bzw. Erklärung von bestimmten<br />

Sachverhalten. Für mich war es unter Berücksichtung dieser Kenntnisse sehr<br />

lehrreich einerseits dieses Projekt mitzuplanen und durchzuführen, sowie<br />

während des laufenden Unterrichts die Schüler und <strong>der</strong>en Verhalten zu<br />

beobachten.<br />

In meiner Gruppe „Hartlöten“ die lei<strong>der</strong> zu zwei Schülern<br />

zusammengeschrumpft war, konnte ich neben <strong>der</strong> Beraterfunktion, die ich<br />

einnahm, auch das Verhalten <strong>der</strong> beiden Schüler beobachten. Nihad, ein<br />

23


türkischer Schüler, hatte große Probleme die vorgegebenen Texte zu<br />

verstehen und konnte sich dadurch auch kein Wissen aneignen. Außerdem<br />

verstand er es nicht, im Gegensatz zu seinem Mitschüler Sergej, wichtige<br />

Textpassagen zu kennzeichnen. Nach <strong>der</strong> Auffor<strong>der</strong>ung meinerseits sich<br />

wichtige Textstellen zu markieren und durch erklärende Hilfestellungen<br />

Sergejs, zeigte sich Nihad dann plötzlich sehr wissbegierig und konnte sich<br />

langsam das gewünschte Fachwissen aneignen. Ob dies jedoch tatsächlich<br />

auf dem nochmals mit Sergej durchgegangenen Text beruht o<strong>der</strong> ob er bereits<br />

vorhandenes Wissen mit den Erklärungen Sergejs ergänzt hat, kann ich nicht<br />

beurteilen. Ich glaube es hat Nihad sehr geholfen, dass sich jemand speziell<br />

nur um ihn kümmert und auf seine Fragen eingeht. Immerhin war er in <strong>der</strong><br />

Lage themenbezogene Fragen meinerseits und später in <strong>der</strong> Präsentation von<br />

seinen Mitschülern zu beantworten. Sergej brachte diese Teamarbeit auch<br />

einige Vorteile, beson<strong>der</strong>s bei <strong>der</strong> späteren Präsentation, da er Nihad vorher<br />

schon alles erklärt hatte, fiel es ihm nun nicht mehr schwer, <strong>der</strong> Klasse das<br />

Erarbeitete näher zu bringen. Auch bei den Fragen von seinen Mitschülern<br />

wirkte er, verglichen mit dem Rest <strong>der</strong> Klasse, äußerst souverän. Einziges<br />

Problem an diesem Vorgehen war, dass meine Gruppe dem Zeitplan etwas<br />

hinterherhing. An <strong>der</strong> beschriebenen Gruppenarbeit lassen sich die Vorteile<br />

<strong>der</strong> heterogenen Gruppenzusammensetzung sehr schön aufzeigen. Sergej<br />

konnte die gegebenen Texte sehr schnell für sich erschließen und sein<br />

Fachwissen dadurch erweitern. Danach blieb ihm noch Zeit sich mit Nihad zu<br />

beschäftigen, was seine Kompetenzen im sozialen sowie im kommunikativen<br />

Bereich för<strong>der</strong>te. Nihad profitierte von dem leistungsstarken Sergej, da er Hilfe<br />

bekam den Text zu verstehen, beziehungsweise sein Fachwissen zu<br />

erweitern.<br />

Zum Unterricht und den Vorbereitungen ist aus meiner Sicht das Meiste sehr<br />

gut gelaufen. Die Vorbereitungen hätten natürlich noch besser sein können<br />

und sollen, da ich doch ab und zu kleine Unsicherheiten bemerkte. Lei<strong>der</strong> war<br />

<strong>der</strong> praktische Teil, den ich dann geleitet habe, nicht gut abgesprochen. Ich für<br />

meinen Teil wollte die Schüler erstmal „machen lassen“, in <strong>der</strong> Hoffnung, dass<br />

sie Fehler o<strong>der</strong> Probleme, die auftraten, ansprechen würden. Hier wurde dann<br />

recht früh seitens <strong>der</strong> Kollegen eingegriffen, was zu einem leichten Chaos<br />

24


führte. Dieses eingreifen war jedoch in anbetracht <strong>der</strong> bereits<br />

vorangeschrittenen Zeit angebracht.<br />

Abschließend freue ich mich bereits jetzt auf das zweite Projekt und hoffe,<br />

dass wir auch dort wie<strong>der</strong> so tatkräftige Unterstützung von den Mentoren und<br />

Dozenten bekommen.<br />

7.5 Anmerkungen <strong>der</strong> Fachlehrer<br />

Bei einem Nachtreffen mit Herrn Bux und Herrn Lass fand eine kurze<br />

Reflexion statt. Unsere Empfindungen wurden weitestgehend von ihnen<br />

bestätigt. Ein wenig Unsicherheit war auf Seiten <strong>der</strong> Schüler, wie auch auf<br />

Seiten <strong>der</strong> Lehrenden vorhanden, was sich jedoch schnell gelegt hat. Die<br />

Mentoren waren hinsichtlich unserer Gestaltung und Planung des Unterrichts<br />

sehr zufrieden. Es sind kleine Abweichungen aufgetreten, wie z.B. dass die<br />

Presszange fehlte und das Pressen nicht praktisch demonstriert werden<br />

konnte, aber ansonsten verlief eigentlich alles wie geplant. Was bestimmt für<br />

uns alle von großer Bedeutung war, das wir nun erkennen konnten, ob <strong>der</strong><br />

Beruf des Lehrenden das Richtige für uns ist.<br />

25


8. Literaturverzeichnis<br />

Nie<strong>der</strong>sächsisches Kultusministerium (1996): Richtlinien für den<br />

berufsfachlichen Unterricht in <strong>der</strong> Grundstufe <strong>der</strong> handwerklichen und<br />

industriellen Metallberufe. Hannover: Nie<strong>der</strong>sächsisches Kultusministerium<br />

Info-Markt (1988): Leittexte <strong>der</strong> Berufsbildung. Tagungsmaterial. Berlin:<br />

Bundesinstitut für berufliche Bildung<br />

Hinrichsen, Peter (2001): <strong>Didaktik</strong> beruflichen Lernens. Hannover: Institut für<br />

Berufspädagogik, Universität Hannover<br />

Weiner, Andreas (2001): Das fachdidaktische Projekt 1. Hannover: <strong>Zentrum</strong><br />

für <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong><br />

Weiner, Andreas (2001): Unterrichtsforschung in fachdidaktischen Projekten.<br />

Hannover: <strong>Zentrum</strong> für <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong><br />

26


9. Anhang<br />

9.1 Tafelbild<br />

Tafelbild<br />

undichtes Rohr<br />

Ursache<br />

äußere Einflüsse<br />

innere Einflüsse<br />

wie beheben<br />

Kleben<br />

Pressen<br />

Weichlöten<br />

Hartlöten<br />

Schwei<br />

-ßen<br />

27


9.2 Arbeitsblätter<br />

Name: ............... Klasse: ..............<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Informationsblatt Hartlöten<br />

Seite: ...............<br />

Datum: .............<br />

Hartlöten von Rohren<br />

Lötverbindungen sind bei Kupferrohrinstallationen weit verbreitet.<br />

Grundsätzlich lassen sich aber auch Rohre aus Kupfer-Zink-Legierungen<br />

(Messing), Stahl- o<strong>der</strong> Aluminiumrohre durch Löten stoffschlüssig miteinan<strong>der</strong><br />

verbinden. So können z. B. Verbindungsstellen von Präzisionsstahlrohren, die<br />

später unzugänglich sind, zur Erhöhung <strong>der</strong> Dichtsicherheit durch Hartlöten<br />

statt mit Pressfittings verbunden werden. Feuerverzinkte Stahlrohre können<br />

zur Erhaltung <strong>der</strong> korrosionsbeständigen Zinkschicht ebenfalls hartgelötet statt<br />

geschweißt werden.<br />

Beim Löten können gleiche o<strong>der</strong> verschiedene metallische Rohrwerkstoffe<br />

durch ein Lot verbunden werden, dessen Schmelztemperatur unterhalb <strong>der</strong><br />

des Rohrwerkstoffes liegt. Die rohre o<strong>der</strong> Rohrformteile bleiben dabei in<br />

festem Zustand, während das flüssige Lot in einen Lötspalt eindringt o<strong>der</strong> eine<br />

Lotfuge ausfüllt. Zwischen Lot und <strong>der</strong> Oberfläche des Werkstückes bildet sich<br />

durch Diffusion eine dünne Legierungsschicht, die eine höhere Festigkeit<br />

besitzt als das reine Lot. Die Legierungsbildung verläuft aber nur dann<br />

optimal, wenn die Arbeitstemperatur eingehalten wurde und das Lot die<br />

metallisch blanken Fügestellen vollständig benetzt.<br />

28


Unterscheidung Hart- und Weichlöten<br />

Die Unterscheidung zwischen dem Hart- und Weichlöten wird anhand <strong>der</strong><br />

Arbeitstemperatur vorgenommen. Die Arbeitstemperatur ist die Temperatur,<br />

bei <strong>der</strong> das verwendete Lot fließt, benetzt und bindet. Die Arbeitstemperatur<br />

liegt in <strong>der</strong> Nähe des oberen Schmelzpunktes eines Lotes. Beim Hartlöten<br />

liegt die Arbeitstemperatur über 450° C und beim Weichlöten unter 450° C.<br />

Vor- und Nachteile Hartlöten<br />

Hartgelötete Verbindungen haben eine höhere Scherfestigkeit und<br />

ermöglichen höhere Betriebstemperaturen als weichgelötete Verbindungen.<br />

Allerdings verlieren harte und halbharte Kupferrohre beim Hartlöten ihre<br />

Festigkeit, da sie durch die hohen Arbeitstemperaturen weichgeglüht werden.<br />

Hartlote<br />

Als Hartlote werden am häufigsten das Kupfer-Silber-Phosphorlot CP 105 (L-<br />

Ag2P) und das Kupfer-Phosphor-Lot CP 203 (L-CuP6) verwendet. Neben den<br />

phosphorhaltigen Hartloten gibt es noch Kupfer-Silber-Hartlote mit und ohne<br />

Zinnanteil. Insgesamt sind für das Hartlöten von Kupferrohren fünf Hartlote<br />

nach DIN EN 1044 zugelassen.<br />

Alle genannten Lote sind für alle Installationen zugelassen. Einzige<br />

Ausnahme: Für Heizölinstallationen darf das Lot AG 203 nicht verwendet<br />

werden.<br />

Flussmittel<br />

Aus dem selbem Grund wie beim Weichlöten wird auch beim Hartlöten<br />

Flussmittel verwendet. Als Flussmittel wird beim Hartlöten <strong>der</strong> Typ FH 10<br />

entsprechend DIN EN 1045 eingesetzt.<br />

Es gibt eine Ausnahme, bei <strong>der</strong> auch ohne Flussmittel hartgelötet werden<br />

kann: Bei <strong>der</strong> Werkstoffpaarung Kupfer-Kupfer braucht man beim Hartlöten mit<br />

dem phosphorhaltigen Loten CP 203 und CP 105 kein Flussmittel, da <strong>der</strong><br />

Phosphoranteil als Flussmittel wirkt.<br />

<strong>29</strong>


Arbeitsschritte<br />

Mit <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Fügestelle wird die Qualität <strong>der</strong> Lötnaht beeinflusst:<br />

1. Die Rohre müssen rechtwinklig zur Rohrachse getrennt werden<br />

2. Die Rohrenden müssen innen und außen sorgfältig entgratet werden,<br />

da stehen gelassene Innengrate Druckverluste durch<br />

Querschnittsverengung bewirken. Weiterhin können Innengrate <strong>der</strong><br />

Rohrenden zu starken Verwirbelungen vor allem in<br />

Warmwasserzirkulationssystemen und nachfolgend u. U. zu Schäden<br />

durch Erosionskorrosion führen, o<strong>der</strong> in Trinkwasserleitungen für kaltes<br />

Wasser die Entstehung von Lochkorrosion begünstigen.<br />

3. Die Rohrenden verformter Rohre o<strong>der</strong> weicher Ringrohre müssen zur<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Maßtoleranzen für den Kapillarlötspalt mit dem<br />

Kalibrierdorn und Kalibrierring kalibriert werden<br />

4. Beim Hartlöten ist die richtige Arbeitstemperatur bei Dunkelglutrot<br />

erreicht. Das Lot wird in <strong>der</strong> Streuflamme angesetzt und<br />

abgeschmolzen, bis <strong>der</strong> Lötspalt gefüllt ist.<br />

30


Fachdidaktische Projekt<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Ergebnisblatt Hartlöten<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Datum: 27.06.2003<br />

Reihen-<br />

folge<br />

Arbeitsschritte<br />

Werkzeuge / Hilfsmittel<br />

4<br />

Lötverbindung zusammenstecken<br />

2<br />

Rohrenden innen und außen entgraten<br />

Dreikantschaber, Feile o<strong>der</strong><br />

Fräser<br />

1<br />

Rohr ablängen<br />

Säge / Rohrschnei<strong>der</strong><br />

5<br />

Verbindungsstelle erwärmen,<br />

Lot zugeben<br />

Acetylen-Sauerstoff-Brenner,<br />

Hartlot CP 203<br />

3<br />

Rohr kalibrieren<br />

Kalibrierdorn und -ring<br />

31


Name: ............... Klasse: ..............<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Ergebnisblatt Hartlöten<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Seite: ...............<br />

Datum: .............<br />

32


Name: ............... Klasse: ..............<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Informationsblatt Weichlöten<br />

Seite: ...............<br />

Datum: .............<br />

Weichlöten von Rohren<br />

Lötverbindungen sind bei Kupferrohrinstallationen weit verbreitet.<br />

Grundsätzlich lassen sich aber auch Rohre aus Kupfer-Zink-Legierungen<br />

(Messing), Stahl- o<strong>der</strong> Aluminiumrohre durch Löten stoffschlüssig miteinan<strong>der</strong><br />

verbinden. So können z. B. Verbindungsstellen von Präzisionsstahlrohren, die<br />

später unzugänglich sind, zur Erhöhung <strong>der</strong> Dichtsicherheit durch Hartlöten<br />

statt mit Pressfittings verbunden werden. Feuerverzinkte Stahlrohre können<br />

zur Erhaltung <strong>der</strong> korrosionsbeständigen Zinkschicht ebenfalls hartgelötet statt<br />

geschweißt werden.<br />

Beim Löten können gleiche o<strong>der</strong> verschiedene metallische Rohrwerkstoffe<br />

durch ein Lot verbunden werden, dessen Schmelztemperatur unterhalb <strong>der</strong><br />

des Rohrwerkstoffes liegt. Die rohre o<strong>der</strong> Rohrformteile bleiben dabei in<br />

festem Zustand, während das flüssige Lot in einen Lötspalt eindringt o<strong>der</strong> eine<br />

Lotfuge ausfüllt. Zwischen Lot und <strong>der</strong> Oberfläche des Werkstückes bildet sich<br />

durch Diffusion eine dünne Legierungsschicht, die eine höhere Festigkeit<br />

besitzt als das reine Lot. Die Legierungsbildung verläuft aber nur dann<br />

optimal, wenn die Arbeitstemperatur eingehalten wurde und das Lot die<br />

metallisch blanken Fügestellen vollständig benetzt.<br />

Unterscheidung Hart- und Weichlöten<br />

Die Unterscheidung zwischen dem Hart- und Weichlöten wird anhand <strong>der</strong><br />

Arbeitstemperatur vorgenommen. Die Arbeitstemperatur ist die Temperatur,<br />

bei <strong>der</strong> das verwendete Lot fließt, benetzt und bindet. Die Arbeitstemperatur<br />

liegt in <strong>der</strong> Nähe das oberen Schmelzpunktes eines Lotes. Beim Hartlöten<br />

33


liegt die Arbeitstemperatur über 450° C und beim Weichlöten unter 450° C.<br />

Hartgelötete Verbindungen haben eine höhere Scherfestigkeit und<br />

ermöglichen höhere Betriebstemperaturen als weichgelötete Verbindungen.<br />

Allerdings verlieren harte und halbharte Kupferrohre beim Hartlöten ihre<br />

Festigkeit, da sie durch die hohen Arbeitstemperaturen weichgeglüht werden.<br />

Weichlote<br />

Für die Kupferrohrinstallation gibt es zwei Weichlote, die nach DIN EN <strong>29</strong>453<br />

genormt sind. Die Bezeichnungen geben an, aus welchen Elementen sie<br />

bestehen. Alle Weichlote für die Rohrinstallation enthalten Zinn als<br />

Hauptbestandteil. Dies erkennt man daran, das Zinn jeweils als erstes Metall<br />

nach dem Kennbuchstaben S-(=Sol<strong>der</strong>, englisch für Weichlot) genannt wird (z.<br />

B. S-Sn97Cu3). Die Zahlen hinter den chemischen Zeichen geben den<br />

ungefähren Anteil des jeweiligen Metalls in Gewichtsprozent an.<br />

Flussmittel<br />

Das Flussmittel dient dazu, dass oxidfreie Lötflächen erreicht und für die<br />

Dauer des Lötvorganges erhalten bleiben. Dadurch kann das Lot bei <strong>der</strong><br />

Arbeitstemperatur die Lötflächen benetzen, fließen und sich mit dem Werkstoff<br />

binden. Um ein flächiges Benetzen auf den Kupferoberflächen zu erreichen,<br />

müssen die Lötflächen metallisch blank gereinigt sein. Mechanisches Reinigen<br />

ist immer erfor<strong>der</strong>lich, aber es genügt nicht, da sich die Oxidschichten auch<br />

während des Lötprozesses durch den Luftsauerstoff neu bilden. Aus diesem<br />

Grund werden Flussmittel verwendet.<br />

Flussmittel haben einen Wirktemperaturbereich. Ist die Löttemperatur zu hoch,<br />

verbrennt das Flussmittel und wird unwirksam. Ist die Temperatur zu niedrig,<br />

löst das Flussmittel die Oxidchicht unzureichend auf. Das Lot ist nicht<br />

dünnflüssig genug und fließt nicht richtig in den Lötspalt. Auf die Einhaltung<br />

<strong>der</strong> Arbeitstemperatur ist daher zu achten.<br />

Anstelle von Flussmittel können auch Weichlotpasten eingesetzt werden.<br />

Weichlotpasten bestehen aus pulverförmigem Weichlot und Flussmittel.<br />

Vorteil: Man erkennt die Arbeitstemperatur am Aufschmelzen <strong>der</strong> Lotpaste<br />

(silberfarben).<br />

34


Für die Trinkwasserinstallation müssen die Rückstände <strong>der</strong> Weichlötflussmittel<br />

kaltwasser-löslich sein. Das DVGW-Zeichen auf dem Flussmittelbehälter<br />

bestätigt, dass diese Anfor<strong>der</strong>ung erfüllt ist.<br />

Arbeitsschritte<br />

Mit <strong>der</strong> Vorbereitung <strong>der</strong> Fügestelle wird die Qualität <strong>der</strong> Lötnaht beeinflusst:<br />

5. Die Rohre müssen rechtwinklig zur Rohrachse getrennt werden<br />

6. Die Rohrenden müssen innen und außen sorgfältig entgratet werden,<br />

da stehen gelassene Innengrate Druckverluste durch<br />

Querschnittsverengung bewirken. Weiterhin können Innengrate <strong>der</strong><br />

Rohrenden zu starken Verwirbelungen vor allem in<br />

Warmwasserzirkulationssystemen und nachfolgend u. U. zu Schäden<br />

durch Erosionskorrosion führen, o<strong>der</strong> in Trinkwasserleitungen für kaltes<br />

Wasser die Entstehung von Lochkorrosion begünstigen.<br />

7. Die Rohrenden verformter Rohre o<strong>der</strong> weicher Ringrohre müssen zur<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Maßtoleranzen für den Kapillarlötspalt mit dem<br />

Kalibrierdorn und Kalibrierring kalibriert werden<br />

8. Die Lötflächen <strong>der</strong> Lötfittings und Rohrenden müssen metallisch blank<br />

sein. Hierfür eignen sich Ring- und Rundbürsten, Reinigungsvlies o<strong>der</strong><br />

Schmirgelleinen mit feiner Körnung (240 o<strong>der</strong> feiner), jedoch keine<br />

Stahlwolle. Der Abrieb und etwaige Vlies- o<strong>der</strong> Schmirgelreste sind zu<br />

entfernen<br />

9. Die Rohrenden werden mit Flussmittel bestrichen, überschüssiges<br />

Flussmittel bzw. Lotpaste ist nach dem Zusammenstecken außen zu<br />

entfernen<br />

10. Die Lötstelle gleichmäßig in <strong>der</strong> Streuflamme erwärmen. Das Lot wird<br />

so lange am Lotspalt abgeschmolzen, bis eine Lotkehle am äußeren<br />

Fittingrand sichtbar wird. Im Moment des Abkühlens darf die<br />

Verbindungsstelle nicht erschüttert werden, da sich das Lot nicht<br />

schlagartig verfestigt, son<strong>der</strong>n innerhalb seines Schmelzbereiches<br />

11. Anschließend wird die Verbindungsstelle mit einem feuchten Lappen<br />

gesäubert, um Flussmittelreste zu entfernen.<br />

35


Fachdidaktisches Projekt<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Ergebnisblatt Weichlöten<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Datum: 27.06.2003<br />

Reihen-<br />

folge<br />

4<br />

Arbeitsschritte<br />

Rohr und Fittings reinigen<br />

Werkzeuge / Hilfsmittel<br />

Reinigungsvlies<br />

6<br />

2<br />

Lötverbindung zusammenstecken,<br />

überschüssiges Flussmittel entfernen<br />

Rohrenden innen und außen entgraten<br />

Tuch<br />

Dreikantschaber, Feile o<strong>der</strong><br />

Fräser<br />

1<br />

Rohr ablängen<br />

Säge / Rohrschnei<strong>der</strong>,<br />

8<br />

5<br />

Flussmittelreste entfernen,<br />

Leitung Spülen nach DIN 1988<br />

Flussmittel auftragen<br />

Tuch / Vlies<br />

Lotpaste F-SW 21, Pinsel<br />

7<br />

3<br />

Verbindungsstelle erwärmen,<br />

Lot zugeben<br />

Rohr kalibrieren<br />

Propan-Lift Brenner,<br />

Weichlot L-Sn-Cu 3<br />

Kalibrierdorn und -ring<br />

36


Name: ............... Klasse: ..............<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Ergebnisblatt Weichlöten<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Seite: ...............<br />

Datum: .............<br />

37


Name: ............... Klasse: ..............<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Informationsblatt Pressen<br />

Seite: ...............<br />

Datum: .............<br />

Pressen von Rohren<br />

Pressverbindungen können in Trinkwasser-Installationen, Heizungssystemen<br />

bis 110 °C sowie in Gasinstallationen eingesetzt werden. Für<br />

Gasinstallationen bis PN 5 sind Pressverbin<strong>der</strong> nach DVGW Prüfgrundlage<br />

VP 6<strong>14</strong> mit beson<strong>der</strong>er Kennzeichnung zu verwenden. Für den Einsatz<br />

weiterer Anwendungen (z. B. Ölleitungen, Solaranlagen, Druckluftanlagen,<br />

Sprinkler) sind die Herstellerangaben zu beachten.<br />

Das Pressformteil (Pressfitting o<strong>der</strong> Presshülse) wird bei dieser radialen<br />

Presstechnik mithilfe eines beson<strong>der</strong>en Presswerkzeuges am Umfang zur<br />

Rohrmitte hin verpresst und durch einen Dichtring abgedichtet.<br />

Verbinden<br />

Bei <strong>der</strong> Verbindung von Metallrohren mit aufgestecktem Pressfitting ist <strong>der</strong><br />

Dichtring (O-Ring) in einer umlaufenden Sicke eingelegt. Beim Verpressen<br />

kommt es zu einer definierten Kaltumformung im Verpressungsbereich des<br />

Fittings und des Rohres. Dagegen werden beim Verpressen <strong>der</strong><br />

Mehrschichtverbund- und PE-X-Rohre nur <strong>der</strong> Rohrwerkstoff und die<br />

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Presshülse verformt - nicht aber <strong>der</strong> mit 1-3 Dichtringen versehene<br />

Anschlussnippel (Stützhülse) des Einsteckfittings. Die durch das Verpressen<br />

entstehende geometrische Form an <strong>der</strong> Fügestelle zwischen Rohr und<br />

Pressfitting wird Presskontur genannt.<br />

Pressverbindungen<br />

Für die unterschiedlichen Pressverbindungen sind die spezifischen<br />

Presskonturen vom Hersteller festgelegt. Sie können nur mit hierfür<br />

geeigneten Pressmaschinen und –zangen zuverlässig hergestellt werden. Für<br />

die verschiedenen Rohrdurch-messer müssen jeweils entsprechende<br />

Presszangen zur Verfügung stehen. Bei den universellen Presswerkzeugen<br />

hingegen sind durch den Austausch <strong>der</strong> Presszangen (Pressbacken)<br />

Pressverbindungen verschiedener Hersteller möglich.<br />

Vor- und Nachteile <strong>der</strong> Pressfittingverbindung<br />

• Keine Werkstoffverän<strong>der</strong>ungen durch Wärmeeinbringung wie beim<br />

Löten und Schweißen<br />

• gefahrlose Installation in brandgefährdeten Räumen<br />

• keine Zusatzwerkstoffe (z. B. Lot, Schweißdraht), Hilfsstoffe (z. B.<br />

Schneidöl, Dicht-mittel, Flussmittel) o<strong>der</strong> Betriebsstoffe (z. B. Acetylen,<br />

Sauerstoff, Schutzgas) erfor<strong>der</strong>lich<br />

• kurze Vorbereitungs- Fügezeiten, keine Nachbearbeitung<br />

An<strong>der</strong>erseits gibt es auch Anwendungseinschränkungen (verboten bei <strong>der</strong><br />

Heizöl- und Flüssiggasinstallation sowie bei außenliegenden Gasleitungen)<br />

sowie die Notwendigkeit, sich für einen Systemanbieter zu entscheiden, da die<br />

Press- und Zubehörteile nicht kompatibel und die Pressgeräte nur teilweise<br />

untereinan<strong>der</strong> austauschbar sind.<br />

40


Arbeitsschritte<br />

Um eine einwandfreie Pressfittingverbindung zu gewährleisten, müssen<br />

vorbereitende Arbeitsschritte ausgeführt werden.<br />

12. Die Rohre müssen rechtwinklig zur Rohrachse getrennt werden<br />

13. Die Rohrenden müssen innen und außen sorgfältig entgratet werden,<br />

um eine Beschädigung des Dichtelementes zu verhin<strong>der</strong>n<br />

<strong>14</strong>. Die Rohrenden verformter Rohre o<strong>der</strong> weicher Ringrohre müssen zur<br />

Einhaltung <strong>der</strong> Maßtoleranzen für den Kapillarlötspalt mit dem<br />

Kalibrierdorn und Kalibrierring kalibriert werden<br />

15. Die Einstecktiefe wird markiert, damit man sofort erkennt, ob das Rohr<br />

während <strong>der</strong> Montage aus dem Fitting herausgerutscht ist<br />

16. Der korrekte Sitz des Dichtelements wird geprüft, kein Öl o<strong>der</strong> Fett<br />

verwenden<br />

17. Fitting bzw. Rohr unter leichtem Drehen auf- bzw. einschieben.<br />

18. Pressbacke auswählen, öffnen, winklig auf die Sicke des Pressfittings<br />

aufsetzen und Pressvorgang auslösen. Beim Pressen wirken sehr hohe<br />

Kräfte von mehreren Tonnen-Vorsicht beim Arbeiten! Deswegen nur<br />

zugelassene Presswerkzeuge verwenden.<br />

19. Verpresste Verbindungen kennzeichnen, damit man sofort und<br />

eindeutig kontrollieren kann, ob eine Verbindung bereits Verpresst ist<br />

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Fachdidaktisches Projekt<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Ergebnisblatt Pressen<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Datum: 27.06.2003<br />

Reihen-<br />

folge<br />

Arbeitsschritte<br />

Werkzeuge/ Hilfsmittel<br />

6<br />

Pressfittings und Rohre zusammenstecken<br />

und ausrichten<br />

2<br />

Innen und Außen entgraten,<br />

Dreikantschaber, Feile o<strong>der</strong><br />

Fräser<br />

8 Verpresste Verbindung markieren Stift<br />

7 Rohre mit Fittings verpressen<br />

Presszange<br />

Pressbacke<br />

evt.<br />

3 Rohr kalibrieren Kalibrierdorn und -ring<br />

42


4 Einstecktiefe markieren Stift<br />

1<br />

Rohr ablängen<br />

Säge / Rohrabschnei<strong>der</strong><br />

5 Sitz des Dichtelements wird geprüft<br />

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Name: ............... Klasse: ..............<br />

Berufsbildende Schule 3 Hannover<br />

BBS 3<br />

Abteilung Versorgungstechnik<br />

Ergebnisblatt Pressen<br />

Seite: ...............<br />

Datum: .............<br />

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