14:29, 30. Jun. 2006 - Zentrum für Didaktik der Technik

türkischer Schüler, hatte große Probleme die vorgegebenen Texte zu
verstehen und konnte sich dadurch auch kein Wissen aneignen. Außerdem
verstand er es nicht, im Gegensatz zu seinem Mitschüler Sergej, wichtige
Textpassagen zu kennzeichnen. Nach der Aufforderung meinerseits sich
wichtige Textstellen zu markieren und durch erklärende Hilfestellungen
Sergejs, zeigte sich Nihad dann plötzlich sehr wissbegierig und konnte sich
langsam das gewünschte Fachwissen aneignen. Ob dies jedoch tatsächlich
auf dem nochmals mit Sergej durchgegangenen Text beruht oder ob er bereits
vorhandenes Wissen mit den Erklärungen Sergejs ergänzt hat, kann ich nicht
beurteilen. Ich glaube es hat Nihad sehr geholfen, dass sich jemand speziell
nur um ihn kümmert und auf seine Fragen eingeht. Immerhin war er in der
Lage themenbezogene Fragen meinerseits und später in der Präsentation von
seinen Mitschülern zu beantworten. Sergej brachte diese Teamarbeit auch
einige Vorteile, besonders bei der späteren Präsentation, da er Nihad vorher
schon alles erklärt hatte, fiel es ihm nun nicht mehr schwer, der Klasse das
Erarbeitete näher zu bringen. Auch bei den Fragen von seinen Mitschülern
wirkte er, verglichen mit dem Rest der Klasse, äußerst souverän. Einziges
Problem an diesem Vorgehen war, dass meine Gruppe dem Zeitplan etwas
hinterherhing. An der beschriebenen Gruppenarbeit lassen sich die Vorteile
der heterogenen Gruppenzusammensetzung sehr schön aufzeigen. Sergej
konnte die gegebenen Texte sehr schnell für sich erschließen und sein
Fachwissen dadurch erweitern. Danach blieb ihm noch Zeit sich mit Nihad zu
beschäftigen, was seine Kompetenzen im sozialen sowie im kommunikativen
Bereich förderte. Nihad profitierte von dem leistungsstarken Sergej, da er Hilfe
bekam den Text zu verstehen, beziehungsweise sein Fachwissen zu
erweitern.
Zum Unterricht und den Vorbereitungen ist aus meiner Sicht das Meiste sehr
gut gelaufen. Die Vorbereitungen hätten natürlich noch besser sein können
und sollen, da ich doch ab und zu kleine Unsicherheiten bemerkte. Leider war
der praktische Teil, den ich dann geleitet habe, nicht gut abgesprochen. Ich für
meinen Teil wollte die Schüler erstmal „machen lassen“, in der Hoffnung, dass
sie Fehler oder Probleme, die auftraten, ansprechen würden. Hier wurde dann
recht früh seitens der Kollegen eingegriffen, was zu einem leichten Chaos
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