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Universität Hannover - Zentrum für Didaktik der Technik

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Universität <strong>Hannover</strong>SS 2004<strong>Zentrum</strong> für <strong>Didaktik</strong> <strong>der</strong> <strong>Technik</strong>Fachdidaktisches Projekt IDozent: Wolfgang MöllerMentor: Dieter GabelBeachtung von Sicherheitsaspektenbei <strong>der</strong> Programmierung vonSpeicherprogrammierbaren Steuerung amBeispiel einer RolltorsteuerungAlbers, WolfgangNussbaum, BerndSchmitt, ThomasStellamans, Horst


Fachdidaktisches Projekt I Seite 2/27Inhaltsverzeichnis2Ziel des Unterrichts............................................................................................................ 43Ziele des Unterrichtsprojektes............................................................................................ 44Ausgangslage .................................................................................................................... 64.1Ausgangslage <strong>der</strong> Studierenden................................................................................................................ 64.2Anthropogene Voraussetzungen <strong>der</strong> Auszubildenden............................................................................... 74.3Leistungsstand <strong>der</strong> Auszubildenden.......................................................................................................... 74.4Unterrichtsziele........................................................................................................................................... 74.5Sachstruktur............................................................................................................................................... 84.6Methodische und mediale Überlegungen................................................................................................... 85Unterrichtsverlauf............................................................................................................. 106Beobachtungsaufgabe..................................................................................................... 136.1Auswertung des Fragebogens................................................................................................................. 136.2Gruppenbeobachtung.............................................................................................................................. 156.2.1Beobachtungsbogen............................................................................................................156.2.2Kompetenzprofil.................................................................................................................157Resümee:......................................................................................................................... 188Literaturverzeichnis.......................................................................................................... 209Anlagen............................................................................................................................ 209.1 Arbeitsauftrag Rolltor............................................................................................................................... 209.2Leittext...................................................................................................................................................... 219.3Schaltpläne............................................................................................................................................... 249.4Bil<strong>der</strong>........................................................................................................................................................ 26AbbildungsverzeichnisAbbildung 1: Sachstruktur.................................................................................................... 8Abbildung 2: Erwartungsprofil............................................................................................ 16


Fachdidaktisches Projekt I Seite 3/27Abbildung 3: Beobachtungsprofile...................................................................................... 17Abbildung 4: Arbeitsplanung ............................................................................................ 26Abbildung 5: Arbeitsablauf................................................................................................. 26Abbildung 6: Versuchsaufbau ......................................................... 27....................................................................................................................... 27Abbildung 7: LOGO – Programmierung............................................................................. 27


Fachdidaktisches Projekt I Seite 4/272 Ziel des UnterrichtsDie Auszubildenden sollen die Sicherheitsaspekte bei einer SpeicherprogrammierbarenSteuerung kennen lernen. Hierzu wurde ein Leittext erstellt, <strong>der</strong> einen realitätsnahen Fallschil<strong>der</strong>t. Die Jugendlichen bekommen alle Informationen die sie für die Bearbeitung desFalles brauchen von <strong>der</strong> Lehrkraft ausgehändigt bzw. sie liegen ihnen schon vor. Beidieser Übung sollen die Auszubildenden das vorhandene Faktenwissen in einemkonkreten Aufgabe anwenden.3 Ziele des UnterrichtsprojektesEin Ziel des „Fachdidaktischen Projekt I“ bestand für jeden Einzelnen von uns zunächsteinmal darin, sich im Gruppengefüge zurechtzufinden und eben in diesem gemeinsameine Unterrichtseinheit vorzubereiten, zu planen, durchzuführen und auszuwerten. Es gingalso auch für uns darum, unsere soziale Kompetenz auf den Prüfstand zu stellen, dennum in einer Gruppe eine solche Aufgabe lösen zu können, muss jedes Gruppenmitglied invielen Belangen, wie z.B. Terminfindung und Unterrichtsplanung, zurückstecken und vorallem kompromissbereit sein.Es musste zunächst also eine Bedingungsanalyse des Schul – und Unterrichtsumfeldesdurchgeführt werden. Dazu haben wir nach gegenseitiger Absprache mehrereUnterrichtsbesuche bei unserem Mentor Herrn Gabel in einer Mechatronikerklassegemacht, in <strong>der</strong> wir später unseren Unterricht durchführen wollten, um uns u.a. eingenaues Bild vom Leistungsstand <strong>der</strong> Auszubildenden machen zu können.Nach <strong>der</strong> Bedingungsanalyse ging es darum, in Absprache mit unserem Mentor einUnterrichtsthema auszuwählen. Dabei hat uns Herr Gabel freie Hand gelassen. Dieeinzige Vorgabe, die er uns zur Themenfindung machte, war, dass <strong>der</strong> Unterricht imRahmen <strong>der</strong> Lernfel<strong>der</strong> 3 bzw. 4 des Rahmenlehrplans 1 für das 1. Ausbildungsjahr desBerufes Mechatroniker/in erfolgen sollte. Der Themenschwerpunkt in <strong>der</strong> Klasse warendie Gefahren des elektrischen Stroms.In <strong>der</strong> Ausübung des Berufes Mechatroniker spielt die Sicherheitstechnik eine wichtigeRolle, da Gefahren oft aus einer Verbindung mechanischer Komponenten mitelektronischen Steuerungen entstehen können. Deshalb kann hier die Kombinationmechanischer und elektronischer Ausbildungsinhalte sehr gut thematisiert werden.Die Hauptziele <strong>der</strong> von uns geplanten Unterrichtseinheit waren:1Kultusministerkonferenz, Bonn 1998


Fachdidaktisches Projekt I Seite 5/27In die sicherheitstechnischen Aspekte bei <strong>der</strong> Verwendung von elektronischenSteuerungen einzuführen.Den Auszubildenden eine Problemlösestrategie vorzustellen, mit ihnen aktiv zudurchlaufen (Handlungskreislauf des „Modell <strong>der</strong> vollständigen Handlung“) undselbst zu bewerten.Zu untersuchen, in wie weit die Auszubildenden den Gedanken <strong>der</strong> Teamarbeitbereits verinnerlicht haben und ihn bei <strong>der</strong> Lösung ihrer Aufgaben umsetzen.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 6/274 Ausgangslage4.1 Ausgangslage <strong>der</strong> StudierendenDie Gruppe bestand aus vier Studierenden, die den Unterricht in <strong>der</strong> BerufsbildendenSchule Neustadt am Rübenberge am 10.06.2004 durchgeführt haben. AlsGruppensprecher wurde Bernd Nußbaum gewählt.Horst Stellamans hat eine Ausbildung zum Elektroinstallateur absolviert und anschließendan <strong>der</strong> Fachhochschule Wilhelmshaven Elektrotechnik, Fachrichtung Energietechnikstudiert. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Elektroingenieur in verschiedenen Positionen,wurde <strong>der</strong> Masterstudiengang im Wintersemester 2003/2004 begonnen. PraktischeUnterrichtserfahrungen konnten im ersten Schulpraktikum in den UnterrichtsfächernElektrotechnik und Politik (Februar 2004) gesammelt werden.Wolfgang Albers hat eine Ausbildung zum Radio- und Fernsehtechniker absolviert undanschließend an <strong>der</strong> Fachhochschule Ostfriesland in Emden Elektrotechnik, FachrichtungAutomatisierungstechnik studiert. Nach mehrjähriger Tätigkeit als Elektroingenieur inverschiedenen Positionen, wurde <strong>der</strong> Masterstudiengang im Wintersemester 2003/2004begonnen. Praktische Unterrichtserfahrungen konnten im ersten Schulpraktikum in denUnterrichtsfächern Elektrotechnik und Politik (Februar 2004) gesammelt werden.Thomas Schmitt hat eine Ausbildung zum Kommunikationselektroniker <strong>der</strong> FachrichtungFunktechnik absolviert und anschließend an <strong>der</strong> Fachhochschule Ostfriesland in EmdenElektrotechnik, Fachrichtung Automatisierungstechnik studiert. Nach mehrjährigerTätigkeit als Elektroingenieur, wurde <strong>der</strong> Masterstudiengang im Wintersemester2003/2004 begonnen. Praktische Unterrichtserfahrungen konnten im erstenSchulpraktikum in den Unterrichtsfächern Elektrotechnik und Politik (Februar 2004)gesammelt werdenBernd Nußbaum hat eine Ausbildung zum Elektroinstallateur absolviert und anschließendan <strong>der</strong> Gesamthochschule Kassel Elektrotechnik, Fachrichtung Energietechnik studiert.Nach mehrjähriger Tätigkeit als Elektroingenieur in verschiedenen Positionen, wurde <strong>der</strong>Masterstudiengang im Wintersemester 2003/2004 begonnen. PraktischeUnterrichtserfahrungen konnten im ersten Schulpraktikum in den UnterrichtsfächernElektrotechnik und Politik (Februar 2004) gesammelt werden.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 7/274.2 Anthropogene Voraussetzungen <strong>der</strong> AuszubildendenEs handelt sich um eine Mechatroniker - Klasse im ersten Ausbildungsjahr. Die Klassebesteht aus 21 Jugendlichen, ausschließlich männlich. Zu den Ausbildungsfirmen gehörenunter an<strong>der</strong>em Miele, Sennheiser, Gildebrauerei und Continental. Das Alter <strong>der</strong>Auszubildenden liegt zwischen 17 – 20 Jahren, drei <strong>der</strong> Auszubildenden haben dieallgemeine Hochschulreife und achtzehn Auszubildende den Sekundärabschluss Ierworben. Einer <strong>der</strong> Auszubildenden ist Auslän<strong>der</strong>, dieser verfügt über ausreichendeSprachkenntnisse.Alle Auszubildende sind an Gruppenarbeit gewöhnt und in <strong>der</strong> Lage ihre Ergebnisse zupräsentieren.4.3 Leistungsstand <strong>der</strong> AuszubildendenWir haben den Leistungsstand <strong>der</strong> Auszubildenden auf zwei Arten ermittelt. Zum einenwurde in Unterrichtsbesuchen die Klasse von uns beobachtet und zum an<strong>der</strong>en durchBefragung des Mentors. Im Unterricht konnten wir feststellen, dass die Sozialform <strong>der</strong>Gruppenarbeit praktiziert wurde. Präsentationen verschiedener Themen wurdeneigenständig vorgenommen. Die Klasse beteiligte sich aktiv am Unterricht in Form vonWortmeldungen und Arbeitsvorschlägen und nahm bereitwillig neue Lerninhalte auf. Eswurden we<strong>der</strong> Störungen noch Lernverweigerungen durch die Auszubildendenfestgestellt.In Gesprächen mit Herrn Gabel haben wir das fachliche Vorwissen <strong>der</strong> Auszubildendengenauer hinterfragt. Wir konnten für unseren Unterrichtsversuch unten stehende Punktevoraussetzen:Selbstständige Nutzung des eingeführten Tabellen- und FachbuchesWendeschützschaltungSicherheitsaspekte bei Not-Aus, Schließern und ÖffnerKlemmenbezeichnungen beim SchützEinführung in die Schaltalgebra und die Funktionsweise <strong>der</strong> LOGOProgrammierung <strong>der</strong> Wendeschützschaltung mit LOGO4.4 Unterrichtsziele


Fachdidaktisches Projekt I Seite 8/27Im Lernfeld 3 des Rahmenlehrplanes soll das Installieren elektrischer Betriebsmittel unterBeachtung sicherheitstechnischer Aspekte behandelt werden. Das Lernfeld 4 beinhaltetdas Beherrschen steuerungstechnischer Grundschaltungen.Exemplarisch sollen an einem praktischen Beispiel ( Arbeitsauftrag Rolltor, siehe Anhang )Sicherheitsaspekte untersucht werden. Hierzu wird das Logikmodul “LOGO“ eingesetzt,um den Auszubildenden die Folgewirkungen <strong>der</strong> nicht sachgerechten Verwendung vonSchließern / Öffnern als Schaltelemente im Zusammenhang mit programmierbarenSteuerungen zu verdeutlichen.Den Auszubildenden soll klar werden, dass Einschaltbefehle mit Schießerkontakten undAusschaltbefehle mit Öffnerkontakten zu realisieren sind und diese Vorgabe auch in <strong>der</strong>beruflichen Praxis befolgt werden muss, um mögliche gefahrenreiche Situationen schonim Vorfeld zu vermeiden.4.5 SachstrukturAbbildung 1: Sachstruktur4.6 Methodische und mediale Überlegungen


Fachdidaktisches Projekt I Seite 9/27Für die Unterrichtsdurchführung haben wir uns für die Leittextmethode entschieden. Nachdieser Methode haben wir einen realitätsnahen Arbeitsauftrag formuliert und dieAuszubildenden müssen zusätzliche Informationen aus dem Text erarbeiten, um denArbeitsauftrag sachgerecht zu erledigen. Diese Art <strong>der</strong> Informationsgewinnung kommt <strong>der</strong>Arbeitsweise in den Ausbildungsbetrieben sehr nahe. Bei <strong>der</strong> Umsetzung desArbeitsauftrages wurde die Gruppenarbeit angewendet, hierbei soll vor allem dieSozialkompetenz gestärkt werden, sowie die Kompetenz entwickelt werden einArbeitspaket in einzelne Arbeitsschritte und Teilschritte zu zerglie<strong>der</strong>n. Dies kommt <strong>der</strong>Teamfähigkeit <strong>der</strong> zukünftigen Facharbeiter, wie sie von den Unternehmen gefor<strong>der</strong>t wird,sehr entgegen. Als mediale Unterstützung haben wir uns auf das eingeführteTabellenbuch gestützt und zusätzliches Informationsmaterial in Form von Handoutsverteilt. Zur Planung <strong>der</strong> Arbeitsschritte wurden Mo<strong>der</strong>ationskarten zur Visualisierung desArbeitsprozesses verteilt. Dieses Vorgehen entspricht weniger <strong>der</strong> Arbeitsrealität,erleichtert es aber den Auszubildenden einen Überblick über die Gesamtaufgabe, alsauch über die gewählten Arbeitsschritte zu bekommen und zu behalten. Dabei soll dasZerteilen einer komplexeren Aufgabe in Teilaufgaben als eine mögliche Lösungsstrategieerlebt werden.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 10/275 UnterrichtsverlaufU.-phasen /UnterrichtsverlaufZeit(Inhalte, Intentionen, Interaktionen)Vorbereitung8.00 – 8.05 Begrüßung und OrganisatorischesMedien /MaterialienEinstieg in dasThema8.05 – 8.15 Die Aufgabe wird mit den Auszubildenden besprochen, dasAufgabenblatt und <strong>der</strong> Leittext verteilt. Die Gruppenbildunggeschieht selbstständig durch die Auszubildenden.Informieren8.15 – 8.25 Alle Informationen werden von den Auszubildendengesichtet und weiteres Informationsmaterial beschafft. (evtl.Fach- und Tabellenbücher).UnterrichtsformLehrkraftgespräch,GruppenbildungGruppenarbeitLeittext,Arbeitsblatt,VDE-VorschriftenFachbücher,TabellenbücherPlanen8.25 – 8.45 Die Auszubildenden planen den Ablauf und dieArbeitsschritte. Diese werden an <strong>der</strong> freien Steckwand mitMo<strong>der</strong>ationskarten dargestellt. Dazu sollen folgende Fragenbeantwortet werden. Wer macht was? In welcher Reihenfolge soll etwas geschehen? Welches Material wird benötigt? Welche Pläne werden benötigt? Eventuelle AlternativlösungSteckwand imE-Labor,Stifte,Klebeband,Mo<strong>der</strong>ationskarten.Entscheiden8.45 – 9.00 Die Auszubildenden legen Schritte fest, um die gefor<strong>der</strong>tenPläne und Listen zu erstellen. Arbeitsplan Stückliste Stromlaufplan Verdrahtungsplan PrüfplanGruppenarbeitGruppenarbeitDie Lehrkraft steht den Auszubildenden bei Bedarf beratendzur Seite


Fachdidaktisches Projekt I Seite 11/27U.-phasen /UnterrichtsverlaufUnterrichts-Medien /ZeitAusführen(Inhalte, Intentionen, Interaktionen)formMaterialien9.00 –10.05Pause von9.30 – 9.45Die LOGO wird am Notebook programmiert, die Installationdurchgeführt, die Verdrahtung <strong>der</strong> Schaltungvorgenommen, <strong>der</strong> Steuer- und <strong>der</strong> Arbeitskreis verdrahtetund <strong>der</strong> Motorschutzschalter eingestellt. Das PrüfprotokollGruppenarbeitNotebook,Prüfprotokollerstellt.Kontrollieren10.05 – 10.35 Folgende Phasen sollen von den Auszubildendendurchlaufen und <strong>der</strong>en Ergebnisse im Prüfprotokolldokumentiert werden : LOGO am Notebook simulieren und dasProgramm überspielen Installation überprüfen Verdrahtung mit dem Plan vergleichen Einstellung des Motorschutzschalters prüfen Motorverdrahtung kontrollieren Einhaltung <strong>der</strong> VDE - Vorschriften überprüfenBewertenGruppenarbeitNotebook10.35 – 10.50 Abnahme und Funktionsprüfung durch die Lehrkraft. LehrkraftgesprächZusammenfassungDemonstrations10.50 – 11.05 Die Auszubildenden werden auf folgendeSicherheitsaspekte hingewiesen, die am eigenen Aufbaudemonstriert werden sollen:unterrichtNotebook,modifiziertesLOGO-ProgrammDrahtbruch simulierenWelche Funktionen müssen nach einerSpannungsunterbrechung blockiert seinDabei kommt ein modifiziertes und vorbereitetes LOGO -U.-phasen /Programm zum Einsatz.UnterrichtsverlaufUnterrichts-Medien /Zeit(Inhalte, Intentionen, Interaktionen)formMaterialien


Fachdidaktisches Projekt I Seite 12/27Reflexion11.05 – 11.15 Rückmeldung von den Auszubildenden an die Lehrkraft. Was war gut? Was sollte besser gemacht werden? War <strong>der</strong> Lehrstoff/Zeit angemessen?Lehrkraft/AuszubildendenGesprächDidaktischeBerechnung des Motorschutzschalters und Ergebnis mitEinzelarbeitTabellenbuchReservedem Tabellenwert vergleichen.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 13/276 Beobachtungsaufgabe6.1 Auswertung des FragebogensDamit <strong>der</strong> angestrebte Fachkompetenzzuwachs <strong>der</strong> Auszubildenden erfasst werden kann,haben wir uns für die Beantwortung eines Fragebogens entschieden. Dieser Fragebogenwurde von den Auszubildenden vor und nach <strong>der</strong> Unterrichtseinheit ausgefüllt.Nachfolgend sind die Fragen und <strong>der</strong>en Auswertung aufgeführt.Frage 1:Was wird durch Not-Aus – Einrichtungen geschützt ?Diese Frage wurde von allen Auszubildenden vor und nach <strong>der</strong> Bearbeitung richtigbeantwortet.Frage 2:Dürfen Maschinen nach <strong>der</strong> Not-Aus- Entriegelungen selbstständig wie<strong>der</strong> anlaufen ?Diese Frage wurde von allen Auszubildenden vor und nach <strong>der</strong> Bearbeitung richtigbeantwortet.Frage 3:Befehlsgeber können auf einer Schließer bzw. Öffnerfunktion beruhen.Welche Art <strong>der</strong> Befehlsgeber ( Schließer / Öffner) ist für einen Startbefehl zu verwenden?Welche Art <strong>der</strong> Befehlsgeber ( Schließer / Öffner) ist für eine Ausschaltfunktion zuverwenden?Diese Fragen wurden vor <strong>der</strong> Bearbeitung von 90% <strong>der</strong> Auszubildenden richtigbeantwortet. Nach <strong>der</strong> Unterrichtseinheit haben alle Auszubildenden die Fragen richtigbeantwortet.Frage 4:Müssen gegensinnig wirkende Ausgangsbefehle ( Rechts / Links – Lauf) bei einemSchütz über Kontakte verriegelt werden?Diese Frage wurde vor <strong>der</strong> Bearbeitung von 85% <strong>der</strong> Auszubildenden richtig beantwortet.Nach <strong>der</strong> Unterrichtseinheit haben alle Auszubildenden die Frage richtig beantwortet.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 14/27Fazit:Obwohl die sicherheitsrelevanten Aspekte überwiegend bekannt waren, wurden diese vonden Auszubildenden bei <strong>der</strong> Versuchsdurchführung nicht berücksichtigt. Es entstand <strong>der</strong>Eindruck, dass die sicherheitsrelevanten Aspekte während <strong>der</strong> Versuchsdurchführung beiden Auszubildenden keinen hohen Stellenwert hatten o<strong>der</strong> <strong>der</strong> hohe Anteil desFachwissens zwar vorhanden war, aber dieses Wissen bei <strong>der</strong> praktischen Durchführungdes Projektes nicht angewendet wurde. Vergleicht man die Ergebnisse vor und nach <strong>der</strong>Befragung, kommt man zur Erkenntnis, dass ein relativ hohes Fachwissen (85% richtigeAntworten) vorhanden war, welches dann auf 100 % gesteigert werden konnte. Mit <strong>der</strong>Befragung ließ sich aber letzt endlich nicht feststellen, ob es nach unsererUnterrichtsdurchführung zu einer besseren Anwendbarkeit des Erlernten bei denAuszubildenden gekommen ist. Dies ließe sich nur durch eine ähnlichenHandlungsaufgabe überprüfen.Hier zeigt sich sehr deutlich, dass Fachwissen nicht ausreicht, in konkreten, realenSituationen adäquat zu handeln. Nicht umsonst wird hier von „ trägem Wissen“gesprochen, das losgelöst von jedwe<strong>der</strong> Handlung erworben wird.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 15/276.2 Gruppenbeobachtung6.2.1 BeobachtungsbogenOrganisation und Ausführung <strong>der</strong> Übungsaufgabe:Werden die Arbeitsschritte systematischgeplant?Werden die Übungsaufgabensystematisch ausgeführt?Werden die Aufgaben durch die “Gruppe“gelöst o<strong>der</strong> durch “Einzelne“ ?Gut Teilweise Durch Impulse NeinKommunikation und Kooperation:Werden die Einzelaufgaben durchAbsprache koordiniert?Werden alle Gruppenmitglie<strong>der</strong> in dasProjekt mit eingebunden?Wie ist die Unterstützungsleistunginnerhalb <strong>der</strong> Gruppe?Gut Teilweise Durch Impulse NeinAnwenden von LerntechnikenWerden die Leittexte für dieArbeitserledigung verwendet?Werden Stromlaufplan/Funktionsplanerstellt?Werden weitere Hilfsmittel verwendet?Gut Teilweise Durch Impulse NeinSelbstständigkeit und VerantwortungWerden die Aufgage selbstständigdurchgeführt?Werden sicherheitsrelevante Aspekteberücksichtigt?Werden die Teilergebnisseausgetauscht?6.2.2 KompetenzprofilGut Teilweise Durch Impulse NeinFür jede <strong>der</strong> vier Gruppen wurde aufgrund <strong>der</strong> Aussagen <strong>der</strong> Lehrkräfte und unsererBeobachtungen während <strong>der</strong> Unterrichtshospitationen ein Erwartungsprofil in Anlehnungan Ott 2 erstellt. In <strong>der</strong> unten dargestellten Grafik sind die Kompetenzen dargestellt, die2vgl. Ott, 2000, S. 197


Fachdidaktisches Projekt I Seite 16/27bereits bei den Auszubildenden teilweise vorhanden waren. Dieses Erwartungsprofilhaben wir zum Vergleich mit unseren Ergebnissen herangezogen.Abbildung 2: ErwartungsprofilErwartungsprofil und Beobachtungsprofile sind unten dargestellt. Es können nunAbweichungen vom Erwartungsprofil und Unterschiede zwischen den Gruppen aufgezeigtwerden.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 17/27LegendeGruppe 1 Gruppe 2 Gruppe 3 Gruppe 4 ErwartungAbbildung 3: Beobachtungsprofile


Fachdidaktisches Projekt I Seite 18/277 Resümee:Der geplante Unterrichtsverlauf wurde mit dem tatsächlichen Verlauf verglichen. DieZeitabweichung von <strong>der</strong> Einstiegsphase bis zur Entscheidungsphase betrug cirka zehnMinuten. Die Phasen Ausführen, Kontrollieren und Bewerten sind wesentlich zeitintensivergewesen, als in <strong>der</strong> Planung vorgesehen. Häufig wurde auf einen Anstoß von uns erst dieTätigkeit ausgeführt. Hier haben wir eindeutig eine unrealistische Zeiteinschätzungvorgenommen, weil wir <strong>der</strong> Meinung waren, dass die Auszubildenden ihr Fachwisseneffektiver einsetzen konnten.Bei <strong>der</strong> Organisation und Ausführung <strong>der</strong> Aufgabe haben wir die Gruppen eindeutigüberschätzt. Nur durch Anleitung <strong>der</strong> Studierenden konnten die Gruppen ihre Aufgabenbeginnen und durchführen. Dieses Ergebnis überraschte eigentlich nicht, wenn manbedenkt, dass sich die Mechatronikerklasse im ersten Ausbildungsjahr befand.Die Kommunikation und die Kooperation <strong>der</strong> Auszubildenden war unserer Meinung nachgut ausgeprägt. Die Arbeitseinteilung und die Aufgabenverteilung erfolgte selbstständig in<strong>der</strong> jeweiligen Gruppe. Die jeweiligen Arbeitsplanungen variierten in <strong>der</strong> Feinglie<strong>der</strong>igkeitje nach Leistungsstärke.Bei <strong>der</strong> Planung des Lehrarrangements ist unbewusst das eigene Lernverhalten alsMaßstab herangezogen worden. Dies wurde bei <strong>der</strong> Nachbesprechung unter denStudierenden ersichtlich. Dieser Fehler wird auch als Kontrastfehler bezeichnet undberuht auf einer verzerrten Wahrnehmung <strong>der</strong> Lehrperson.Zum Thema Selbstständigkeit und Verantwortung wurden unserer Meinung nach dieErwartungen, die wir an die Auszubildenden gestellt hatten, erreicht.Die Sozialkompetenz in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Studierenden wurde als sehr ausgeprägtempfunden, dass wurde deutlich durch gute Kommunikation, respektvoller,gleichberechtigter Umgang miteinan<strong>der</strong> und verbindliche Arbeitsauffassung. Wir führendiese Tatsache auf die Projekterfahrung <strong>der</strong> einzelnen Gruppenmitglie<strong>der</strong> in ihrembisherigen Berufsleben zurück.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 19/27Für eine Weiterentwicklung des Lehr- / Lernarrangements sollte ein größerer Zeitrahmen,zusätzlich 90 Minuten, für die Durchführung bei gleich bleiben<strong>der</strong> Vorbereitung,vorgesehen werden. Alternativ, kann auch <strong>der</strong> Arbeitsaufwand für die Auszubildendenreduziert werden, indem die LOGO – Programmierung so weit vorgegeben wird, dass nurnoch die Außenbeschaltung durch die Auszubildenden festzulegen ist. Weiterhin könnte<strong>der</strong> Verdrahtungsplan für den Laststromkreis, sowie ein vorbereitetes Formular für denPrüfplan und die Materialliste zur Verfügung gestellt werden.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 20/278 LiteraturverzeichnisKultusministerkonferenz Rahmenlehrplan für den Ausbildungsberuf Mechatroniker /Mechatronikerin, Bonn, 1998Ott, BerndGrundlagen des beruflichen Lernens und Lehrens, CornelsenVerlag, Berlin, 20009 Anlagen9.1 Arbeitsauftrag Rolltor


Fachdidaktisches Projekt I Seite 21/27H1S3SchaltnockenS4NOT-AUSS2Tor AufStopTor ZuLegende:S1 = NOT-AUSS2 = SicherheitsleisteS3 = Endschalter Tor zuS4 = Endschalter Tor aufS5 = Tor AufS6 = StopS7 = Tor ZuH1 = WarnleuchteA1 = Antrieb Tor aufA2 = Antrieb Tor zu9.2 LeittextDie Firma Müller hat ein gebrauchtes Rolltor erworben, welches an <strong>der</strong> neuen Einfahrtzum Einsatz kommen soll. Das Rolltor wurde bereits aufgestellt. Der Schaltschrank mit <strong>der</strong>elektrischen Steuerung ist seit <strong>der</strong> Anlieferung des Tores nicht mehr auffindbar. Von HerrnMeyer wurde bereits mit <strong>der</strong> Planung eines neuen Schaltschrankes begonnen. Hierfür hatHerr Meyer eine LOGO Steuerung vorgesehen, die auch schon geliefert wurde. Durcheine Virusinfektion ist Herr Meyer voraussichtlich für zwei Wochen nicht arbeitsfähig. Sieerhalten nun die Aufgabe, die Torsteuerung zu realisieren. Dazu soll mit Hilfe <strong>der</strong> LOGOSteuerung eine Wendeschützschaltung realisiert werden.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 22/27Hierbei soll auf die folgenden sicherheitstechnischen Aspekte beson<strong>der</strong>en Wertgelegt werden.Beim Betätigen des NOT-AUS Tasters o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Sicherheitsleiste soll das Torstehen bleiben(NOT-AUS Einrichtung)Bei einem Drahtbruch in <strong>der</strong> Außenbeschaltung <strong>der</strong> Steuerung soll das Toranhalten und nicht mehr verfahren werden können.(Drahtbruchsicherheit)Während das Tor in Bewegung ist, soll die Warnleuchte (Rundumleuchte)eingeschaltet sein.Beim Auslösen einer Schutzeinrichtung im Arbeitsstromkreis(Leitungsschutzschalter, Motorschutzschalter), darf die Torsteuerung nach demRücksetzen <strong>der</strong> Schutzeinrichtung nicht weiterlaufen.(Schutz gegen selbsttätigen Wie<strong>der</strong>anlauf)Nach einem Spannungsausfall darf das Tor nach Rückkehr <strong>der</strong> Spannung nichtweiterlaufen.(Schutz gegen selbsttätigen Wie<strong>der</strong>anlauf)Beide Schütze dürfen nicht gleichzeitig angesteuert werden können.(Verriegelung gegensinnig wirken<strong>der</strong> Ausgangsbefehle)Funktionsweise <strong>der</strong> Torsteuerung.Nach dem Betätigen des Tasters „Tor auf“ soll das Tor aufgefahren werden. Durchden Endschalter „Endschalter Tor auf“ wird <strong>der</strong> Antrieb wie<strong>der</strong> abgeschaltet.Nach dem Betätigen des Tasters „Tor zu“ soll das Tor aufgefahren werden. Durchden Endschalter „Endschalter Tor zu“ wird <strong>der</strong> Antrieb wie<strong>der</strong> abgeschaltet.Mit dem Taster „Stop“ soll das Tor angehalten werden können.Bevor die Fahrtrichtung (auf/zu) des Tores geän<strong>der</strong>t werden kann, muss <strong>der</strong>Antrieb mit dem Stop Taster ausgeschaltet worden sein.


Fachdidaktisches Projekt I Seite 23/27Hinweise:Die NOT-AUS Einrichtung und die Sicherheitsleiste werden vereinfacht nur durch jeweilseinen Ausschalter realisiert!Arbeitsauftrag: Erstellen Sie eine Materialiste, <strong>der</strong> notwendigen Bauteilen. Erstellen Sie einen Arbeitsplan. Erstellen Sie den Verdrahtungsplan für die Verwendung <strong>der</strong> LOGO Steuerungunter Beachtung <strong>der</strong> sicherheitsrelevanten Vorschriften. Installieren und verdrahten Sie die Bauteile. Erstellen Sie das Programm für die LOGO Steuerung unter Beachtung <strong>der</strong>sicherheitsrelevanten Vorschriften und simulieren Sie die Funktion mit Hilfe einesPC. Ermitteln Sie den Auslösewert, auf den <strong>der</strong> Motorschutzschalter eingestellt werdenmuss. (Tabelle o<strong>der</strong> rechnerisch) Alle sicherheitstechnischen Funktionen sind zu prüfen; dazu ist ein Prüfprotokollanzufertigen. Vor dem Einschalten ist die Verdrahtung nochmals zu überprüfen, dies ist imPrüfprotokoll festzuhalten. Diskutieren Sie die Wirtschaftlichkeit dieser Lösung in ihrem Team, und begründenSie das Ergebnis, geben Sie Alternativen an.Literaturhinweis zum Leittext:Kopien aus: Steuerungstechnik mit SPSAutoren: Günter Wellenreuther, Dieter ZastrowVerlag: Vieweg-VerlagISBN: 3-528-34580-2Seiten: von 192 bis 197


Fachdidaktisches Projekt I Seite 24/279.3 Schaltpläne


Fachdidaktisches Projekt I Seite 26/279.4 Bil<strong>der</strong>Abbildung 4: ArbeitsplanungAbbildung 5: Arbeitsablauf


Fachdidaktisches Projekt I Seite 27/27Abbildung 6: VersuchsaufbauAbbildung 7: LOGO – Programmierung

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