Stil – das Wohnmagazin - Berliner Zeitung
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<strong>Stil</strong> <strong>–</strong><strong>das</strong> <strong>Wohnmagazin</strong><br />
6E ine Verlagsbeilage der <strong>Berliner</strong> <strong>Zeitung</strong> · N ummer 61 · M ittwoch, 13. März 2013<br />
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Haushalt verbraucht<br />
wird,<br />
verraten spezielle<br />
Programme. Sie<br />
sind mit Hausgeräten<br />
vernetzt.<br />
Die Nutzer haben<br />
damit jederzeit<br />
den Überblick und<br />
wissen auf den<br />
Cent genau, wie<br />
hoch die laufenden<br />
Energiekosten<br />
sind.<br />
JUNG<br />
VomHandy aus<br />
Fenster öffnen und<br />
die Wäsche starten<br />
Heizung aus der Ferne steuern, Licht am Abend automatisch<br />
anschalten: Die Hausautomatisierung vernetzt technische Geräte <strong>–</strong><br />
„SmartHome“ ist in wenigen Minuten startklar.Dafür müssen weder<br />
Wände aufgerissen, noch neue Kabel verlegt werden.<br />
Als in den 1990er-Jahren die ersten Systeme zur<br />
Automatisierung von Haustechnik vorgestellt<br />
wurden, rieb sich Otto Normalverbraucher<br />
die Augen: Alle wichtigen Geräte im Haus lassen<br />
sich mithilfe einer Fernbedienung oder über <strong>das</strong><br />
Handy steuern. PerKnopfdruck werden die Fenster geschlossen,<br />
die Rollläden heruntergefahren und die Heizung<br />
auf die gewünschte Temperatur gestellt. So versprachen<br />
es die Hersteller.Was damals nach einem unbezahlbaren<br />
Hokuspokus für technikbegeisterte Hausmänner<br />
klang, ist inzwischen reif für den Markt,<br />
bezahlbar und in jeder Mietwohnung einsatzbereit. Die<br />
Hersteller versprechen mehr Wohnkomfort auf der einen<br />
und Energieeinsparung auf der anderen Seite.<br />
DerEnergieversorger RWEzählt mittlerweile zu den<br />
Marktführern imBereich Haussteuerung. Ein Computer<br />
mit Internet und Router wirdmit den Modulen von<br />
RWESmartHome verbunden. Plug &Play <strong>–</strong>einstecken<br />
und loslegen <strong>–</strong>lautet <strong>das</strong> Konzept. TeureElektroinstallationen<br />
sind für den Betrieb dieser Haussteuerung<br />
nicht notwendig. 19 unterschiedliche Komponenten<br />
und verschiedene Funktionserweiterungen über Apps<br />
hat RWE bis heute im Programm. Dieses Jahr folgen<br />
weitereGeräte und Funktionen.<br />
„RWE SmartHome besetzt bewusst die Nische zwischen<br />
der Baumarktlösung in Form einer Zeitschaltuhr<br />
und einer Luxusvariante, der unter Putz verlegten<br />
Haussteuerung“, sagt RWE-Bereichsleiter Holger Wellner<br />
in Dortmund.Während es bei RWESmartHome anfangs<br />
darum ging, Energie einzusparen, wurde die Palette<br />
inzwischen um die Steuerung von Hausgeräten<br />
und Licht sowie Sicherheit erweitert. „RWE SmatHome<br />
ist keine Einzellösung, sondern darauf ausgelegt, unterschiedliche<br />
Anwendungen zu steuern“, erklärtWellner.<br />
SmartHome-Systeme funktionieren nach einem<br />
simplen Prinzip: Eine Steuerzentrale wirdanden DSL-<br />
Router angeschlossen. Mithilfe eines Computers,eines<br />
Tablet-PCs oder eines Smartphones lassen sich die<br />
Komponenten steuern. Sender transportieren verschlüsselte<br />
Funksignale zu den Empfängern, die an Geräten<br />
wie Lampen, Heizung oder Waschmaschine an<br />
<strong>das</strong> System angeschlossen werden. Auf diese Weise<br />
kann über einen speziellen funkgesteuerten Thermostat<br />
die Temperatur der Heizung gesteuert und bei Bedarfauch<br />
aus der Ferneeingestellt werden.<br />
Gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Bauphysik<br />
fand RWE heraus, <strong>das</strong>s die Hausautomatisierung<br />
10 bis 15 Prozent der Heizkosten einspart, in Einzelfällen<br />
lag die Ersparnis bei rund 40 Prozent <strong>–</strong>und <strong>das</strong><br />
ohne Wärmedämmung. Ein deutscher Durchschnittshaushalt<br />
soll bei Stromkosten von 2500 Euro im Jahr<br />
bis zu 375 Euro sparen.<br />
Einen wichtigen Stellenwerthat auch die Sicherheit<br />
im Haus eingenommen. ZurRWE-SmartHome-Familie<br />
gehören spezielle Rauch- und Bewegungsmelder, die<br />
nicht nur bei Feuer Alarm schlagen. Das System informiert<br />
Haus- und Wohnungsbesitzer auch darüber, ob<br />
sich Unbefugte Zutritt zu den Wohnräumen verschafft<br />
haben. Spezielle SmartHome-Fenstersensoren erken-<br />
nen, ob sich jemand über <strong>das</strong> Fenster Zutritt in die<br />
Wohnung verschafft und veranlassen den Rauchmelder<br />
je nach Einstellung, Alarm zuschlagen. Alternativ<br />
aktiviertder Sensor auch einen stillen Alarmper E-Mail<br />
oder SMS. Weiterer Vorteil: Steht ein Fenster offen, stellen<br />
die Heizkörper ihren Betrieb vorübergehend ein.<br />
Sparen können Wohnungsinhaber auch, wenn ein<br />
Hausgerät nicht gebraucht wird<strong>–</strong>der Zwischenstecker<br />
von RWE SmartHome unterbricht dann einfach die<br />
Stromversorgung.<br />
„Das System funktioniertintuitiv,spartEnergie und<br />
erhöht den Wohnkomfort“, erklärt Holger Wellner von<br />
RWE. Weil vorhandene Geräte nur um die Module von<br />
RWE SmartHome ergänzt werden, entfallen aufwendige<br />
Installationsarbeiten. Die Investitionskosten für<br />
die einzelnen Komponenten halten sich in Grenzen <strong>–</strong><br />
die Einsteigerversion, ein Energiesparpaket, ist für<br />
319 Euro erhältlich. Darinenthalten sind zwei Heizkörperthermostate,ein<br />
Zwischenstecker,die Zentrale und<br />
ein Wandsender. Mit der verschlüsselten drahtlosen<br />
Haussteuerung können die eigenen vier Wände für weniger<br />
als 1000 Euro ausgestattet werden. Während die<br />
Plug &Play-Variante in erster Linie perfekt für die Bewohner<br />
vonMietwohnungen geeignet ist, können sich<br />
Hausbesitzer auch für die aufwendigere Installation<br />
unter Putz entscheiden. „Allerdings sollte man hier auf<br />
„Das System funktioniert<br />
intuitiv, spart Energie und<br />
erhöht den Wohnkomfort.“<br />
Holger Wellner, RWE<br />
fachkundige Elektroinstallationsunternehmen zurückgreifen“,<br />
rät Wellner. Eines haben beide Varianten gemeinsam:<br />
DieSysteme arbeiten automatisch nach den<br />
zuvor programmierten Angaben.<br />
Seit diesem Jahr ist auch der intelligente Zähler in<br />
<strong>das</strong> System eingebunden. So kann mithilfe einer Stromzähler-App<br />
der Stromverbrauch vonjedem OrtderWelt<br />
aus kontrolliertwerden. „Damit lassen sich wunderbar<br />
Stromfresser ausmachen“, sagt Holger Wellner. Auch<br />
können Hausbewohner ihremonatliche Höchstgrenze<br />
für Stromkosten festlegen <strong>–</strong> ist diese überschritten,<br />
schalten sich einzelne zuvor definierte Hausgeräte ab.<br />
RWEwill in diesem Jahr weitereGeräte anderer Hersteller<br />
ins System einbinden. So plant <strong>das</strong> Energieversorgungsunternehmen,<br />
seinen Speicher für Solarstrom,<br />
der in diesem Jahr auf den Markt kommt, in die SmartHome-Gerätelandschaft<br />
zu integrieren und dadurch<br />
ein ganzheitliches Energiemanagement im Haus zu ermöglichen.<br />
Die Verkaufszahlen für <strong>das</strong> 2011 gestartete<br />
RWE-SmartHome liegen im fünfstelligen Bereich. Der<br />
Energiekonzern geht davon aus, <strong>das</strong>s die Zahl der Abnehmer<br />
weiter steigt.<br />
*Gegenüber dem empfohlenen Verkaufspreis des Herstellers.<br />
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