2. Ausgabe Leselicht
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geöffnet werden. Der Einfallsreichtum Rossas lässt menschliche<br />
Bäume wiegen, die Natur erstrahlen und die Kostüme wie Blätter<br />
über die Bühne wirbeln. Doch dann gerät der Choreograph<br />
plötzlich in eine kreative Krise. Ihm will zu einigen Klängen Orffs<br />
einfach nichts Passendes einfallen, sagt er am 20.11.2009 selbst<br />
im anschließenden Zuschauergespräch. Doch die Krise bringt ihn<br />
auf eine aberwitzige Idee, die den Zuschauer im wahrsten Sinne<br />
des Wortes übermannen wird. Carmina Burana lebt von anmutigen<br />
Bewegungen, anspruchvollen Hebungen und Pirouetten,<br />
doch stets zeigen sich auch komische Elemente. Das Werben der<br />
Frauen wird zu einem spaßigen Schaulaufen, die eingesetzten<br />
Waffen der Frauen stehen dabei denen eines gewissen James<br />
Bond in keiner Weise nach und Wojtek Alicca, eingehüllt in weiße<br />
Federn, beweist, dass nicht in jedem Schwanenkostüm eine Frau,<br />
sondern ab und zu auch ein Schelm stecken kann.<br />
UNglaubliches UNplugged<br />
Die Zaubershow mit Nico Haupt und René Chevalier<br />
Wer von einem Zauberer erwartet, dass er Menschen zersägt und<br />
große Tiere im Nu verschwinden lässt, sollte sich nun eines Besseren<br />
belehren lassen: In dieser Show gibt es keine große Kulisse,<br />
die unsere Wahrnehmung zu täuschen versucht. Alles was in diesem<br />
Raum passiert, geschieht direkt vor uns, ja zu Weilen sogar<br />
mit uns.<br />
Jeden dritten Freitag im Monat findet das UNglaubliche UNplugged<br />
im CircusVarieté Halle statt. Das markante rote Tor am<br />
Eingang der Großen Steinstraße 30 lässt bereits erahnen, dass<br />
dieser Abend alles andere als gewöhnlich wird. Im Hinterhof<br />
gelangt man schließlich in einen kleinen Raum, der durch seine<br />
urigen Holzbalken und seinen großen roten Vorhang eine gemütliche<br />
Atmosphäre ausstrahlt. In der Mitte des Raumes befindet<br />
sich ein kleiner Tisch. Ringsum verteilt sind die Stühle für die<br />
Zuschauer.<br />
Durch den Abend führen die zwei jungen Zauberkünstler René<br />
Chevalier und Nico Haupt. Ihr dargebotenes Repertoire ist ein<br />
erfrischender Mix aus klassischer Zauberkunst und mentalma-<br />
Foto: ???<br />
Die Lichtsetzung brilliert auch im zweiten Teil und erreicht ihren<br />
Höhepunkt während des Trinkliedes „In taberna“. Ein Karree aus<br />
Scheinwerfern schwebt über den Köpfen der Tänzer und setzt<br />
Lichtakzente im Takt zu jedem Sprung. Bis zur Erschöpfung wird<br />
getanzt und gesungen. Die Sopranistin Sophie Klußmann und<br />
Bariton Gerd Vogel präsentieren dem Zuschauer ungeahnt wohlklingende<br />
Höhen und Tiefen. Mit minutenlangem Applaus bedankt<br />
sich das Publikum bei jedem Einzelnen, der diesen Abend<br />
zu einem überwältigenden Erlebnis gemacht hat. Von wegen<br />
Reichtum macht nicht glücklich. Einfallsreichtum schon.<br />
Da alle hier aufgeführten Beschreibungen nur wie eine Feder<br />
des Schwans, ein Zipfel der Kostüme, ein Hohes C des Gesangs,<br />
ein Ansatz einer Pirouette sein können, abschließend noch vier<br />
Worte, ein Komma und ein Punkt: angucken, ansonsten selber<br />
Schuld.<br />
Susanne Weigel<br />
gischen Wundern. Dabei kommen Requisiten wie Seile, Münzen,<br />
Karten und auch Geldscheine zum Einsatz.<br />
Hervorzuheben sind die unterschiedlichen Charaktere der zwei<br />
Protagonisten. So verzaubert René Chevalier als „Mutter Theresa<br />
des Glücksspiels“ sein Publikum, indem er mit viel Charme und<br />
Witz versucht, die Realität auf den Kopf zu stellen. Wie durch<br />
Zauberhand wird so aus einem Fünf-Euro-Schein ein Zehn-Euro-<br />
Schein oder Münzen verschwinden und tauchen an andere Stelle<br />
plötzlich wieder auf.<br />
Im Gegensatz dazu betritt mit seinem Kollegen Nico Haupt nicht<br />
nur ein Zauberer, sondern auch ein großer Entertainer die Bühne!<br />
Besonders beeindruckend sind seine unglaublichen Kartentricks,<br />
bei deren Anblick man immer wieder ins Staunen gerät. Zudem<br />
scheint er als Mentalmagier die Gedanken des Publikums lesen<br />
zu können und beweist dies eindrucksvoll in mehreren Situationen.<br />
Mit ihrer Darbietung gelingt es den zwei Zauberkünstlern, dem<br />
Publikum einen unterhaltsamen, lustigen und spannenden<br />
Abend zu bereiten. Aus diesem Grunde ist das UNglaubliche UNplugged<br />
definitiv einen Besuch wert. Für Fans von Kleinkunst und<br />
Zauberei auf jeden Fall ein Muss! Um jedoch eine gute Sicht auf<br />
das Geschehen zu haben, sollte man relativ früh anwesend sein,<br />
da die besten Plätze schnell besetzt sind.<br />
Juliane Heller<br />
Nächster Termin: 15.01.2010<br />
Beginn: 20.30 Uhr<br />
Ort: CircusVarieté<br />
Große Steinstraße 30<br />
Homepage: http://www.myspace.com/unglaublichesunplugged<br />
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