2. Ausgabe Leselicht
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wohltemperierten Dampf auch gut in der Banja zu verteilen. Er<br />
war geradezu atemberaubend.<br />
Da sind die Abende am Lagefeuer für mich dann doch angenehmer.<br />
Ich fürchte, an dieser Stelle ein Stereotyp bestätigen<br />
zu müssen, aber der Wodka geht tatsächlich in rauen Mengen<br />
reihum. Freilich aber immer mit einer hübschen Portion sakuska,<br />
dem Nachessen nach dem Trinken. Dementsprechend sind die<br />
Abende stets liederreich und fröhlich. Bis zum Morgen.<br />
gestern einen Tag verbracht haben. Ein Tag lohnt sich nun wahrlich<br />
nicht, und als hätte sich Moskau absichtlich geweigert, nur<br />
für so kurze Zeit besichtigt zu werden, hat es prompt donnerstags<br />
den Kreml geschlossen (und das Lenin-Mausoleum noch dazu).<br />
Macht nichts: Die Basiliuskathedrale hat in ihrer märchenhaften<br />
Schönheit voll und ganz entschädigt und des Abends blinkten<br />
rote Sterne zum Abschied von allen Türmen der Stadt.<br />
Mittwoch, <strong>2.</strong> September (irgendwo in Weißrussland, auf dem<br />
Weg nach Berlin)<br />
Die Basiliuskathedrale bei Nacht<br />
Dienstag, 18. August (Ufa)<br />
Foto: Diana Lindner<br />
Schon wieder im Zug. Mit St. Petersburg im Rücken und Totalerschöpfung<br />
in den Beinen. Wer St. Petersburg noch nie gesehen<br />
hat, sollte sich schleunigst auf den Weg machen. Diese Stadt gehört<br />
mit Abstand zu den schönsten, die ich je gesehen habe. Nicht<br />
umsonst nennt man sie das Venedig des Nordens (auch wenn diese<br />
Bezeichnung noch andere Städte des Nordens in Anspruch<br />
nehmen). St. Petersburg ist ein einziges lebendiges, turbulentes<br />
und berauschendes Museum. Vom Bernsteinzimmer zur Eremitage,<br />
von den Prachtfassaden bis in den kleinsten urigen Winkel.<br />
Interessant übrigens, dass sogar auf dem Newskij Prospekt, der<br />
Flanier- und Touristenmeile schlechthin, kein Englisch gesprochen<br />
wird. Ohne Russisch hat man es selbst in einer Stadt wie St.<br />
Petersburg schwer. Und die Metro! Genauso herrlich wie die berühmte<br />
Moskauer Metro, nur noch ein wenig tiefer. Stellenweise<br />
dauert die Reise in den Untergrund bis zu drei Minuten!<br />
Russland ist ein Land der Superlative. Wirkte auf mich sehr farbenfroh,<br />
manchmal fremd, oftmals unberechenbar, chaotisch,<br />
gastfreundlich, schlichtweg bunt. Das Exotische hat das Land jedenfalls<br />
nicht verloren. Ein Monat in Russland ist wie ein Tag in<br />
Moskau: Einfach viel zu kurz!<br />
Diana Lindner<br />
Genug frische Uralluft geschnuppert. Hab´ mir eine kleine Erkältung<br />
eingefangen, was ein bisschen ungünstig ist in Russland,<br />
denn das Naseputzen wird hier als sehr unangenehm empfunden.<br />
Unsere 15 Russen allerdings hatten sich schon in Deutschland<br />
an das allgemeine Tröten gewöhnt und empfanden es sogar<br />
als Befreiung sich mal anständig schnäuzen zu dürfen!<br />
Freitag, 28. August, gegen 10 Uhr Moskauer Zeit (kurz vor St. Petersburg)<br />
Eine ausgesprochen kurze Zugfahrt ist das! Nur 9 Stunden von<br />
Moskau nach St. Petersburg; man hat kaum Zeit sich zu sammeln<br />
und zu schreiben. Mittwoch in aller Frühe ging es nach einem<br />
durchfeierten, aber traurigen Abschlussabend in Ufa mit nur<br />
noch zwei von unseren Russen 30 Stunden nach Moskau, wo wir<br />
Unser studentisches Reisegrüppchen<br />
[Weitere Infos zum Austausch: www.freundebaschkortostans.de]<br />
Foto: Stefan Eberius<br />
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