Heft 43
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112 H. PRANDKE<br />
Fast alle kommerziellen und unikaten Laborstreulichtphotometer sind entsprechend diesem<br />
Grundschema ~ufgebaut. Die Nachteile dieser allgemeinen Lösung entsprechend den<br />
unter 2. dargelegten Anforderungen sind:<br />
Große Abmessungen des Gerätes, bedingt durch die Bewegung des Auslegers mit dem<br />
Lichtempfänger ,<br />
relativ hoher Aufwand zur Reinigung der Glasküvette,<br />
Korrektur der Brechung an den runden Glaswandungen,<br />
Bewegung elektrischer Meßleitungen.<br />
Konstruktion eines Laborstreulichtphotometers 113<br />
nicht hinreichend klein aufbauen. Das erfordert auch für die Meßzelle relativ große<br />
Abmessungen und somit größere Probenmengen.<br />
Spezielle Lichtquellen, z. B. Lasergeräte lassen sich nicht einsetzen.<br />
Beim Aufbau eines Streulichtphotometers, das den unter 2. zusammengestellten Anforderungen<br />
genügt und die unter 3. diskutierten Mängel weitgehend vermeidet, mußte eine im<br />
wesentlichen neue konstruktive Lösung gefunden und realisiert werden.<br />
Das Laborstreulichtphotometer PSP 75 wurde entsprechend dieser Vorgabe entwickelt<br />
und aufgebaut. Dabei wurde der optisch-mechanische Aufbau des Gerätes gegenüber den<br />
oben diskutierten Varianten in wesentlichen Teilen geändert.<br />
3.2. Konstruktive Lösung nach Koslyaninov<br />
Speziell für die Messung der Lichtstreuung an geschöpften Meerwasserproben wurde<br />
von KOSLYANINOV [10] ein visuelles Streulichtphotometer mit den nachstehenden konstruktiven<br />
Merkmalen entwickelt.<br />
Die zu untersuchende Probe befindet sich in einer Meßzelle, die mit einem lichtdurchlässigen<br />
Fenster versehen ist. Der Lichtempfänger ist hinter diesem Fenster fest angeordnet.<br />
Die Lichtquelle und das optische System zur Formung des Primärstrahles befinden<br />
sich in einer wasserdichten Einheit, die mit ihrem unteren Teil, in dem sich ein<br />
lichtdurchlässiges Fenster befindet, in die Probenflüssigkeit taucht und sich so auf einer<br />
Kreisbahn bewegt, daß der in horizontaler Richtung aus dieser Einheit austretende Primärstrahl<br />
immer auf einen festen Punkt auf der optischen Achse des Systems zur Ausblendung<br />
des gestreuten Lichtes gerichtet ist (s. Abb. 3).<br />
4. Der Aufbau des Streulichtphotometers PSP 75<br />
Der Grundgedanke bei der Konstruktion des PSP 75 besteht darin, daß sowohl der<br />
Lichtempfänger als auch die Lichtquelle fest angeordnet sind. Dies wurde durch die neuartige<br />
Konstruktion des optischen Systems zur Ausblendung des Streulichtes erreicht.<br />
Es ist so ausgebildet, daß das unter jedem beliebigen Winkel gestreute Licht von diesem<br />
System stets auf den fest angeordneten Lichtempfänger trifft.<br />
Entsprechend den unter 2., Pkt. 2 genannten Anforderungen wurde das Streulichtphotometer<br />
aus mehreren separaten Einheiten aufgebaut. Es sind dies das Goniometerteil,<br />
die Steuereinheit für das Goniometerteil und ein elektronischer Integrator. Zum kompletten<br />
Streulichtphotometer gehören außerdem noch einige kommerzielle Geräte: Stabilisierte<br />
Hochspannungsquelle Typ 4203 vom VEB STATRON Fürstenwalde (zur Stromversorgung<br />
für den SEV), DC-Milli-Pico-Meter MV 40 vom VEB Radio und Fernsehen Karl<br />
Marx-Stadt (zur Messung des Photostromes) und ein Stromversorgungsteil für die Laserlichtquelle<br />
bzw. Versorgungsgerät für eine andere Lichtquelle.<br />
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Abb. 3. Streulichtphotometer nach Koslyaninov<br />
- Lichtquelle mit optischem System zur For- 4 - Probenbehälter<br />
mung des Primärstrahles 5 - Fenster<br />
2 - Probe<br />
3 - Optisches System zur Ausblendung des Streulichtes<br />
und Lichtempfänger<br />
Die Lichtquelle ist hier Teil der beweglichen Einheit. Dadurch ergeben sich bezüglich<br />
den unter 2. dargelegten Anforderungen folgende Nachteile:<br />
- Wegen der notwendig leistungsstarken Lichtquelle Hißt sich die bewegliche Einheit<br />
1 - Motor<br />
2 - Rutschkupplung<br />
3 - Winkelzähleinrichtung<br />
4 - Schnecke<br />
5 - Schneckenrad<br />
6 - Probenbehälter<br />
7 - Optik zum Au~blen,aen des Streulichtes<br />
8 . Meereskunde <strong>43</strong><br />
Abb. 4. Der Aufbau des Goniometerteils (Draufsicht)<br />
8 - Rührwerk<br />
9 - Vorrichtung zur Vernichtung des" Primärstrahles<br />
IO · ~ Optische Bank ';<br />
11 - Endanschläge für Schneckenrad<br />
12 - LichteintriHsöffnung mit Verschluß