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Download - Museen in Bayern

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62 Berichte/Aktuelles<br />

Im Land des Lächelns<br />

Impressionen e<strong>in</strong>er Studienreise durch<br />

24 japanische <strong>Museen</strong><br />

Hannelore Kunz-Ott<br />

Volonteers im National Museum of Science and Nature <strong>in</strong> Tokyo.<br />

E<strong>in</strong>blicke <strong>in</strong> die jeweils andere Kultur zu gew<strong>in</strong>nen, japanische<br />

bzw. deutsche <strong>Museen</strong> und ihre Arbeitsweise <strong>in</strong>sbesondere ihre<br />

Bildungsarbeit näher kennenzulernen, ist unter anderem das Ziel<br />

des Deutsch-Japanischen Studienprogramms für Fachkräfte der<br />

Jugendhilfe der Bundesregierung. Nachdem im September 2012<br />

e<strong>in</strong>e Gruppe japanischer Museumsexperten für vierzehn Tage<br />

ausgewählte deutsche <strong>Museen</strong> und deren Bildungsprogramme<br />

kennengelernt hatte, erfolgte vom 9.11. bis 23.11.2012 der<br />

Gegenbesuch von sieben deutschen Museumsfachleuten.<br />

Während ihrer 14-tägigen Studienreise konnten sie über zwanzig<br />

japanische <strong>Museen</strong> <strong>in</strong> der Region zwischen Tokyo und Hiroshima<br />

besichtigen und an speziellen Vermittlungsangeboten teilnehmen.<br />

Zur deutschen Reisegruppe zählte auch die Referent<strong>in</strong> für<br />

Museumspädagogik bei der Landesstelle für die nichtstaatlichen<br />

<strong>Museen</strong> <strong>in</strong> <strong>Bayern</strong>. Persönliche E<strong>in</strong>drücke von dieser Reise, von<br />

e<strong>in</strong>em gastfreundlichen Land, von traditionellen und <strong>in</strong>novativen<br />

<strong>Museen</strong> und museumspädagogischen Programmen, aber auch e<strong>in</strong><br />

paar Impressionen e<strong>in</strong>er exotischen Esskultur und e<strong>in</strong>drucksvoller<br />

Landschaften seien im Folgenden geschildert.<br />

Nachdem die Jahre zuvor der Berufsstand der Kunsterzieher<br />

<strong>in</strong> den Genuss dieses Austauschprogramms gekommen war,<br />

wurde der Bundesverband Museumspädagogik angefragt, ob<br />

MuseumspädagogInnen Interesse an diesem bilateralen Studienprogramm<br />

hätten. Vorstandsmitglied Beatrix Commandeur hat<br />

für 2012 und 2013 die Organisation übernommen und war verantwortliche<br />

Ansprechpartner<strong>in</strong>. Sie stellte das Besuchsprogramm<br />

für die japanischen Museumsexperten <strong>in</strong> Deutschland zusammen<br />

und leitete die deutsche Delegation <strong>in</strong> Japan. Das Exkursionsprogramm<br />

<strong>in</strong> Japan hatte der japanische Museumsverband zusammengestellt.<br />

E<strong>in</strong>e neue, ungewohnte Museumslandschaft präsentierte sich<br />

den deutschen MuseumsexpertInnen, MuseumspädagogInnen aus<br />

Kunst-, Industrie- und K<strong>in</strong>dermuseen. Bee<strong>in</strong>druckend war von<br />

Anfang an der äußerst gastfreundschaftliche Empfang <strong>in</strong> Japan<br />

sowie die Herzlichkeit der Kollegen <strong>in</strong> den großen und kle<strong>in</strong>en<br />

Museums<strong>in</strong>stitutionen.<br />

Situation der <strong>Museen</strong> <strong>in</strong> Japan<br />

Informationen zu Rahmenbed<strong>in</strong>gungen, Struktur und Personalsituation<br />

der japanischen Museumslandschaft lieferte e<strong>in</strong><br />

Treffen mit Kulturpolitikern und Museumsverbandsvertretern im<br />

japanischen M<strong>in</strong>isterium für Bildung, Kultur, Sport, Wissenschaft<br />

und Technologie. Japan zählt offiziell derzeit 5.752 <strong>Museen</strong>.<br />

Die größte Gruppe nehmen mit 57,7 % (3.321) die Historischen<br />

<strong>Museen</strong> e<strong>in</strong>, wozu das M<strong>in</strong>isterium sowohl archäologische <strong>Museen</strong><br />

als auch Heimat- und Stadtmuseen rechnet. Mit 18,8 % folgen<br />

Kunstmuseen (1.084 <strong>Museen</strong>) und an dritter Stelle stehen mit<br />

8,3 % Wissenschaftsmuseen (475 <strong>Museen</strong>).<br />

Auch <strong>in</strong> Japan führt man e<strong>in</strong>e Registrierung der <strong>Museen</strong><br />

durch. So müssen die registrierten <strong>Museen</strong> <strong>in</strong> kommunaler Trägerschaft<br />

des öffentlichen Rechts se<strong>in</strong> (z. B. Zweckverbände) oder<br />

Stiftungen, religiösen Vere<strong>in</strong>igungen oder juristischen Personen<br />

gehören. Sie müssen hauptamtliche Direktoren und Kuratoren<br />

beschäftigen, über e<strong>in</strong>en Sachhaushalt verfügen und mit e<strong>in</strong>er<br />

entsprechenden Personalstruktur arbeiten. Außerdem müssen die<br />

registrierten <strong>Museen</strong> über entsprechende Gebäude, Grundstücke<br />

und Flächen verfügen und m<strong>in</strong>destens 150 Tage im Jahr geöffnet<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Die Standards für die Registrierung gibt das M<strong>in</strong>isterium vor,<br />

dessen Aufgaben und Zuständigkeiten <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em eigenen Museumsgesetz<br />

festgeschrieben werden (Entwicklung der Standards,<br />

Formulierung der Richtl<strong>in</strong>ien). Für Privatmuseen werden ke<strong>in</strong>e<br />

Vorgaben formuliert, um deren Selbständigkeit zu wahren.<br />

Im Jahr 2012 wurden Richtl<strong>in</strong>ien zu vorbeugenden Maßnahmen<br />

im Bereich des Katastrophenschutzes formuliert und er-

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