Leitfaden zur Erstellung von Jahresabschlüssen mit ...

Leitfaden
zur Erstellung von Jahresabschlüssen
mit Plausibilitätsbeurteilung
Blatt 16 von 25
(401310)
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Alle Rechte bei Dipl.Kfm. Wilfried Halbig, Steuerberater
Plausibilität
Die laufenden Arbeitspapiere enthalten eine systematische Sammlung der Unterlagen zur
Erstellung des Jahresabschlusses und des Erstellungsberichts, soweit sie nicht in der Dauerakte
abgelegt sind. Sie sind Urkunden im Sinne von $$ 415 ff. ZPO und müssen deshalb
übersichtlich und nachvollziehbar sein. Arbeitspapiere dienen der laufenden Überwachung und
der Dokumentation der auftrags- und ordnungsgemäßen Erstellung von Buchführung und
Jahresabschluß und der vorgenommenen Prüfungshandlungen nach Art, Umfang und Ergebnis.
Die allgemeinen Auftragsbedingungen der steuerberatenden und wirtschaftsprüfenden Berufe
sehen für die Arbeitspapiere eine Aufbewahrungspflicht von 7 Jahren vor.
Vollständigkeitserklärungen des Mandanten sind in Kapitel 4, Erstellungsberichte in Kapitel
5 und Bescheinigungen des Steuerberaters in Kapitel 6 dargestellt.
3.7 Vollständigkeitserklärung des Mandanten
Der Steuerberater, der eine Buchführung und/oder einen Jahresabschluß erstellt und (eine dem
Auftragsumfang) entsprechende Bescheinigung (vgl. Kapitel 6) erteilt, muß von seinem
Mandanten eine Vollständigkeitserklärung einholen. Die Vollständigkeitserklärung ist kein
Ersatz für die vom Steuerberater auftragsgemäß und eigenverantwortlich durchzuführenden
Jahresabschlußarbeiten, insbesondere auch hinsichtlich der Beurteilung der Ordnungsmäßigkeit
der zugrunde gelegten Bücher, Bestandsnachweise und sonstigen Unterlagen.
Die Vollständigkeitserklärung hat sich unabhängig vom Auftragsumfang auf die erteilten
Auskünfte, Aufklärungen und Nachweise sowie auf die vorgelegten Bücher, Bestandsnachweise
und sonstigen Unterlagen zu erstrecken. Weitere Sachverhalte sind ggf. auftragsabhängig in der
Vollständigkeitserklärung zu ergänzen. Die Mitwirkung des Steuerberaters befreit den
Mandanten nicht von seiner originären Verantwortung für die Ordnungsmäßigkeit seines
Rechnungswesens einschließlich Jahresabschluß. Sie rechtfertigt insbesondere keine
Verweigerung der Vollständigkeitserklärung.
Die konsequente Einholung einer Vollständigkeitserklärung ist bei Jahresabschlüssen mit
Plausibilitätsbeurteilungen in jedem Fall geboten. Sie sollte auch bei Jahresabschlüssen ohne
Prüfungshandlungen in der Zukunft eingeholt werden.
Die Vollständigkeitserklärung des Mandanten ist ein weiterer Baustein zur Abwehr der
besonderen Gefahr, die insbesondere bei der Jahresabschlusserstellung mit
Plausibilitätsbeurteilung für den Steuerberater in der Haftung gegenüber Dritten liegt. Sie ist
ein Beweismittel für die Durchführung der sachdienlichen Befragungen des Mandanten mit
dem Ziel, die wesentlichen Geschäftsvorfälle und Beschlüsse durch Dokumente (Verträge,
Protokolle, Rechnungen etc.) zu erfassen.
Die Einholung der Vollständigkeitserklärung im Zusammenhang mit der Erstellung eines
Jahresabschlusses setzt in der Regel voraus, daß dem zuständigen Organ des Unternehmens als