Leitfaden zur Erstellung von Jahresabschlüssen mit ...

Leitfaden
zur Erstellung von Jahresabschlüssen
mit Plausibilitätsbeurteilung
Blatt 9 von 25
(401310)
2. Mandanteninformation, Auftrag und Auftragsannahme
2.1 Mandanteninformation
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Alle Rechte bei Dipl.Kfm. Wilfried Halbig, Steuerberater
Plausibilität
Der Auftrag zur Erstellung von Buchführungen und Jahresabschlüssen durch Steuerberater ist
gesetzlich nicht geregelt, sondern ist zwischen Mandant und Steuerberater frei vereinbar. In der
Vergangenheit wurde der Auftrag zur Erstellung von handelsrechtlichen und steuerlichen
Jahresabschlüssen ,soweit nicht ohnehin eine handelsrechtliche Prüfungspflicht bestand, in der
Regel ohne Plausibilitätsbeurteilung bzw. ohne umfassende Prüfungshandlungen erstellt.
Bei der Erstellung mit Plausibilitätsbeurteilungen fallen sowohl für den Mandanten als auch
den Steuerberater zusätzliche Arbeiten und Kosten an.
Die Mandanten sind nunmehr bereits vielfach von ihren Kreditinstituten über die neuen
Anforderungen angeschrieben worden oder werden aktuell angeschrieben. Oftmals handelt es
sich um Standardanschreiben der Kreditinstitute, die ohne sachliche Vorprüfung an alle
möglicherweise in Frage kommenden Kreditnehmer verschickt werden. Naturgemäß führen
diese Schreiben in der Regel zu einer großen Verunsicherung der Mandanten. Allen betroffenen
Mandanten sollte in geeigneter Form Hilfe angeboten werden. Die Hilfe besteht grundsätzlich in
folgenden Möglichkeiten:
- Prüfung der Berechtigung der Anforderungen der Kreditinstitute
- Ggf. Mithilfe bei der Abwehr unberechtigter Anforderungen bzw. zeitliches Hinausschieben
der neuen Abschlüsse
- Bei berechtigten Anforderungen Erstellung eines Jahresabschlusses mit
Plausibilitätsbeurteilungen
Hierbei müssen die Mandanten über die zusätzlich anfallenden Arbeiten und Kosten informiert
werden. Zwei Musterschreiben an die Mandanten sind als Anlage 2.1 (grundsätzliche
Information) und Anlage 2.3 (Information über Erstellung eines Jahresabschlusses mit
Plausibilitätsbeurteilungen) beigefügt.
Außerdem ist an dieser Stelle bereits darauf hinzuweisen, daß die Hilfestellung nur aus
dem Auftragsverhältnis zum Mandanten und nicht aus einem Auftragsverhältnis
gegenüber der Bank erfolgen darf. Auf Kapitel 7 dieses Leitfadens über Haftungsrisiken
(Problem der sog. Dritthaftung) und Haftungsbegrenzung wird verwiesen.
2.2 Auftrag des Mandanten
Grundlage für die Art des zu erstellenden Jahresabschlusses ist ausschließlich der Auftrag des
Mandanten. Eine Beauftragung kann keinesfalls durch die Bank erfolgen bzw. aus Schreiben
von Kreditinstituten hergeleitet werden.