3R Curaflex Nova (Vorschau)
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ten Betriebszeit angenommen. D. h. die Korrosionsrate ergibt<br />
sich aus der beim Molchlauf gemessenen Tiefe, zuzüglich eines<br />
molchabhängigen Toleranzzuschlages, bezogen auf den<br />
Zeitraum zwischen Errichtung der Fernleitung und Molchlauf<br />
bzw. zwischen zwei Molchläufen. Faktoren, die Einfluss auf<br />
das Korrosionswachstum einer Fehlstelle haben, sind u. a.<br />
Fehlstellentyp,<br />
Lage der Fehlstelle (extern/intern),<br />
Wirksamkeit des kathodischen Korrosionsschutzes,<br />
Art des Fördermediums (korrosiv/nicht-korrosiv),<br />
Bodeneigenschaften und<br />
Fremdstrombeeinflussung.<br />
Die Festlegung der Sicherheitsfaktoren für die Beurteilung<br />
der Fehlstellen bei statischer und schwellender Druckbelastung<br />
beruht auf der Arbeit von P. Mackenstein und W.Schmidt<br />
[1]. Die Betriebslastdaten der Rohrfernleitung werden nach<br />
der linearen Schädigungshypothese von Miner [2] ausgewertet<br />
und zu äquivalenten Konstantdruckamplituden für die jeweiligen<br />
Druckmessstellen zusammengefasst.<br />
Die Ergebnisse werden in eine detaillierte Bewertungstabelle<br />
eingetragen. Darin sind alle zu bewertenden Fehlstellen<br />
hinsichtlich Festigkeit und Dichtheit unter Berücksichtigung<br />
der fernleitungsspezifischen Randbedingungen für den<br />
vereinbarten Betrachtungszeitraum aufgelistet (Bild 4). Aus<br />
der Tabelle kann der Betreiber den genauen Zeitpunkt entnehmen,<br />
an dem eine Molchanzeige ein Bewertungskriterium<br />
unterschreitet (grau hinterlegte Felder). Damit ist der Betreiber<br />
einer Fernleitung in der Lage, Sanierungsmaßnahmen<br />
zeitlich zu koordinieren und die damit verbundenen Kosten<br />
der Instandhaltungsmaßnahmen für die kommenden Jahre<br />
genau zu bestimmen.<br />
In einigen Fällen empfiehlt es sich, mit Hilfe der verwendeten<br />
Software der Molchfirma eine Detailanalyse einzelner<br />
Fehlstellen durchzuführen. Damit kann ein detailliertes Bild<br />
von der Fehlstelle ermittelt werden, um daraus eine Anpassung<br />
der Bewertung durchzuführen. Zusätzlich können die<br />
Ergebnisse genutzt werden, um ähnliche Anzeigenbilder neu<br />
zu bewerten.<br />
Bewertung von Molchanzeigen in<br />
Bogenbereichen<br />
Die Bewertung von Molchanzeigen in Bogenbereichen einer<br />
Fernleitung ist häufig fehlerhaft. Bedingt durch die Bogengeometrie<br />
ist ein gleichmäßiges Anliegen der Sensorik an<br />
der Rohrwandung nicht immer gewährleistet. Die Molchfirmen<br />
selbst weisen auf die eingeschränkte Erkennbarkeit und<br />
Auswertbarkeit von Anzeigen in Bögen hin, aber auch Schadensfälle<br />
und Nachmessungsergebnisse machen diese Problematik<br />
deutlich.<br />
Eine Möglichkeit zur Verbesserung der Bewertung von<br />
Fehlstellen in Rohrbögen sind Testläufe in den jeweiligen Bogentypen<br />
der Fernleitung. Dabei werden künstliche Anomalien<br />
in den Bogen eingebracht, ausgewertet und ein Faktor<br />
ermittelt, der die Abweichung kompensiert bzw. eine für den<br />
Bogentyp angepasste Spezifikation erstellt.<br />
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Literatur<br />
[1] Mackenstein, P. und Schmidt, W. „Beurteilung der Festigkeit<br />
von fehlerhaften Pipelinerohren - Verfahren und Bewertungskriterien“<br />
<strong>3R</strong> international 34 (1995) Heft 12<br />
Dezember<br />
[2] Miner, M. A. [Journal of Applied Mechanics 1945, SA<br />
159/A 169] Cumulativ Damage in Fatigue<br />
Autorin<br />
Dipl.-Ing. Kathrin Kortenbach<br />
TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG,<br />
Tel. +49 201 825 2536<br />
E-Mail: kkortenbach@tuev-nord.de<br />
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