AUDIO Yamahas großer Coup (Vorschau)
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Ratgeber › VINYL ZU DSD DIGITALISIEREN<br />
stellten Schallplatten-Aufnahmen. Für<br />
die Bearbeitung ist selbstverständlich<br />
auch die richtige Software nötig. Richtig<br />
heißt in diesem Fall, dass das Programm<br />
die aufgenommenen DSD-Files nicht intern<br />
in das 16Bit-PCM-Format konvertiert<br />
(wie es schädlicherweise viele andere,<br />
als DSD-fähig umworbene Programme<br />
machen).<br />
Praktischerweise bietet Korg mit der<br />
„AudioGate”-Software ein hilfreiches<br />
DSD-Tool an. Obwohl es nichts kostet (!),<br />
hat es das Programm trotzdem faustdick<br />
hinter den Ohren: AudioGate unterstützt<br />
nämlich dreizehn Dateiformate und 20<br />
Kombinationen aus Sample-Raten und<br />
Bit-Tiefen! Der Nachteil: Die Software<br />
funktioniert nur, wenn ein Korg-Gerät<br />
ständig via USB angeschlossen bleibt<br />
und als Dongle fungiert oder wenn man<br />
über einen Twitter-Account verfügt und<br />
diesen als Freischaltung nutzt. Eigentlich<br />
als Medien-Player gedacht kann man mit<br />
AudioGate dennoch die wichtigsten Bearbeitungsschritte<br />
durchführen: Die<br />
Tracks schneiden, Fades einfügen, nachträglich<br />
den Pegel erhöhen, DC-Brummen<br />
entfernen und (ganz toll) Tagging-<br />
Daten einbetten (inklusive des Album-<br />
Covers, das man sich einfach als JPG mit<br />
am besten 1000x1000px aus dem Internet<br />
lädt). Dank der Meta-Daten herrscht<br />
später auf der Festplatte kein Chaos und<br />
es ist somit möglich, nach Interpreten-,<br />
Alben- und Song-Namen zu sortieren.<br />
Besonders die einfache Bedienung von<br />
AudioGate fällt positiv auf. Für die reine<br />
Bearbeitung einer DSD-gewandelten<br />
Schallplatte sollte man dennoch etwa<br />
10-20 Minuten kalkulieren. Nach getaner<br />
Arbeit steht nur noch der Export an. Hier<br />
bietet AudioGate die Möglichkeit, die<br />
DSD-Files entweder lokal auf der Festplatte<br />
des Computers abzuspeichern<br />
oder, falls gewünscht, auch eine CD zu<br />
brennen. Der Export der aufgenommenen<br />
DSD-Dateien ist aber auch in andere<br />
Formaten möglich, etwa als FLAC. Besonders<br />
für Hörvergleiche könnte das interessant<br />
sein, um die 1-Bit- und die<br />
16-Bit-Varianten gegeneinander zu vergleichen.<br />
FAZIT<br />
Alexandros Mitropoulos<br />
<strong>AUDIO</strong>-Redakteur<br />
Schön, dass Korg mit dem MR-2<br />
und der AudioGate-Software derart<br />
einfach zu bedienende Tools im<br />
Portfolio führt. Das Digitalisieren<br />
einer Schallplatte in das 1-Bit-Format<br />
gestaltet sich damit einfach<br />
und stressfrei. Tontechnik-Kenntnisse<br />
braucht man keine. Auf jeden<br />
Fall sollte man das DSD-Angebot<br />
von Internetdiensten im Auge behalten.<br />
Zum Teil finden sich dort<br />
tolle Aufnahmen, die man teilweise<br />
kostenlos oder eben gegen Bezahlung<br />
herunterladen kann. Ich glaube,<br />
dass das Angebot in den kommenden<br />
Monaten stark ansteigen<br />
wird, wenn man bedenkt wie viele<br />
Master-Bänder seiner Zeit von Sony<br />
in DSD digitalisiert wurden.<br />
KEINE LUST AUF SELBERMACHEN? HIER GIBT ES DSD-DOWNLOADS ONLINE:<br />
2L BLUE COAST RECORDS CHANNEL CLASSICS RECORDS HIGHRES<strong>AUDIO</strong><br />
Die Norweger von 2L bieten<br />
in ihrem Internetshop jede<br />
Menge DSD-Dateien in<br />
mehreren Qualitätsstufen zum<br />
Kauf an: Die Alben stehen<br />
sowohl in Stereo als auch in<br />
Surround wahlweise als<br />
Flac-Files (max. 352,8kHz)<br />
oder als DSD-Dateien<br />
(2,8224MHz und 5,6448MHz)<br />
zum Download bereit. Unter<br />
www.2l.no/hires bekommt<br />
man übrigens 18 Songs<br />
kostenlos und ohne Registrierung<br />
bereitgestellt.<br />
www.2l.no<br />
Blue Coast Records führt als<br />
selbstständiges Label<br />
Musiker und Bands und bietet<br />
deren Alben als DSD-Downloads<br />
auf ihrem Internetportal<br />
zum Kauf an. Einige Songs<br />
sind sogar als „Double DSDs”<br />
erhältlich – sprich mit einer<br />
Abtastfrequenz von 5,6448<br />
MHz (beispielsweise verschiedene<br />
Songs von Keith<br />
Greeninger). Ein paar Songs<br />
bekommt man nach Anmeldung<br />
am Newsletter auch<br />
kostenlos bereitgestellt.<br />
www.bluecoastrecords.com<br />
Wie der Name andeutet,<br />
richtet sich Channel Classics<br />
Records hauptsächlich an<br />
Klassiker. Das DSD-Angebot<br />
(Stereo und Surround) des<br />
holländischen Labels ist recht<br />
üppig. Die Preise für komplette<br />
Alben haben es aber zum<br />
Teil in sich (z.B. Mahlers<br />
Symphony Nr. 6 für 30€). Sehr<br />
angenehm: Der Einkauf lässt<br />
sich nicht nur per Kreditkarte,<br />
sondern auch via Paypal<br />
(Internetzahlungsdienst mit<br />
Käuferschutz) bezahlen.<br />
www.channelclassics.com<br />
Das Portfolio von Highresaudio<br />
aus Deutschland umfasst<br />
zur Zeit etwa 27 Alben in DSD<br />
– alles Klassikaufnahmen. Für<br />
durchschnittlich 21 Euro<br />
bekommt man ein komplettes<br />
Werk im DSD64-Format – also<br />
mit einer Abtastfrequenz<br />
von 2,8224MHz auf die<br />
Festplatte. Wie auch Channel<br />
Classics bietet auch Highresaudio<br />
mehrere Zahlungsmöglichkeiten<br />
wie Sofortüberweisung,<br />
Kreditkarte oder<br />
Paypal an.<br />
www.highresaudio.com<br />
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www.audio.de ›08 /2013