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AUDIO Yamahas groߟer Coup (Vorschau)

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Musik › POP & ROCK<br />

Folk, Chanson<br />

Dance-Pop<br />

Gospel, Soul, Blues<br />

Mavis Staples<br />

One True Vine<br />

Anti/Indigo (CD, LP+CD)<br />

Jubilierender Gospel, fordernder Soul, dunkler<br />

Blues: All diesen Facetten verleiht Mavis<br />

Staples seit einem halben Jahrhundert Stimme<br />

und Ausdruck – neuerdings unter zunehmender<br />

Anteilnahme jüngerer Genera tio nen.<br />

Wilco-Chef Jeff Tweedy, Jahrgang 1967, zählt<br />

zu ihren derzeit innigsten Verehrern und agiert<br />

hier nach 2010 erneut als Produzent und<br />

Begleitmusiker. Ruhig und konzentriert geht<br />

es mit Akustikgitarren und famos verzahnten<br />

lead- und background vocal durch Songs von<br />

Tweedy bis Nick Lowe und George Clinton,<br />

und in „Woke Up This Morning“ röhren gar<br />

knarzige Retroriffs Marke Black Keys – wetten,<br />

dass deren Kopf Dan Auerbach als nächster<br />

um Mavis’ Gunst buhlt? Christof Hammer<br />

You Are Not Alone (2010); P. Staples, Solomon Burke<br />

Diverse Interpreten Sing Me The Songs:<br />

Celebrating The Works Of Kate McGarrigle<br />

Warner (2 CDs)<br />

Kate McGarrigle, mit ihrer Schwester Anna<br />

lange Jahre bekannt als Garrigle Sisters, starb<br />

2010 mit 63 Jahren an Krebs. Diese Doppel-<br />

CD bündelt Aufnahmen aus vier Konzerten,<br />

die zu ihren Ehren von den Kindern Rufus und<br />

Martha (aus der Ehe mit Loudon Wainwright<br />

III) in London, New York und Toronto organisiert<br />

wurden. In 34 Songs dokumentiert Produzent<br />

Joe Boyd (er bereite te auch das New<br />

Yorker Benefizkonzert fürs Kino auf) ihre zarte<br />

Musiksprache zwischen Folk und Chanson in<br />

lichtem Sound. Gäste wie Emmylou Harris,<br />

Norah Jones und Antony Hegarty sowie<br />

Anna, Rufus & Martha brillieren mit sensiblen<br />

Interpretationen in teils magischen Konstellationen.<br />

Prädikat: hochkarätig! Willi Andresen<br />

McGarrigle Sisters, Rufus/Martha Wainwright<br />

Pet Shop Boys<br />

Electric<br />

x2 / Kobalt / Rough Trade (CD, 2 LPs)<br />

„Elysium“ liegt noch kein Jahr zurück, da<br />

gibt’s schon Neues von den Pet Shop Boys,<br />

die im Zuge der Auflösung von EMI mit ihrem<br />

x2-Label nun komplett auf eigene Rechnung<br />

arbeiten. „Electric zielt sehr auf den Dancefloor“,<br />

kommentieren Tennant & Lowe – den<br />

man mit Stuart Price (Zoot Woman) als Produzent<br />

und konventionellen four-to-the-floor-<br />

Grooves auch präzise trifft. Ansonsten klingt’s<br />

mit halligen vocals und bling-blong-Keyboards<br />

(schön kombiniert etwa in „The Last To Die“)<br />

recht vertraut. Ausnahmen: das technoide<br />

„Shouting In The Evening“und das Gastspiel<br />

von Rapper Example in „Thursday“. Die distinguierten<br />

Balladen vergangener Tage vermisst<br />

man indes schon ein wenig. Christof Hammer<br />

Nightlife (1999); New Order<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Ethno-Bluesrock<br />

GEHEIMTIPP<br />

Daniel Vujanic<br />

<strong>AUDIO</strong>-Mitarbeiter<br />

Eigentlich kennt man diese jungen<br />

Briten bereits für zwei prächtige „Post-<br />

Indie“-Entwürfe voll fiebrigem Sounddesign,<br />

störrischer Verweigerungshaltung<br />

und knochigem New Wave. Dennoch<br />

überraschen These New Puritans auf Album<br />

Nummer 3 mit einer so nicht erwartbaren<br />

Leistung. Denn „Field Of Reeds“ ist ein<br />

Meisterstück. Nichts klingt nach rastloser Suche,<br />

im Gegenteil: Alles tönt nach feierlicher<br />

Ankunft und maximalem Fokus. Selbstbewusst,<br />

doch in rätselhaft schweben den Ton<br />

These<br />

New Puritans<br />

Field Of Reeds<br />

begegnen sich in den suiteartig arrangierten<br />

Stücken Holz- und Blechbläser, Streicher,<br />

Stimmen, Tasteninstrumente und Perkussion<br />

in instrumentaler Präzision und impressionistischem<br />

Gefühlsdrang. Traurig-orchestrale<br />

Klänge umarmen Sounds von Minimal Music<br />

bis Artpop und Neoklassik und schwellen<br />

zu surrealen Songs aus glitzernder Tristesse<br />

und ansteckendem Schwermut. Klar erinnert<br />

dieses zeitlos-kunstfertige Vermählen von Pop<br />

und Avantgarde auch an Talk Talk oder David<br />

Sylvian; in Sachen konzeptueller Konsequenz<br />

vielleicht noch an die Liars und Scott Walker.<br />

Aber die Stimme der Puritans hat auf „Field<br />

Of Reeds“ einen ganz eigenen Klang. Vielleicht<br />

sogar den eines künftigen Klassikers.<br />

Talk Talk, Liars, Scott Walker („Tilt“; 1995)<br />

PIAS / Rough Trade(CD, LP)<br />

Musik:<br />

Klang:<br />

Andrew Stockdale<br />

Keep Moving<br />

/Universal (CD, LP)<br />

Was für ein irrer Auftakt: „Long Way To Go”<br />

eröffnet Andrew Stockdales Solo-Debüt mit<br />

wildem Chaos-Sound, der an Kaschemmen<br />

der Rock`n´Roll-Ära oder an 70er-Jahre-Blues-<br />

Clubs erinnert. Dann diese helle, hochgepitchte<br />

Stimm voll jugendlicher Verve: wie Led<br />

Zeps Robert Plant! Und schon rast der freakige<br />

Australier (ansonsten Tonangeber bei Wolfmother)<br />

weiter: mit wild geprügelten Drums,<br />

galoppierenden Basslines und leicht antiquierten<br />

Saitenriffs. Ergebnis: ein gut 70-minütiger,<br />

von Stockdale selbst mätzchenfrei, aber<br />

ausgewogen produzierter Retro-Rock-Ritt voller<br />

Black Sabbath-/Ozzy Osbourne-Anklänge<br />

(„Meri dian“) und folky-leichtfüßigen Dylan-/<br />

Neil-Young-Fragmenten. Claus Böhm<br />

Wolfmother, Black Sabbath, Robert Plant / Led Zeppelin<br />

Musik:<br />

Klang:

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