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AktuELL
Neue Software
KOffice Krita: Bilder zeichnen und Fotos bearbeiten – auch für Profis
Jahrelang galt Gimp als unangefochtener Platzhirsch
in der Bildbearbeitung unter Linux.
Doch die Zeiten ändern sich: Mittlerweile gibt
es auf diesem Gebiet jede Menge Mitstreiter.
Das KDE-basierte Programm Krita gilt als
wahres Multitalent. Es eignet sich zum Erstellen
einfacher und komplexer Zeichnungen
ebenso wie zur Fotoretusche.
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Das Programm ist Bestandteil der Officesuite
KOffice [7] und in allen von EasyLinux unterstützten
Distributionen enthalten. Unabhängig
davon finden Sie die Software für alle von
EasyLinux unterstützten Distributionen auf
der Heft-DVD und installieren Sie bequem
über den Paketmanager.
Die Textverarbeitung KWord und die Tabellenkalkulation
KSpread aus dem KDE-Officepaket
haben sich zwar nie gegenüber Open-
Office durchsetzen können, aber Krita ist einen
Blick wert. Nach dem ersten Start gibt
sich das Tool etwas sperrig und zeigt lediglich
ein Fens ter mit vordefinierten Bildformaten
an. Nach der Auswahl eines davon erscheint
das Hauptfenster. In der Mitte befindet sich
der Bearbeitungsbereich für die aktuelle Grafik,
links finden Sie die Werkzeugleiste und
rechts die Optionen des aktiven Werkzeugs.
Mit an Bord
Dass es sich bei Krita um ein Programm handelt,
das einiger Einarbeitung bedarf, zeigt
schon die Liste der Farbprofile und Dateiformate,
die es unterstützt. Die meisten davon
bietet das Programm sowohl für den Im- als
auch Export an. Hinsichtlich der verwendeten
Farben legt Krita sowohl monochrome Bilder
an, als auch auf RGB- oder CMYK-Farbräumen
basierende. Letztere sind vor allem im Printbereich
weit verbreitet.
Weitere Features verraten, dass Krita sich
auch an erfahrene Anwender richtet. Dazu
zählt das Pfadwerkzeug, das unter anderem
das elegante Erstellen von Kurven ermöglicht
(Abbildung 8). Auf Wunsch erstellt Krita auch
vektorbasierte Grafiken, die sich beliebig skalieren
lassen und so auch den Ausdruck in
sehr großen Formaten ermöglichen, ohne zu
verschwimmen.
Pinsel und Filter
Während andere Grafikwerkzeuge in der Regel
zwei oder drei Formen für Pinsel mitbringen,
die mit etwas Glück noch einige Optionen
bieten, geht Krita mit 15 verschiedenen Pinseltypen
in die Vollen. Sie unterscheiden sich
insbesondere durch die Effekte, die sie beim
Malen auf dem Bild hinterlassen.
Darüber hinaus kommt Krita mit einer ganzen
Reihe von Filtern. Neben der Standardausstattung
wie Gaußscher Weichzeichner oder Linsenkorrektur
bei Fotos bringt das Programm
auch exotische Vertreter wie den Raindrops-
Filter mit. Dieser stellt auf der Grafik bei Bedarf
Regentropfen dar – natürlich mit umfangreichen
Konfigurationsmöglichkeiten für den
Benutzer.
Nützliche Zusatzfunktionen
Daneben bietet Krita viele sehr nützliche Helferlein.
So unterstützt das Tool das Aufzeichnen
von Makros. Wenn Sie bestimmte Arbeitsschritte
besonders häufig vollführen, machen
Sie in Krita einfach ein Makro daraus und rufen
dieses später per Mausklick auf. Den Rest
erledigt das Tool dann automatisch.
Erwähnenswert ist auch die Skripting-Engine:
Sie bietet für Anwender eine Schnittstelle, um
Krita um weitere Funktionen zu erweitern. Ab
Werk kommen ein paar Beispiele in der Skriptsprache
Python mit. Im Netz finden sich weitere
Skripte, die sowohl die Optik wie auch die
Funktionen des Programms verbessern. Auf
Kritas Projektseite stellen die Entwickler ausführliche
Informationen zu Skripten für das
Programm bereit.
Arbeit mit Layern
Jedes Grafikprogramm, das etwas auf sich
hält, bietet eine so genannte Layerfunktion an.
Es handelt sich dabei um zusätzliche Ebenen,
die Sie über oder unter das Bild legen, beispielsweise
um neue Elemente im Bild einzufügen
oder um den optischen Eindruck zu verändern.
Auch Krita bringt eine solche Unterstützung
mit.
Damit ist es für die Software kein Problem,
verschiedene Elemente eines Bildes auf verschiedenen
Ebenen zu verteilen und für jede
davon unterschiedliche Konfigurationsoptionen
zu definieren. Mittels Mausklick blenden
Sie einzelne Ebenen ein oder aus. Neben den
üblichen transparenten Layern kennt Krita
noch gerasterte oder solche mit externen Bildern
oder Vektorgrafiken.
n
Infos
[7] Krita: http:// www. koffice. org/ krita/
(http:// ezlx. de/ b3e9)
Software zum Artikel auf dVd:
Krita
diE REdAktion MEint
Abb. 8: das Zeichen- und Bildbearbeitungsprogramm krita überzeugt mit einer Vielzahl
von Funktionen, die jedoch einer gewissen Einarbeitung bedürfen.
Krita hat so viele Funktionen, dass schon
eine etwas längere Einarbeitungszeit nötig
ist, damit sich das gesamte Potenzial offenbart.
Die Oberfläche ist nüchtern und
nützlich, aber nicht intuitiv gestaltet. Wer
Grafikbearbeitung von anderen Tools wie
Gimp kennt, findet sich vermutlich schneller
mit dem Tool zurecht. Die Krita-Homepage
zeigt einige Grafiken, die mit dem Programm
erstellt wurden und das Potenzial
des Programms verdeutlichen.
18 www.easylinux.de
EasyLinux 03/2011