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LinuxUser Office Perfekt (Vorschau)

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Thunar<br />

PRAXIS<br />

Das Kontextmenü einer Datei bildet<br />

praktisch das ganze Portfolio<br />

der möglichen Befehle ab (Abbildung<br />

C, folgende Seite), erscheint<br />

aber selbst dann, wenn die markierte<br />

Datei gar nicht unter Versionsverwaltung<br />

steht. Eine Unterscheidung<br />

versionierter und gewöhnlicher<br />

Dateien unterstützt<br />

das Addon offensichtlich nicht.<br />

Wenn Sie das nicht stört, erspart<br />

das Plugin das Auswendiglernen<br />

zahlloser Optionen von Git- oder<br />

SVN-Befehlen. Gelegentlich sind<br />

die Aktionen etwas unglücklich<br />

ins Deutsche übersetzt.<br />

Hin und wieder hilft eine Prüfsumme<br />

dabei, die Integrität von<br />

Dateien zu prüfen oder einen<br />

Hash-Wert zu erstellen. Thunar<br />

macht diese Arbeit mithilfe des<br />

Plugins gtkhash-thunar so komfortabel<br />

wie möglich. Es ist ein<br />

Teil des originalen Gtkhash [5]<br />

und fügt sich so nahtlos in Thunar<br />

ein, als wäre es ein Teil davon.<br />

Nach der Installation des Plugins<br />

und einem Neustart von Thunar<br />

finden Sie im Dialog zu den<br />

Eigenschaften einer Datei (sie erreichen<br />

ihn via Kontextmenü)<br />

den neuen Reiter Digests. Eine<br />

Vielzahl von Formaten für Prüfsummen<br />

steht hier bereit (Abbildung<br />

D, folgende Seite). Benötigen<br />

Sie oft Prüfsummen in verschiedenen<br />

Formaten, erweist<br />

sich das kleine Tool als unabdingbarer<br />

Begleiter. Schließlich versorgt<br />

Sie thunarx-python mit einer<br />

Schnittstelle zu der beliebten<br />

Skriptsprache. Derzeit verwendet<br />

allerdings lediglich RabbitVCS [6]<br />

dieses Framework.<br />

Werkzeugmacher<br />

Im Menü finden Sie den Eintrag<br />

Bearbeiten | Benutzerdefinierte<br />

Aktionen, unter dem sich ein interessantes<br />

Werkzeug verbirgt.<br />

Falls Ihnen Thunar bis hierhin etwas<br />

mager erschien, haben Sie<br />

den Punkt erreicht, um Ihre eigenen<br />

Kreationen einzubringen.<br />

Klicken Sie in den Einstellungen<br />

für dieses Werkzeug auf das Plus-<br />

Symbol rechts oben. Es öffnet<br />

sich ein Dialog, der die Vielzahl<br />

der möglichen Aktionen schon<br />

andeutet. Name und Beschreibung<br />

bedürfen dabei keiner weiteren<br />

Erklärung – sie haben die<br />

freie Wahl. Auf die Funktion haben<br />

beide keinen Einfluss.<br />

Es ist möglich, im Namen einen<br />

Unterstrich vor jenen Buchstaben<br />

zu setzen, den Sie als Schnellzugriff<br />

für die Aktion verwenden<br />

wollen. Achten Sie jedoch darauf,<br />

dass dieser im Kontextmenü<br />

nicht doppelt vorkommt.<br />

Im zweiten Reiter, Dateizuordnung,<br />

erweist sich das korrekte<br />

Zuweisen zuweilen als etwas kritisch.<br />

Es empfiehlt sich, zunächst<br />

die Voreinstellung auf dem im<br />

Eingabefeld bereits angezeigten<br />

Asterisk zu belassen und die neue<br />

Aktion erst einmal ausgiebig im<br />

laufenden Betrieb zu testen.<br />

Thunar schafft es in einigen Fällen<br />

nicht, die ausgewählten Dateien<br />

den richtigen Kategorien zuzuordnen.<br />

Oft trägt daran aber<br />

nicht er die Schuld daran, sondern<br />

das Backend, das die MIME-<br />

Typen der Dateien verarbeitet.<br />

Dieses scheitert wiederum an oft<br />

fehlerhaften Angaben in den Dateien<br />

selbst.<br />

Eine Aktion zum Öffnen eines<br />

Terminals liefert Thunar bereits<br />

mit. Sie ruft intern einen etwas<br />

längeren Befehl auf:<br />

exo-open --working-directory %f U<br />

--launch TerminalEmulator<br />

So weit, so gut – nur hat die Sache<br />

einen Haken: Eigentlich sollte<br />

das Terminal gleich zum in Thunar<br />

geöffneten Arbeitsordner<br />

wechseln. Haben Sie aber einen<br />

Unterordner markiert, dann<br />

wechselt das Terminal stattdessen<br />

in diesen, und bei einer markierten<br />

Datei versagt die Aktion<br />

den Dienst komplett. Hier schafft<br />

folgender Befehl Abhilfe:<br />

terminal --default-working-direcU<br />

tory=%D<br />

Allerdings setzt das voraus, dass<br />

eine oder mehrere Dateien markiert<br />

sind. Anschließend haben<br />

Sie die Möglichkeit, über das<br />

Kontextmenü das Terminal zu<br />

öffnen. Dabei wechselt die Applikation<br />

automatisch in jenen Ordner,<br />

den die aktuelle Ansicht<br />

zeigt. Das Verfahren funktioniert<br />

A Thunar, eine<br />

graue Maus unter vielen<br />

– aber im Alltag<br />

zählen Verlässlichkeit<br />

und Stabilität, nicht<br />

nur Optik.<br />

B Das Werkzeug zum<br />

Umbenennen von Dateinamen<br />

bringt Ordnung<br />

ins Dateisystem.<br />

www.linux-user.de<br />

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