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12. Ausgabe ¦ Deutschland 5,50 € ¦ Österreich: 5,90 € ¦ Benelux: 5,90 € ¦ Schweiz: 8,90 CHF<br />
Das Original! monatlich neu!<br />
FLUGSIMULATION AUF DEM PC<br />
Der neue Flugsimulator<br />
MICROSOFT<br />
FLIGHT<br />
Der Kommentar<br />
30 Jahre<br />
Flugsimulation<br />
02 ¦ Februar 2012<br />
<strong>Boeing</strong> <strong>737</strong><br />
<strong>Classic</strong><br />
X-Plane 10<br />
Der Wettergott ist zurück!<br />
Microsoft <strong>Flight</strong>
EAN-13<br />
131. Ausgabe ¦ Deutschland 5,50 € ¦ Österreich: 5,90 € ¦ Benelux: 5,90 € ¦ Schweiz: 8,90 CHF<br />
Das Original! monatlich neu!<br />
Das führende <strong>Magazin</strong> der Flugsimulation<br />
FLUGSIMULATION AUF DEM PC<br />
Der neue Flugsimulator<br />
MICROSOFT<br />
FLIGHT<br />
Der Kommentar<br />
30 Jahre<br />
Flugsimulation<br />
02 ¦ Februar 2012<br />
<strong>Boeing</strong> <strong>737</strong><br />
<strong>Classic</strong><br />
X-Plane 10<br />
Der Wettergott ist zurück!<br />
Microsoft <strong>Flight</strong>
Die Vielfalt der<br />
Flugsimulatoren<br />
Willkommen im Jahr 2012, willkommen in der<br />
Vielfalt. In diesem Jahr hat der treue Pilot die freie<br />
Auswahl an Simulatoren, ob nun X-Plane 10, Aerofly<br />
FS, Lockheed Martin Prepar3D oder bald den neuen<br />
Microsoft <strong>Flight</strong>. So stellt sich zumindest die Situation<br />
auf den ersten Blick dar.<br />
Auf den zweiten Blick erkennt man sofort, dass 2012<br />
das Jahr des Wechselns und der Entwicklung werden<br />
wird, die Simulatoren sind jetzt vorhanden, zusätzlich<br />
zu den nach wie vor begehrten von FSX und FS9. Jetzt<br />
kommt jedoch erst die Zeit, in der sich die Simulatoren<br />
weiterentwickeln werden, X-Plane 10 steht am Anfang,<br />
mit kräftigem Rückenwind von Aerosoft werden bald<br />
die ersten Add-ons erscheinen, dies weltweit. Das ist<br />
der aktuelle Vorteil vom X-Plane, der Simulator deckt<br />
die ganze Welt ab, zumindest eine generierte; der<br />
Aerofly FS von Ikarus<br />
deckt hingegen nur die<br />
Schweiz ab, dafür mit<br />
dem realen Luftbild und<br />
den nötigen Details –<br />
zwei unterschiedliche<br />
Philosophien und<br />
Produkte. Die Chancen<br />
für den Ikarus-<br />
Simulator stehen sehr<br />
gut, sollten recht zügig<br />
weitere Regionen und<br />
Funktionen folgen.<br />
Ich persönlich gebe<br />
jedoch X-Plane 10 für<br />
dieses Jahr die höchste<br />
Chance auf Wachstum<br />
in der Fangemeinschaft,<br />
der Simulator ist ein<br />
besserer FS9, wenn<br />
XP10 dann bis konfiguriert ist. Viele Piloten werden<br />
sicherlich vom „alten“ Microsoft zum neuen<br />
X-Plane 10 wechseln, die FSX-Benutzer zu locken<br />
wird schwieriger, da räume ich dem Prepar3D mehr<br />
Chancen ein. Einziger aktueller Nachteil, sie dürfen<br />
den Simulator nicht an Endkunden verkaufen, darum<br />
die Entwicklerlizenz von rund 10 US-Dollar monatlich.<br />
Trotzdem fangen die Add-on-Entwickler bereits an den<br />
Prepar3D-Produkten zu arbeiten an, vor allem ORBX<br />
hat angekündigt den Simulator mit deren Produkten<br />
aufzuwerten.<br />
Was soll man zum Microsoft <strong>Flight</strong> (2012) viel<br />
schreiben? Meine Meinung ist gespalten. Es geht mir<br />
wie den Chefs von ORBX oder PMDG, mit vielen<br />
Erwartungen sind wir im Sommer an den neuen <strong>Flight</strong><br />
herangegangen, damals war Microsoft noch offen<br />
für Drittanbieter und wollte via Marketplace einen<br />
einfachen Weg zeigen, um den Simulator aufzuwerten.<br />
Kurzfristig wurde das Konzept nun auf Eis gelegt und<br />
man sperrt sich vorerst, so dass nur von Microsoft<br />
entwickelte Add-ons in dem Simulator verfügbar sein<br />
werden. ORBX und PMDG äußerten bereits öffentlich<br />
ihre Bedenken und auch ihr Unverständnis über den<br />
Kurswechsel. Dem kann ich mich nur anschließen. Die<br />
Grundidee von <strong>Flight</strong> mit dem integrierten Marketplace<br />
und den einzelnen Regionen ist nicht schlecht. So kann<br />
jeder Benutzer frei auswählen, welche Regionen auf<br />
dem PC installiert und gekauft werden. Aktuell hakt es<br />
jedoch an der Umsetzung und der Logik von Microsoft.<br />
Die Hoffnung, dass auch bald Drittanbieter für den<br />
Microsoft <strong>Flight</strong> entwickeln können und die SDK<br />
veröffentlicht wird, ist nach wie vor nicht gestorben,<br />
selbst im internen Entwicklerteam von Microsoft<br />
Games werden nach wie vor Diskussionen darüber<br />
geführt. Man darf also gespannt sein, welche Meinung<br />
sich durchsetzen wird.<br />
Die Beta vom Microsoft <strong>Flight</strong> ist vielversprechend,<br />
an sich ist die Grafik nochmals weiterentwickelt und<br />
kann sich somit vom einem Microsoft <strong>Flight</strong> Simulator<br />
X hervorheben, die Küsten sehen realistisch aus, die<br />
Bäume und Berge werden gut dargestellt, die Wolken<br />
wurden mit 3D-Modellen dargestellt, das Paket an sich<br />
stimmt und der Simulator hat eine Zukunft.<br />
Links vom Editorial sehen Sie das <strong>Flight</strong>XPress<br />
Cover, wie es heute aussehen würde. Dieser kleine<br />
Rückblick soll Sie an den 13. Geburtstag des <strong>Magazin</strong>s<br />
erinnern, das 1999 in Wien ins Leben gerufen wurde.<br />
Inzwischen erscheint das weltweit einzige monatliche<br />
Flugsimulatormagazin unter dem Namen <strong>Flight</strong>!<br />
bereits mit der 13. Ausgabe, seit 1999 die 131.<br />
Das vergangene Jahr war sehr erfolgreich, der<br />
Relaunch überzeugte zahlreiche neue Leser davon mit<br />
an Bord der <strong>Flight</strong>! zu kommen und wir danken allen<br />
für ihre Treue und freuen uns auf ein ereignisreiches<br />
Jahr 2012.<br />
Marc Goergen<br />
Der direkte Draht: marc.g@flightm.com
30 Jahre Flugsimulation<br />
X-Plane 10<br />
20 12 22<br />
Microsoft <strong>Flight</strong> BETA<br />
www.facebook.com/<br />
flightmcom<br />
Aboservice<br />
<strong>Flight</strong>! Leserservice<br />
Postfach 10 41 39<br />
40032 Düsseldorf<br />
Tel: +49 211 690 789 940<br />
Fax: +49 211 690 789 50<br />
E-mail: abo@flightm.com<br />
Web: abo.flightm.com<br />
Editorial<br />
3: Die Vielfalt der Flugsimulatoren<br />
Der neue Flugsimulator<br />
6: 30 Jahre Flugsimulation<br />
12: X-Plane 10<br />
Der Probeflug mit Urs Wildermuth<br />
18: X-Plane 10<br />
Nico‘s Einschätzung<br />
22: Microsoft <strong>Flight</strong><br />
Der Ruf leidet, die Reichweite steigt<br />
Notams<br />
26: Trendbarometer Februar 2012<br />
27: Microsoft <strong>Flight</strong> sorgt für<br />
Aufmerksamkeit<br />
28: Die FS-Konferenz am 24. März 2012<br />
29: Gewinnspiel<br />
30: VATSIM veröffentlicht neue<br />
ATC Software<br />
32: 2011 der Jahrgang<br />
Szenerie<br />
50: Muscat<br />
54: Drzewiecki Design Krakow<br />
58: Ibiza Freeware<br />
60: Antartica X<br />
66: ORBX – Essendon Airport<br />
68: Lampedusa – die Freeware<br />
Flugzeuge<br />
38: AFS Design A320Neo<br />
44: <strong>Boeing</strong> <strong>737</strong> <strong>Classic</strong><br />
74: TakeOn Heli-Simulator<br />
Tools<br />
70: Active Sky 2012<br />
Service:<br />
36: Best of Liste<br />
42: Poster<br />
80: Service und Impressum<br />
Wissen<br />
78: Virtuelles Bus-„Fliegen“ Teil 4
54<br />
Drzewiecki Design Krakow<br />
58<br />
Ibiza Freeware
30 Jahre Flugsim<br />
Erinnerungen eines<br />
Mein Anfang mit dem Microsoft<br />
Flugsimulator ging ziemlich genau<br />
einher mit dem Start meiner echten<br />
Fliegerei. 1982 begann ich mit<br />
meiner Flugausbildung auf einer<br />
ehrwürdigen Cessna 150 mit der<br />
Registration HB-CSF in Altenrhein.<br />
Gleichzeitig erstand ich einen<br />
Commodore 64 und den Flugsimulator<br />
2 von subLOGIC sowie eine<br />
Szenerie-Disk, die ein paar wenige<br />
europäische Flugplätze beinhaltete.<br />
Erstellt waren diese von einem<br />
gewissen Michael Woodley. Ich begann<br />
sofort mit Joystick und einer<br />
Framerate von etwa 2 fps zu fliegen<br />
und lernte aufgrund der wenigen<br />
Szenerien zuerst mal in Champaign<br />
IL und Chicago Meigs Field fliegen.<br />
1989 begann dann die Welt der<br />
Add-ons. Mit dem Flugsimulator 4<br />
und dem Scenery and Aircraft Designer<br />
konnten die Benutzer endlich<br />
eigene Szenerien und Flugzeuge<br />
erstellen. Ich fing sofort damit an<br />
meine erste Schweizer Szenerie zu<br />
erstellen und schaffte es tatsächlich<br />
die gesamte Alpennordseite und Alpen<br />
in ein Szeneriefile zu packen.<br />
Ich verkaufte eine ansehnliche<br />
Anzahl dieser Szenerie, bis ich herausfand,<br />
dass es da noch einen gab,<br />
der Szenerie verkaufte. Dieser Herr<br />
war in Pfäffikon zuhause und hieß<br />
Alex Brander, Gründer des Labels<br />
Mailsoft und Flylogic.<br />
1990 flog ich das erste Mal nach<br />
Champaign, um mich mit Mike<br />
Woodley zu treffen, dem Gehirn<br />
hinter den Szenerie-Disks. Er arbeitete<br />
immer noch für subLOGIC,<br />
jedoch für einen anderen Flugsimulator,<br />
der meine Karriere prägen<br />
sollte. Er nannte sich <strong>Flight</strong> Assignment<br />
ATP. Mike führte mich in<br />
die Szene in Champaign ein und<br />
arrangierte ein erstes Treffen mit<br />
Bruce Artwick, dem ich meine Szenerie<br />
zeigen konnte. Im folgenden<br />
Sommer kam ich wieder nach<br />
Champaign, diesmal für längere<br />
Zeit, um mit Mike Woodley eine<br />
neue Schweizer Szenerie zu bauen,<br />
viel dichter und in vier Teile<br />
aufgeteilt. Wieder waren wir bei<br />
Bruce zu Gast und sahen dort das<br />
erste Mal den Flugsimulator 5. Was<br />
für ein Unterschied. Fototexturen.<br />
Das war eigentlich schon fast alles,<br />
was den FS 5 vom FS 4 unterschied,<br />
jedoch mit gewaltiger Wirkung.<br />
Mike und ich waren uns im Klaren,<br />
dass wir damit unser Projekt einer<br />
neuen Schweiz für den FS 4 begraben<br />
konnten. Mike hatte jedoch die<br />
Idee, diese für ATP zu konvertieren,<br />
was wir auch taten. Diese Szenerie<br />
verkauften wir über Alex Branders<br />
Flylogic mit großem Erfolg.<br />
Bereits 1990 kaufte ich in Champaign<br />
mein erstes Modem, ein<br />
2400-Baud-Gerät mit<br />
einer Packung, auf<br />
der Compuserve drauf<br />
stand. Meine ersten<br />
Gehversuche in der<br />
Onlinewelt waren wenig<br />
bewegend, bis ich<br />
mit dem Compuserve<br />
Information Manager<br />
(DOS) zu arbeiten<br />
begann und das<br />
FS-Forum entdeckte.<br />
Zu dieser Zeit war es<br />
der Magnet der Szene.<br />
Bruce Artwick,<br />
Hugo Feugen von BAO und Chris<br />
6 <strong>Flight</strong>!<br />
Die <strong>Flight</strong>! Redaktion wird im Frühjahr 20<br />
30 Jahre Flugsimulation veröffentlichen. (D
ulation<br />
Langstreckenflusianer<br />
Manrique von subLOGIC waren<br />
dort öfter zu Gast. Und dann waren<br />
da Leute wie ein Simon Hradecky,<br />
der die ATP-Sektion führte,<br />
Enrico Schiratti, Maurizio Gavioli<br />
und ein umtriebiger Holländer namens<br />
Mathijs Kok. Ich war damals<br />
in der Realität gerade mit meinem<br />
IFR und CPL befasst und konnte<br />
mich schnell in dieses Forum integrieren,<br />
vor allem an den sonntäglichen<br />
Eurocon-Events, einer Chatkonferenz.<br />
Über diese erfuhr ich<br />
auch von einem Event, das Mathijs<br />
Kok im Aviodome in Amsterdam<br />
plante. Ein 24-Stunden-Rennen mit<br />
dem FS 5 von Amsterdam nach Tokio.<br />
Wow. Und man bat mich, das<br />
Compuserve-Team anzuführen.<br />
Ich sagte sofort zu und kann heute<br />
klar sagen, dieser Event im November<br />
1995 veränderte mein Leben<br />
dramatisch.<br />
Szenerie für den Flugsimulator 5,<br />
nämlich Hongkong, im Gepäck.<br />
Daneben waren ein sehr sympathischer<br />
Italiener namens Fabio Fanelli<br />
und ein Deutscher (Rainer Severin)<br />
dabei, des Weiteren Clive Allen und<br />
Robert Heise sowie Ernests Bruder<br />
Thomas. In Amsterdam lernte ich<br />
auch den Rest der Crew kennen, darunter<br />
Enrico Schiratti und Simon<br />
Hradecky. Im deutschen Team fanden<br />
sich die Crewmitglieder Miguel<br />
Blaufuks und Andreas Fuchs.<br />
Urs Wildermuth<br />
fliegt seit über 25 Jahren und schreibt fast ebensolange<br />
für Aviatikmagazine. Er ist auch beruflich<br />
in der Aviatik tätig und fliegt zur Zeit seine eigene<br />
Mooney M20C.<br />
das letzte Leg von Hongkong nach<br />
Tokio. Wir wurden Letzte und genossen<br />
es. Und es war der Beginn<br />
gleich dreier Freundschaften, von<br />
denen zwei bis heute meine engsten<br />
Freunde überhaupt sind, nämlich<br />
mit Simon und Stefan. Gewonnen<br />
hatte ein niederländisches Team<br />
angeführt von Eric Bakker, auf dessen<br />
Facebook-Seite man heute noch<br />
Bilder dieses Events finden kann.<br />
Mit dem FS 95 kam der Abschied<br />
Community<br />
FLIGHT!<br />
Ohne einen der Leute dort zu kennen,<br />
traf ich in Amsterdam ein. Im<br />
Hotel kamen mir sofort eine Menge<br />
Leute entgegen und ich erhielt<br />
eine Crewliste. Ich kannte dabei<br />
lediglich einen<br />
Namen, nämlich<br />
Ernest Millward,<br />
ebenfalls ein Szeneriedesigner<br />
aus<br />
England. Dann<br />
waren da ein ruhiger<br />
und freundlicher<br />
Engländer<br />
namens Peter<br />
Dowson, zwei<br />
Wiener namens<br />
Stefan Schäfer<br />
und Peter Bauer.<br />
Stefan hatte die<br />
wohl erste wirklich kommerzielle<br />
Die Reiseroute führte von Amsterdam<br />
nach Budapest, Kos, Tel Aviv,<br />
Bahrain, Karatschi, Kalkutta, Bangkok,<br />
Hongkong und schließlich<br />
nach Tokio. Für damalige Verhältnisse<br />
eine Extremstrecke. Ich flog<br />
zwei Legs dieser Expedition. Mit<br />
Fabio Fanelli und Peter Dowson<br />
von Bahrain nach Karatschi und<br />
von MS DOS und gleichzeitig auch<br />
von Bruce Artwick, der sein Lebenswerk<br />
an Microsoft verkaufte.<br />
Zuvor wurde der Flugsimulator immer<br />
noch von seiner Bruce Artwick<br />
Organisation entwickelt und nur an<br />
Microsoft lizenziert. 1996 fand sich<br />
die Szene in Dallas, Fort Worth,<br />
zur Microwings Conference ein.<br />
12 eine Sonderausgabe zum Thema<br />
iese wird nicht im Handel erhältlich sein! Sondern nur an die Aboleser verschickt)<br />
www.flightm.com 7
Stefan, Simon und ich trafen mitten<br />
in der Nacht im Hotel ein und fanden<br />
heraus, dass es kein offenes Restaurant<br />
mehr gab, dafür aber einen<br />
Kentucky Fried Chicken, der bereit<br />
war, ein „Family Bucket“ ins American<br />
Airlines Training Center zu<br />
liefern. Das Gelage spottete jeder<br />
Beschreibung. In Dallas lernten wir<br />
auch die neue Crew von Microsoft<br />
und verschiedene<br />
andere Akteure<br />
kennen. Die Familie<br />
kam zusammen.<br />
Der Flugsimulator<br />
98 war im Gegensatz<br />
zu seinem<br />
Vorgänger ein<br />
stabiles System.<br />
Mit ihm war es<br />
erstmals möglich,<br />
Flugzeuge mit dedizierten<br />
Cockpits<br />
und Sounds auszustatten,<br />
was als die Geburtsstunde<br />
der Flugzeug-Add-ons angesehen<br />
werden kann. Eine Weltszenerie<br />
stand ebenfalls zur Verfügung,<br />
allerdings noch sehr rudimentär.<br />
Stefan Schäfer nutzte dies und entwickelte<br />
die erste FS Global, die damals<br />
außer dem ersten weltweiten<br />
Mesh auch viele tausende Pisten<br />
für die meisten Flughäfen der Welt<br />
enthielt. Der Standard, der mit dem<br />
FS 98 gesetzt wurde, hielt bis zum<br />
FS 2004 mit mehr oder weniger<br />
Modifikationen stand. Erst mit dem<br />
FS X wurden viele der damaligen<br />
Projekte, die über die Versionen<br />
2000/2/4 entwickelt worden waren,<br />
unbrauchbar.<br />
Mit dem FS 98 begann meine Zusammenarbeit<br />
mit Heinz Oetiker,<br />
mit dem ich die „Professional Enroute<br />
Adventures“ bei Flylogic herausbrachte.<br />
Heinz programmierte<br />
die Adventures und ich stellte Stimmen<br />
und Routings zur Verfügung.<br />
Diese Adventures, von denen wir<br />
vier Ausgaben erstellten, waren<br />
später die Grundlage für das <strong>Flight</strong><br />
Operations Center.<br />
1998 war ich mit Simon Hradecky<br />
intensiv mit dem Handbuch für<br />
den Airline Simulator 2 beschäftigt,<br />
als ich mich mit ihm und Stefan<br />
Schäfer zu einem Mittagessen auf<br />
der Zistelalm<br />
oberhalb<br />
von<br />
Salzburg<br />
traf. Stefan<br />
sprach dort<br />
von seinem<br />
Plan, eine<br />
Z e i t u n g<br />
für die<br />
Flugsimulation<br />
zu<br />
gründen.<br />
Wir sprachen<br />
darüber<br />
und<br />
Stefan bat<br />
mich, für<br />
diese Zeitung<br />
zu<br />
schreiben.<br />
Um einen erfahrenen Publisher<br />
an Bord zu holen, wandte er sich<br />
an den Herausgeber des Wiener<br />
Computermagazins WCM. Guido<br />
Fritdum war es dann, der mit<br />
<strong>Flight</strong>Xpress diese Zeitung gründete.<br />
Sie erschien im Jahr 1999 das<br />
erste Mal. Dank Stefan Schäfer war<br />
ich von Anfang an dabei.<br />
Mit dem Flugsimulator 2000 erhielt<br />
der Flugsimulator dann von Haus<br />
aus eine weltweite Szenerie mit<br />
über 17 000 Pisten und einem Höhenmodell<br />
sowie Navigationsdaten<br />
Das Interstate<br />
Team aus Wien<br />
basierend auf Jeppesen-Daten.<br />
Wetter konnte heruntergeladen<br />
werden, man erhielt eine Momentaufnahme<br />
des aktuellen Wetterzustands<br />
basierend auf METAR-<br />
8 <strong>Flight</strong>!
Meldungen. Die Concorde war<br />
als Flugzeug der bemerkenswerte<br />
Schritt. Ich entdeckte im FS 2000<br />
Alain Capts MD11 Cockpit und<br />
begann die Flüge, die ich als Dispatcher<br />
bei Swissair real plante, im<br />
Flugsimulator nachzufliegen. Dies<br />
führte auch zur Entwicklung des<br />
Flugplaners <strong>Flight</strong> Operation<br />
Center. Mit Alain<br />
arbeitete ich am Flugmodell<br />
der MD11 und an der<br />
stetigen Erweiterung des<br />
Cockpits. Bis zum Ende<br />
dieser MD11 mit dem<br />
FS X sollte ich fast 8000<br />
Flugstunden auf diesem<br />
Flieger verbringen. Viele<br />
dieser Flüge fanden ihren<br />
Platz in <strong>Flight</strong>Xpress.<br />
Die Terroranschläge<br />
vom 11. September 2001<br />
verhinderten zunächst<br />
den Release des nächsten<br />
Flugsimulators, der Version<br />
2002 oder FS8. Als er<br />
dann erschien, kam damit<br />
erstmals ATC in den<br />
Flugsimulator, gute zehn<br />
Jahre nachdem <strong>Flight</strong><br />
Assignment ATP diese<br />
bereits vorgestellt hatte.<br />
Der FS2002 lief viel besser als die<br />
Version 2000 und war entsprechend<br />
beliebt.<br />
Die Version 2004 sollte ein Klassiker<br />
werden. Mit der Einführung<br />
von realem Wetter und funktionellen<br />
3D-Cockpits wurden echte<br />
Flüge erst richtig möglich. Auch<br />
die Szenerie wurde massiv verbessert<br />
und 3D-Wolken wurden eingeführt,<br />
was eine stark verbesserte<br />
Grafik erlaubte. Der FS9 oder COF<br />
genannt lief sehr stabil und auf den<br />
meisten verfügbaren Computern<br />
sehr gut. Dies führte dazu, dass<br />
viele Benutzer den Umstieg auf<br />
den vorerst letzten Microsoft Flugsimulator<br />
zum Teil bis heute nicht<br />
vollzogen haben und auch heute<br />
noch Add-ons für beide Flugsimulatoren<br />
herausgegeben werden.<br />
Für mich persönlich waren die<br />
Zeiten um den FS2002 und 2004<br />
die goldene Zeit der Flugsimulation.<br />
Ich hatte mit meiner MD11<br />
zunächst mit Swissair und später<br />
in der Overland-Version sozusagen<br />
„the time of my life“, testete und<br />
erforschte aber immer wieder neue<br />
Flugzeuge und Szenerien. Eine<br />
Szenerie, die meine „Nachflieger“<br />
nachhaltig veränderte, war diejenige<br />
von Lukla. Mit einer Freeware<br />
C 182 „flog“ ich virtuell dort hin<br />
und schrieb dazu eine verrückte<br />
Story. Der Erfolg dieser Geschichte<br />
trieb mich zu weiteren Schandtaten<br />
rund um den virtuellen Globus und<br />
führte zu Dingen wie einer MD11<br />
in Paro (Butan) und einem denkwürdigen<br />
Flug auf die Falkland-<br />
Inseln mit einer argentinischen<br />
Fußballmannschaft als „Crew“. Der<br />
A310 von Harald Nehring wurde<br />
mein zweiter Stammflieger, ebenso<br />
die Wilco-Airbus-Reihe.<br />
In dieser Zeit begannen auch zwei<br />
Messen im deutschsprachigen<br />
Raum, die bis heute Treffpunkte<br />
der Szene sind. Die eine ist das FS<br />
Weekend in Hergiswil, das dieser<br />
Tage zum siebten<br />
Mal durchgeführt<br />
wurde. Die andere<br />
ist die jährliche<br />
Flugsimulatorkonferenz<br />
der<br />
Firma Aerosoft<br />
in Paderborn (seit<br />
2010 wechselnd<br />
mit München).<br />
Die Treffen mit<br />
den Fans und bekannten<br />
Gesichtern<br />
aus der Szene<br />
gehören jedes Jahr<br />
zu den Highlights.<br />
Es war in Hergiswil,<br />
wo ich mein<br />
Buch „Ein Schrank<br />
fliegt nach Lukla“<br />
taufen konnte,<br />
nachdem die Idee<br />
erst einige Wochen<br />
zuvor in Paderborn<br />
geboren wurde.<br />
Dieses Buch entstand nach dem<br />
Zusammenbruch der <strong>Flight</strong>XPress<br />
unter dem F.S.L Verlag unter Mithilfe<br />
des damaligen Chefredakteurs<br />
Gerhard Ringhofer, Simon Hradeckys<br />
und Winfried Diekmanns von<br />
Aerosoft.<br />
Das Erscheinen des Flugsimulators<br />
X löste die wohl heftigste Kontroverse<br />
aus, die es in der Geschichte<br />
des Microsoft Flugsimulators gegeben<br />
hatte, und war gleichzeitig<br />
der Anfang vom Ende der Reihe.<br />
Durch Microsofts Marketingabteilung<br />
als „Showcase“ für Windows<br />
Vista frühzeitig auf den Markt geprügelt,<br />
lief der FSX zunächst auf<br />
den meisten Maschinen miserabel.<br />
Community<br />
FLIGHT!<br />
www.flightm.com 9
Aboprämie<br />
50% Rabatt<br />
im Just <strong>Flight</strong> Shop
Dies führte zu einem Debakel in<br />
den Geschäften und der Szene, die<br />
sich schnellstens wieder auf den<br />
FS2004 zurück orientierte. Obwohl<br />
der FSX nach zwei Service Packs zu<br />
einem recht stabilen und grafisch<br />
dem besten bis heute erschienenen<br />
Flugsimulator wurde, haben viele<br />
Simmer bis heute<br />
den Schritt nicht<br />
getan und sind<br />
auf dem FS2004<br />
geblieben.<br />
Als Konsequenz<br />
einer Restrukturierung,<br />
aber<br />
zweifellos auch wegen der verheerenden<br />
Akzeptanz entschied<br />
Microsoft, den Flugsimulator und<br />
die zugrunde liegende Plattform<br />
sowie das gesamte Entwicklerteam<br />
zu entfernen. Der Code wurde an<br />
Aviatik getroffen. Bruce Artwick<br />
und sein damaliger Gründerkollege<br />
Stu Moment haben mir unzählige<br />
Stunden voll interessanter<br />
virtueller Flugerlebnisse beschert,<br />
ohne die mein Leben sicher anders<br />
verlaufen wäre. Ich sage dies ohne<br />
Übertreibung. Denn ohne <strong>Flight</strong>Xpress<br />
und heute<br />
<strong>Flight</strong>! hätte ich wohl<br />
nie die Tastatur zum<br />
Schreiben in die Hand<br />
genommen. Ohne<br />
mittlerweile fast 11<br />
000 Flugstunden auf<br />
dem Flugsimulator<br />
auf MD11, A310, A32x<br />
und vielen mehr wäre ich wohl<br />
kaum je in den Genuss gekommen,<br />
auch „echte“ Simulatoren fliegen<br />
zu dürfen. In meinem Flugbuch<br />
finden sich hier DC8, 9, 10, MD11,<br />
B<strong>737</strong>, B747, TU 154 und A320. Der<br />
Wir haben heute Möglichkeiten,<br />
von denen wir in der Nacht 1995 in<br />
Amsterdam zwischen Bahrain und<br />
Karatschi nur träumen konnten. Da<br />
finde ich es schade, wenn die Energie<br />
in Streit und Krach um eigentliche<br />
Kleinigkeiten verpufft. Eine<br />
Szene, die teilweise derart übersättigt<br />
ist wie die heutige Flusiszene,<br />
muss wieder Hunger kriegen auf<br />
Neues. Leider wird die Zersplitterung<br />
der Szene nicht so einfach zu<br />
beheben sein.<br />
Ich kann diesen Artikel nicht ohne<br />
Dank beschließen. Danke meinen<br />
Lesern, die in dreizehn Jahren<br />
<strong>Flight</strong>Xpress und nun <strong>Flight</strong>! meine<br />
Worte immer noch lesen möchten.<br />
Danke meinen Freunden, die<br />
mir immer wieder den Mut gaben<br />
weiterzumachen und durch die ich<br />
wachsen durfte. Einige habe ich<br />
Community<br />
FLIGHT!<br />
Lockheed Martin verkauft, wo das<br />
Produkt als Prepar3D erhältlich<br />
ist. Microsoft selber ließ zunächst<br />
offen, ob man einen neuen Flugsimulator<br />
bringen würde, kündigte<br />
dann aber eine neue Software namens<br />
„<strong>Flight</strong>“ an. Diese soll 2012<br />
das vierte Jahrzehnt des Microsoft<br />
Simulators eröffnen.<br />
Mein persönliches Fazit aus dreißig<br />
Jahren Microsoft <strong>Flight</strong> Simulator<br />
und ebenso dreißig Jahren Realfliegerei<br />
ist die einer ausgesprochen<br />
lehrreichen und interessanten Zeit.<br />
Praktisch alle Leute, die ich heute<br />
Freunde nenne, habe ich durch die<br />
Flugsimulation und die Liebe zur<br />
Umstieg nach fast zehn Jahren Realflugpause<br />
auf meine Mooney wurde<br />
massiv durch das entsprechende<br />
Carenado-Modell unterstützt,<br />
gleichzeitig machten die dreizehn<br />
Jahre Schreibe meine Rückkehr in<br />
die reale Fliegerei erst möglich.<br />
Mein Wunsch für die Zukunft<br />
wäre es, die Szene wieder näher zusammenrücken<br />
zu sehen. Vielleicht<br />
eine Interstate-ähnliche Veranstaltung,<br />
wo man mit den heutigen<br />
Cockpits und der heutigen Technik<br />
ganz andere Dinge tun könnte als<br />
vor zwanzig Jahren. Weniger Krach<br />
und Missgunst, sondern gemeinsam<br />
den Blick nach vorne werfen.<br />
erwähnt, die anderen wissen, wer<br />
gemeint ist. Danke an die Herausgeber<br />
der <strong>Flight</strong>Xpress, Guido Fritdum<br />
und Marc Goergen, die beide<br />
über die Jahre enorme unternehmerische<br />
Risiken eingingen, um<br />
eine Zeitung zu produzieren, von<br />
der ich Teil sein durfte und darf.<br />
Danke an die vielen tausend Addon-Hersteller,<br />
Payware und Freeware,<br />
die die Flugsimulation erst<br />
zu dem gemacht haben, was sie ist.<br />
Und schließlich Microsoft, subLO-<br />
GIC, Flylogic, Aerosoft, Nomissoft<br />
und wie sie alle heißen: Thanks for<br />
the Ride!<br />
Urs Wildermuth<br />
www.flightm.com 11
X-Plane 10<br />
der Probeflug mit Urs Wildermuth<br />
Der neue Flugsimulator<br />
Mit dem Ende des Microsoft Flugsimulators<br />
fragen sich viele Simmer<br />
und Produzenten, wie es nun<br />
weitergehen soll. Microsofts <strong>Flight</strong><br />
ruft bei vielen Nutzern Argwohn<br />
hervor, da er nur noch über einen<br />
App Store vertrieben werden soll.<br />
Vor allem für die Produzenten von<br />
Add-ons wird dies zur Existenzfrage.<br />
Daher hat sich der Marktführer<br />
Aerosoft entschlossen, Austin<br />
Meyers X-Plane 10 als Alternative<br />
zu unterstützen.<br />
Als völliger X-Plane-Neuling wollte<br />
ich nun wissen, wie es sich für jemanden,<br />
der die letzten dreißig<br />
Jahre mit einem anderen Produkt<br />
gelebt hat, anfühlt auf X-Plane umzusteigen.<br />
Denn genau vor dieser<br />
Situation stehen nun zehntausende<br />
Simmer, die sich fragen, wie es jetzt<br />
weitergehen soll.<br />
Aerosoft war immer an vorderster<br />
Front dabei, wenn es darum ging,<br />
neue Flugsimulatoren<br />
zu unterstützen. So<br />
war man beim ATP<br />
einer der wenigen,<br />
der Szenerien anbot,<br />
ebenso war man bei<br />
Terminal Reality Fly<br />
dabei. Das ist grundsätzlich sehr zu<br />
unterstützen, denn auf diese Weise<br />
erhalten auch andere Simulatoren<br />
eine echte Chance.<br />
X-Plane hat eine lange Tradition, die<br />
allerdings absolut verknüpft ist mit<br />
seinem Hersteller Austin Meyers.<br />
Ich erinnere mich an ihn, wie er auf<br />
der Microwings Conference in Dallas,<br />
vor vielen Jahren, seine Simulation<br />
vorstellte. Und auch daran,<br />
was X-Plane eigentlich sein sollte.<br />
Nämlich ein Expertensystem für<br />
Flugzeugkonstrukteure, mit dem<br />
man seine Entwürfe ausprobieren<br />
konnte. Das jedenfalls war es,<br />
„Die Möglichkeiten:<br />
Diese sind bei<br />
X-Plane massiv und<br />
fast unbegrenzt.“<br />
wie Austin den<br />
Namen des Produkts<br />
begründete.<br />
X-Planes sind<br />
Testflugzeuge,<br />
und die Bezeichnung<br />
geht auf die US Air Force<br />
zurück, die ihre Projekte so nannte.<br />
Bekannt ist wohl die X-1, mit<br />
der Chuck Yeager die Schallmauer<br />
durchbrach, oder die X-15.<br />
Seither ist sehr viel passiert. Wie<br />
auch der Microsoft Simulator ist X-<br />
Plane nun in seiner zehnten Inkarnation<br />
erschienen. Der Unterschied<br />
ist heftig, klarerweise. Daher ist<br />
es sinnvoll, hier völlig unvoreingenommen<br />
an dieses Produkt<br />
heranzugehen.<br />
Etwas verwirrend ist es, dass X-Plane<br />
10 in einer Vorabversion erschienen<br />
ist „US Community Edition“,<br />
Die mir vorliegende Vorabversion,<br />
also die Ausgabe für die Amerikaner<br />
und nicht das von Aerosoft gesponserte<br />
Projekt, obwohl Aerosoft<br />
auch diese Ausgabe verdeutscht und<br />
mit einer kleinen Anleitung versehen<br />
hat. Dies offenbar auf Drängen<br />
von Austin Meyers, der die Veröffentlichung<br />
der Aerosoft-Version<br />
partout nicht abwarten wollte. Was<br />
ich hier schreibe, bezieht sich also<br />
klar ausschließlich auf diese Version.<br />
Später wird die „Global Edition<br />
erscheinen mit weniger Bugs, mehr<br />
Gebäuden und mit verbesserten Aerosoft<br />
Szenerien.<br />
Was wesentlich ist und unbedingt<br />
erwähnt werden muss, ist, dass X-<br />
Plane auf drei Plattformen läuft:<br />
Windows (XP, Vista, 7), Mac OS<br />
12 <strong>Flight</strong>!
FLIGHT!<br />
Community<br />
und Linux. Dies ist ein extremer<br />
Vorteil gegenüber allen Konkurrenten,<br />
vor allem aber natürlich<br />
Microsofts Flugsimulator und<br />
<strong>Flight</strong>. Selbst für Android gibt es<br />
X-Plane bereits, wenn auch in einer<br />
sehr abgespeckten Fassung.<br />
Installation<br />
Die Installation braucht Zeit. Viel<br />
Zeit. Denn es sind insgesamt neun<br />
DVDs (auch wenn sie als CDs angeschrieben<br />
sind), die den Weg auf<br />
die Festplatte finden müssen. Dies<br />
zumindest wenn man die gesamte<br />
Welt installiert. Mit dem Wechseln<br />
der CDs ging das bei mir gute sechs<br />
Stunden. Die neunte DVD ist hierbei<br />
ein Airport Pack von Aerosoft<br />
mit diversen Flughäfen, unter anderem<br />
Paderborn, Nizza, Faro und<br />
Innsbruck, die einen Ausblick auf<br />
die Aerosoft-Version geben sollen.<br />
Diese ist separat zu installieren, am<br />
besten gleich im Anschluss an die<br />
Installation des eigentlichen Simulators.<br />
Während der Installation hat man<br />
die Möglichkeit, auszuwählen, welche<br />
Gebiete man installieren will.<br />
Wer die ganze Welt installiert, wartet<br />
wie gesagt gute sechs Stunden.<br />
Wer zunächst nur Europa oder die<br />
ihm wichtigen Gebiete installiert,<br />
wartet weniger und hat auch deutlich<br />
weniger Platz weg auf der Festplatte.<br />
Insgesamt braucht X-Plane<br />
etwa 80 Gigabyte auf der Festplatte,<br />
wenn das gesamte System installiert<br />
wird.<br />
X-Plane installiert sich defaultmäßig<br />
auf den Desktop! Dies soll das<br />
Auffinden danach vereinfachen, benötigt<br />
aber eine Systemfestplatte,<br />
die entsprechend groß ist. Es lässt<br />
sich auch anderswo installieren,<br />
hat danach aber keinerlei Shortcuts<br />
oder Programmgruppe, einfach<br />
gar nichts. Für Windows ist<br />
das wohl kaum eine sehr saubere<br />
Angelegenheit.<br />
Mein Testrechner ist mein Haupt-<br />
Flugsimulator-Rechner. Er besteht<br />
aus einem Core Duo E6850 3.0<br />
GHz Prozessor, 4 GB RAM, einer<br />
Nvidia G-Force 8800 GTX und<br />
zwei 1-TerryByte-Festplatten sowie<br />
einem zum Monitor missbrauchten<br />
Fernseher, der 1280 x 798 Pixel<br />
Auflösung liefert. Betriebssystem<br />
ist Vista 32. Der Flugsimulator X<br />
läuft auf diesem Rechner für meine<br />
Bedürfnisse ausreichend, mit 20<br />
bis 30 FPS bei normaler Auslastung.<br />
Nachdem X-Plane nach wie vor<br />
eine 32-Bit-Anwendung ist, erfüllt<br />
dieser Rechner die auf dem Paket<br />
angegebene<br />
empfohlene<br />
www.flightm.com 13
Systemkonfiguration locker.<br />
Erste Inbetriebnahme<br />
Nach der Installation startet man<br />
X-Plane entweder indem man auf<br />
dem Desktop den X-Plane-Folder<br />
öffnet und dann auf das Programm<br />
klickt oder, wenn man X-Plane<br />
woanders installiert hat, eine Verknüpfung<br />
auf den Desktop legt und<br />
so startet. Es gibt weder eine Programmgruppe<br />
noch eine Verknüpfung.<br />
Man sollte also wissen, wie<br />
man den Ordner wiederfindet und<br />
wie man eine Verknüpfung erstellt.<br />
Achsen und -Knöpfe müssen dabei<br />
einzeln und akribisch definiert und<br />
justiert werden, damit sie gehen.<br />
Bei mir mit einem Joystick, Pedalen<br />
und eine Throttle Quadranten<br />
Wesentlich ist allerdings, dass große<br />
Hersteller wie Aerosoft, Carenado<br />
und, wie man hört, PMDG auf das<br />
neue Pferd setzen.<br />
nahm diese Übung etwa dreißig<br />
Minuten in Anspruch. Doch damit<br />
ist es nicht getan, denn dann sieht<br />
X-Plane immer noch aus wie ein<br />
Flusi vor zwanzig Jahren. Danach<br />
„high“, Water Reflection auf Low<br />
und Shadow Detail auf „overlay“<br />
und die Anzahl Autos auf „Siberian<br />
Winter“. Dazu alle Haken links,<br />
Viecher, Nordlichter, und so weiter,<br />
bis auf den G-Load-<br />
Effekt. Darunter<br />
sollte man bis auf<br />
HDR rendering alles<br />
aktivieren, dieses<br />
scheint enorm<br />
Frames zu kosten. Nach den Einstellungen<br />
sollte man X-Plane neu<br />
starten, da einige dieser Optionen<br />
einen Neustart verlangen. Generell<br />
muss man X-Plane sehr viel Zeit<br />
X-Plane 10 benutzt die erste DVD<br />
als Kopierschutz, diese muss immer<br />
eingelegt sein. Nicht wirklich originell,<br />
auch Microsoft hat das immer<br />
wieder gemacht, ohne viel Erfolg,<br />
aber mit viel Ärger. Darum erschien<br />
für den FS schnell ein „Crack“ um<br />
diesen ohne CD benutzen zu können.<br />
Wer zwei Drives hat, bei dem<br />
mag das gehen, bei anderen ist es<br />
einfach nur störend.<br />
Der erste Start von X-Plane ging bei<br />
mir sehr langsam, gute zehn Minuten<br />
war der Bildschirm einfach<br />
weiss, danach startet ein Bild auf,<br />
das zunächst mal aussieht wie aus<br />
sehr alten Zeiten. Ruhig Blut! X-<br />
Plane konfiguriert gar nichts selbst,<br />
daher sind alle Grafikoptionen<br />
ebenso wie Joystick und so weiter<br />
nicht konfiguriert. Dies muss nun<br />
zuerst gemacht werden, mit Plug<br />
and Play geht da gar nichts. Die später<br />
folgende Aerosoft Version soll<br />
jedoch voreingestellt sein und den<br />
direkten Start eines Fluges ermöglichen.<br />
Aerosoft legt eine kleine Start-up-<br />
Broschüre von Frank Willfeld bei,<br />
in der die wesentlichen Dinge drinstehen.<br />
„Abheben in 5 Minuten“ ist<br />
dabei etwas optimistisch, denn allein<br />
der erste Start von X-Plane geht<br />
mindestens so lange. Die Joystick-<br />
setzte ich in den Anzeigeoptionen<br />
einige Faktoren. So etwa eine 4x<br />
Texturfilterung, 16x Kantenglättung<br />
und Texturauflösung auf<br />
Hoch. Darunter finden sich die Optionen,<br />
die beim Flusi den Schiebereglern<br />
entsprechen. Austin macht<br />
hier auf Humor, die Optionen gehen<br />
von „default“ über „many“,<br />
„too many“ bis „insane“. Nun ja, ich<br />
hab mir die Straßen und Objekte<br />
sowie Airport Detail mal auf Insane<br />
gesetzt, World Detail Distance auf<br />
lassen, es kann auch mal passieren,<br />
dass dann „Reagiert nicht mehr“<br />
kommt, dann einfach weiter warten.<br />
Nach einigen Minuten passiert<br />
schon etwas, manchmal auch erst<br />
nach zehn oder fünfzehn Minuten,<br />
aber es geht.<br />
Wer X-Plane das erste Mal aufsetzt,<br />
braucht Zeit, viel Zeit. Aerosoft<br />
will offenbar in seiner Version einige<br />
dieser Dinge vorkonfigurieren,<br />
was dringend zu empfehlen wäre.<br />
14 <strong>Flight</strong>!
Ansonsten Geduld, machen, probieren,<br />
basteln, bis es geht. Denn<br />
das Resultat lohnt sich durchaus.<br />
Mit der Zeit kriegt man auch so<br />
ziemlich Übung. Denn bei mir zumindest<br />
verlor X-Plane die Konfiguration,<br />
Joystick-Achsen und so weiter<br />
bereits mehrmals … nach dem<br />
dritten oder vierten Mal bekommt<br />
man das Ganze schon nach ein paar<br />
Minuten wieder hin. Wesentlich<br />
ist hier, wenn man Änderungen in<br />
der Konfiguration macht, X-Plane<br />
danach hinunterzufahren und<br />
wieder hoch, sonst wird NICHTS<br />
gespeichert.<br />
Erste Eindrücke<br />
Hat man die Grafik dann angepasst,<br />
sehen die Welt und das 747-Panel<br />
schon ganz anders aus. Die Grafik<br />
wird richtig schön, man muss sich<br />
umgewöhnen, aber dann geht alles<br />
soweit ganz gut. Eine erste Runde<br />
mit der 747 in der Seattle Area<br />
auch, wenn man sich einmal daran<br />
gewöhnt hat, dass die Maschine<br />
auch nicht viel mehr kann als die<br />
Defaultflieger von Microsoft, aber<br />
doch besser ausschaut, zumindest<br />
von innen. Die Nachteffekte sind<br />
sehr schön, ebenso ist die Szenerie<br />
die Landschaft gut zu erkennen,<br />
wobei die Dörfer und Städte zu sehr<br />
nach amerikanischer Suburbia aussehen.<br />
Einfamilienhäuser à gogo,<br />
die Desperate Housewives lassen<br />
grüßen, für Europa nicht geeignet.<br />
Ansonsten gibt’s aber weder beim<br />
Wetter noch bei der Szenerie viel<br />
zu meckern. Wetter lässt sich ebenfalls<br />
herunterladen, ging ganz gut<br />
soweit, aktualisiert sich aber nicht<br />
selber.<br />
Die Flughäfen in der Standardszenerie<br />
sind absolut enttäuschend,<br />
denn es gibt keinerlei Gebäude,<br />
Community<br />
FLIGHT!<br />
Leider hat auch dies seine Tücken.<br />
Ich bekam während eines Herunterfahrens<br />
einen Blue Screen, womit<br />
die gesamte Maschine tot war<br />
und ein Kaltstart nötig war. ALLE<br />
Einstellungen waren danach restlos<br />
weg, X-Plane war wieder im jungfräulichen<br />
Zustand.<br />
sowohl IFR wie auch VFR gut benutzbar.<br />
Die Straßen sind dabei extrem,<br />
ebenso ist das Höhenmodell<br />
nicht von schlechten Eltern.<br />
Mit dem Cirrus Jet, einem praktischen<br />
Kleinjet zur Szenerieerkundung,<br />
starte ich in Kloten und<br />
sehe mir dort mal die Umgebung<br />
an. Beeindruckend ist, dass die Berge<br />
erkennbar sind. Das heißt, ich<br />
kann einzelne größere Berge problemlos<br />
an ihrer Form erkennen<br />
und identifizieren. Auch VFR ist<br />
noch nicht mal Standardhütten.<br />
Daher hat Aerosoft hier ein paar<br />
Airports beigelegt, die Bilder sind<br />
hier von Paderborn. So gesehen<br />
aber kann die Standardszenerie<br />
mit keinem Simulator der letzten<br />
Jahre mithalten, denn zumindest<br />
ein paar Standardgebäude wie Tower<br />
etc. hat nahezu jeder Simulator<br />
gehabt. Bei X-Plane stimmen die<br />
Tarmacs und Layouts, aber dann<br />
ist Sense. Das ist meiner Meinung<br />
nach nicht der Standard, an den die<br />
Szene gewöhnt ist. Da hilft auch die<br />
www.flightm.com 15
Tatsache nichts, dass X-Plane gewellte<br />
Pisten darstellen kann. Denn<br />
diese sind beileibe nicht immer<br />
hilfreich, sondern weisen teilweise<br />
recht heftige und unrealistische<br />
Neigungen auf.<br />
Die Airports, die Aerosoft mitliefert,<br />
sind hingegen sehr schön und<br />
zeigen die Möglichkeiten dieses<br />
Simulators, wenn es um Add-ons<br />
geht. Diese Airports stehen dem<br />
MS-Flugsimulator keineswegs<br />
hinten an.<br />
Das Flugmodell der Standardflieger<br />
ist, nun ja, merkwürdig. Ich<br />
bin in diesen Tagen vor allem mit<br />
dem Cirrus Jet, der Cessna 172 und<br />
der 747 geflogen. Letztere kenne<br />
ich aus eigener Erfahrung, die 172<br />
live und die 747 aus dem Full <strong>Flight</strong><br />
Sim. Die Steuerung hier ist hypersensibel,<br />
auch wenn man Nullzone<br />
und anderes erhöht, was übrigens<br />
recht viel Arbeitsaufwand bedarf.<br />
Bei der 747 hatte ich einige unkontrollierte<br />
Ruderausschläge, dies<br />
notabene mit einer Steuerung, die<br />
mir seit Jahren bei allen anderen<br />
Sims keine Probleme macht. Bei<br />
einem Start mit der 747 fiel kurz vor<br />
VR ein Innentriebwerk aus, ohne<br />
dass ich das bestellt hätte, die Leistung<br />
fuhr auf Idle. Das sollte kein<br />
Problem sein, war es aber, das Ding<br />
legte sich auf den Rücken und war<br />
weg. Hier vermisse ich massiv die<br />
Massenträgheit und das „Heavy“<br />
Feel, das zum Beispiel PMDG hervorragend<br />
gemacht hat. Aber auch<br />
die Standardflieger des FS sind keineswegs<br />
derartig angriffig. Den<br />
Cirrus Jet kenne ich nicht eins zu<br />
eins aus naheliegenden Gründen,<br />
er war mir aber der sympathischste<br />
soweit. Die Cessna, nun ja: ich<br />
habe doch einige Stunden auf einer<br />
16 <strong>Flight</strong>!
Community<br />
realen dieser Teile und so fliegt die<br />
nicht.<br />
Die Avionik und Autopiloten<br />
funktionieren mehr oder weniger.<br />
Der 747 Autopilot (AP) hat einige<br />
Eigenheiten, die ihn vom realen<br />
Flieger unterscheiden, da stimmt<br />
einiges nicht. Der Cirrus AP kann<br />
keine Höhe halten beziehungsweise<br />
er tut es mit Fluktuationen von<br />
±3500 fpm und entsprechend ±500<br />
ft. Dazu geht der <strong>Flight</strong> Director<br />
nicht.<br />
Nun klar. Das sind Defaultflieger<br />
und mit denen fliegt ja auch im<br />
Microsoft <strong>Flight</strong> Simulator kaum<br />
jemand. Ich werde mir aber auf<br />
jeden Fall mal Add-on-Flieger ansehen<br />
müssen, um zu sehen, ob<br />
das ein Grundsatzproblem ist oder<br />
nicht. Denn einige Dinge kommen<br />
mir schon komisch vor. So etwa<br />
eine heftige Dutch Roll bei fast allen<br />
Flugzeugen, die ich probiert<br />
hatte, auch bei solchen, die real<br />
keine haben, etwa der Cessna. Hier<br />
wäre wirklich wichtig zu wissen,<br />
ob hier nur die Defaultflieger so<br />
sind oder ob sich diese Dinge beheben<br />
lassen. So wie im Moment ist<br />
mir das Flugmodell aber sehr suspekt<br />
und ist meiner Ansicht nach<br />
der gesamten Konkurrenz massiv<br />
unterlegen, auch wenn es ein gerechnetes<br />
Modell ist und damit besser<br />
sein müsste.<br />
Möglichkeiten<br />
Diese sind bei X-Plane massiv und<br />
fast unbegrenzt. Wenn man sich<br />
durch die Menüs arbeitet, sieht man<br />
hier Dinge, die man bei keinem anderen<br />
Sim je gesehen hätte. So zum<br />
Beispiel jede Menge Joystick-Achsen<br />
und -Knöpfe, die man beliebig<br />
belegen kann, was für Homecockpitbauer<br />
ein Paradies sein dürfte. So<br />
etwa sehr gut ausgebaute Fluganalysemöglichkeiten,<br />
eine Karte, die<br />
wirklich was kann, ein eingebauter<br />
Screenshot- und Movie-Recorder<br />
sowie ein detaillierter Flugdatenschreiber.<br />
Dazu können sowohl<br />
Flugplätze wie auch Flugzeuge<br />
selbst entwickelt werden. Für X-Plane<br />
existiert dazu eine hilfsbereite<br />
und sehr aktive Fanszene, die für<br />
Umsteiger hilfreich sein werden.<br />
Wesentlich ist allerdings, dass<br />
große Hersteller wie Aerosoft, Carenado<br />
und, wie man hört, PMDG<br />
auf das neue Pferd setzen. Das<br />
hingegen bringt natürlich ein enormes<br />
Potenzial. Ebenso ist bereits<br />
ein großes Angebot an Freeware<br />
vorhanden, wobei dieses teilweise<br />
noch für X-Plane 9 und damit nicht<br />
unbedingt für X-Plane 10 gedacht<br />
ist. Die Kompatibilität ist nicht immer<br />
gegeben.<br />
Fazit<br />
Mein Fazit für diesen Simulator<br />
fällt grundsätzlich positiv aus.<br />
Die Möglichkeiten sind riesig, es<br />
gibt bereits Add-on-Hersteller, die<br />
auf dieses Pferd aufgesprungen<br />
sind, und die Grundpackung hält,<br />
was sie verspricht. Hemmschuh<br />
dieser Ausgabe ist definitiv die<br />
Benutzerfreundlichkeit, die meiner<br />
Meinung nach so für ein Massenprodukt<br />
unrealistisch kompliziert<br />
ist. Zumindest gewisse Dinge wie<br />
das automatische Erkennen eines<br />
Joysticks oder die Analyse der<br />
Hardware und gewisse Basiseinstellungen<br />
wären sicher wünschenswert,<br />
um Anfängern nicht gleich zu<br />
Anfang die Lust zu nehmen.<br />
Wer den Umstieg in die Hand<br />
nimmt, sollte sich Zeit nehmen.<br />
Viel Zeit. Sonst nämlich ist der Ärger<br />
vorprogrammiert. Wer denkt,<br />
dass X-Plane nur der Flugsimulator<br />
in neuem Kleid sei, dem sei gesagt,<br />
dem ist nicht so. X-Plane verlangt<br />
vom Benutzer eine komplett neue<br />
Einarbeitung. Es ist nicht nur vieles<br />
anders, sondern nahezu alles. Wer<br />
aber lernbereit ist und auch gewillt,<br />
noch einmal ganz von vorne anzufangen<br />
mit einem komplett neuen<br />
Simulator, der kann angesichts des<br />
Preises nicht viel falsch machen.<br />
Allenfalls kann man abwarten, bis<br />
dann die Aerosoft-Version im Februar<br />
nachgereicht wird. Obwohl<br />
die bestehende US-Version offenbar<br />
aktualisiert werden kann, weiß<br />
man noch nicht richtig, was Aerosoft<br />
nun wirklich noch neu hin<br />
zupacken wird. Möglicherweise<br />
könnten hier die diversen Installationsprobleme<br />
angegangen werden.<br />
Es wäre wünschenswert. Daher,<br />
wer noch bis im Februar warten<br />
kann, ist damit vielleicht nicht<br />
schlecht beraten. Verlieren wird<br />
derjenige, der es nicht kann, aber<br />
auch nicht, nur ziemlich viel Zeit.<br />
X-Plane als Nachfolger der FS-Serie?<br />
Alternative ja. Ob ebenbürtiger<br />
Nachfolger bleibt abzuwarten.<br />
Urs Wildermuth<br />
FLIGHT!<br />
www.flightm.com 17
X-Plane 10<br />
Nico‘s Einschätzung<br />
Der neue Flugsimulator<br />
X-Plane selbst bezeichnet seinen<br />
neuen Simulator als den realistischsten<br />
Flugsimulator von allen. Alleine<br />
schon deswegen war ich sehr auf<br />
den X-Plane 10 gespannt und brennend<br />
daran interessiert, ob das auch<br />
wirklich stimmt. Von den sensationellen<br />
neun DVDs erwartete ich<br />
also eine sehr detaillierte Szenerie<br />
sowie Flugzeugmodelle, die mehr<br />
bieten als die Standard-FSX-Modelle.<br />
Nach einer guten Stunde Installation<br />
und einigen Updates, die<br />
nochmal so lange dauerten, ging es<br />
also auf in die Welt des neuen X-Plane.<br />
Nach einer recht langen Wartezeit<br />
wurde ich dann auch gleich in<br />
der 747 auf einen Flughafen gestellt<br />
– ein Auswahlmenü wie im FSX<br />
gibt es anscheinend nicht. Das hat<br />
den Vorteil, dass man gleich loslegen<br />
kann (könnte man denken),<br />
aber den Nachteil, dass man erst<br />
vier Mal den Ladebalken ertragen<br />
muss, bis Wetter, Flughafen, Flugzeug<br />
und Tageszeit geändert sind.<br />
Und diese Ladezeiten betragen<br />
wirklich mehrere Minuten (bei mir<br />
vier), trotz recht schnellen Systems<br />
(i7-2600@3,4GHz; 8 GB RAM und<br />
GeForce GTX 560 Ti). Ans Losfliegen<br />
wie eben angenommen war<br />
dann immer noch nicht zu denken,<br />
denn zuerst müssen Joystick (Saitek<br />
x52) und Ruderpedale eingestellt<br />
werden. Die Tastenbelegung kam<br />
mir recht umständlich vor, da sie<br />
in häufig verwendete und nicht<br />
häufig verwendete Funktionen aufgeteilt<br />
ist. Deshalb dauerte es entsprechend<br />
lange, zumal ich die Bezeichnungen<br />
aus dem FSX gewohnt<br />
bin und nicht gleich jede Funktion<br />
gefunden hatte – bin eben FSX-verwöhnt.<br />
Trotzdem muss man sagen: Das<br />
macht man eben einmal und gut<br />
ist. Also auf in die Lüfte: Erst mal<br />
mit der 747 in Frankfurt bei Tag<br />
und gutem Wetter.<br />
Grafik: Als Allererstes fiel mir auf,<br />
dass die Landebahn nicht eben,<br />
18 <strong>Flight</strong>!
sondern (wie in echt) gebogen ist – aber endlich geflogen. Beschleuni-<br />
Landung: Hier überzeugt mich<br />
das hat mich jedoch ein wenig gestört,<br />
weil es meiner Meinung nach<br />
gen, Abheben, Fahrwerk fährt wie<br />
von Geisterhand selbst ein. Über<br />
das Flughafenmenü erstmals, denn<br />
man kann sich auch auf jede Landebahn<br />
ein bisschen zu viel des Guten ist,<br />
und drum wurde es gleich wieder<br />
direkt in den Anflug setzen<br />
die Flugeigenschaften kann man<br />
sich nur geringfügig beschweren lassen. Das will dann aber auch<br />
deaktiviert. Selbst auf „guten“ Einstellungen<br />
wird die Runway nach<br />
hinten hin leider unscharf. Dafür<br />
ist der Flughafen originalgetreu mit<br />
– die 747 fliegt zwar stabil in der<br />
Luft, reagiert aber auf starke Ruderausschläge<br />
viel zu heftig. Ins Auge<br />
sticht mir dafür die Tragflächenflexibilität,<br />
wieder mit zwei Minuten Ladezeit<br />
vergütet werden. Das Flugzeugmenü<br />
ist hingegen umso unübersichtlicher:<br />
Alles ist in vielen Ordnern<br />
die die Flügel wirklich Szenerieobjekten ausgestattet wie<br />
untergebracht und man sieht keine<br />
dem LH-Technik-Hangar, Gates schön auf und ab wippen lässt. Flugzeugvorschau, bevor man den<br />
usw. Vergleichbar mit Standard- Die Bodentexturen schauen von Flieger auswählt. Insgesamt erinnert<br />
FSX, bei dem Frankfurt ja auch ein<br />
bisschen modifiziert ist. Die neue<br />
oben ganz nett aus – es gibt keine<br />
aufgemalten Straßen oder Häuser es eher an den Aircraft Ordner<br />
im FSX als an ein Menü!<br />
Landebahn ist auch da – leider mit und alles ist plastisch. Dadurch Der Anflug verläuft problemlos,<br />
Bäumen zugewachsen und somit sieht alles leider etwas steril aus,<br />
unbrauchbar. Ansonsten fiel mir da überall die gleichen Straßentexturen<br />
Landeklappen fahren aus, Trimmung<br />
funktioniert sensibel und die<br />
nichts Besonderes auf, das FSX<br />
nicht bieten konnte.<br />
Flugzeug: Das Cockpit der 747<br />
ist gut umgesetzt, finde ich. Alle<br />
sind, die sich durch die Städ-<br />
te ziehen. An die Realität erinnern<br />
mich Straßen und Städte von oben<br />
jedenfalls nicht. Frankfurt City<br />
gleicht eher einem Schrebergartenviertel.<br />
Callouts zählen mich runter. Wenn<br />
da nur nicht das eigensinnige Fahrwerk<br />
wäre – das hat sich nämlich<br />
nicht ausfahren lassen. Weder mit<br />
meinen dafür programmieren Ta-<br />
Die Berge sehen dafür gut Knöpfe sind plastisch dargestellt<br />
sten noch mit G oder mit einem<br />
und endlich bewegt sich auch mal<br />
die Fußbremse, wenn man sie<br />
drückt. Von außen macht das Flugzeug<br />
auch einen guten Eindruck.<br />
aus und die Wolken werfen sogar<br />
Schatten auf die Landschaft. In den<br />
nächsten Monaten wird es sicherlich<br />
neue Add-ons geben, die genau<br />
Mausklick auf den Fahrwerkshebel.<br />
Das Ding bleibt drin und zwingt<br />
mich zur Notlandung ohne Fahrwerk.<br />
Dieses Mal eben in Frankfurt<br />
Man erkennt einzelne Niete, Triebwerke<br />
diese sterile Landschaft beheben und nicht in Warschau. Dennoch<br />
und Fahrwerk sind detail-<br />
liert und Letzteres besitzt sogar dynamische<br />
Stoßdämpfer. Jetzt wird<br />
werden, der Fantasie für neue Produkte<br />
sind im X-Plane 10 fast keine<br />
Grenzen gesetzt.<br />
ließ sich der Flieger recht weich<br />
landen und blieb beim Ausschlittern<br />
auf der Bahn. Statt Funkenflug
am Boden steigt nur eine weiße<br />
Rauchwolke aus den Triebwerken<br />
gen Himmel. Hatte mich da schon<br />
fast auf Schäden am Flugzeug oder<br />
ein Schlittergeräusch gefreut. Einige<br />
Tage später musste ich feststellen,<br />
dass die Saitek Seitenruderpedale<br />
Schuld waren – also muss ich<br />
auf diese bis zu einem Update leider<br />
verzichten.<br />
Tja, das war der erste Testflug, der<br />
ordentlich schiefgegangen war.<br />
Weiter ging mein Test mit einer<br />
Cessna ohne Einziehfahrwerk. Das<br />
Beste, das X-Plane zu bieten hat,<br />
sind – wenn man mich fragt – die<br />
Nachttexturen. Hier schaut das<br />
Ganze wirklich verblüffend echt<br />
aus – sowohl Runway als auch Taxilights<br />
sieht man schon aus der Ferne<br />
und auch die Flugzeuglichter sehen<br />
sowohl bei Tag als auch bei Nacht<br />
gut aus. Den Sonnenuntergang<br />
kann man ebenfalls nur loben – da<br />
macht Fliegen Spaß! Auch Straßen<br />
und Städte sind gut beleuchtet, was<br />
hingegen fehlt, sind Vorfeldlichter.<br />
Dadurch sehen die Gates auch bei<br />
Add-on-Flughäfen in der Dunkelheit<br />
leider ziemlich verlassen aus.<br />
Wasser- und Wolkentexturen sind<br />
dafür gelungen – ob realer als FSX-<br />
Standard bleibt jedoch umstritten:<br />
Es ist einfach anders! In der US<br />
Community Edition schickt Aerosoft<br />
gleich noch ein paar Add-on-<br />
Flughäfen mit, die sich wirklich<br />
sehen lassen können. Hierzu gibt<br />
es nicht viel zu sagen – vergleichbar<br />
mit den Umsetzungen im FSX. Framerates<br />
waren leider nicht wirklich<br />
überzeugend – ich hatte zwar<br />
recht hohe Einstellungen, aber über<br />
20 Frames kam ich selbst bei Standardszenerien<br />
selten!<br />
Insgesamt ist X-Plane 10 für mich<br />
ein Simulator, der wohl noch in<br />
der Entwicklungs- und Testphase<br />
steckt, ähnlich wie die Anfänge des<br />
FSX. Gerade die Fahrwerkssache<br />
hat mich ein bisschen enttäuscht.<br />
Ein paar sehr schöne Grafikextras<br />
hat X-Plane schon – das muss man<br />
zugestehen. Zur Anfangsfrage,<br />
ob die Software den Titel realistischster<br />
Flughafen verdient hat:<br />
An einigen Stellen kann X-Plane 10<br />
wirklich punkten, an anderen Stellen<br />
ist es eher ein Schritt zurück in<br />
die künstlich animierte Welt statt<br />
in die reale. Und vor allem in puncto<br />
Benutzerfreundlichkeit ist X-Plane<br />
auch für eingesessene Simmer<br />
recht kompliziert und erfordert<br />
viel Geduld und Umstellung. Hier<br />
hätte sich X-Plane ruhig etwas von<br />
Microsoft abkupfern können, was<br />
das Einstellungsmenü betrifft! Ob<br />
der Simulator deinstalliert wird,<br />
das entscheiden die nächsten Updates,<br />
im Moment ziehe ich den<br />
alten FSX aber deutlich vor, der spätestens<br />
mit Add-on-Unterstützung<br />
den Neuen in nahezu jedem Punkt<br />
schlägt!<br />
Nicolas Grün<br />
20 <strong>Flight</strong>!
Der neue Flugsimulator<br />
Der Ruf leidet, die Reichweite steigt<br />
Die Grafik und<br />
Flugeigenschaften<br />
Für die langjährigen Flugsimulatorpiloten<br />
fing das Jahr mies an,<br />
denn die ersten öffentlichen Infos<br />
von Microsoft über den neuen<br />
<strong>Flight</strong> passen so gar nicht zu den<br />
will. Wer hat schon alle Regionen<br />
im FSX überflogen? Wahrscheinlich<br />
nur die wenigstens, gezahlt hat<br />
man dafür trotzdem. Glaubt man Der neue Microsoft <strong>Flight</strong> sieht<br />
einer Statistik von Heise Online, richtig gut aus! Endlich werden die<br />
Erwartungen. Die Kommunikation<br />
so kaufen drei Prozent der Kunden,<br />
Küsten richtig dargestellt, das Was-<br />
von Microsoft war schon mal<br />
besser, denn eigentlich wurde nur<br />
das veröffentlicht, was die treuen<br />
Fans verschreckt. Die Betaversion<br />
mit „nur“ Hawaii schreckt auf den<br />
die eine kostenlose Simulation ser, die Wellen, alles sieht sehr rea-<br />
dieser Art heruntergeladen haben, listisch aus. Die Städte wurden im<br />
nachher im integrierten Shop ein. Vergleich zum nackten FSX deutlich<br />
verbessert und aufgewertet,<br />
Dies wäre eine massive Steigerung<br />
der Reichweite im Vergleich zu die Flughafentexturen haben an<br />
ersten Blick ab, auf den zweiten<br />
muss man jedoch bedenken, dass<br />
dem aktuellen FSX.<br />
Qualität dazugewonnen. Die Wälder<br />
sehen realistisch aus, deutlich<br />
das Gebiet eine Demo ist. Microsoft<br />
Durch die Ankündigung, den besser als die leistungsschonenden<br />
<strong>Flight</strong> wird im Frühjahr 2012<br />
als kostenloser Simulator veröffentlicht,<br />
<strong>Flight</strong> kostenlos zu veröffentlichen, eindimensionalen Bäume im X-Plane<br />
10. Die Basis, die Grafikengine<br />
hat Microsoft bereits eine für die<br />
dies aber auch wiederum nur Flugsimulation ungekannte öffent-<br />
des neuen Microsoft <strong>Flight</strong>, kann<br />
auf den ersten Blick, denn will man<br />
neue Regionen, muss man diese via<br />
Marketplace kaufen. Das hat den<br />
Vorteil, dass der Kunde nur für die<br />
liche Aufmerksamkeit erreicht. Der sich sehen lassen. Die Wolken sehen<br />
in jeder Tageszeit sehr authen-<br />
Konzern geht somit auf die breite<br />
Masse los, auf Dauer sicherlich eine tisch aus und schonen trotzdem die<br />
gute Entscheidung für die gesamte Frames. Wir konnten bei unseren<br />
Region zahlt, die er auch anfliegen Flugsimulatorszene. Testflügen keine Frameeinbrüche<br />
22 <strong>Flight</strong>!
FLIGHT!<br />
Community<br />
bemerken, auf unserem Hauptredaktionsrechner<br />
lief die <strong>Flight</strong> Beta<br />
(Hawaii) sehr flüssig und das mit<br />
dem Maximum an grafischen Einstellungen.<br />
Die Flugeigenschaften<br />
können wir nicht bewerten, Microsoft<br />
hat als Flugzeug die Icon A5<br />
als Standardmaschine eingestellt,<br />
dieses leichte Flugzeug wird jedoch<br />
erst in Zukunft real produziert. Die<br />
Maschine im <strong>Flight</strong> fliegt sich angenehm,<br />
selbst mit der Maus und<br />
ohne Joystick. Eine neue Philosophie,<br />
um mehr User zu locken – die<br />
Computermaus kann als Steuergerät<br />
eingesetzt werden, für neue Piloten<br />
sicherlich eine sehr sinnvolle<br />
Lösung, ehe Geld in einen Joystick<br />
investiert wird. Für die professionellen<br />
Simmer wird es nach wie vor<br />
die Möglichkeit geben, die bereits<br />
gekauften Steuergeräte von verschiedenen<br />
Marken einzusetzen.<br />
Das Einstellen fällt leicht, <strong>Flight</strong> erkennt<br />
die Einstellung selbstständig.<br />
Ein großes Plus im Vergleich zu der<br />
aktuellen X-Plane 10 Version, in der<br />
man erst mühsam alle Befehle einstellen<br />
muss. Dies schreckt sicherlich<br />
viele Piloten ab, hier muss eine<br />
Plug-and-Play-Lösung her.<br />
Die Missionen<br />
In der Betaversion muss der Pilot<br />
zwei Missionen erfüllen, ehe man<br />
in den Freiflugmodus kommt. Dies<br />
ist sehr sinnvoll, da die Tastaturbefehle<br />
im Vergleich zu der Vorgängerversion<br />
verändert wurden,<br />
in knappen fünf Minuten sind die<br />
beiden Missionen zu meistern, die<br />
erste ist ein einfacheres Flugmanöver,<br />
um Markierungen über Hawaii<br />
Bilder: Microsoft Games<br />
zu durchfliegen, ehe man eine höher<br />
gelegene Markierung erreichen<br />
muss. So zeigt Microsoft die Auswirkungen<br />
des Schubhebels, der<br />
neue Pilot bekommt in der Mission<br />
erklärt, wie man mit dem Flugzeug<br />
steigt, wie sich die einzelnen Einstellungen<br />
auswirken, ehe man,<br />
ebenfalls von einer netten Stimme<br />
begleitet, zum Landeanflug ansetzen<br />
muss. Die zweite Mission endet<br />
mit einer Wasserlandung. Ein<br />
Passagier will zu einer Party auf<br />
einer Jacht, nach einem kurzen<br />
Tiefflug über dem Meer setzt man<br />
zur Landung an. Danach sind alle<br />
Funktionen freigeschaltet und man<br />
kann zum freien Flug über Hawaii<br />
starten. Die Missionen zeigen<br />
klar, Microsoft will neue Kunden<br />
erreichen und somit die Plattform<br />
der Flugsimulation auf eine breite<br />
Masse setzen und somit für die Zukunft<br />
sichern. Langjährige Flugsimulatorpiloten<br />
kommen sich wahrscheinlich<br />
veralbert vor, wenn die<br />
erste Mission erklärt, was für eine<br />
Wirkung der Schubhebel hat oder<br />
wie ein Fahrwerk bedient wird.<br />
Einkaufserlebnis Windows Live<br />
Die Welt des Microsoft <strong>Flight</strong> zu<br />
erweitern geht über zwei Wege:<br />
Absolviert man die Missionen erfolgreich,<br />
werden neue Flugzeuge<br />
freigeschaltet, zusätzlich kann man<br />
sein Pilotenlogbuch mit den Freunden<br />
teilen oder gemeinsam einen<br />
Flug absolvieren. Der alternative<br />
Weg ist der neue Marketplace. Dieses<br />
Shoppingerlebnis ermöglicht<br />
www.flightm.com 23
es bequem im Flugsimulator neue<br />
Add-ons zu kaufen. Die Grundidee<br />
ist sehr gut und bekannt von iTunes<br />
und dem Android Market. Mit Ärger<br />
nahmen jedoch die freien Entwickler<br />
zur Kenntnis, dass sich Microsoft<br />
überraschenderweise für Drittanbieter<br />
verschließt. Vor wenigen<br />
Monaten bestätigte Microsoft hinter<br />
den Kulissen den Entwicklern<br />
sowie auch unserer Redaktion, dass<br />
man den Marketplace für externe<br />
Pay- und Freeware öffnen und das<br />
nötige SDK zum Entwickeln veröffentlichen<br />
würde. ORBX äußerte<br />
sich bereits sehr kritisch, immerhin<br />
habe man alle gefragten Daten und<br />
Szenerien an Microsoft Games geliefert<br />
und die neue Entscheidung<br />
wäre somit nicht nachzuvollziehen.<br />
Die Windows-Live-Idee ist<br />
sicherlich ein guter Kopierschutz<br />
und bequem für den Kunden, wenn<br />
sie richtig umgesetzt wird. Wie<br />
genau der Marketplace in der finalen<br />
Version aussehen wird, ist laut<br />
Microsoft noch nicht entschieden,<br />
man arbeite noch an den letzten<br />
Details und würde sich auch nicht<br />
für Drittanbieter verschließen, die<br />
Entscheidung sei nicht endgültig,<br />
so der Pressesprecher.<br />
Millionen von Piloten<br />
erreichen<br />
Die neue Strategie von Microsoft<br />
Games setzt ganz klar auf die breite<br />
Masse an Piloten. Nach dem Erfolg<br />
von Age of Empires sowie den kostenlosen<br />
Facebook-Online-Games<br />
und den zahlreichen Free2Play,<br />
die sich vor allem im asiatischen<br />
Raum durchgesetzt haben, will der<br />
Konzern aus Seattle nun auch<br />
die Flugsimulation tauglich<br />
für Millionen gestalten. Der<br />
<strong>Flight</strong>(Simulator) wird kostenlos<br />
zum Download bereitstehen, die<br />
potenziellen Kunden bekommen<br />
somit einen Vorgeschmack und<br />
werden danach hoffentlich süchtig<br />
nach unserem geliebten Hobby. Die<br />
neue allgemeine Demo inklusive<br />
Hawaii dürfte der Flugsimulation<br />
neue Fans bescheren, somit allen<br />
beteiligten Firmen und Organisationen<br />
zu mehr Kunden verhelfen.<br />
Die Reaktionen<br />
Einige Publisher halten sich ganz<br />
zurück, andere wiederum wie<br />
PMDG oder ORBX äußerten sich<br />
öffentlich sehr kritisch. PMDG<br />
sieht seine Kunden nicht in der<br />
24 <strong>Flight</strong>!
Der Kommentar<br />
Meine Erwartungen an Microsoft<br />
<strong>Flight</strong> waren anfangs recht hoch,<br />
als Microsoft die Community noch<br />
mit kurzen, nicht allzu ergiebigen<br />
Web-Trailern versorgte. Mit der<br />
Zeit kristallisierte sich leider immer<br />
weiter heraus, wie der große Softwarekonzern<br />
den neuen Simulator<br />
vermarkten will: über Windows<br />
Live. Und damit ging für viele begeisterte<br />
Hobbypiloten fast schon<br />
eine Welt unter. Die Forderungen<br />
nach einer Simulation, die trotz<br />
hohen grafischen Niveaus auch<br />
auf schwächeren PCs flüssig läuft,<br />
wurden scheinbar nicht erhört.<br />
Denn eines ist klar: Eine Simulation<br />
wird Microsoft <strong>Flight</strong> wohl<br />
wirklich nicht. Vielmehr überwiegt<br />
nach und nach der Eindruck, man<br />
wolle ein Spiel für die breite Masse<br />
schaffen – spielbar mit Maus und<br />
Tastatur. Doch wo bleibt der Sinn<br />
des Flugsimulators, wenn der teure<br />
Joystick, die Ruderpedale und andere<br />
Steuerpanels ausgedient haben,<br />
wenn der Jumbo-Jet zum Spielzeugflugzeug<br />
wird? Die Befürchtungen<br />
erwiesen sich als berechtigt, als ich<br />
die erste Betaversion von Microsoft<br />
<strong>Flight</strong> testen durfte. Doch die Testversion,<br />
welche nur Hawaii enthält,<br />
brachte auch einige Überraschungen<br />
mit sich. Ganz klar, fliegerisch<br />
war nicht viel zu erwarten, das einzige<br />
Flugobjekt der „Icon A5“, einer<br />
Mischung aus Wasser und Landflugzeug<br />
mit einem Innenleben, das<br />
mehr modernen Hybridautos eines<br />
japanischen Herstellers ähnelt,<br />
lässt sich auch so fliegen, wie man<br />
im Cockpit vermuten mag. Aber<br />
grafisch macht der „Neue“ einiges<br />
her, obwohl die Einstellungsmöglichkeiten<br />
im Menü sehr begrenzt<br />
sind. Es wird nur noch zwischen<br />
wenigen Darstellungsoptionen unterschieden,<br />
auf gut Glück setze ich<br />
diese auf die höchste Einstellung,<br />
im Hinterkopf die von Microsoft<br />
bekannt gegebenen Mindestanforderungen.<br />
Das Ergebnis: sehr<br />
gut! Trotz schlechten Wetters und<br />
einer wirklich gigantisch hohen<br />
Anzahl an 3D-Objekten sind keinerlei<br />
Ruckler spürbar. Einen so<br />
flüssigen Ablauf ist man nicht einmal<br />
vom FSX ohne Erweiterung<br />
bei vergleichbaren Grafikeinstellungen<br />
gewohnt. Hier steckt also<br />
eine Menge Potenzial – Potenzial,<br />
das hoffentlich nicht durch die von<br />
Microsoft angestrebte Taktik im<br />
Sinne von Windows Live eingeschränkt<br />
wird.<br />
Florian Schlund<br />
Community<br />
FLIGHT!<br />
Zielgruppe für den neuen Microsoft<br />
<strong>Flight</strong>: „Let’s just get something<br />
right out on the table: If you<br />
are reading this, then you are not<br />
likely to be the target audience<br />
for FLIGHT - and this is why the<br />
reaction by this community has<br />
ranged from tepid acceptance to<br />
outright bewilderment at the unveiling<br />
of MS’s newest game.“ So<br />
Robert Randazzo. Weiter meinte<br />
der PMDG-Chef, dass man in den<br />
nächsten Jahren weiterhin auf den<br />
<strong>Flight</strong> Simulator X setzen würde –<br />
in etwa die gleiche Aussage, wie sie<br />
auch ORBX traf – und ergänzte zudem,<br />
dass der Prepar3D von Lockheed<br />
Martin eine gute Alternative<br />
wäre und man verstärkt für diesen,<br />
parallel zum FSX, Produkte veröffentlichen<br />
würde. Allgemein ist die<br />
Stimmung unter den Entwicklern<br />
zurückhaltend bis sehr kritisch.<br />
Die Beta ist noch nicht fähig einen<br />
wahren Ausblick zu geben, was<br />
der <strong>Flight</strong> am Ende zu leisten vermag<br />
und wie sich die Performanz<br />
mit einer weltweiten Szenerie und<br />
vielen Details auswirken wird. Die<br />
Plattform des Microsoft <strong>Flight</strong> ist<br />
gut, die Engine und Möglichkeiten<br />
übertreffen den FSX und auch den<br />
aktualisierten Prepar3D. Einziger<br />
Nachteil ist die blockende Haltung<br />
von Microsoft Games in Bezug auf<br />
neue externe Add-ons. Auf Dauer<br />
wird man diese Position nicht<br />
halten können, denn die treuen<br />
Kunden der letzten dreißig Jahre<br />
sind zu wichtig, um dauerhaft mit<br />
dem <strong>Flight</strong> Erfolg zu haben. Die<br />
nächsten Monate werden spannend:<br />
Microsoft muss endlich für<br />
klare Entscheidungen sorgen und<br />
darf dabei die Community nicht<br />
vergessen.<br />
Marc Goergen<br />
www.flightm.com 25
Tägliche Meldungen finden Sie unter www.flightm.de<br />
Allgemeine NEWS<br />
Trendbarometer Februar 2012<br />
Die neue Microsoft<br />
<strong>Flight</strong> sorgte für Diskussionen<br />
in der Szene,<br />
auf unserer Website<br />
<strong>Flight</strong>M.de haben<br />
wir das neue Trendbarometer<br />
online geschaltet,<br />
so können<br />
wir monatlich die Meinungen<br />
unser Leser<br />
via Umfrage erfassen.<br />
Stimmen auch Sie<br />
ab! Monatlich auf<br />
<strong>Flight</strong>M.de<br />
Wie bewerten Sie die<br />
Beta von Microsoft <strong>Flight</strong>?<br />
Welchen Flugsimulator benutzen Sie?<br />
Microsoft <strong>Flight</strong> Simulator X.<br />
Microsoft <strong>Flight</strong> Simulator 2004<br />
X-Plane 10<br />
Aerofly FS<br />
X-Plane 9<br />
Prepar3D<br />
keinen<br />
X-Plane 10<br />
Microsoft <strong>Flight</strong><br />
Prepar3D<br />
Aerofly FS<br />
3%<br />
2%<br />
1%<br />
1%<br />
26%<br />
66%<br />
Welchen Flugsimulator werden Sie in<br />
naher Zukunft kaufen?<br />
20%<br />
16%<br />
14%<br />
6%<br />
43%<br />
Wie bewerten Sie<br />
X-Plane 10?<br />
(Sehr gut) Note 1<br />
Note 2<br />
Note 3<br />
Note 4<br />
Note 5<br />
(Sehr schlecht) Note 6<br />
2%<br />
2%<br />
11%<br />
20%<br />
16%<br />
49%<br />
(Sehr gut) Note 1<br />
Note 2<br />
Note 3<br />
Note 4<br />
Note 5<br />
(Sehr schlecht) Note 6<br />
7%<br />
22%<br />
20%<br />
6%<br />
8%<br />
37%<br />
Unser Trendbarometer<br />
im Februar zeigt<br />
klar, dass X-Plane<br />
in der Bewertung<br />
der Käufer deutlich<br />
besser abschneidet<br />
als die Beta von<br />
dem neuen Microsoft<br />
<strong>Flight</strong>. Die Mehrheit<br />
stellt X-Plane die Note<br />
3 aus, während <strong>Flight</strong><br />
die schlecht möglichste<br />
erhält, die Note 6.<br />
Immerhin 22 Prozent<br />
geben X-Plane 10 die<br />
gute Note 2 ab, während<br />
Microsoft nur<br />
mit der Note 4 auf 20<br />
Prozent kommt. Die<br />
breite Mehrzahl der<br />
aktuellen Piloten fliegen<br />
mit dem Microsoft<br />
<strong>Flight</strong> Simulator X, 66<br />
Prozent gefolgt von 26<br />
Prozent mit dem <strong>Flight</strong><br />
Simulator 2004. Deutlich<br />
abgeschlagen ist<br />
der X-Plane 10 auf<br />
dem dritten Platz mit 3<br />
Prozent, während Aerofly<br />
hingegen einen<br />
rasanten Start hinlegte<br />
und im ersten Monat<br />
auf gute 2 Prozent<br />
kommt, somit sehr<br />
nah an dem neuen<br />
X-Plane 10. Die Frage<br />
welcher Simulator in<br />
naher Zukunft gekauft<br />
wird, beantworten 43<br />
Prozent mit keinem,<br />
das meiste Potenzial<br />
steckt im X-Plane 10<br />
mit 20 Prozent, dicht<br />
gefolgt vom Microsoft<br />
<strong>Flight</strong> mit 16 Prozent.<br />
Interessant sind die<br />
Erwartungen in den<br />
Prepar3D, dieser ist<br />
aktuell nur für kommerzielle<br />
Endbenutzer<br />
sowie Entwickler<br />
erhältlich, jedoch<br />
möchten 14 Prozent<br />
unserer Leser sich<br />
diesen in nächster<br />
Zeit kaufen.
Microsoft <strong>Flight</strong> sorgt für<br />
Aufmerksamkeit<br />
Die Flugsimulation<br />
war im Januar weltweit<br />
in den Medien<br />
vertreten, von Online<br />
bis zu Print und manchen<br />
TV Stationen<br />
Sascha W. Felix ist<br />
nicht mehr...<br />
Mit grossem Bedauern<br />
nimmt die Redaktion<br />
Kenntnis vom<br />
Hinschied von Prof.<br />
Dr. Sascha W. Felix,<br />
der am 4. Januar 2012<br />
verstorben ist.<br />
Sascha ist einer der<br />
Autoren des bekannten<br />
Produktes „<strong>Flight</strong><br />
Sim Commander“<br />
und ein ausgesprochen<br />
herzlicher und<br />
freundlicher Mensch.<br />
berichteten zahlreiche<br />
Medien über den neuen<br />
Microsoft <strong>Flight</strong>,<br />
der kostenlos im Frühjahr<br />
erscheinen wird.<br />
In seinem Hauptberuf<br />
war er Professor für<br />
Allgemeine Linguistik<br />
an der Universität<br />
Passau.<br />
Mit Sascha Felix ist<br />
einer der ganz Grossen<br />
der Szene von<br />
uns gegangen. Wir<br />
entbieten seiner Familie<br />
und dem FS Commander<br />
Team unser<br />
herzliches Beileid.<br />
DIE MEIST VERKAUFTE SOFTWARE<br />
www.simmarket.com<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
die TOP 5<br />
FSX Szenerien<br />
LA HABANA, CUBA - MUHA FSX<br />
Entwickler: Taxi2Gate<br />
Preis: 21,41 Euro<br />
Review: folgt<br />
Note: -<br />
MIAMI INTERNATIONAL AIRPORT KMIA<br />
Entwickler: LatinVFR<br />
Preis: 24,98 Euro<br />
Review: folgt<br />
Note: -<br />
FlyAthens<br />
Entwickler: flytampa<br />
Preis: 24,98<br />
Review: September 2011<br />
Note: 9,0 ¦ Hervorragend<br />
LAS AMERICAS - MDSD<br />
Entwickler: LatinVFR<br />
Preis: 17,84 Euro<br />
Review: folgt<br />
Note:<br />
STAVANGER X (DOWNLOAD)<br />
Entwickler: Aerosoft<br />
Preis: 17,95 Euro<br />
Review: folgt<br />
Note: -<br />
FSX Flugzeuge<br />
WINGS OF POWER 3 - P-40<br />
Entwickler: A2A SIMULATIONS<br />
Preis: 27,95 Euro<br />
Review: -<br />
Note: -<br />
ACCU-SIM FOR WOP 3 - P-40<br />
Entwickler: A2A SIMULATIONS<br />
Preis: 23,19 Euro<br />
Review: folgt<br />
Note: -<br />
BRONCO X<br />
Entwickler: Aerosoft<br />
Preis: 24,95 Euro<br />
Review: folgt<br />
Note: -<br />
LOCKHEED SR-71 BLACKBIRD<br />
Entwickler: Glowingheat<br />
Preis: 33,32 Euro<br />
Review: folgt<br />
Note: -<br />
BELL 222 FSX SP2<br />
Entwickler: CERA Simaircraft<br />
Preis: 27,95 Euro<br />
Review: folgt<br />
Note: -
Tägliche Meldungen finden Sie unter www.flightm.de<br />
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15% reduziert: 127,49 Saitek Pro <strong>Flight</strong> TPM - Throttle Pitch Mixture System DE EN FS+andere Sims Saitek Hardware - 15% gespart ! 6724<br />
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> > > > > > flightandfun -10% Vorbestell-Preise bis 1 Tag vor Release - natürlich auch auf alte und neue Vorbestellungen ! !<br />
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Die FS-Konferenz fi<br />
24. März 2012 nahe<br />
Das <strong>Flight</strong>! <strong>Magazin</strong><br />
druckte bereits im Herbst<br />
letzten Jahres das Datum<br />
ab, ab heute ist nun die offizielle<br />
Website zum Event<br />
online.<br />
Das von Aerosoft organisierte<br />
Event wird<br />
am 24. März 2012 in<br />
Qualitywings geht<br />
mit <strong>Flight</strong>1 ein<br />
Die neue Avro RJ / BAE<br />
Ultimate Collection für<br />
den FS 9 und FS X wird<br />
mit dem <strong>Flight</strong>1 Wrapper<br />
erscheinen. Der vierstrahlige<br />
Jet wird für‘s Frühjahr<br />
2012 erwartet. Die FS<br />
X Version wird nicht nur<br />
eine Konvertierung sein,<br />
sondern die Entwickler<br />
werden zahlreiche Funktionen<br />
und Möglichkeiten<br />
neu Entwickeln um somit<br />
die Qualität zu steigern.
ndet am<br />
München statt<br />
Die <strong>Flight</strong>! Redaktion sucht weitere Redakteure,<br />
Bewerbung: redaktion@flightm.com<br />
Oberschleißheim stattfinden,<br />
anschließend wird<br />
das Captains Dinner am<br />
Abend für den Abschluss<br />
der FS Konferenz sorgen.<br />
Die Konferenz findet nach<br />
2010, nun zum zweiten<br />
mal in Bayern statt.<br />
Gewinnspiel<br />
Gewinnen Sie einem Flug im<br />
<strong>737</strong> Cockpit!<br />
Community<br />
FLIGHT!<br />
www.fskonferenz.de<br />
Der Preis wird zur Verfügung gestellt von<br />
www.flugsimulatorberlin.de<br />
Die Fragen:<br />
Wann wurde Flugsimulator Berlin eröffnet?<br />
1. 2008<br />
2. 2009<br />
3. 2010<br />
Von welchem Hersteller stammen die neuen CDUs vom<br />
Flugsimulator Berlin?<br />
Partnerschaft<br />
Qualitywings veröffentliche<br />
bereits die <strong>Boeing</strong> 757<br />
Collection und arbeitet an<br />
der <strong>Boeing</strong> 787. Die 757<br />
erschien noch mit dem<br />
Esellerate Aktivierungssystem.<br />
Mehr Informationen<br />
finden Sie unter<br />
www.qwsim.com<br />
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Über welches Online Netzwerk kann man bei Flugsimulator Berlin<br />
fliegen?<br />
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Aus der Feder von<br />
Ross Carlson kommt<br />
der neue Radar Client<br />
für VATSIM, der ab<br />
sofort zur Verfügung<br />
steht: vSTARS<br />
vSTARS emuliert einen<br />
typischen Radar-Arbeitsplatz<br />
der<br />
Anflugkontrolle, wie<br />
es an vielen TRA-<br />
CON (Terminal Radar<br />
Approach Control)<br />
Positionen an den<br />
Großflughäfen in den<br />
Vereinigten Staaten<br />
verwendet wird. Die<br />
vSTARS Version beinhaltet<br />
fast alle Features,<br />
die auch in der<br />
realen Welt zum Einsatz<br />
kommt, wie beispielsweise:<br />
VATSIM veröffentlicht neue ATC software<br />
vSTARS ist ein neues,<br />
hervorragendes<br />
und herausforderndes<br />
System für VATSIM<br />
Controller in der Anflugkontrolle.<br />
Der vSTARS Client<br />
emuliert das Anflugkontrollradarsystem,<br />
wie es an vielen geschäftigen<br />
TRACONs<br />
in den Vereinigten<br />
Staaten verwendet<br />
wird. Der Client empfängt<br />
und verarbeitet<br />
die Daten aus dem<br />
VATSIM-Netz wie<br />
zum Beispiel Wetterinformationen<br />
und andere<br />
Nicht-Flugzeugdaten<br />
aus der VATSIM<br />
Umwelt. Hierdurch<br />
hilft die Software dem<br />
Air Traffic Controller,<br />
um die Strömung von<br />
Flugzeugen während<br />
des An- und Abflugs<br />
optimal zu steuern.<br />
Es bietet alle notwendigen<br />
Informationen<br />
wie Rufzeichen, Position,<br />
Geschwindigkeit,<br />
Richtung und<br />
alle sicherheitsrelevanten<br />
Informationen,<br />
um den Controller die<br />
Steuerung von hohen<br />
Verkehrssituationen<br />
zu erleichtern.<br />
vSTARS läuft auf Windows<br />
Systemen. Die<br />
Software steht kostenlos<br />
zum Download<br />
bereit. Zum Onlinebetrieb<br />
ist eine Registrierung<br />
bei VATSIM<br />
notwendig.<br />
Realistische Umsetzung eines TRACON<br />
Arbeitsplatzes, wie er an vielen Großflughäfen<br />
im Einsatz ist<br />
Full-Screen-Modus erhöht den Realismus bei<br />
der Anwendung.<br />
Alle Schalter der Konsole werden On-Screen<br />
simuliert.<br />
RDVS (Rapid Deployment Voice-Switch)<br />
Simulation zur einfachen und schnellen<br />
Kommunikation mit den Nachbarsektoren.<br />
CRDA (Converging Runway Anzeige Aid)-<br />
Simulation, zur Sequenzsteuerung von Anflügen<br />
auf konvergierenden Landebahnen.<br />
MSAW (minimum safe altitude warning)<br />
Simulation.<br />
Konflikterkennung.<br />
Vollständige Radarabdeckung Volumen<br />
Simulation.<br />
Grafische TPA (Terminal Proximity Alert)<br />
Steuerung mit J-Ringen und TPA Cones.<br />
Steuerbare Helligkeit<br />
Verwaltung unterschiedlicher Kartengruppen<br />
zur Darstellung der Bodentopologie im Radarbild.<br />
Automatische Verfolgung von Abweichungen.<br />
Steuerung der CA-Darstellung (Conflict Alert),<br />
um in Bereichen Konfliktwarnungen zu verhindern<br />
(zum Beispiel an den Gates)<br />
Steuerung der MSAW-Darstellung (Minimum<br />
Safe Altitude Warning) zur Reduzierung der<br />
Warnungen in Gebieten, die das nicht benötigen<br />
(zum Beispeil kurz vor dem Aufsetzen).<br />
Top-down-Modus für VATSIM Controller<br />
(Steuerung der Flugzeuge am Boden).
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Zürich<br />
SZENERIE<br />
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04 ¦ April 2011<br />
IM INTERVIEW<br />
AEROSOFT<br />
TUTORIAL<br />
FMC<br />
FLUGZEUG<br />
AirSimmer<br />
Airbus A320<br />
SZENERIE<br />
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Der Mega Airport für München<br />
Der große Vergleich:<br />
Airbus A320<br />
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German Airports<br />
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Microsoft <strong>Flight</strong>:<br />
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Exklusiv im Interview:<br />
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In den letzten Wochen und Monaten<br />
war der europäische Flugzeugbauer<br />
Airbus aufgrund des<br />
imposanten Erfolgs der A320Neo-<br />
Reihe besonders oft in den Schlagzeilen.<br />
AFS-Design, das bereits die<br />
klassische A320-Familie in den heimischen<br />
Simulator brachte, veröffentlichte<br />
nun eine Umsetzung der<br />
Neuauflage<br />
A320Neo –<br />
Neologismus?<br />
Neologismus ist allgemein als<br />
(Wort-)Neuschöpfung definiert,<br />
eine völlige Neuentwicklung ist<br />
der A320Neo natürlich nicht.<br />
Die drei ungewohnten Buchstaben<br />
hinter der Typbezeichnung<br />
stehen ja immerhin auch<br />
für „new engine option“, obwohl<br />
streng genommen natürlich noch<br />
einige weitere Verbesserungen<br />
wie die markanten Sharklets am<br />
A320Neo vorzufinden sind.<br />
AFS-Design A320Neo<br />
Die ursprünglichen Planungen<br />
einer Neuauflage der beliebten<br />
Kurz- und Mittelstreckenjets von<br />
Airbus gehen bis in die Jahre 2005<br />
und 2006 zurück. Neben den neuen<br />
Triebwerken vom Typ LEAP-X<br />
und PW1100G „Pure Power“ tragen<br />
auch die bereits erwähnten neuen<br />
Flügelenden, genannt Sharklets,<br />
zum deutlich reduzierten Treibstoffverbrauch<br />
bei, der laut Airbus<br />
um 15% unter dem der aktuellen<br />
A320-Familie liegen soll. Bei gleicher<br />
Tankgröße würde dies eine<br />
Vergrößerung der Reichweite um<br />
bis zu 950 km (500 NM) oder eine<br />
um zwei Tonnen höhere Nutzlast<br />
bedeuten. Dass dies in Zeiten von<br />
horrenden Kerosinkosten ein<br />
schlagkräftiges Argument ist, zeigen<br />
nicht zuletzt die Verkaufszahlen<br />
– mit Stand November 2011 wurden<br />
insgesamt 1161 Exemplare der<br />
Ausführungen A319Neo, A320Neo<br />
und A321Neo bestellt. Den A318<br />
wird es vorerst nicht in einer<br />
modernisierten Version geben.<br />
Kauf und Installation<br />
Für 19,98 Euro erwarten den Käufer<br />
alle drei Modelle der Neo-Produktreihe<br />
– allerdings nur einzeln<br />
für den FS2004 oder den FSX. Wer<br />
beide Versionen möchte, muss den<br />
gleichen Preis noch einmal berappen.<br />
Eigentlich schade, sah der<br />
Preis doch auf den ersten Blick sehr<br />
human aus.<br />
Die Installation verläuft unkompliziert,<br />
die Eingabe eines Serials<br />
ist nicht nötig. Ein Handbuch, geschweige<br />
denn einen Installationsordner,<br />
konnte ich nach dem Setup<br />
nicht finden. Sehr schade!<br />
Die Luftbusse im<br />
Flugsimulator<br />
Die Beschreibung auf der<br />
Produktseite verspricht einiges,<br />
darunter auch ein detailliertes<br />
38 <strong>Flight</strong>!
ken<br />
Review<br />
Außen- und Innenmodell sowie ein<br />
funktionsfähiges Panel mit FMC<br />
und GPS. Bei der Beschreibung<br />
der Sounds wurde ich etwas stutzig.<br />
Laut Hersteller wurden neue<br />
Originalsounds von echten Trent-<br />
900-Triebwerken verwendet – nun<br />
gut, da an einen Erstflug der echten<br />
Versionen vor 2013 nicht zu denken<br />
ist, kommt man wohl auch entsprechend<br />
nicht an einen originalen<br />
Sound der echten verwendeten<br />
Triebwerke.<br />
Das Außenmodell<br />
Für einen kleinen Testflug stelle<br />
ich mich nach Tegel und wähle<br />
den A321Neo in den Farben der<br />
Lufthansa aus – und werde prompt<br />
vom „detaillierten Außenmodell“<br />
enttäuscht. Wer hier ein Produkt<br />
à la PMDG oder Qualitywings erwartet<br />
hat, wird definitiv einen<br />
Schreikrampf bekommen. Das<br />
gesamte Außenmodell wirkt sehr<br />
grob und lässt nicht auf viel Liebe<br />
beim Design schließen. Noch um<br />
einiges schlimmer finde ich die<br />
mitgelieferten Bemalungen, diese<br />
sehen aus wie aus dem Comicheft,<br />
sind an vielen Stellen unscharf und<br />
weisen zudem einige grobe Fehler<br />
auf. Die versprochenen Animationen<br />
sind zwar<br />
vorhanden, jedoch<br />
wird das verwöhnte<br />
Auges des<br />
Betrachters nur mit sehr ruckligen<br />
Bewegungen abgespeist – dies fällt<br />
vor allem beim Aus- und Einfahren<br />
des Fahrwerks und der Klappen<br />
auf. Das einzig Positive sind die<br />
halbwegs stimmenden Proportionen,<br />
die man bei einem Payware-<br />
Produkt jedoch mit Sicherheit erwarten<br />
darf.<br />
Das Cockpit<br />
Wie sagt man so schön, die inneren<br />
Werte zählen mehr als das<br />
AFS Design A320Neo<br />
Entwickler: AFS-Design<br />
Kompatibilität: FS9 und FSX<br />
Vertrieb: www.simmarket.com<br />
Preis 19,98 €<br />
Pro & Contra:<br />
Bisher einzige Umsetzung des A320Neo<br />
kein Airbus Flair<br />
verpixelte Texturen<br />
leere Versprechungen auf der Produktseite<br />
unrealistisches Flugverhalten<br />
minderwertige Soundkulisse<br />
FLIGHT!<br />
Bewertung:<br />
2,4<br />
Installation:<br />
Flugdynamik:<br />
Avionik:<br />
Systemtiefe:<br />
Außenmodell:<br />
Steuercharakteristik:<br />
Visuelles VC:<br />
Handbuch:<br />
Sound:<br />
Preis/Leistung:<br />
Finger weg!<br />
9/10<br />
2/10<br />
3/10<br />
1/10<br />
2/10<br />
2/10<br />
2/10<br />
0/10<br />
1/10<br />
www.flightm.com 39
Äußerliche. Beim Blickwechsel<br />
in das Innenmodell bleibt mir<br />
jedoch genauso die Sprache weg<br />
wie vorhin bereits beim Außenmodell.<br />
Das Panel ist nur sehr<br />
grob aufgelöst und wirkt wie aus<br />
einem Kindermalbuch, besonders<br />
auf Höhe der Autopiloteneinheit.<br />
Beim Durchklicken durch die<br />
verschiedenen Subpanels fällt<br />
mir auf, dass sowohl Throttle<br />
und Radioeinheit als auch das<br />
FMC einfach aus einer <strong>Boeing</strong><br />
übernommen wurden. Ebenso<br />
wenig mit Airbus zu tun wie einige<br />
Subpanels hat der bereits<br />
erwähnte Autopilot, der zwar<br />
die einfachen Bedieneingaben<br />
auf Niveau eines Standardflugzeugs<br />
erfüllt, jedoch keinerlei Gemeinsamkeiten<br />
mit europäischer<br />
Flugzeugbauerkunst hat. Weiterhin<br />
sind circa 70% der Knöpfe<br />
im Overhead unbedienbar und<br />
haben nicht einmal eine Dummyfunktion.<br />
Auch im 2D-Panel<br />
finde ich nichts wirklich Positives<br />
und werde rundum enttäuscht.<br />
Dies setzt sich auch im 3D-Panel<br />
fort, das bis auf wenige Ausnahmen<br />
auch nicht interaktiv ist.<br />
Von detaillierter Modellierung<br />
sehe ich überhaupt nichts, vieles<br />
wirkt flachgedrückt und platt<br />
sowie an einigen Stellen auch<br />
verpixelt und unscharf. Der<br />
Versuch, die Cockpitscheiben<br />
mit Reflexionen auszustatten,<br />
scheitert kläglich und ist<br />
eher störend als schön beziehungsweise<br />
realistisch anzusehen.<br />
Die Fahrlässigkeit lässt<br />
sich beispielsweise auch an<br />
den Trimmrädern beobachten,<br />
diese bewegen sich gegensätzlich<br />
zur Eingabe am<br />
Joystick.<br />
Sound und<br />
Flugverhalten<br />
Kommen wir zum letzten<br />
Punkt, vielleicht lässt sich<br />
hier ja etwas Positives festhalten.<br />
Weit gefehlt, der Sound<br />
hört sich leider an, als wäre er<br />
von einem vorbeifliegenden<br />
Flugzeug einfach aufgenommen<br />
und ohne Editierung in<br />
den Flugsimulator geschmissen<br />
worden, dementsprechend<br />
wird er bei höherer<br />
Stellung der Throttles auch<br />
immer leiser. Hier besteht<br />
großer Nachbesserungsbedarf,<br />
das ist keinesfalls das Niveau<br />
eines Payware-Produkts<br />
der heutigen Zeit.<br />
Bei meinen Testflügen habe ich<br />
festgestellt, dass das Flugverhalten<br />
wohl auch Pi mal Daumen zusammengebastelt<br />
wurde. Alle drei Varianten<br />
sind hoffnungslos überpowert<br />
und lassen sich vollbeladen mit<br />
fast 30° Pitch im Initial Climb fliegen,<br />
ohne merklich an Geschwindigkeit<br />
zu verlieren. Weiterhin sind<br />
auch keine Airbus-eigenen Systeme<br />
wie Autotrim, Alpha Floor, Fly-by-<br />
Wire oder weitere Protections umgesetzt.<br />
Alles in allem auch ein sehr<br />
ernüchterndes Ergebnis.<br />
Fazit<br />
Meiner Meinung nach ist die<br />
A320Neo-Reihe von AFS-Design<br />
ein typisches Produkt aus der Kategorie<br />
„Geldmacherei“. Dem<br />
Kunden wird hier für fast 20 Euro<br />
lediglich eine Version für FS9 beziehungsweise<br />
FSX verkauft, die keinesfalls<br />
auch nur ansatzweise mit<br />
Produkten aus der heutigen Mittelklasse<br />
mithalten kann. Von einem<br />
Kauf kann ich dementsprechend<br />
nur abraten, es sei denn man kommt<br />
ohne Umsetzung des A320Neo im<br />
Flugsimulator nicht klar.<br />
Florian Venus
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Review<br />
FLIGHT!<br />
Als iFly-Besitzer darf ich mir die<br />
<strong>737</strong> Evolution aus dem Hause Wilco<br />
ansehen. Ist das nun eine Ehre<br />
oder eher als Strafarbeit anzusehen?<br />
Mit Wilco bin ich bisher nur<br />
wegen seiner Airbus-Umsetzung<br />
auf Tuchfühlung gegangen. Und<br />
das ist mehrheitlich eine Hassliebe,<br />
bis zum heutigen Tag.Deswegen<br />
bin ich gespannt, ob die <strong>Boeing</strong> von<br />
Wilco meine Wünsche eher befriedigt.<br />
Und so wandern überschaubare<br />
233 Megabyte auf meinen<br />
Rechner, für lediglich 39,95 Euro.<br />
Für ein herausragendes Add-on ist<br />
das äußerst günstig, andererseits<br />
handelt es sich eigentlich nur um<br />
eine Weiterentwicklung der über<br />
fünf Jahre alten PIC-Serie und darf<br />
höchstens als Update angesehen<br />
werden.<br />
Die Geschichte der <strong>Boeing</strong> <strong>737</strong><br />
wurde schon zig Mal durchgekaut,<br />
weswegen ich es euch erspare. Zur<br />
Erklärung der drei gelieferten Varianten<br />
möchte ich dennoch einige<br />
Fakten anmerken. Größentechnisch<br />
ist die 400er jene, die die meisten<br />
Paxe aufnehmen kann (bis zu<br />
174), die 500er die wenigsten mit<br />
maximal 132 Passagieren, die goldene<br />
Mitte trägt die Endung -300<br />
und bietet bis zu 150 Menschen<br />
Platz. Diese drei sind aus der Klassikreihe,<br />
vereinfacht gesagt auch<br />
nur Updates der Urversionen mit<br />
einem moderneren Cockpit und<br />
Detailverbesserungen am Rumpf<br />
und in der Kabine. Die <strong>737</strong>-300<br />
konnte auch mit einer seitlichen<br />
Frachttüre und schnell umrüstbarer<br />
Kabine bestellt werden.<br />
Tagsüber eine Passagiermaschine,<br />
nachts ein Frachter. Eigentlich<br />
eine gute Idee, aber es wurden<br />
nur wenige mit diesem Umrüst-<br />
Kit bestellt. Leider habe ich bisher<br />
noch keine Umsetzung solch einer<br />
B<strong>737</strong>-300QC, steht für Quick Change,<br />
für den Flugsimulator gefunden.<br />
Und auch Wilco verabsäumt<br />
es, den Cargo-Liebhabern eine<br />
Frachtversion mitzuliefern.<br />
Die Dokumentation<br />
Mike Ray, seines Zeichens Airlinepilot,<br />
war auch dieses Mal wieder<br />
für das Manual zuständig. Auf 66<br />
Seiten schult er einen Newbie recht<br />
www.flightm.com 45
zügig auf dieses Muster. Teilweise<br />
ist es comichaft dargestellt, so etwas<br />
muss man mögen, denn Sätze<br />
wie „Die V-Speeds kann man in<br />
der Realität auf dem so genannten<br />
Flip Book ablesen. Dort bekommt<br />
man anhand der Gewichte, Höhen,<br />
dem Geburtstag des Kapitäns oder<br />
was auch immer, seine Geschwindigkeiten<br />
[…]“ sind wirklich nicht<br />
notwendig. Zumindest weiß man<br />
anhand des Manuals, worum es in<br />
der Wilco <strong>737</strong> Evo geht. Auch hat er<br />
Checklisten beigefügt plus ein wenig<br />
Werbung. Lustigerweise sind<br />
die Werbung und die ersten zwei<br />
Seiten in Farbe gehalten, während<br />
der Rest Schwarzweiß blieb. Ob er<br />
nur unsere Druckerpatronen schonen<br />
wollte, stand bis Redaktionsschluss<br />
nicht fest.<br />
Die Installation<br />
Keine Hexerei. Installer starten, Serial<br />
eingeben und schon kann man<br />
im FSX loslegen. Einige Liverys<br />
werden gleich mit installiert und da<br />
sollte wirklich für jeden User erstmal<br />
etwas dabei sein. Von Amerika<br />
über Europa, und Asien bis Australien,<br />
aus jedem Kontinent bekommt<br />
man mindestens ein Repaint mitgeliefert.<br />
Das Außenmodell<br />
<strong>Boeing</strong>-typisch blitzen die Strobes<br />
im richtigen Takt. Negativ anmerken<br />
muss ich im gleichen Atemzug<br />
die Nachtbeleuchtung. Von der Kabine<br />
ist nichts zu sehen, scheinbar<br />
haben alle Paxe das Rollo heruntergezogen.<br />
Auch die Landescheinwerfer<br />
sind deutlich unterdimensioniert.<br />
Die Klassikserie ist nicht die<br />
neueste, aber selbst 1989 hat man<br />
keine Grablichter mehr eingebaut.<br />
Beim Rollen funktioniert auch das<br />
am Bugfahrwerk montierte Taxylight<br />
nicht, es leuchtet stur geradeaus.<br />
Sorry, nochmal der Verweis auf<br />
meine PMDG von anno dazumal.<br />
Im FS2004 war das schon deutlich<br />
besser umgesetzt. Möge bitte ein<br />
baldiger Patch kommen, der uns da<br />
ein wenig mehr Flair liefert!<br />
Review<br />
FLIGHT!<br />
Sie steht endlich satt vor uns, nicht<br />
wie ihr Vorgänger, der doch eher<br />
pummelig und unförmig war. Viele<br />
nette Details sind zu erkennen, wie<br />
die Fahrwerksgeometrie, die Hydraulikschläuche<br />
und Stellmotoren<br />
des Landeklappensystems. Was<br />
meiner Meinung nach ein absolutes<br />
No-Go ist, sind die Triebwerkstexturen.<br />
Ob man die Power auf Idle<br />
oder N1 100% anstehen hat, die<br />
Fans zeigen keinerlei Unterschied.<br />
Selbst im, Gott hab ihn selig, FS9<br />
erkennt man eine deutliche Veränderung.<br />
Die Beleuchtungseinheit<br />
ist wiederum gut nachempfunden.<br />
Das Cockpit<br />
Im Innenbereich dieselbe Leier<br />
wie auch außen. Das Licht ist einfach<br />
nur furchtbar. Aus/Ein. Fertig.<br />
Eine Dimmfunktion ist nicht umgesetzt.<br />
Wobei mir gerade nachts<br />
das 2D-Cockpit um einiges besser<br />
gefällt als die Umsetzung des virtuellen<br />
Cockpits. Dort kommt nun<br />
wirklich kein Flair auf. Bei Tageslicht<br />
sieht die Sache gleich ganz<br />
anders aus, wobei mir auch dabei<br />
das 2D-Cockpit besser gefällt. Hervorragend<br />
ablesbare Beschriftung,<br />
ein klein wenig abgenutzt, eben ein<br />
Cockpit alter Schule. Im VC sieht<br />
mir alles ein wenig zu plastisch aus.<br />
Lieblos einfach. Ebenso vermisse<br />
ich kleine Highlights. Das Seitenfenster<br />
öffnen oder Sonnenschutz<br />
betätigen, leider nichts dergleichen<br />
möglich. Was ich der Wilco-<br />
Mannschaft absolut zugutehalten<br />
möchte, ist die Tatsache, dass sie<br />
www.flightm.com 47
Titelthema<br />
Die Maschine verfügt ebenfalls über die Möglichkeit Schäden<br />
graphisch dar zu stellen<br />
uns überhaupt ein 2D-Cockpit mitgeliefert<br />
hat, noch dazu da sie es<br />
liebevoller gestalteten als das virtuelle<br />
Cockpit. PMDG scheint dies ja<br />
nicht mehr für nötig zu halten.<br />
Die Soundfiles sind durchwegs<br />
gut gelungen, nur vom Triebwerk<br />
würde ich mir noch einige Verbesserungen<br />
wünschen. Es klingt<br />
einfach nicht wirklich wie ein CFM<br />
56-3. Add-ons für Add-ons gab es<br />
jedoch schon immer, man erinnere<br />
sich an Turbine Sound Studio, spätestens<br />
ein vergleichbarer Anbieter<br />
wird das richten müssen, sofern<br />
Wilco hier nicht nachbessert.<br />
Die Flugeigenschaften<br />
Ein Punkt, an dem ich sehr wenig<br />
auszusetzen habe. Holding Entrys<br />
funktionieren tadellos, SID und<br />
STAR wurden anhand des mitgelieferten<br />
AIRAC (Stand November<br />
2011) auch so abgeflogen, dass kein<br />
Controller mich rügen würde. Lediglich<br />
den Decentmode, ein fürchterliches<br />
Thema bei den Airbussen<br />
aus demselben Haus, sollten sie<br />
nachbessern. In der <strong>737</strong>, so hatte<br />
ich dies beim Typerating eingetrichtert<br />
bekommen, möge man<br />
dem FMC eine fixe Speed von 280<br />
Knoten einprogrammieren. Das erfolgt<br />
bei jedem Flug aufs Neue und<br />
funktioniert auch bei der Wilco-<br />
Version ausgezeichnet. Sobald man<br />
sich aber im Anflug befindet und<br />
die Speed manuell auf einen geringeren<br />
Wert einstellt, angenommen<br />
beim Intercepten des ILS mit 210<br />
Knoten, kann es durchaus sein, dass<br />
die Triebwerke erst bei 190 Knoten<br />
Schub geben, um wieder auf den<br />
gewünschten Wert zu steigen. In<br />
Frankfurt, einem Airport mit strengen<br />
Separationen, wird mich der<br />
Approach oder Tower für solche<br />
Ungenauigkeiten hassen. Manuelle<br />
Landungen gehen wiederum sehr<br />
sauber von der Hand. Die Trimmung<br />
arbeitet gut, wenn man sie<br />
länger betätigt, verdoppelt sich der<br />
Trimmgrad nach einiger Zeit. Die<br />
Callouts des Kopiloten und GPWS<br />
sind akkurat und gut hörbar. Die<br />
Reverser könnten einen Tick besser<br />
zupacken, für den Hobbysimmer<br />
reichen sie aber absolut aus. Das<br />
zu monieren wäre die Suche nach<br />
Flöhen.<br />
Komischerweise habe ich es auch<br />
mit mehreren Anläufen nicht hinbekommen,<br />
einen rejected takeoff<br />
der <strong>737</strong> ordentlich abzuhandeln.<br />
Weder die Autobrakes noch die<br />
Spoiler arbeiteten so, wie sie sollten.<br />
Ein weiteres No-Go, für meine Begriffe.<br />
Eine meiner Lieblingsdisziplinen,<br />
auch damals im Simulator,<br />
Enginefailure. Mit der Wilco<br />
auf FL170 über Palma, Triebwerk<br />
1 meldet Feueralarm und brennt,<br />
optisch gut umgesetzt. Checklisten<br />
für Abnormal Procedures liefert<br />
uns Mike Ray nicht mit, wäre<br />
in diesem Fall aber durchaus hilfreich.<br />
Vor allem, da er sie bei der<br />
Einleitung dezidiert erwähnt und<br />
uns geradezu beschwört diese genauestens<br />
abzuarbeiten. Also aus<br />
der Erinnerung: Feuerlöscher betätigen,<br />
dieser leuchtet im 3D-Panel<br />
fröhlich vor sich hin, im 2D-Panel<br />
ist dies nicht simuliert. Als Simulatorpilot<br />
ist man nicht nur alleine<br />
am Werkeln, auch muss man nun<br />
zwischen 2D- und 3D-Cockpit herumswitchen.<br />
Ein Halleluja auf die<br />
Human Performance. Gleich über<br />
der Feuerlöschanlage ist bekanntlich<br />
die Treibstoffzufuhr, welche<br />
wir zeitgleich kappen, aber bitte<br />
jene vom richtigen Triebwerk. Masteralarm<br />
bestätigen, ATC informieren<br />
und so weiter …<br />
Das Feuer, so viel sei gesagt,<br />
bleibt uns bis zur Landung erhalten,<br />
welche wiederum gut durchführbar<br />
ist. Die Steuerung ist mit<br />
48 <strong>Flight</strong>!
Christian Ebner<br />
Der Autor ist Verkehrspilot und hat bereits<br />
1800 Flugstunden auf der <strong>Boeing</strong> <strong>737</strong> BBJ2 gesammelt.<br />
Review<br />
FLIGHT!<br />
nur einem Triebwerk definitiv zu<br />
einfach, selbst mit ordentlich Schub<br />
sind turns Tegen die Triebwerksleistungs<br />
gut durchführbar. Das hilft<br />
dem Hobbypiloten, das von Wilco<br />
selbst angedichtete Motto „So gut,<br />
dass die Airlinepiloten ihn verwenden<br />
können“ ist in diesem Fall jedoch<br />
arg übertrieben.<br />
Mein Fazit<br />
Für den Feierabendpiloten eine nette<br />
Maschine. Der Rechner hat nur<br />
kleinere Leistungseinbrüche erlitten,<br />
die Frames lagen durchwegs<br />
über 20 FPS. Wenn man schon die<br />
<strong>737</strong>PIC sein Eigen nennt, lohnt das<br />
Upgrade eher nicht, ebenso wenig<br />
wenn man die NG-Version von<br />
iFly oder PMDG am Rechner hat.<br />
Bei Letzterer fehlt eine ordentliche<br />
Umsetzung des 2D-Panels,<br />
was wiederum ein klarer Vorteil<br />
der Wilco-Umsetzung wäre, sofern<br />
man dieses Feature vermisst. Letztendlich<br />
bekommt man bei Wilco<br />
drei Modelle um unter 40 Euro, da<br />
kommen die beiden Mitbewerber<br />
preislich nicht mit.Alles in allem<br />
doch gute eine Mischung, ein klassischer<br />
Klassiker, klasse umgesetzt.<br />
Wenn auch nicht zu 100%.<br />
Christian Ebner<br />
<strong>737</strong> Pilot in Command Evolution<br />
Entwickler: Wilco Pub<br />
Kompatibilität: FSX<br />
Vertrieb: www.wilcopub.com<br />
Preis 39,95 €<br />
Pro & Contra:<br />
Günstiger Preis<br />
Einzige Umsetzung für den FSX<br />
VNav und LNav arbeiten gut<br />
AIRAC auf Stand Nov. 2011<br />
Beleuchtung im VC<br />
Triebwerksound<br />
Relativ viele Dummyknöpfe<br />
Fehlende Checklisten für Notfälle<br />
Installation:<br />
Flugdynamik:<br />
Avionik:<br />
Systemtiefe:<br />
Außenmodell:<br />
Steuercharakteristik:<br />
Visuelles VC:<br />
Handbuch:<br />
Sound:<br />
Preis/Leistung:<br />
Bewertung:<br />
7,3<br />
sehr gut<br />
9/10<br />
8/10<br />
7/10<br />
7/10<br />
8/10<br />
8/10<br />
5/10<br />
6/10<br />
8/10<br />
www.flightm.com 49
Muscat<br />
Über dem Golf von Oman gegen<br />
6:00 Uhr. Am Horizont geht die<br />
Sonne auf und taucht das Meer wie<br />
auch die weite Wüstenlandschaft<br />
des Sultanats Oman langsam in ein<br />
rotes Licht. Der Airbus A330-300<br />
der Oman Air, vor gut 6 Stunden<br />
in Frankfurt gestartet, beginnt nun<br />
mit seinem Sinkflug auf den internationalen<br />
Flughafen Seeb International<br />
der Hauptstadt des Omans Muscat<br />
und wird dort in gut 30 Minuten<br />
eintreffen. Im Laufe der letzten Jahre<br />
haben immer mehr Fluggesellschaften<br />
und damit auch Flugzeuge<br />
den Weg nach Seeb gefunden, der<br />
Flughafen ist inzwischen einer der<br />
am schnellsten wachsenden Airports<br />
der Region und das nicht nur<br />
dank des phänomenalen Aufstiegs<br />
der Oman Air. Mit zunehmendem<br />
Verkehr wird ein Airport auch in<br />
der virtuellen Welt interessanter.<br />
Die bisher im Freewarebereich tätige<br />
Orxysim-Gruppe hat nun ihren<br />
ersten Payware-Airport, eben den<br />
Seeb Intl. Airport von Muscat, veröffentlicht.<br />
Verkauft wird die Szenerie über<br />
den SimMarket zum Preis von 14,99<br />
Euro. Die Installation der kleinen<br />
Datei geht reibungslos und der Installer<br />
meldet die Szenerie auch im<br />
FSX an. So weit so gut. Die Dokumentation<br />
ist löblich umfassend<br />
ausgefallen, so werden neben dem<br />
eigentlichen Handbuch auch umfangreiche<br />
Charts, ein Airportdiagramm<br />
und sehr ausführliche Infos<br />
zum Airport von Muscat mitgeliefert.<br />
Hier kann das Produkt schon<br />
einmal punkten.<br />
Doch schauen wir uns nun das Objekt<br />
der Begierde einmal genauer<br />
an. Schon im Endanflug auf Seeb<br />
Intl. wird eindeutig sichtbar, dass<br />
die Szenerie keine Kompatibilität<br />
zur umliegenden Landschaft besitzt.<br />
Straßen beginnen aus dem<br />
Nichts und enden im Nichts. Die<br />
Bodentextur hebt sich mehr als<br />
deutlich von den übrigen Texturen<br />
des FSX ab. Schon hier sei gesagt,<br />
dass der Airport zu Beginn des<br />
FS2004 bestimmt ein sehr gutes<br />
Produkt gewesen wäre, aber dem<br />
heutigen Standard einfach nicht<br />
mehr entspricht.<br />
Beim Abbremsen und Ausrollen<br />
auf der Landebahn schaue ich mir<br />
die umliegenden Gebäude an und<br />
muss feststellen, dass wirklich an<br />
alles gedacht wurde. So sah der Airport<br />
vor gut einem Jahr bei meinem<br />
realen Besuch wirklich aus. Stichprobenartige<br />
Vergleiche mit realen<br />
Fotos untermauern diese Aussage<br />
50 <strong>Flight</strong>!
doch recht umfangreichen<br />
Militäranlagen<br />
finden wir noch einen<br />
großen Hangar der<br />
Regierungsflotte und<br />
auch deren Privatabfertigungsterminal<br />
am<br />
Airport vor.<br />
Review<br />
FLIGHT!<br />
deutlich. Auch wenn die Designer<br />
weiß Gott keine „State of the Art“-<br />
Texturen verwenden, kann doch<br />
mit guten Recht behauptet werden,<br />
dass der grau, sand- und betonfarbige<br />
Farbton der Realität entspricht<br />
und sich konsequent auf fast alle<br />
Gebäude von Seeb International<br />
überträgt. Allgemein können wir<br />
Seeb International in zwei Bereiche<br />
einteilen, den größeren zivilen Bereich<br />
und einen im Vergleich zum<br />
ganzen Ausmaß des Areals kleineren<br />
militärischen Teil. Neben den<br />
Das eigentliche Terminal<br />
hat seine Glanzzeit<br />
bereits hinter sich und<br />
als Passagier wird man<br />
vor allem im nationalen<br />
Bereich schnell in die<br />
80er Jahre zurückversetzt,<br />
Gates sucht man<br />
hier vergeblich. Für alle<br />
Leser, die in naher Zukunft<br />
real nach Muscat<br />
fliegen: Besuchen Sie<br />
einmal die Toiletten<br />
im nationalen Abflugbereich<br />
und die „Geschäfte“<br />
dort und sie<br />
verstehen, was ich meine.<br />
Der internationale Bereich<br />
gibt sich da wesentlich moderner,<br />
besonders freundlich scheint der<br />
Airport für Flugzeugbegeisterte zu<br />
sein, denn es finden sich so gut wie<br />
überall am Airport große Fenster,<br />
die einen uneingeschränkten Blick<br />
www.flightm.com 51
auf das Vorfeld zulassen, und da<br />
ist mehr los, als man glauben mag.<br />
Hat man ein gutes AI-Traffic-Addon<br />
installiert, wird man neben der<br />
sehr aktiven und mit ihrer modernen<br />
Flotte ausgestatteten Oman Air<br />
auch reichlich <strong>Classic</strong> <strong>737</strong>, Il-76 und<br />
Co. zu sehen bekommen. Internationaler<br />
Verkehr, wie zum Beispiel<br />
von Lufthansa, British Airways und<br />
Thai Airways, kann vor allem in<br />
den Abend- und Nachtstunden beobachtet<br />
werden.<br />
Wie bereits erwähnt, sind die verwendeten<br />
Texturen alter Bauart<br />
und heute nicht mehr gang und<br />
gäbe im Szeneriedesign. Der Airport<br />
wäre um Weiten besser, wenn<br />
dies überarbeitet werden würde.<br />
Auch scheint es den Designern hie<br />
und da an Sinn für Details zu fehlen,<br />
denn wirklich Charme kann<br />
der Airport leider nicht rüberbringen,<br />
ganz im Gegensatz zur Freeware,<br />
die auf flightsim.com zu<br />
finden ist.<br />
In einigen Ecken des Airports sind<br />
Details ansatzweise spürbar. Es<br />
wurden einige Seeb-typische Servicefahrzeuge<br />
und Busse auf das<br />
Vorfeld gestellt, bewegen tut sich<br />
am und um den Airport allerdings<br />
nichts. Leider sind diese eben erwähnten<br />
Servicefahrzeuge nicht<br />
über den Airport verteilt und lassen<br />
so teilweise das Vorfeld verwaist<br />
aussehen. Auch stimmen<br />
die Dimensionen der Fahrzeuge<br />
gar nicht, so ist zum Beispiel ein<br />
Container in den Dimensionen<br />
größer als ein Bus der Marke Cobus<br />
3000. Im Vergleich zum Bus<br />
wirken dann die Tankwagen wieder<br />
absolut riesig. Vor dem Terminal<br />
sind einige Fahrzeuge mit<br />
ebenfalls überarbeitungswürdigen<br />
Texturen abgestellt. Die Autobahn<br />
mit ihren Zu- und Abfahrten zum<br />
Airport und deren reichhaltige<br />
Verkehrsschilder sind ebenfalls<br />
zum Teil mehr recht als schlecht<br />
nachgebaut worden. Leider enden<br />
diese, wie bereits erwähnt, im<br />
Nichts. Einen Einbruch der Bildwiederholungsrate<br />
konnte ich nicht<br />
feststellen, auch wenn dies von den<br />
Designern im minimalen Bereich<br />
angegeben wurde.<br />
Eine uneingeschränkte Kaufempfehlung<br />
für den Seeb International<br />
Airport von Muscat kann ich nicht<br />
aussprechen. Die Szenerie spiegelt<br />
52 <strong>Flight</strong>!
ARABIAN AIRPORTS X: MUSCAT<br />
Review<br />
Entwickler: OryxSim Kompatibilität: FSX Service Pack 2<br />
Web: www.oryxsim.eu<br />
Vertrieb Box: www.simmarket.com<br />
Preis: 14,99 €<br />
FLIGHT!<br />
Pro & Contra:<br />
umfangreiche Dokumentation mit Chart<br />
alle Gebäude am und rund um den Airport<br />
akkurat nachgebildet<br />
Texturen veraltet und auf FS2002-/FS2004-Niveau<br />
keine Anpassung an die FSX-Umgebung<br />
Bewertung:<br />
4,1<br />
einfach nicht den aktuellen Stand<br />
der möglichen Technik wider. Dennoch<br />
kann sie auch Stärken aufweisen,<br />
aber ebenso viele Schwächen.<br />
Wer schon einmal in Seeb war und<br />
eine hundertprozentige Umsetzung<br />
auch aller Gebäude am Platz<br />
wünscht, sollte zugreifen, allen anderen<br />
empfehle ich die wesentlich<br />
stimmungsvollere Freeware, die<br />
allerdings Schwächen in der Umsetzung<br />
der Gebäude hat.<br />
Modellierung<br />
Texturen<br />
Luftbild<br />
Nachttexturen<br />
Objekte<br />
Frames<br />
Umgebung<br />
Details<br />
Handbuch<br />
Preis/Leistung:<br />
mangelhaft<br />
4/10<br />
4/10<br />
4/10<br />
5/10<br />
4/10<br />
5/10<br />
4/10<br />
4/10<br />
3/10<br />
Christoph Schipke<br />
www.flightm.com 53
Der Flughafen mit dem<br />
Drzewiecki Design Krakow Balic<br />
Drzewiecki Design – die Softwareschmiede<br />
mit dem (zumindest<br />
für mich) unaussprechlichen Namen<br />
rund um Stanislaw Drzewiecki<br />
– war mir bisher gänzlich unbekannt,<br />
dennoch besteht der Name<br />
bereits seit 2003 und auch einige<br />
bekannte Produkte wie die Polish-<br />
Airports-Reihe oder Bornholm Island<br />
stammen aus seiner Produktion.<br />
Pünktlich zu Weihnachten<br />
wurde nun auch der Flughafen Krakau<br />
veröffentlicht, zunächst nur für<br />
den FS2004. Diesen werden wir<br />
nun einmal genauer anschauen.<br />
Flughafen Krakau-Balice<br />
Das reale Vorbild der Szenerie trägt<br />
den Beinamen „Johannes Paul II.“,<br />
der bekanntlich bis 2005 der letzte<br />
aus Polen stammende Papst<br />
war, und wurde am 10. Dezember<br />
1968 nach fünfjähriger Bauzeit in<br />
Betrieb genommen. Elf Kilometer<br />
vom Stadtzentrum entfernt fertigt<br />
der Flughafen mit nur einer Piste<br />
jährlich etwa drei Millionen Passagiere<br />
ab und ist damit hinter dem<br />
Hauptstadtflughafen Warschau der<br />
zweitgrößte Flughafen Polens.<br />
Kauf, Installation und<br />
Handbuch<br />
Für runde 20 Euro erwirbt der<br />
Käufer 376 MB Datenmasse für<br />
den FS2004. Die FSX-Version stand<br />
bei Redaktionsschluss noch nicht<br />
zur Verfügung und muss separat<br />
erworben werden. Das Handbuch<br />
54 <strong>Flight</strong>!
Papst<br />
Review<br />
e 2012<br />
FLIGHT!<br />
beinhaltet auf vier Seiten hauptsächlich<br />
Fakten zum realen Flughafen<br />
und eine interessante Story<br />
über einen Luftkampf im Zweiten<br />
Weltkrieg, weiterhin beigelegt<br />
sind VFR, ILS und Parking<br />
Charts. Die Installation<br />
selbst gestaltet sich problemlos<br />
und komfortabel, die Eingabe<br />
eines Serienschlüssels ist<br />
nicht erforderlich.<br />
Krakau virtuell<br />
Nach einer knappen Stunde<br />
Flug erreichen wir Krakau<br />
pünktlich und planen den Anflug<br />
auf die Piste 25, die nur in eine<br />
Richtung über ein ILS verfügt. 2550<br />
Meter stehen uns für die Landung<br />
zur Verfügung, kein Problem für<br />
unseren Airbus.<br />
Die Anbindung an die Standardszenerie<br />
fällt im Anflug als Erstes auf;<br />
sie ist leider weniger gut gelungen<br />
und endet abrupt. Das Luftbild und<br />
die Umgebung sind schön umgesetzt,<br />
auch wenn teilweise ein wenig<br />
die nötige Schärfe fehlt, um<br />
uneingeschränkten Spaß daran zu<br />
Sehr gut<br />
Drzewiecki Design Krakow<br />
Ausgabe: Februar 2012<br />
haben. Ganz anders sieht das schon<br />
auf dem Gelände des Flughafens<br />
aus. Der kurze Endanflug führt<br />
uns über die Autobahn A4, auf<br />
der man lediglich etwas Verkehr<br />
vermissen könnte. Sowohl Bodentexturen<br />
als auch Run- und Taxiwaytexturen<br />
entsprechen absolut<br />
dem, was man von einer modernen<br />
Paywareszenerie erwartet. Sie sind<br />
kompromisslos scharf, besonders<br />
überzeugend und realistisch finde<br />
ich die Abnutzungsspuren auf den<br />
Rollwegen, diese steigern den Flair<br />
des gesamten Airports ungemein,<br />
ebenso wie die<br />
aufwändig texturierten<br />
Bäume, die an den Apron<br />
angrenzen.<br />
Am Vorfeld selbst kann<br />
man sich an Details fast<br />
nicht sattsehen. Überall<br />
stehen Fahrzeuge, Airport-<br />
Equipment oder sonstige<br />
kleine Gimmicks, die den<br />
Besuch in Krakau trotz der überschaubaren<br />
Größe nicht langweilig<br />
werden lassen. Landseitig gefallen<br />
mir vor allem die Modellierung und<br />
Texturierung des Terminals und<br />
des Parkhauses sowie der angrenzenden<br />
Parkflächen, hier macht es<br />
sehr viel Spaß einfach mal mittels<br />
Walk & Follow oder mit sonstigen<br />
Hilfsmitteln herumzuspazieren<br />
www.flightm.com 55
und sich alles genau anzusehen.<br />
Weiterhin sehr positiv fallen mir<br />
die statischen Flugzeuge auf, die<br />
wunderschön modelliert sind und<br />
von Abfertigungsfahrzeugen umringt<br />
am Apron stehen. Ein wenig<br />
mehr Dynamik am Flughafenvorfeld<br />
– vor allem durch Fahrzeuge<br />
wie Pushbacktrucks etc. – wäre<br />
dennoch wünschenswert gewesen.<br />
Auch im Winter überzeugt der<br />
Flughafen auf ganzer Linie. Besonders<br />
die Bodentexturen sind hier<br />
sehr schön gelungen und vermitteln<br />
einen realistischen Eindruck<br />
von Schnee, während die Rollwege<br />
gänzlich von selbigem befreit sind.<br />
Der überaus positive Gesamteindruck<br />
setzt sich auch nachts weiter<br />
fort, die 3D-Anfluglichter sehen<br />
einfach wunderbar aus und laden<br />
zu einem abendlichen Trip nach<br />
Polen ein. Lediglich der Apron<br />
wirkt auf mich etwas überlichtet<br />
und an einigen Stellen zu hell, dies<br />
liegt aber im Auge des Betrachters<br />
und ist keineswegs störend.<br />
Fazit<br />
Zugegeben, ich war selbst am Anfang<br />
sehr skeptisch gegenüber dem<br />
Flughafen Krakau von Drzewiecki<br />
Design, was sich aber letztlich als<br />
völlig unnötig herausgestellt hat.<br />
Der Charme eines kleinen Regionalflughafens<br />
wird unglaublich gut<br />
und realistisch rübergebracht, die<br />
Texturierung und Modellierung<br />
spielen in der obersten Liga mit und<br />
lassen kaum Wünsche offen. Bleibt<br />
Drzewiecki Design Krakow Balice EPKK 2012<br />
Entwickler: Drzewiecki Design<br />
Kompatibilität: FS9 (FSX folgt)<br />
Web: www.drzewiecki-design.net<br />
Vertrieb: www.simmarket.com<br />
Preis: 20 €<br />
zu hoffen, dass EPKK auch bald in<br />
die Liste AES-unterstützter Flughäfen<br />
mit aufgenommen wird.<br />
Ich kann jedem, der gerne auf Kurzstrecke<br />
in Mitteleuropa unterwegs<br />
ist, nur ausdrücklich zu einem Kauf<br />
raten. Mit Krakau ist auf jeden Fall<br />
eine willkommene Abwechslung<br />
zur Großflughafenhektik geboten.<br />
Pro & Contra:<br />
Gute Performance<br />
Viele kleine Details und Eyecatcher<br />
Wunderschöne Modellierung der Gebäude<br />
und statischen Flugzeuge<br />
Sehr realistisch wirkende Texturen<br />
Luftbild außerhalb des Airports etwas unscharf<br />
Einbettung in die Standardscenery könnte besser sein<br />
Seperates Erwerben von FSX und FS9<br />
Version erforderlich<br />
Florian Venus<br />
Bewertung:<br />
8,4<br />
Modellierung<br />
Texturen<br />
Luftbild<br />
Nachttexturen<br />
Objekte<br />
Frames<br />
Umgebung<br />
Details<br />
Handbuch<br />
9/10<br />
9/10<br />
6/10<br />
8/10<br />
9/10<br />
9/10<br />
8/10<br />
9/10<br />
9/10<br />
Ibiza für<br />
Jürgen Se<br />
Preis/Leistung:<br />
sehr gut<br />
56 <strong>Flight</strong>!
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möglich ist.
ibiza für lau<br />
Neue Freeware von Jürgen Seidel<br />
Er hat schon kostenlose Airports<br />
rund um die Welt umgesetzt, jetzt<br />
musste Ibiza dran glauben. Nun<br />
machen wir uns also mitten im<br />
Winter auf in wärmere Gefilde.<br />
Ein paar Infos zur Person Jürgen<br />
Seidel: Er hat schon viele Flughäfen<br />
rund um die Welt umgesetzt,<br />
und es werden noch mehr werden,<br />
denn „die Welt ist ja voll mit Flughäfen“.<br />
Wie jeder Mensch hat auch<br />
er manchmal seine Höhen und Tiefen,<br />
so kann es sein, dass in kurzer<br />
Zeit zwei bis drei neue Szenerien<br />
herauskommen, ebenso kann es<br />
aber, wie bei Ibiza, sein, dass Jürgen<br />
länger braucht, im Fall Ibiza bis zu<br />
drei Monate. Also werden wir auch<br />
in nächster Zeit bestimmt noch viel<br />
von ihm hören.<br />
Nach guten zweieinhalb Stunden<br />
an Bord eines Airbus A320 von Air<br />
Berlin holt uns das TCAS zurück<br />
aus unseren Träumereien. Die Ferien<br />
haben begonnen, in Ibiza ist viel<br />
los. Schon im Anflug sehen wir die<br />
Palmen, die am Parkplatz stehen,<br />
auch merken wir, dass das Wetter<br />
hier deutlich besser ist als im nasskalten<br />
Düsseldorf. Strahlend blauer<br />
Himmel und 32 Grad im Schatten.<br />
So könnte mir das doch glatt gefallen.<br />
Nun gut, jetzt müssen wir<br />
uns aber wirklich auf die Landung<br />
vorbereiten. Nach dem Aufsetzen<br />
bremsen wir recht zügig ab und<br />
nehmen die nächste Ausfahrt. Sofort<br />
fallen einem die fotorealen<br />
Texturen am Hauptterminal auf,<br />
daneben stehen noch ein paar weitere,<br />
kleinere Gebäude sowie der<br />
Tower. Hinter dem Abfertigungsgebäude<br />
findet sich ein schön gestalteter<br />
Parkplatz mit tollen Texturen<br />
und draufstehenden Autos,<br />
Transportern und Bussen. Für die<br />
Straße am Terminal wurde einfach<br />
die Textur der Taxiways des<br />
FSX verwendet. Vergleicht man<br />
die Lage des Parkplatzes mit einem<br />
Original-Luftbild auf Google Maps,<br />
58 <strong>Flight</strong>!
FLIGHT!<br />
Review<br />
denk ich mir, dass dieser Parkplatz<br />
entweder frei dazu erfunden wurde<br />
oder dass er einfach nur verrutscht<br />
ist. Denn direkt vor dem Terminal<br />
gibt es in Ibiza garantiert keinen<br />
Parkplatz. Trotzdem gefallen mir<br />
die Texturen der Gebäude sehr<br />
gut, wie gesagt gibt es leider keine<br />
richtigen Straßentexturen, aber darüber<br />
kann man hinwegsehen. Das<br />
Flughafenlayout stimmt, es wurden<br />
auch hier Standardtexturen<br />
verwendet.<br />
Nachdem wir die Triebwerke abgestellt<br />
haben, steigen die Passagiere<br />
aus. Viel gibt es nicht zu entdecken<br />
am Gate, außer die wirklich<br />
gut gelungenen fotorealen Texturen.<br />
Man hat wirklich das Gefühl,<br />
man könnte in das Terminal<br />
hineinschauen. Vorbereitung auf<br />
den Rückflug nach Stuttgart, Abflug<br />
direkt über die Küste, entlang<br />
an Eivissa, über den Hafen und<br />
dann eine Kurve in Richtung Nordosten.<br />
Mittlerweile ist es dunkel<br />
geworden, die Lichter sind angegangen.<br />
Im Terminal sieht man<br />
viele Lampen leuchten, an den<br />
Ausgängen zu den Bussen werden<br />
von Scheinwerfern Lichtkegel an<br />
die Wände geworfen. Leider ist der<br />
ganze Apron dunkel und erst wenn<br />
man vom Vorfeld auf die Taxiways<br />
zu den Runways fährt, sieht man<br />
Lichter vor sich auf dem Boden. Eigentlich<br />
schade, aber ändern kann<br />
man es nur, indem man zurück auf<br />
den Standard-Airport wechselt, und<br />
das wollen wir ja nicht. Beim Takeoff<br />
haben wir noch einen schönen<br />
Blick auf das Meer und den Hafen,<br />
dann tauchen wir ab in die Dunkelheit<br />
der Nacht.<br />
Der Flughafen ist für alle Gelegenheitsflieger<br />
eine Reise wert; auch<br />
jenen, die just for fun fliegen, kann<br />
ich diese Freeware ans Herz legen.<br />
Max Mertznich<br />
Den Download finden Sie auf<br />
<strong>Flight</strong>M.com/downloads<br />
www.flightm.com 59
Antarctic<br />
De-icing on?<br />
In einigen früheren Ausgaben bot<br />
das <strong>Flight</strong>! <strong>Magazin</strong> bereits exklusive<br />
Einblicke in die Betaversion<br />
von Aerosofts wohl größter Erweiterung,<br />
Antarctica X. Schon<br />
damals ließen die Bilder viel erhoffen<br />
– angesichts der scheinbar unendlichen<br />
Weiten in der Eiswüste<br />
eine dennoch nicht gerade leichte<br />
Aufgabe für Entwickler und Programmierer,<br />
den südlichsten Punkt<br />
unseres Planeten realitätsnahe umzusetzen.<br />
Wie gut die endgültige<br />
Umsetzung wirklich geworden ist,<br />
werden wir uns in dieser Ausgabe<br />
genauer ansehen.<br />
Gekauft werden kann Antarctica<br />
X bereits sowohl als Download- als<br />
auch als Boxversion im Vertrieb<br />
von Aerosoft für knapp 35 Euro.<br />
Bei beiden Versionen ist zu beachten,<br />
dass der Aerosoft Launcher<br />
für einen ordnungsgemäßen<br />
Gebrauch der Szenerie benötigt<br />
wird, also auch<br />
eine aktive Internetverbindung<br />
zur<br />
Onlineaktivierung. Der Installer<br />
umfasst circa 8 Gigaybite, also lieber<br />
eine etwas längere Wartezeit<br />
mit einplanen oder bei einem langsamen<br />
DSL-Anschluss doch besser<br />
auf die gleich teure Boxversion umsteigen.<br />
Neben den insgesamt knapp 13<br />
Gigabyte der Szeneriedateien werden<br />
zusätzlich ein fast 100 Seiten<br />
starkes Handbuch wie auch eine abgespeckte<br />
Version der exzellenten<br />
Twin-Otter-Umsetzung aus dem eigenen<br />
Haus mitgeliefert. Diese hat<br />
von Aerosoft nach dem realen Vorbild<br />
ein paar Kufen unter die Räder<br />
geschnallt bekommen und wurde<br />
bereit für die Eispiste gemacht. Auf<br />
die Bendix-King-Instrumente sowie<br />
den Beladungsassistenten der Vollversion<br />
muss man aber verzichten,<br />
sofern man diese eventuell nicht<br />
auch besitzt und damit noch einen<br />
Vorteil beim Kauf von Antarctica<br />
X erhält: Besitzer der Twin Otter<br />
X erhalten beim Kauf der Downloadversion<br />
von Antarctica X einen<br />
Rabatt von 10 Prozent, sofern die<br />
Maschine auch bei AS erworben<br />
wurde. Für alle Neulinge auf diesem<br />
Muster gibt es die wichtigsten<br />
Infos für den Flugbetrieb in einem<br />
gesonderten Handbuch, das sich<br />
ebenfalls im Installationsverzeichnis<br />
der Szenerie auffinden lässt.<br />
Bei einem so großen Umfang an<br />
kleinen Flugplätzen, Helipads<br />
und anderen interessanten Umsetzungen<br />
am eisigen Pol weiß man<br />
gar nicht so recht, wo man eigentlich<br />
zuerst starten soll. Mir ging es<br />
da nicht anders, deswegen schlug<br />
ich erst einmal das Handbuch auf –<br />
virtuell versteht sich. Für Aerosoft<br />
ziemlich außergewöhnlich, immerhin<br />
umfasst es 96 Seiten (deutsche<br />
Ausgabe) und nicht wie bei den<br />
meisten Szenerien üblich nur etwa<br />
zwei Dutzend. Nachdem man über<br />
eventuelle Risiken und Nebenwirkungen<br />
des Aerosoft Launchers<br />
aufgeklärt wurde, erzählt ein erfahrener<br />
Pilot, der selbst viele Jahre in<br />
der Eiswüste unterwegs war, über<br />
den Fliegeralltag, Flugfunk und Navigation<br />
inmitten endloser Weite<br />
60 <strong>Flight</strong>!
a X<br />
Sehr gut<br />
Antartica X<br />
Ausgabe: Februar 2012<br />
www.flightm.com<br />
Review<br />
FLIGHT!<br />
umgeben nur von Eis und Schnee.<br />
Dank leicht verständlicher Beispiele<br />
kann man als virtueller Busch- oder<br />
in diesem Fall eher Eisberg-Pilot<br />
noch einige nützliche Dinge lernen,<br />
die das Fliegen nicht in Orientierungslosigkeit<br />
ausufern lassen.<br />
Im zweiten Teil des Manuals wird<br />
dann wie üblich auf einzelne Details<br />
der Szenerie eingegangen, in<br />
diesem Fall die verschiedenen Eispisten<br />
und Helikopter-Plattformen.<br />
Interessanter als man im ersten<br />
Moment erwartet, lohnt es sich<br />
wirklich die große Anzahl an Seiten<br />
durchzulesen, da man hier auch<br />
nützliche Informationen über den<br />
Flugbetrieb bekommen kann. So<br />
besitzt die „Ice-Runway“ (ICAO:<br />
NZIR) keinerlei Landebahnbefeuerung,<br />
da diese durch Sonnenreflexion<br />
am Polareis einfach überblendet<br />
werden, stattdessen hat man<br />
schwarze Tafeln aufgestellt, die Begrenzungen<br />
der Runway und Rollwege<br />
darstellen.<br />
Bleiben wir gleich auf der „Ice-Runway“<br />
und schauen uns diese mal<br />
im Flugsimulator an. Als Fluggerät<br />
eignet sich dafür wohl nur die Twin<br />
Otter mit Skiern, eine Hercules<br />
fehlt im virtuellen Hangar. Die Ice-<br />
Runway ist das Tor in die Antarktis,<br />
denn zumindest zu Saisonbeginn<br />
ist es der einzige Flugplatz, auf dem<br />
größere Flugzeuge mit Forschern<br />
und neuem Material landen können.<br />
Nachdem ich erst einmal den<br />
HDR-Bloom-Effekt (besser bekannt<br />
www.flightm.com 61
als „ENBseries“) abgeschaltet habe<br />
– das grelle Licht des Schnees wäre<br />
sonst einfach zu stark –, kann es<br />
losgehen. (An dieser Stelle vielleicht<br />
noch eine kleine Idee an die Entwickler<br />
von Add-on-Flugzeugen:<br />
Eine virtuelle Pilotenbrille wär<br />
doch mal was!)<br />
Die Schubhebel in der Mitte der<br />
Decke Richtung Cockpitscheibe<br />
nach vorne gedrückt, Bremsen<br />
gelöst, beginnt unser Otter auf<br />
seinem Schlitten auch schon die<br />
Startbahn herabzurasen. Schnell<br />
verschwinden die kleinen Containerbauten<br />
im unendlichen Weiß.<br />
Wer jetzt unachtsam ist, wird sich<br />
schnell fragen: Wo fliege ich eigentlich<br />
hin? Deswegen besser gleich<br />
mit GPS. Doch einen Vorteil hat<br />
das Fliegen in der schier unendlichen<br />
Eiswüste zu dieser Jahreszeit:<br />
Im Dunkeln muss wirklich<br />
kein Pilot tappen. Solange auf der<br />
Antarctica X<br />
Entwickler: Limesim<br />
Kompatibilität: FSX<br />
Web: www.aerosoft.de<br />
Preis: 34,99 €<br />
Pro & Contra:<br />
Einzigartig<br />
Gute Performance<br />
Großer Umfang<br />
Nordhalbkugel für uns mehr oder<br />
weniger eisige Temperaturen herrschen<br />
und die Tage deprimierend<br />
kurz sind, geht die Sonne am Südpol<br />
niemals unter. Doch was heißt das<br />
im Umkehrschluss? Wer an heißen<br />
Sommertagen einen kleinen Ausflug<br />
ins virtuelle Eisfach machen<br />
will, sollte den Simulator lieber auf<br />
die Wintermonate umstellen, denn<br />
sonst könnten ihn ziemlich düstere<br />
Aussichten erwarten.<br />
Auf unserem Weg entlang der<br />
Küstenregionen kommen wir an<br />
einigen der großen Forschungsstationen<br />
vorbei, zu meinen persönlichen<br />
Favoriten gehört die<br />
Rothera-Station des Vereinigten<br />
Königreichs. Hier hat LimeSim<br />
ein geschicktes Händchen in der<br />
Umsetzung gezeigt, der komplette<br />
Platz basiert auf Satellitenbildern<br />
und ist mit sehr authentischen 3D-<br />
Objekten bestückt. Im Anflug auf<br />
eine der wenigen Betonpisten in<br />
diesen Breitengraden, die bis ins<br />
eisige Wasser hineinragt, beeindrucken<br />
die Felsformationen, auf<br />
die der Flughafen gebaut wurde.<br />
Rothera wird auch mit Abstand der<br />
anspruchsvollste Platz sein, was<br />
die Hardwareanforderungen angeht.<br />
Trotz der vielen Details ist die<br />
Performance überdurchschnittlich<br />
gut, selbst auf hohen Einstellungen<br />
im FSX treten keine gravierenden<br />
Ruckler auf. Zur Performance<br />
während des Flugs in den übrigen<br />
Gebieten von Antarctica X gibt es<br />
nicht viel zu sagen. Dort gibt es<br />
schlichtweg nichts, was auch nur<br />
annähernd an der Leistung eines<br />
aktuellen Mid-End- oder High-End-<br />
PCs zehren könnte. Auf der „Ice-<br />
Runway“ erreicht mein Rechner im<br />
VC der Twin Otter durchschnittlich<br />
90 fps bei hohen Einstellungen,<br />
in Rothera sind es circa 40 fps.<br />
Nun stellt sich eigentlich nur noch<br />
eine Frage: „Brauche ich Antarctica<br />
X wirklich in meiner Sammlung?“<br />
– „Jein“.<br />
Zugegeben, mir selbst stand die<br />
Begeisterung nicht gerade ins Gesicht<br />
geschrieben, dieses Produkt<br />
nach der doch recht spannenden<br />
Betaphase noch einmal zu testen,<br />
und doch begeistert die Szenerie<br />
auf irgendeine Weise immer wieder.<br />
Es muss wohl so ein ähnliches<br />
Phänomen wie bei ORBX sein, dass<br />
man sich stundenlange Flüge durch<br />
Bewertung:<br />
8,6<br />
Modellierung<br />
Texturen<br />
Luftbild<br />
Nachttexturen<br />
Objekte<br />
Frames<br />
Umgebung<br />
Details<br />
Handbuch<br />
8/10<br />
8/10<br />
9/10<br />
8/10<br />
8/10<br />
9/10<br />
8/10<br />
9/10<br />
10/10<br />
62 <strong>Flight</strong>!<br />
Preis/Leistung:<br />
sehr gut
virtuelles Ödland antut und trotzdem<br />
immer wieder feststellt, dass<br />
dies auch noch Spaß macht. Fakt<br />
ist, die Antarktis gehört für die meistens<br />
Hobbypiloten sicherlich nicht<br />
zu den primären Wunschzielen,<br />
und nicht jeder kann sich für eine<br />
so einsame Gegend begeistern.<br />
Dennoch: LimeSim und Aerosoft<br />
haben mit Antarctica X eine wirklich<br />
sehr außergewöhnliche Szenerie<br />
geschaffen und damit eine große<br />
Lücke in der virtuellen Flusiwelt<br />
geschlossen. Die Qualität ist konstant,<br />
in gewohnter Aerosoft-Qualität,<br />
neue Maßstäbe werden zwar<br />
nicht gesetzt, aber vor allem größere<br />
Flugplätze und Forschungsstationen<br />
können sich durchaus sehen<br />
lassen.<br />
Review<br />
FLIGHT!<br />
Wer also einfach mal etwas völlig<br />
neues anfliegen oder selbst auf Erkundungstour<br />
in die Antarktis aufbrechen<br />
möchte, sollte sich die neue<br />
Erweiterung aus dem Hause Aerosoft<br />
auf jeden Fall genauer ansehen.<br />
Für 35 Euro bekommt man solide<br />
Qualitätsarbeit und einen Umfang<br />
an Plätzen, wie man ihn sonst nur<br />
bei ORBX finden kann. Durchaus<br />
eine Empfehlung wert.<br />
Florian Schlund<br />
www.flightm.com 63
ORBX – Essendo<br />
In dieser Ausgabe verschlägt es<br />
uns in der ORBX-Reihe mal wieder<br />
nach Australien, in die zweitgrößte<br />
Metropole des Kontinents: Melbourne.<br />
Vor einigen Ausgaben hat<br />
das <strong>Flight</strong>! <strong>Magazin</strong> den Melbourne<br />
International Airport (ICAO:<br />
YMML), ebenfalls aus dem Hause<br />
ORBX, genauer unter die Lupe genommen.<br />
Vor kurzer Zeit erschien<br />
der Essendon Airport (ICAO:<br />
YMEN) für den FSX, dessen reales<br />
Aviation-Bereich eingesetzt,<br />
unter anderem sind dort zwei<br />
medizinische Fliegerstaffeln<br />
sowie Maschinen der Polizeibehörden<br />
stationiert. Ob<br />
die Umsetzung des Essendon<br />
Airports der grandiosen Szenerie<br />
des benachbarten Melbourne<br />
International Airport<br />
das Wasser reichen kann,<br />
werden wir in dieser Ausgabe<br />
genauer betrachten.<br />
Vorbild nur wenige Kilometer vom<br />
neuen Knotenpunkt für internationale<br />
Flüge entfernt liegt. Ja richtig,<br />
vom neuen Knotenpunkt! Denn<br />
bis 1971 war der Essendon Airport<br />
Melbournes Hauptflughafen, über<br />
den sämtliche Flugbewegungen<br />
abgefertigt wurden. Heutzutage<br />
wird der Flughafen hauptsächlich<br />
für Frachtflieger und den General-<br />
Erworben werden kann die Szenerie,<br />
wie bei allen anderen<br />
ORBX-Produkten üblich, als<br />
Download bei flightsimstore.<br />
com sowie als Boxversion bei diversen<br />
Publishern weltweit. Für<br />
die deutschsprachigen Regionen ist<br />
flightandfun.de wohl Anlaufstelle<br />
Nummer eins. Der Download<br />
beim australischen Anbieter kostet<br />
umgerechnet knapp 26 Euro, die<br />
Boxversion ist mit 29,99 Euro etwas<br />
teurer. Wer also einen zu<br />
langsamen Internetanschluss für<br />
den 590 Megabyte großen Installer<br />
hat oder einfach nur eine weitere<br />
Kartonbox ins gut gefüllte „Addon-Regal“<br />
stellen möchte, ist mit<br />
der Boxversion gut bedient. Für<br />
unseren Test verwenden wir wie<br />
64 <strong>Flight</strong>!
Thema: Australien!<br />
n Airport<br />
Review<br />
FLIGHT!<br />
gewohnt die Downloadversion mit<br />
dem typischen Installationsprogramm,<br />
dem der <strong>Flight</strong>Sim-Store-<br />
Wrapper hinzugefügt ist. Bevor die<br />
Installation losgehen kann, müssen<br />
Bestellnummer, Bestelldatum<br />
sowie Seriennummer eingegeben<br />
werden. Nachdem die Daten online<br />
abgeglichen sind (Internetaktivierung!),<br />
werden die Szeneriedateien<br />
sowie Handbuch und Konfigurationsprogramm<br />
in das FSX-Verzeichnis<br />
kopiert. Wie immer völlig problemlos!<br />
Das Handbuch enthält im ersten<br />
Teil Informationen zum realen<br />
Flughafen und dessen Geschichte,<br />
im weiteren Verlauf wird<br />
auf die Einstellungen im<br />
Konfigurationsprogramm<br />
und im<br />
FSX eingegangen. Und hier kann<br />
es sich durchaus lohnen den Text<br />
nicht nur zu überfliegen, sondern<br />
genau aufzupassen. Normalerweise<br />
können Besitzer von High-End-<br />
PCs die Regler im FSX sehr weit<br />
am Limit stehen lassen, die ORBX-<br />
Szenerien liefern trotzdem flüssige<br />
Frames ab. Beim Essendon Airport<br />
wird allerdings ausdrücklich empfohlen<br />
den Autogen-Regler<br />
auf „Normal“ zurückzustellen,<br />
da es sonst<br />
zu Leistungsproblemen<br />
kommen kann. Der<br />
Grund: Wenn man auch noch den<br />
Melbourne International Airport<br />
installiert hat, werden<br />
auch von diesem<br />
Texturen und<br />
Objekte in<br />
den<br />
www.flightm.com 65
Simulator hineingeladen. Es würden<br />
also fast zwei hochauflösende<br />
Add-on-Flughäfen plus sehr dichtes<br />
und ebenfalls hochdetailliertes Autogen<br />
aus dem umliegendem Stadtgebiet<br />
auf den Bildschirm gebannt<br />
werden. Und das bringt selbst die<br />
neuesten Rechenknechte ordentlich<br />
ins Schwitzen.<br />
Für einen kleinen Testflug rollt<br />
diesmal eine Beechcraft Bonanza<br />
(von Carenado) aus dem virtuellen<br />
Hangar, damit lässt sich auch gleich<br />
testen, wie es mit der Performance<br />
bei etwas komplexeren Umsetzungen<br />
aussieht. Gestartet wird<br />
auf dem Melbourne International<br />
Airport, und zwar ziemlich zügig,<br />
schließlich wollen wir den normalen<br />
Verkehr ja nicht behindern.<br />
Nach dem<br />
Start breiten sich vor uns die unzähligen<br />
Häuser und Straßenzüge<br />
des Wohngebiets aus, in dessen<br />
Mitte unser Ziel, der Essendon Airport,<br />
liegt. Doch gleich wieder zum<br />
Landeanflug anzusetzen wäre angesichts<br />
der wunderschönen Umsetzung<br />
Melbournes viel zu schade,<br />
deshalb geht es weiter Richtung<br />
Hobsons Bay, dem Hafengebiet der<br />
Millionenmetropole. Nach der luftigen<br />
Sightseeing-Tour rund um die<br />
Skyline drehen wir wieder landeinwärts<br />
und beginnen unseren Anflug<br />
auf den Essendon Airport. Zugegeben,<br />
der kleine Ausflug über das<br />
Stadtgebiet hatte mehr praktische<br />
als ästhetische Gründe, es ist ganz<br />
einfach wichtig zu sehen, wie sich<br />
die Leistung des FSX<br />
verhält, wenn sowohl Essendon,<br />
das Stadtgebiet als auch der Melbourne<br />
International Airport im<br />
Hintergrund geladen werden müssen.<br />
Und das klappt in dieser Kombination<br />
überraschend gut: Die Framerate<br />
ist zwar nicht ganz so hoch,<br />
wie ich es sonst bei ORBX gewohnt<br />
bin, doch 22 Bilder pro Sekunde<br />
sind unter Berücksichtigung der<br />
enormen Anzahl an Details und<br />
Objekten doch recht beachtlich. Im<br />
Endteil lassen sich erste Details am<br />
Zielort erkennen: Das Entwicklerteam<br />
hat den Flugplatz mit einem<br />
extrem hochauflösenden Luftbild<br />
– was bei ORBX schon Standard ist<br />
– sowie einer Fülle von fotorealen<br />
O b j e k t e n<br />
66 <strong>Flight</strong>!
FLIGHT!<br />
Review<br />
ausgestattet. Im Gegensatz zu den<br />
Flugplätzen der letzten Ausgabe<br />
hat YMEN allerdings noch kein Nature-<br />
oder VehicleFlow, hier ist nur<br />
PeopleFlow im Einsatz. Doch mit<br />
großer Wahrscheinlichkeit werden<br />
die Entwickler diesen Zustand<br />
nicht auf sich ruhen lassen, Essendon<br />
liegt ja auch erst in Version 1.0<br />
vor.<br />
Die Qualität, die ORBX wieder<br />
einmal liefert, ist überragend. Essendon<br />
steht dem großen Bruder<br />
Melbourne International in nichts<br />
nach und bietet die perfekte Möglichkeit,<br />
mit kleineren Maschinen<br />
auf Erkundungstour zu gehen.<br />
Leistungstechnisch muss man sich<br />
zumindest auf High-End-PCs keine<br />
Sorgen machen, doch auch schwächere<br />
Modelle verkraften die Szenerie<br />
ohne Probleme und mit nur<br />
geringen Abstrichen in der Qualität.<br />
Klare Kaufempfehlung für<br />
Outbackfans!<br />
Florian Schlund<br />
ORBX – Essendon Airport<br />
Entwickler: ORBX<br />
Kompatibilität: FSX Service Pack 2<br />
Web: www.fullterrain.com<br />
Vertrieb Box: www.flightandfun.de<br />
Preis Download: 32,95 AUD<br />
Pro & Contra:<br />
Hohe Detailtreue<br />
Hochauflösende Texturen<br />
Gute Leistung<br />
Modellierung<br />
Texturen<br />
Luftbild<br />
Nachttexturen<br />
Objekte<br />
Frames<br />
Umgebung<br />
Details<br />
Handbuch<br />
Preis/Leistung:<br />
Bewertung:<br />
9,1<br />
10/10<br />
9/10<br />
9/10<br />
9/10<br />
9/10<br />
9/10<br />
10/10<br />
9/10<br />
8/10<br />
Hervorragend<br />
www.flightm.com 67
Lampedusa – die Freewa<br />
Vor kurzem ist ein neuer Flughafen<br />
in der Welt der Freeware-Airports<br />
erschienen. In diesem Artikel werden<br />
wir klären, ob Lampedusa eine<br />
Reise wert ist.<br />
Am südlichsten Zipfel Europas,<br />
schon fast in Afrika, liegt die kleine<br />
Insel Lampedusa. Wir begeben uns<br />
heute einmal virtuell auf die Insel<br />
und werden uns dort, vor allem auf<br />
dem Flughafen, etwas umschauen.<br />
Nach guten zwei Stunden Flug<br />
von Messina aus können wir am<br />
Horizont Lampedusa erkennen.<br />
Heute wollen wir unseren guten<br />
Freund Luigi besuchen. Dabei haben<br />
wir das Flugzeug bevorzugt,<br />
denn dadurch haben wir uns manche<br />
Stunden auf der Fähre gespart.<br />
Nachdem wir die Insel überflogen<br />
haben, drehen wir in den Endanflug,<br />
überfliegen den Schiffsanleger<br />
und setzen letzten Endes weich auf<br />
Piste 08 auf. Nachdem wir auf den<br />
einzigen Taxiway zum Terminal<br />
eingebogen sind, stehen wir auch<br />
schon fast auf unserer Parkposition<br />
auf dem ohnehin nicht so großen<br />
Vorfeld. Motor aus, da kommt auch<br />
schon Luigi auf uns zugelaufen. Mit<br />
seinem kleinen Fiat parkt er gleich<br />
auf dem wunderschönen Parkplatz.<br />
Vor uns steht das kleine, aber feine<br />
Terminal, das schon eher an<br />
eine kleine amerikanische Ranch<br />
erinnert. Hinter der Holzfassade<br />
versteckt sich das gesamte Terminal,<br />
am Rande kann man sogar einen<br />
tollen kleinen Schornstein sehen,<br />
der mit Naturstein verkleidet<br />
68 <strong>Flight</strong>!
e<br />
FLIGHT!<br />
Review<br />
wurde. Wo wir nun schon bei dem<br />
tollen Schornstein sind, können wir<br />
direkt zu den Texturen kommen.<br />
Diese sind durchaus sehr gut gelungen,<br />
genauso wie die Modellierung<br />
der einzelnen Gebäude. Überall auf<br />
dem Vorfeld stehen verschiedene<br />
Fahrzeuge wie Busse und Treppen.<br />
Über das ganze Gelände sind verschiedene<br />
Baum- und Buscharten<br />
verstreut, vor den Gebäuden stehen<br />
auch die passenden Fahrzeuge. So<br />
sind vor der Feuerwache ein Panther<br />
und ein kleiner Krankenwagen,<br />
woanders steht ein Lkw vor<br />
einem Gebäude, dies ist sehr gut<br />
gelungen. Bei den zwei Hangars<br />
wurden die Tore sehr schön animiert,<br />
auch dort stehen wieder einige<br />
Autos vor der Tür. Beleuchtet<br />
wird das ganze Areal von vielen<br />
verschiedenen, gut modellierten<br />
Lichtmasten, die nachts große<br />
Lichtkegel auf das Vorfeld werfen.<br />
Auch die restlichen Nachttexturen<br />
sind toll geworden, in allen Gebäuden<br />
leuchtet hinter den Fenstern<br />
ein Licht, was das Ganze sehr lebendig<br />
aussehen lässt. Nachts erkunden<br />
wir mit Luigi die Stadt,<br />
doch im Simulator gibt es da ein<br />
kleines Problem: Wo ist die Stadt?<br />
Im FSX wurde die Insel einfach nur<br />
mit irgendeiner komischen Textur<br />
überzogen, die eher nach irgendeiner<br />
Steppe aussieht. Keine Spur von<br />
einer Textur, die noch am entferntesten<br />
an eine Stadt zu erinnern<br />
würde. Hier und da steht ein Busch,<br />
sieht aber trotzdem nicht sehr ansprechend<br />
aus. Sehen wir darüber<br />
hinweg, es war trotzdem eine lange<br />
Nacht. Heute weht eine steife Brise,<br />
zum Glück Rückenwind, dann<br />
sind wir schneller wieder zu Hause.<br />
Wir verabschieden uns von Luigi,<br />
gehen zu unserer Cessna und lassen<br />
den Motor an. Starterlaubnis erteilt,<br />
erstmal rollen wir ans andere<br />
Ende der Landebahn, dann heben<br />
wir flott ab, blicken noch ein letztes<br />
Mal auf die Insel hinab, überfliegen<br />
das Tanklager und kehren Lampedusa<br />
den Rücken. Ich werde garantiert<br />
wiederkommen, nicht nur<br />
wegen meines guten Freundes Luigi,<br />
nein, auch wegen des wundervollen<br />
Flughafens, der wirklich sehenswert<br />
ist.<br />
Max Mertznich<br />
www.flightm.com 69
Der Wettergott ist zurück<br />
Active Sky 2<br />
Das Entwicklerteam von HifiSim<br />
hat kurz vor Ende des vergangenen<br />
Jahres erstmals seit längerer<br />
Zeit einen Nachfolger für das beliebte<br />
Wetterprogramm Active Sky<br />
herausgebracht. Active Sky 2012<br />
bringt im Gegensatz zu seinem<br />
Vorgänger Active Sky Evolution neben<br />
der gewohnten Wetter-Engine<br />
auch noch eine ganze Reihe von<br />
neuen Texturen mit sich. Dieser<br />
Schritt kann nicht anders verstanden<br />
werden, als dass HifiSim einen<br />
direkten Konkurrenten zum phänomenalen<br />
RealEnvironmentXtreme<br />
mit ins Spiel bringen will.<br />
Ob Active Sky 2012 tatsächlich den<br />
Thron erklimmen kann, werden<br />
wir in dieser Ausgabe herausfinden.<br />
Der Verkauf der neuen Version begann<br />
kurz vor Weihnachten mit<br />
zwei verschiedenen Versionen:<br />
Zum einen wird AS 2012 für Neueinsteiger<br />
für einen Preis von 59,49<br />
Euro angeboten, zum anderen als<br />
Upgrade für die Besitzer von Active<br />
Sky Evolution für knapp 35<br />
Euro. Egal welche Version gekauft<br />
wird, letztendlich wird das Gleiche<br />
auf dem Rechner installiert. Beim<br />
Upgrade wird vor der Installation<br />
lediglich die Seriennummer des<br />
Vorgängers „Evolution“ abgefragt,<br />
bevor es weitergeht. Für unseren<br />
Test stand uns die normale Version<br />
für recht happige 60 Euro zur<br />
70 <strong>Flight</strong>!
!<br />
012<br />
Review<br />
FLIGHT!<br />
Verfügung. Die Installation verlief<br />
völlig problemlos, dauert aber spürbar<br />
länger als bei den Vorgängerversionen.<br />
Verständlich, es muss ja<br />
neben der Software auch noch eine<br />
ganze Menge an Texturen mit auf<br />
die Festplatte kopiert werden.<br />
Nach der Installation wird Active<br />
Sky 2012 gestartet und möchte<br />
– wie sollte es anders sein – erst<br />
einmal mit der Seriennummer gefüttert<br />
werden. Ist diese korrekt,<br />
verbindet sich die Software zum<br />
ersten Mal mit dem Wetter-Server<br />
von HifiSim. Bei jedem Aufruf des<br />
Programms wird der Status der<br />
Lizenz überprüft, deswegen erscheint<br />
bei uns gleich das nächste<br />
Fenster: Active Sky 2012 ist noch nicht<br />
aktiviert. Auf Aktivieren klicken,<br />
ein paar Sekunden warten – fertig.<br />
Hier verläuft alles problemlos. Eine<br />
kleine Information an dieser Stelle:<br />
Wahrscheinlich lässt sich Active<br />
Sky auch nur auf einem Rechner<br />
betreiben, da es sonst zu Konflikten<br />
mit der Lizenz kommen könnte.<br />
Der FSX läuft aktuell noch nicht,<br />
also setzt Active Sky unseren<br />
Standpunkt auf den Standardflughafen<br />
Seattle (ICAO: KSEA). Die<br />
Benutzeroberfläche sieht der AS<br />
Evolution sehr ähnlich, sämtliche<br />
Bedienelemente sind weiterhin<br />
vorhanden, anstatt horizontal am<br />
oberen Rand des Fensters nun aber<br />
vertikal am linken Rand. Der größte<br />
Unterschied findet sich unter<br />
dem Punkt „Graphics“: Hier kann<br />
der Benutzer zwischen Dutzenden<br />
verschiedenen Texturen für Wolken,<br />
Wasser, Himmel sowie Flughafenböden<br />
und Lichtern wählen.<br />
Das System kommt Ihnen bekannt<br />
vor? Stimmt, RealEnvironment ersetzt<br />
die identischen Texturen im<br />
FSX. Was die Auflösung angeht,<br />
steht Active Sky seinem Konkurrenten<br />
kaum nach; Kumulustexturen<br />
sind wie bei REX auch in<br />
einer Auflösung von 4096 x 4096<br />
Pixeln vorhanden.<br />
Version 2 von RealEnvironmentXtreme<br />
brachte schon eine so große<br />
www.flightm.com 71
Anzahl von Textursets mit sich,<br />
dass virtuelle Piloten eigentlich<br />
wunschlos zufrieden waren. Doch<br />
dann, 2011, kam REX Overdrive.<br />
Mit über 8 Gigabyte Downloadgröße<br />
hieß das Motto weiterhin: Klotzen<br />
statt kleckern. Das Grafik-Addon<br />
besitzt somit zum Beispiel über<br />
50 verschiedene Kumulustexturen,<br />
viele davon in HD. Ganz klar wird<br />
hier der Schwerpunkt auf die Texturen<br />
gelegt und nicht – wie bei<br />
HifiSim – auf die Wetter-Engine.<br />
Umso überraschender ist es, dass<br />
selbst Active Sky 2012 mit mehreren<br />
Dutzend Textursets für jede<br />
Wolkenart ausgestattet ist.<br />
Gehen wir weiter im Menü. Hier<br />
lassen sich die gewohnten Optionen<br />
finden, wie Wetterberichte, die sich<br />
unabhängig vom Standort im Simulator<br />
abrufen lassen. Des Weiteren<br />
kann Active Sky ältere Wetterdaten<br />
in den Simulator laden. Und was<br />
bietet sich hierfür besser an als das<br />
Unwetter, das uns Anfang Januar<br />
etwas Winter-untypisches Wetter<br />
bescherte?<br />
Hierfür müssen wir nur das Datum<br />
anwählen und die Daten werden<br />
importiert. (Zum Zeitpunkt des<br />
Tests sind die Daten vier Tage alt;<br />
ob Active Sky bei älteren Daten<br />
korrektes Wetter produziert, kann<br />
nicht garantiert werden.)<br />
Zeit einen Blick in den FSX zu werfen.<br />
Dazu wurden Texturen, die<br />
dem aktuellen Wetter entsprechen,<br />
importiert. AS verfügt hier über<br />
eine ähnliche Funktion wie REX.<br />
Das Erste, was auffällt, sind die<br />
Wolken, die im Gegensatz zu den<br />
HD-Versionen von REX ein spürbares<br />
Stück schlechter dargestellt<br />
werden. Trotz der gleichen Auflösung<br />
im Vergleich zur Konkurrenz<br />
können die Active-Sky-Texturen sowohl<br />
qualitativ als auch leistungstechnisch<br />
nicht mithalten. Die<br />
Framerate reduzierte sich auf dem<br />
Testsystem um 3-5 fps, angesichts<br />
der wesentlich größeren Datei bei<br />
den AS-Texturen nicht verwunderlich.<br />
Doch die Hauptfunktion von Active<br />
Sky ist nicht die optische Aufbesserung<br />
durch den Austausch<br />
von Texturen, sondern eine möglichst<br />
realitätsnahe Darstellung<br />
der aktuellen Wetterverhältnisse.<br />
Und hier sucht das Programm seinesgleichen.<br />
Allein an den Einstellungsmöglichkeiten<br />
lässt sich nur<br />
vage erahnen, mit welchen Details<br />
das reale Wetter abgebildet werden<br />
kann. Mit bis zu 20 verschiedenen<br />
72 <strong>Flight</strong>!
FLIGHT!<br />
Review<br />
Wolkenschichten und unzähligen<br />
Einstellungen für Wind, Sicht und<br />
Thermik kann der virtuelle Rundflug<br />
wortwörtlich zum Höllenritt<br />
werden. Wer in Extremsituationen<br />
vom Wetter des FSX enttäuscht<br />
wurde, bekommt hier das, was er<br />
sucht.<br />
Active Sky 2012 kann eigentlich<br />
nicht wirklich mit REX verglichen<br />
werden. Beide Programme versuchen<br />
ein möglichst gutes Gesamtpaket<br />
für den FSX abzugeben, doch<br />
keines schafft das hundertprozentig.<br />
Bei REX findet man eine einzigartige<br />
Qualität in puncto Texturen,<br />
die Wetter-Engine ist aber nur geringfügig<br />
besser als die des FSX. Bei<br />
AS sieht es genau umgekehrt aus.<br />
Die Texturen sind ein netter Zusatz,<br />
doch Nutzer von REX werden<br />
wohl eher enttäuscht sein. Dafür<br />
hat die Wetterfunktion viel mehr<br />
zu bieten, als man zunächst vermuten<br />
mag. Active Sky 2012 ist ganz<br />
klar eine Empfehlung wert, besseres<br />
(Un)Wetter wird schwer zu<br />
finden sein.<br />
Doch für das wirklich perfekte<br />
Wetter sollte man sich einmal die<br />
Kombination REX/Active Sky anschauen,<br />
welche in meinen Augen<br />
das Nonplusultra darstellt und keinerlei<br />
Probleme in Sachen Kompatibilität<br />
mit sich bringt.<br />
Florian Schlund<br />
www.flightm.com 73
TakeOn ,spät, aber doch!<br />
Einige Ausgaben liegen nun zwischen<br />
dem ersten und diesem<br />
zweiten Teil der Review über den<br />
Hubschraubersimulator TakeOn.<br />
Versprochen hatte ich, dass der<br />
Abschluss meiner Beurteilung in<br />
der kommenden Ausgabe erfolgen<br />
wird, aber es hat sich zu viel getan.<br />
Bohemia hat sein neuestes Werk<br />
gepatcht, Version 1.02 wanderte<br />
also für die weiteren Recherchen<br />
auf meinen Rechner. Siehe da, im<br />
Spiel Fehlermeldungen ohne Ende<br />
gefolgt von CTDs. So hatte ich mir<br />
ein Upgrade ja wirklich nicht vorgestellt.<br />
Was genau die Verschlechterung<br />
bewirkte, ist meinerseits<br />
noch immer nicht nachvollziehbar,<br />
Bohemia fackelte jedoch nicht lange<br />
und der Patch 1.03 behob alles,<br />
nur das mit der deutschen Sprache<br />
haben sie noch immer nicht hinbekommen.<br />
Komischerweise ist die<br />
Boxversion auf Deutsch erhältlich.<br />
Seltsame Vorgehensweise. Gottlob<br />
war TakeOn jetzt wieder frei von<br />
CTDs und ich konnte mich dem<br />
Spiel hingeben. Wobei wir eben<br />
beim Knackpunkt angekommen<br />
sind.<br />
TakeOn sollte ja der realistischste<br />
Hubschraubersimulator sein, der je<br />
auf den eh schon sehr kargen Markt<br />
geschmissen wurde. Im ersten Teil<br />
der Review bemängelte ich zwar<br />
nicht, dass der Heli für Ungeübte<br />
nur sehr schwer fliegbar ist, ein realer<br />
Hubschrauber ist es ja ebenso,<br />
aber Bohemia vereinfachte mit dem<br />
neuesten Patch, eben auf die aktuellste<br />
Version 1.03, das Fliegen und<br />
sowieso die Landung. Leicht ist es<br />
noch immer nicht, aber machbarer.<br />
So konnte ich mich dem Karrieremodus<br />
weiter hingeben und meine<br />
weiteren Aufträge angehen. Das<br />
Positivste vorweg: Die Waffe können<br />
wir getrost wegstellen, keinerlei<br />
weitere Kampfhandlungen sind<br />
„abzuarbeiten“.<br />
Leider sind es aber auch nur wenige<br />
Missionen, die uns der Karrieremodus<br />
offeriert. Eindeutig zu wenige,<br />
da man lediglich zwei Polizeieinsätze<br />
fliegt, einen davon im eigenen<br />
Interesse, und auch diese paramilitärische<br />
Truppe, die uns einen Bewerbungsflug<br />
für die Larking Aviation<br />
zugesteht,<br />
will danach nichts mehr von uns<br />
wissen. Obwohl wir deren Aussage<br />
nach eine Topleistung abgeliefert<br />
74 <strong>Flight</strong>!
FLIGHT!<br />
Review<br />
haben. Weiters wurden wir von<br />
einem Freund unseres verstorbenen<br />
Vaters, den wir zufällig kennenlernten,<br />
zu einer Helikopter-Show<br />
eingeladen. Nicht als Zuseher, als<br />
Akteur. Auch daraus ist letztendlich<br />
nichts geworden. Wale filmen.<br />
Ein mit Verbrechern, die auf uns<br />
schießen, umherrasendes Schnellboot<br />
müssen wir stoppen – ein sehr<br />
umfangreiches Aufgabengebiet,<br />
aber irgendwie fehlen die Folgeaufträge.<br />
Und genau diese machen eine<br />
wirtschaftlich erfolgreiche Firma<br />
ja aus. Bohemia verfolgt dies aber<br />
im Spiel nicht, weswegen schon<br />
nach der zehnten Mission, wo wir<br />
Mr. Haydon zur Strecke bringen<br />
müssen, alles wieder zu Ende ist.<br />
Unser Bruder meint im Abspann,<br />
dass wir nun endlich zum Tagesgeschäft<br />
übergehen können, um die<br />
nun gemeinsame Firma auf Vordermann<br />
zu bringen. Habe ich zehn<br />
Missionen lang Bockmist gebaut<br />
und deswegen darf ich am weiteren<br />
Aufbau nicht teilnehmen oder was<br />
ist der Grund, warum das Spiel hier<br />
endet?<br />
Nun ja, dann heißt es wohl eigene<br />
Missionen zusammenbasteln. Programmieren.<br />
Und das als Endverbraucher … Bohemia<br />
hat ein YouTube-Video veröffentlicht,<br />
in dem erklärt wird, wie<br />
man diverse Szenerien und Missionen<br />
erstellen kann. Auf einem<br />
Schiff landen, Lastentransporte<br />
durchführen und dergleichen.<br />
Man möge es mir verzeihen, aber<br />
das ist mir zu kompliziert aufgebaut.<br />
Für so was bin ich eindeutig<br />
zu alt, ich bin mir jedoch sicher,<br />
dass sich einige Leser und gewiefte<br />
Füchse einiges zusammentackern<br />
werden. Im TakeOn-Forum gibt<br />
es auch schon viele Missionen als<br />
Download, die aber allesamt nichts<br />
mit dem Karrieremodus zu tun<br />
haben.<br />
www.flightm.com 75
Die letzte Möglichkeit, vom einfachem<br />
Free <strong>Flight</strong> abgesehen, ist<br />
die Multiplayerfunktion.<br />
Ich war beileibe nicht selten am<br />
Nachsehen, aber ich habe maximal<br />
vier andere User gefunden. Und<br />
das war als TakeOn frisch herausgekommen<br />
ist. In den letzten zwei<br />
Monaten hat sich die eh schon magere<br />
Userzahl auf einen einzigen reduziert.<br />
Nämlich mich selber.<br />
Dabei wären die verschiedenen<br />
Multiplayermissionen gar nicht so<br />
uninteressant:<br />
Evakuierung eines Gebietes auf<br />
Zeit und gegen die anderen Mitspieler.<br />
Wer mehr Menschen rettet,<br />
gewinnt, geflogen wird zeitgleich<br />
im selben Gebiet, jeder muss die zu<br />
rettenden Personen aufspüren, landen<br />
sie und zum Stützpunkt bringen.<br />
Bohemia hat aber auch beim<br />
Multiplayermodus seine ARMA-<br />
Kunden nicht vergessen.<br />
Ein Kampfgebiet, wo jeder gegen<br />
jeden ist, sich alle hassen und man<br />
mittels Kampfhubschrauber oder<br />
herumliegender Waffen alles abballert,<br />
was sich bewegt. Ja, genau<br />
in dieser Multiplayerwelt waren<br />
wir zu viert. Sorry, nicht meine<br />
Welt, da rette ich doch lieber Menschen<br />
aus welcher Lage auch immer.<br />
Nennt sich Christophorussyndrom<br />
oder so …<br />
Mein Fazit zu TakeOn<br />
Wenn ich helifliegen möchte, starte<br />
ich den Flugsimulator. Wenn es<br />
einfach sein soll, den von Microsoft,<br />
und wenn ich eine Herausforderung<br />
anstrebe, den X-Plane.<br />
Der einzige Unterschied zu den etablierten<br />
Simulatoren dabei ist, dass<br />
TakeOn einen Karrieremodus anbietet,<br />
aber für nur zehn Missionen<br />
gleich einen neuen Simulator kaufen?<br />
Den Multiplayermodus kann<br />
man momentan vergessen, der<br />
wird nicht wirklich genutzt, da ziehe<br />
ich das Onlinefliegen bei den etablierten<br />
Netzwerken vor. Auch und<br />
gerade deshalb weil ich dort auch<br />
ATC habe, was bei TakeOn fehlt.<br />
Es ist ja nicht so, dass das Szeneriegebiet<br />
irgendwo in Alaska wäre.<br />
Mitten in Seattle, im Anflugbereich<br />
eines großen Flughafens, ist man<br />
mehr damit beschäftigt sich diverse<br />
Freigaben am Funk einzuholen, als<br />
sich mit dem Bruder übers Geschäft<br />
zu unterhalten.<br />
Was mir auch missfällt, ist die Geräuschkulisse.<br />
Ich denke, dass jeder<br />
einzelne Leser schon mal einen<br />
Hubschrauber gehört hat. Manche<br />
von innen, die meisten von außen.<br />
Bohemia möchte mir doch tatsächlich<br />
weismachen, dass ich im Hubschrauber,<br />
bei einem Flug mit 130<br />
Knoten, die Möwen zwitschern<br />
höre. Sorry Jungs, geht nochmal ’ne<br />
Runde fliegen und dann zurück in<br />
die Programmierhallen für einen<br />
neuen Patch, einen, der mein Spiel<br />
nicht wieder zerstört, sondern aus<br />
dem Spiel vielleicht irgendwann<br />
mal wirklich einen Simulator<br />
macht. Den allerbesten überhaupt.<br />
Denn das war ja euer Ziel, oder?<br />
Christian Ebner<br />
76 <strong>Flight</strong>!
FLIGHT!<br />
Review<br />
www.flightm.com 77
78 <strong>Flight</strong>!<br />
Virtuelles Bus-„Fliegen“<br />
Runter kommen sie alle – das<br />
wollen wir nun mit unserem<br />
Airbus ebenfalls versuchen, jedoch<br />
nach Möglichkeit professionell und<br />
so, dass man das Flugzeug danach<br />
wiederverwenden kann. In diesem<br />
Teil werde ich abschließend auf<br />
den Sinkflug und die Landung sowie<br />
die Programmierung der Anflugroute<br />
eingehen.<br />
Nachdem der ereignislose Reiseflug<br />
überstanden und die nette<br />
Stewardesse wieder auf ihren Platz<br />
außerhalb des Cockpits zurückgekehrt<br />
ist, wird es für uns Zeit sich<br />
wieder den wichtigen Dingen des<br />
Fliegens zuzuwenden. Zunächst<br />
einmal müssen wir unserem Airbus<br />
natürlich mitteilen, was wir<br />
mit ihm und uns vorhaben. Dazu<br />
gehen wir auf die Seite F-PLN und<br />
klicken auf unseren Zielflughafen<br />
EDDM. Auf der sich öffnenden<br />
Menüseite haben wir auf LSK 1R<br />
den Auswahlpunkt ARRIVAL. Da<br />
heute relativ starker Westwind<br />
herrscht, habe ich mich für einen<br />
ILS-Anflug auf die Piste 26R unter<br />
Verwendung der VAMAS 1A (respektive<br />
EXUSA 1A für Besitzer der<br />
neueren AIRAC-Versionen) STAR<br />
entschieden. Nach Rückkehr auf<br />
die F-PLN-Seite müssen wir unsere<br />
Eingabe noch auf LSK 6R mit IN-<br />
SERT bestätigen.<br />
Nach Überfliegen des Top of Descend<br />
muss die eingedrehte Höhe<br />
im MCP durch Drücken auf den<br />
Altitude Selector ausgewählt werden.<br />
Da speziell der Airsimmer<br />
im Descend Mode jedoch öfter zu<br />
Späßchen neigt, ziehe ich es vor<br />
hier mit manuellen Sinkgeschwindigkeiten<br />
zu arbeiten. Mit Wilco<br />
Evolution hatte ich bisher weniger<br />
Probleme.<br />
o not use for real life navigation!<br />
Für den ILS-Anflug müssen wir<br />
noch die Frequenzen eindrehen,<br />
dies geschieht über die RAD NAV<br />
Page in der MCDU. Der Airsimmer<br />
verlangt Frequenz und Course<br />
getrennt, im Wilco müssen beide<br />
München, GERMANY<br />
Angaben durch einen Querstrich<br />
getrennt in einer Zeile angegeben<br />
werden, LOCfür die 26R Final in München<br />
IMNW<br />
Apch Crs<br />
wäre 108.7 das also die 108.70 261° mit Final<br />
Approach Course 262. Über das Performancemenü<br />
aktivieren wir die<br />
Approach-Phase und tragen in das<br />
MÜNCHEN<br />
Eff: 18 NOV 10<br />
Airbus Tutorial Part 4<br />
Um Localizer und Glideslope<br />
EDDM / M<br />
auf dem PFD darstellen zu lassen,<br />
CAT I & II ILS Rwy<br />
muss der ILS-Knopf rechts neben<br />
ILS<br />
dem <strong>Flight</strong>-Director-Hauptschalter<br />
DA(H)<br />
Apt Elev 1487'<br />
3300'<br />
(3200')<br />
gedrückt 1649’ werden. Anschließend<br />
drücken wir den APPR-Knopf unterhalb<br />
des Vertical Speed Selectors<br />
3700'<br />
(3200')<br />
D1.0 DME West of DMN<br />
und schalten den zweiten Auto-<br />
GS<br />
LOM<br />
2690’ RWY 1449'<br />
MISSED APCH: Climb STRAIGHT AHEAD to<br />
or 1900', whichever is later, RT to MIQ NDB climbing to 5000'.<br />
Alt Set: hPa (IN on req) Rwy Elev: 52 hPa Trans level: By ATC Trans alt: 5000'<br />
082°<br />
(IAF)<br />
MIKE<br />
426 MIQ<br />
M I Q<br />
5000<br />
(FL80*)<br />
262°<br />
D1.0 DMN<br />
Quelle: www.vatsim-germany.org<br />
REMARKS:<br />
NAVAID addition for real frequencies<br />
available on http://www.vacc-sag.org/airport/EDDM<br />
if not installed use old frequencies:<br />
erscheinende Fenster alle wichtigen<br />
Daten bestehend aus QNH, Temperatur,<br />
Wind, Transition Altitude,<br />
vApp und Decision Height ein.<br />
MUNICH<br />
D<br />
(116.0) DMN<br />
D M N<br />
MM<br />
D2.7<br />
IMNW<br />
D0.7<br />
IMNW<br />
107°<br />
5000<br />
MUNICH<br />
338 MNW<br />
M N W<br />
D3.9 IMNW<br />
ILS/DME<br />
261° 108.7 IMNW<br />
I M N W<br />
MUNICH<br />
D<br />
112.3 MUN<br />
M U N<br />
Erding<br />
D8.2<br />
IMNW<br />
075°<br />
MSA 25NM M<br />
(MSA 10NM MNW<br />
*Operational FL<br />
Do not descend below this<br />
FL without clearance by AT<br />
261°<br />
R037 MUN<br />
GUDEG<br />
D11.2 IMNW<br />
2
Wissen<br />
piloten hinzu. Der<br />
Airbus wird nun automatisch<br />
den beiden<br />
Leitsignalen folgen<br />
und sich selbst an<br />
der Landebahn ausrichten.<br />
Es empfiehlt<br />
sich, den Localizer<br />
mit einer Speed von<br />
180 und einer Klappenstellung<br />
von 2<br />
anzuschneiden, da<br />
der Airbus im Sinkflug<br />
nur schwer zu<br />
bremsen ist. Wir stellen<br />
die Autobrakes<br />
auf Medium, um<br />
die Bahn über den<br />
ersten High Speed<br />
Turnoff zu verlassen,<br />
und stellen die Spoiler<br />
wieder in die armed<br />
Position. Sobald<br />
gelesen, das Fahrwerk ausgefahren,<br />
die Klappen auf Endstellung und<br />
die Geschwindigkeit nahe der vApp<br />
sein. Sollten wir die Piste bis zum<br />
Erreichen der Decision Height nicht<br />
sehen, drücken wir die Thrust Levers<br />
in die TOGA-Position und folgen<br />
der Standard Missed Approach<br />
Route. Dies ist aber heute nicht<br />
nötig, also beginnen wir in etwa 40<br />
Fuß mit dem Abfangen. Bei 20 Fuß<br />
erinnert uns das GPWS daran, die<br />
Throttles zurück in die Idle-Position<br />
zu nehmen. Nach dem Landen setzen<br />
wir den Reverse je nach Bedarf<br />
auf Idle oder auf Full, aufgrund der<br />
kurzen Strecke bis zum ersten High<br />
Speed Turnoff entscheide ich mich<br />
heute für Letzteres und kann so die<br />
Rollzeit am Boden gering halten.<br />
Nach dem Aufsetzen wird es noch<br />
Zeit für die After Landing Items.<br />
ßend fehlen noch ein Handgriff, um<br />
die Parkbremse zu setzen, und zwei<br />
weitere, um die Triebwerke abzuschalten.<br />
Wenn Sie jetzt durch den<br />
Kopfhörer die freundliche Stimme<br />
des Ramp-Agenten hören, der ihnen<br />
in akzentfreiem Englisch mitteilt,<br />
dass die Bremsklötze in Position<br />
liegen, dann haben Sie ihren Airbus-<br />
Tutorial-Flug erfolgreich beendet.<br />
Ich hoffe ich konnte Ihnen mit<br />
dieser vierteiligen Tutorial-Reihe<br />
den Airbus etwas näherbringen,<br />
alle beschriebenen Verfahren lassen<br />
sich natürlich mit geringen Abweichungen<br />
auch auf die größeren<br />
Airbusmodelle übertragen – dies ist<br />
schließlich einer der großen Vorteile,<br />
mit denen der europäische<br />
Flugzeugbauer gern und oft wirbt.<br />
Trotz zweier nicht perfekter Umsetzungen<br />
für den heimischen Flug-<br />
FLIGHT!<br />
UC<br />
26R<br />
95°<br />
NW<br />
)<br />
C.<br />
die Piste in Sicht ist, schalte ich den<br />
Autopiloten und den Autothrust ab,<br />
von Hand machts einfach viel mehr<br />
Spaß. Bei circa 1000 Fuß AGL sollte<br />
das Flugzeug für die Landung konfiguriert<br />
sein, das heißt, bis zu diesem<br />
Zeitpunkt sollten alle Checklisten<br />
Die Klappen werden wieder eingefahren,<br />
genauso die Spoiler. Das<br />
TCAS kann nun auf Off gestellt<br />
werden, die APU werfen wir jetzt<br />
bereits an, um bei der Ankunft am<br />
Gate bereits ein funktionsfähiges<br />
Hilfstriebwerk zu haben. Anschlie-<br />
simulator ist der Airbus auch virtuell<br />
ein Vergnügen, probieren Sie es<br />
aus – es lohnt sich!<br />
Guten Flug<br />
Florian Venus<br />
www.flightm.com 79
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Die März-Ausgabe erscheint am<br />
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