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rhw management Pflege von Holzböden (Vorschau)

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hw<br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong><br />

B 3437 E<br />

5<br />

Mai 2013<br />

50. Jahrgang<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Das Fachmagazin für Führungskräfte in der Hauswirtschaft<br />

c<br />

Praxisbericht<br />

<strong>Pflege</strong> <strong>von</strong><br />

<strong>Holzböden</strong><br />

Bildungs- und <strong>Pflege</strong>heim<br />

„Wir bilden seit<br />

40 Jahren aus!“<br />

Hygiene<br />

Sauberkeit im<br />

Sanitärbereich


[Die aktuelle DVD]<br />

Bodenreinigung für Profis<br />

Was ist entscheidend beim Kauf eines Staubsaugers? Welcher Mopp passt zu den Anforderungen<br />

in meiner Einrichtung? Und was ist bei den Wasch- und Folgekosten oder<br />

dem Werterhalt der Reinigungsutensilien und -geräte zu beachten? Diesen und vielen<br />

weiteren Fragen <strong>von</strong> <strong>rhw</strong>-Chefredakteur Robert Baumann stellt sich Uwe Richter, seit<br />

über 20 Jahren Schulungsleiter bei Numatic International, auf dieser DVD.<br />

Bodenreinigung für Profis<br />

Verlag Neuer Merkur<br />

ISBN 978-3-95409-011-2 • 17,90 Euro<br />

DVD • Laufzeit ca. 40 Minuten<br />

Produktionsjahr: 2013<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 7 18 90 08 • E-Mail buchbestellung@fachbuchdirekt.de<br />

Versandkostenfrei über: www.fachbuchdirekt.de


Editorial<br />

Auf dem Boden bleiben<br />

Mitte April 2013 ließen über 100 Teilnehmer<br />

der Jahrestagung des Berufsverbandes<br />

Hauswirtschaft rote<br />

Helium-Ballons in die Luft steigen, um auf<br />

die Hauswirtschaft aufmerksam zu machen.<br />

Ein schönes Symbol dafür, wie die<br />

ach so bodenständige Hauswirtschaft einmal<br />

andere Zeichen setzen kann (herrliche<br />

Bilder <strong>von</strong> den Ballons finden Sie bei uns<br />

im Internet auf der Startseite unter<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de).<br />

Doch wurde auf der Tagung in Stuttgart-Hohenheim<br />

auch klar, dass man nur<br />

zur Marke werden kann, wenn zunächst die<br />

Grundqualität stimmt. Und hier, so habe<br />

ich zumindest in manchen Gesprächen festgestellt,<br />

gibt es im Bereich Bodenreinigung<br />

immer wieder Unsicherheiten. Welches Pad<br />

für welchen Boden? Welcher Boden benötigt<br />

welche <strong>Pflege</strong>?<br />

Deshalb nehmen wir Sie in dieser Ausgabe<br />

mit auf eine Bodenexkursion und betrachten<br />

Holz- und Marmorböden genauer.<br />

Und das mit soviel Fachlatein wie gerade<br />

nötig, aber vielen praktischen Bildern.<br />

Wenn Sie noch tiefer einsteigen möchten,<br />

dann besuchen Sie die Seminarreihe „Reinigung<br />

hoch vier“, über die wir ab Seite 34<br />

berichten oder schauen in die neue <strong>rhw</strong>-<br />

DVD „Bodenreinigung für Profis“. Die Dreharbeiten<br />

haben mir zumindest Freude gemacht<br />

und ich hoffe, Sie lernen beim Ansehen<br />

des Films auch viel Neues vom Reinigungsprofi<br />

Uwe Richter. Der Vorteil: Dieses<br />

etwa 40-minütige „Film-Seminar“ können<br />

Sie sich immer wieder ansehen …<br />

Schöne Frühlingsgrüße sendet Ihr<br />

Gesichter und Geschichten der Messe Altenpflege<br />

G. Miethahner vom Bayerischen Landwirtschaftsministerium:<br />

„Ende April erwarten<br />

wir die Ergebnisse der bayerischen<br />

Verbleibstudie“. Ein Interview in<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 6/2013 mit ihr ist<br />

hierzu auch geplant.<br />

Sind Referentinnen beim <strong>rhw</strong>-<br />

Symposium in Würzburg:<br />

U. Kluge (links) und C. Unglert<br />

Autorin I. Maier-Ruppert präsentierte<br />

die neue Wäscheleitline,<br />

die Ende Mai 2013 erscheinen soll<br />

und ist Referentin beim diesjährigen<br />

<strong>rhw</strong>-Hygieneforum<br />

Fotos: R. Baumann/S. Kühnel<br />

U. Richter und R. Baumann feiern die Premiere der<br />

neuen <strong>rhw</strong>-DVD „Bodenreinigung für Profis“<br />

S. <strong>von</strong> Fersen (Abo)<br />

und S. Kühnel, rechts,<br />

(Anzeigen) <strong>von</strong> der<br />

<strong>rhw</strong> am Stand<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5·2013 3


Inhalt<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5·2013<br />

Editorial 3<br />

Inhalt 4<br />

Wissen<br />

Thema des Monats 5<br />

Aktuelles 6<br />

Selbst für erfahrene Gebäudereiniger<br />

etwas Besonderes: Kristallisation<br />

eines Altarboden<br />

Ab Seite 26<br />

Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten 8<br />

Fachthema<br />

Sanfte <strong>Pflege</strong> für Eiche,<br />

Fichte und Buche 10<br />

Speisevorschriften, Teil 4:<br />

Christentum 14<br />

Was beim Einkauf <strong>von</strong> Bettwäsche<br />

zu beachten ist<br />

Ab Seite 28<br />

a<br />

a<br />

„Ihr dürft fit werden<br />

für den Arbeitsmarkt“ 16<br />

Kristallisation eines<br />

Altarbodens 26<br />

Bettwäsche: „Trend geht<br />

zum Mischgewebe“ 28<br />

Berufsbildung<br />

Sauberkeit und Hygiene<br />

im Sanitärbereich 21<br />

a<br />

Management<br />

Neue, wertvolle<br />

Geschäftskontakte knüpfen 30<br />

a<br />

Marktplatz<br />

Neuheiten 32<br />

Internorga-Spezial 38<br />

Report<br />

Reinigung hoch vier 34<br />

Essen Sie schon<br />

„klimatarisch“? 36<br />

Betreuung im Fokus 40<br />

Service<br />

Impressum 40<br />

Stellenangebote/Kleinanzeigen<br />

Fortbildung/<strong>Vorschau</strong> 41/42<br />

Barbara Liebermeister gibt Tipps,<br />

wie man Geschäftskontakte knüpft<br />

Ab Seite 30<br />

Geglückte Premiere: „Reinigung hoch<br />

vier“ startet durch Ab Seite 34<br />

Fotos Inhalt: Robert Baumann, Dibella GmbH, Barbara Liebermeister, Robert Baumann<br />

Titelfotos: Frank Eckgold/Fotolia.com, Bildungs- und<br />

<strong>Pflege</strong>heim St. Martin, Vileda Professional<br />

4 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5·2013<br />

Beilagenhinweis: Dieser Ausgabe liegt eine Beilage bei<br />

zum 15. <strong>rhw</strong>-Symposium und zum Buchprogramm des<br />

Verlags Neuer Merkur.


Internet-Pranger<br />

Thema des Monats<br />

Vorläufiges Aus<br />

für Hygiene-Pranger<br />

DR.SCHNELL für<br />

Ihre Gesundheit und<br />

unsere Umwelt.<br />

Der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (BayVGH) hat aufgrund<br />

erheblicher Bedenken hinsichtlich der Rechtmäßigkeit der<br />

Landeshauptstadt München vorläufig untersagt, die bei Kontrollen<br />

festgestellten lebensmittel- bzw. hygienerechtlichen Mängel<br />

im Internet zu veröffentlichen.<br />

„Die Entscheidung zeigt auf, wie fast schon fahrlässig im Vorfeld<br />

agiert wurde: Laut den Richtern verstößt die Regelung nicht nur gegen<br />

europäisches Recht, sondern sie ist auch unter deutschen Gesichtspunkten<br />

verfassungsrechtlich fragwürdig. Zudem wird es als bedenklich<br />

angesehen, auf Verstöße öffentlich hinzuweisen, die zum<br />

Zeitpunkt der Veröffentlichung bereits abgestellt waren. Als wäre<br />

das nicht schon genug, prangern die Richter auch an, dass die Verwaltungspraxis<br />

unvorhersehbar sei, da auf Verdacht hin agiert werde“,<br />

so Ulrich N. Brandl, Präsident des Bayerischen Hotel- und Gaststättenverbandes<br />

DEHOGA Bayern.<br />

Hintergrund der Entscheidung waren die Klagen betroffener Betriebe,<br />

die allesamt vor dem Verwaltungsgericht München Recht zugesprochen<br />

bekamen. Die Beschwerden der Landeshauptstadt gegen<br />

diese Entscheidungen wurden wiederum vom Verwaltungsgerichtshof<br />

in allen Verfahren im Sinne der Betriebe zurückgewiesen.<br />

„Die rechtliche Einschätzung des Gerichtshofs bestätigt eins zu<br />

eins unsere rechtliche Einschätzung, auf die wir bereits im Vorfeld<br />

des Inkrafttretens der Vorschrift hingewiesen und auf deren wirtschaftliche<br />

Folgen wir eindringlich aufmerksam gemacht haben", so<br />

Ulrich N. Brandl: „Jetzt stellt sich die Frage: Wer trägt den Schaden<br />

für die zu Unrecht an den Pranger gestellten Betriebe?“ t<br />

Urteil im Wortlaut<br />

Konkret verlautbarte der Bayerische Verwaltungsgerichtshof:<br />

„Nach einer Vorschrift aus dem deutschen Lebensmittelrecht<br />

informiert die Behörde die Öffentlichkeit u.a. dann, wenn der<br />

hinreichende Verdacht besteht, dass gegen Vorschriften verstoßen<br />

wurde, die dem Schutz der Verbraucher vor Gesundheitsgefährdungen<br />

oder vor Täuschung oder der Einhaltung hygienischer Anforderungen<br />

dienen und die Verhängung eines Bußgeldes <strong>von</strong> mindestens<br />

350 Euro zu erwarten ist. Nach Auffassung des BayVGH bestehen<br />

Zweifel an der Europarechtskonformität dieser Vorschrift. Denn<br />

nach Europarecht sei eine Information der Öffentlichkeit nur bei<br />

einem hinreichenden Verdacht eines Gesundheitsrisikos zulässig,<br />

die nationale Vorschrift habe hingegen eine deutlich über die Warnung<br />

vor Gesundheitsgefahren hinausgehende, generalpräventive<br />

Zielsetzung. Zudem hat der Senat Zweifel an der Verfassungsmäßigkeit<br />

der Vorschrift, u.a. weil angesichts der zu erwartenden wirtschaftlichen<br />

Folgen für die Betroffenen der gesetzlich vorgesehene<br />

Schwellenwert <strong>von</strong> nur 350 Euro für das prognostizierte Bußgeld unverhältnismäßig<br />

gering erscheine. Bedenken bestünden auch hinsichtlich<br />

der Erforderlichkeit der Veröffentlichung im Internet, denn<br />

die Mängel seien zum Veröffentlichungszeitpunkt häufig bereits<br />

behoben. Schließlich sei zweifelhaft, ob die Norm ausreichend bestimmt<br />

sei. Denn die Eingriffsschwelle werde lediglich mit der Prognose<br />

eines zu erwartenden Bußgelds in Höhe <strong>von</strong> 350 Euro beschrieben.<br />

Die Verwaltungspraxis sei insoweit unvorhersehbar.“ Mehr<br />

zum Thema „Aktueller Stand Internetpranger/Bewertungsportale in<br />

der Küchenbranche“ auch auf dem diesjährigen 15. <strong>rhw</strong>-Symposium<br />

<strong>von</strong> Referent Armin Wolf am 21. Juni 2013 in Würzburg. t<br />

Maßgeschneiderte Hygienelösungen<br />

und exzellenter Service<br />

www.dr-schnell.com<br />

Tel. +49/(0)89/35 06 08 0<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5·2013 5<br />

10:23


Aktuelles<br />

11. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum 2013<br />

Prof. Ulrike Kleiner<br />

sagt als Referentin zu<br />

Am Rande eines Meetings konnte Prof. Dr. Ulrike Kleiner <strong>von</strong> der Hochschule<br />

Anhalt als erste Referentin für das kommende 11. <strong>rhw</strong>-Hygieneforum<br />

verpflichtet werden (Foto mit Moderator Robert Baumann, <strong>rhw</strong>).<br />

Auch Dr. Dieter Bödeker hat wieder zugesagt.<br />

Das vollständige Programm am 11. Oktober 2013 in Essen im Haus der<br />

Technik und am 25. Oktober 2013 in Stuttgart im GENO-Haus finden Sie ab sofort<br />

online unter www.<strong>rhw</strong>-hygieneforum.de.<br />

t<br />

Berufsverband Hauswirtschaft e.V.<br />

Neue Bayern-<br />

Vorsitzende<br />

Der Landesverband Bayern des Berufsverbandes<br />

Hauswirtschaft hat<br />

seit 8. März 2013 eine neue Vorsitzende:<br />

Sie heißt Anette Stark und ist HWL<br />

bei der AWO in Roth-Schwabach e.V. (Foto).<br />

Als erfahrene Kolleginnen unterstützen sie<br />

Christina Kuchenbaur als 2. Vorsitzende,<br />

Laura Schmitz als Kassenführerin sowie Elisabeth<br />

Doll und Gabriele Fischer-Schreib. t<br />

Jobstarter-Projekt Mecklenburg-Vorpommern<br />

Hauswirtschaft = Auswirtschaft?<br />

Nach sechs Jahren hauswirtschaftlicher<br />

Projekte in Westmecklenburg<br />

zogen die Initiatoren der Schweriner<br />

Jobstarter-Projekte und des Jobstarter-Forums<br />

ihr Resümee. „Hauswirtschaft gleich<br />

Auswirtschaft?“ – dies war die provokante<br />

Frage, die dabei aufgeworfen wurde.<br />

Zwar erkennt die Bundesagentur für<br />

Arbeit den Projekten Pionierarbeit zu und<br />

auch seitens der zuständigen Stelle im Ministerium<br />

für Landwirtschaft, Umwelt und<br />

Verbraucherschutz war nach dem ersten<br />

Jobstarter-Projekt <strong>von</strong> einem Paradigmenwechsel<br />

in der Hauswirtschaftsbildung<br />

in Westmecklenburg die Rede. Doch<br />

sei die bisherige Entwicklung mit 45 besetzten<br />

betrieblichen Ausbildungsplätzen<br />

im Tourismus und in der <strong>Pflege</strong> nicht nachhaltig.<br />

Schließlich wurde etwa die Hälfte der<br />

Plätze über eine vom Land geförderte Verbund-Ausbildung<br />

umgesetzt – eine Richtlinie,<br />

die nun ausläuft. Die Projekt-Initiatoren<br />

konstatieren in Mecklenburg-Vorpommern<br />

nicht nur einen erheblichen<br />

Schwund in der Ausbildung im Hauswirtschaftsbereich,<br />

sondern auch eine Qualitätsverschiebung:<br />

über 80 Prozent Hauswirtschaftshelfer<br />

bei einem zugleich steigenden<br />

Bedarf an personenbezogenen<br />

hauswirtschaftlichen Dienstleistungen.<br />

Die vom Land Mecklenburg-Vorpommern<br />

ins Leben gerufene Arbeitsgruppe<br />

Hauswirtschaft scheine nach anfänglichen<br />

Erfolgen bei der Weiterentwicklung der betrieblichen<br />

Hauswirtschaft festzustecken.<br />

Auch haben die Jobstarter-Mitarbeiter wie<br />

Jürgen Lewerenz nach sechs Jahren Projektarbeit<br />

folgenden Eindruck: Nicht nur<br />

die Rahmenbedingungen hindern Betriebe<br />

an der Ausbildung <strong>von</strong> Hauswirtschaftern;<br />

eine Ausbildung scheine gar nicht gewollt<br />

zu sein. In ihrem Resümee warnen die<br />

Projektorganisatoren schließlich vor einem<br />

drohenden Aussterben der Hauswirtschaft<br />

in Mecklenburg-Vorpommern. t<br />

Neues Bündnis<br />

Altenpflege spricht jetzt mit eigener Stimme<br />

Am 20. März 2013 haben sich in Kassel<br />

sieben Verbände der Altenpflege zum<br />

„Bündnis für Altenpflege“ aufgestellt.<br />

Sie wollen nun bundesweit mit eigener Stimme<br />

sprechen. Damit richten sich die Bündnispartner<br />

geschlossen gegen den Plan der<br />

Bundesregierung, so schnell wie möglich<br />

den Beruf Altenpfleger/in abzuschaffen.<br />

Hintergrund: Seit Bund und Länder am<br />

2. März 2012 die Eckpunkte für ein neues<br />

<strong>Pflege</strong>berufegesetz vorgelegt haben, ist<br />

klar: Der Gesetzgeber will die derzeit drei<br />

Ausbildungsgänge der Altenpflege, Krankenpflege<br />

und Kinderkrankenpflege zu einer<br />

einzigen generalistischen <strong>Pflege</strong>ausbildung<br />

verschmelzen. Das künftige Wissen<br />

einer „generalistischen <strong>Pflege</strong>kraft“<br />

soll allen ehemaligen Berufsfeldern entnommen,<br />

den Auszubildenden aber weiterhin<br />

in nur drei Jahren vermittelt werden.<br />

Die Bundesregierung erwartet, dass diese<br />

Maßnahme den <strong>Pflege</strong>beruf attraktiver<br />

macht, den Fachkräftemangel beseitigt und<br />

den Einsatz der Fachkräfte flexibilisiert.<br />

„Solche Annahmen sind wissenschaftlich<br />

nicht belegt“, sagte Bündnissprecher<br />

Peter Dürrmann und wurde dabei in Kassel<br />

<strong>von</strong> namhaften Größen wie Prof. Dr.<br />

Martina Hasseler, Dr. Birgit Hoppe oder<br />

dem Vorsitzenden der „Aktion Demenz“,<br />

Prof. Dr. Reimer Gronemeyer, unterstützt.<br />

Das Bündnis für Altenpflege (www.bündnis-für-altenpflege.de)<br />

repräsentiert mit<br />

seinen Partnern nach eigenen Angaben die<br />

deutliche Mehrheit der vollstationären Altenpflege<br />

in Deutschland.<br />

t<br />

6 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5·2013


hw-Newsticker<br />

Aktuelles<br />

Frankfurter Gespräche: Am 22. November<br />

2013 finden in Hoffmanns Höfe<br />

wieder die „Frankfurter Gespräche“<br />

statt. Thema: „Neue Wege entstehen<br />

beim Gehen: Best Practice rund um die<br />

Ausbildung zur Hauswirtschafter/in“.<br />

Veranstalter: BAGHW e.V., Ansprechpartnerinnen:<br />

Martina Feulner und Martina<br />

Schäfer, dgh@dghev.de<br />

Heidrun Berger wurde auch für die<br />

nächste dreijährige Amtszeit als Vorsitzende<br />

des bkh (Berufsverband Katholischer<br />

Arbeitnehmerinnen in der Hauswirtschaft<br />

in Deutschland e.V. ) bestätigt.<br />

Dieter Müller übernimmt ab Mitte 2014<br />

das Patronat für das Restaurant im Hotel<br />

Vier Jahreszeiten (Kempinski) in<br />

München. Der Drei-Sterne-Koch wird jedoch<br />

in München nicht selbst am Herd<br />

stehen. Der 65-Jährige ist auch zukünftig<br />

weiterhin 70 Tage im Jahr vertraglich<br />

auf dem Kreuzfahrtschiff MS Europa als<br />

Koch verpflichtet.<br />

Umzug CCR: Carola Reiner ist mit ihrer<br />

CCR Unternehmensberatung (bisher<br />

Köln) umgezogen. Neue Adresse seit<br />

April 2013: Friedhofstraße 33, 71397<br />

Leutenbach/Weiler zum Stein in Baden-<br />

Württemberg. Neue Telefonnummer:<br />

(0 71 95) 90 78 532, www.ccr-unternehmensberatung.de<br />

Fotoaktion: Der Desinfektionsmittel-<br />

Hersteller orochemie veranstaltet dieses<br />

Jahr eine Fotoaktion unter dem Motto<br />

„Hygiene macht Spaß mit orochemie“.<br />

Wer mitmacht, kann viele Preise<br />

gewinnen: www.orochemie.de/fotoaktion<br />

Ikea-Hotels: Der US-Hotelkonzern Marriott<br />

und der schwedische Möbelhausriese<br />

Ikea wollen gemeinsam eine Billig-<br />

Hotelkette in Deutschland und Europa<br />

starten. Geplant sind in den nächsten<br />

zehn Jahren insgesamt 150 Hotels in<br />

Europa. Das erste Hotel unter der Marke<br />

„Moxy Hotels“ soll in der Nähe des<br />

Mailänder Flughafens Malpensa Anfang<br />

2014 den Betrieb aufnehmen.<br />

HBL in Sachsen: Am 26. August 2013<br />

beginnt am Fachschulzentrum Freiberg-<br />

Zug, wo seit 1994 erfolgreich HBL ausgebildet<br />

werden, eine neue Ausbildung<br />

in Vollzeit (drei Jahre für Interessenten<br />

ohne Berufserfahrung, zwei Jahre mit<br />

Berufserfahrung) und in Teilzeit (an zwei<br />

Tagen in der Woche). Infos unter www.<br />

fsz-fg-zug.de<br />

hogatec 2014 abgesagt: Die Messe<br />

„hogatec“ in Essen ist für das Jahr 2014<br />

abgesagt worden, da die angestrebten<br />

500 Aussteller als Ziel nicht zu erreichen<br />

seien.<br />

Weitere tagesaktuelle Meldungen finden Sie<br />

unter http://twitter.com/<strong>rhw</strong><strong>management</strong><br />

Fachmesse<br />

Neue Plattform für<br />

Free-From-Lebensmittel<br />

mit ohne alles!“ So könnte<br />

der Slogan der Fachmesse „Free<br />

„Bitte<br />

From Food“ lauten. Schließlich<br />

bietet die Messe, die erstmals am 4. und<br />

5. Juni 2013 in Freiburg ihre Pforten öffnet,<br />

einen Querschnitt durch die Welt der Free-<br />

From-Lebensmittel – <strong>von</strong> gluten- und laktosefreien<br />

Artikeln über gentechnikfreie<br />

Lebensmittel bis hin zu Produkten ohne<br />

jegliche Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker,<br />

Konservierungsmittel und Aromen.<br />

LAG-HW Baden-Württemberg<br />

Rund 100 Aussteller<br />

aus mehr<br />

als 50 Ländern zeigen aktuelle Trends und<br />

Innovationen auf und sollen damit eine europäische<br />

Businessplattform für Free-From-<br />

Lebensmittel schaffen. Daher ist auch eine<br />

Fachkonferenz fester Bestandteil der Messe:<br />

Am 4. Juni können sich dort Experten<br />

zum Thema „Free From – Facts, Figures and<br />

Fulfillment“ austauschen. Mehr unter<br />

www.freefromfoodexpo.com. t<br />

Cornelia Schwab neue Vorsitzende<br />

Am 9. April 2013 fanden bei der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Hauswirtschaft<br />

Baden-Württemberg e. V. Neuwahlen<br />

statt. Cornelia Schwab vom Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e.V. ist als<br />

neue Vorsitzende für die nächsten zwei Jahre<br />

gewählt worden. Sie löste damit Ruth<br />

Waizenegger (MdH) ab. „Nach zehn Jahren<br />

im Vorstand, da<strong>von</strong> die letzten acht Jahre<br />

als Vorsitzende, habe ich beschlossen,<br />

nicht mehr für ein Vorstandsamt zur Verfügung<br />

zu stehen“, sagte Waizenegger.<br />

„Ich danke Ihnen für die langjährige gute<br />

Zusammenarbeit, es gibt vieles, an das ich<br />

gerne zurückdenke!“<br />

Als weitere Vorstandsmitglieder gewählt<br />

wurden Anita Munz (Landesverband<br />

hauswirtschaftlicher Berufe MdH Baden-<br />

Württemberg e.V.) als stellvertretende Vorsitzende<br />

und Ulrike Böhm-Bachmann (Caritasverband<br />

für die Erzdiözese Freiburg<br />

e.V.) als Schatzmeisterin. Ursula Schukraft,<br />

Diakonisches Werk Württemberg, wurde in<br />

den erweiterten Vorstand berufen. „Wir<br />

werden die Hauswirtschaft als attraktiven<br />

und vielseitigen Beruf stärker in der Öffentlichkeit<br />

ins Blickfeld rücken“, so die<br />

neue Vorsitzende Cornelia Schwab nach ihrer<br />

Wahl.<br />

In der Landesarbeitsgemeinschaft<br />

Hauswirtschaft Baden-Württemberg schließen<br />

sich die hauswirtschaftlichen Verbände,<br />

Diakonisches Werk Württemberg und<br />

der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg<br />

zusammen. Ziel des Dachverbandes<br />

ist die Förderung der hauswirtschaftlichen<br />

Bildung und Erziehung. Die LAG ist Ansprechpartner<br />

für Ministerien und politische<br />

Gremien in Baden-Württemberg und<br />

setzt sich dort für eine zukunftsorientierte<br />

Weiterentwicklung der Hauswirtschaft<br />

in Baden-Württemberg ein.<br />

t<br />

<strong>von</strong> links nach<br />

rechts: Anita Munz,<br />

stellvertretende<br />

Vorsitzende, Ulrike<br />

Böhm-Bachmann,<br />

Schatzmeisterin,<br />

Cornelia Schwab,<br />

Vorsitzende, Ursula<br />

Schukraft<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5·2013 7


Expertenforum<br />

Die <strong>rhw</strong>-Experten<br />

Antwort <strong>von</strong> Sascha Kühnau<br />

Wie oft Bettwäsche<br />

wechseln?<br />

c Wir betreiben ein Auszubildendenwohnheim,<br />

in dem die Azubis zirka alle vier<br />

Wochen wechseln. Die Azubis bringen die<br />

Bettwäsche selbst mit, die Bettwaren (Decke,<br />

Kissen und Matratzenschoner) werden<br />

<strong>von</strong> uns gestellt. Frage: Wie häufig<br />

sollten diese ausgetauscht bzw. gereinigt<br />

werden? Gibt es hierzu eine Verordnung?<br />

d Für den Bereich der Auszubildendenwohnheime<br />

gibt es keine besonderen Hygienevorschriften<br />

oder Verordnungen.<br />

Sie können sich an den Gepflogenheiten<br />

der Hotellerie orientieren, da Auszubildende<br />

üblicherweise nicht immungeschwächt<br />

sind. Somit wird beim Lakenwechsel<br />

der Matratzenschoner feucht abgewischt<br />

(was er natürlich auch aushalten<br />

muss!). Ein Austausch ist bei sichtbarem<br />

Verschleiß fällig. Matratzenschoner sollten<br />

dicht gegenüber Milben, Wanzen und Flüssigkeiten<br />

sein, aber atmungsaktiv sowie<br />

feucht abwischbar und mit mindestens 60<br />

Grad Celsius waschbar.<br />

Die Decken und Kissen werden bei<br />

wahrnehmbaren Verschmutzungen jedoch<br />

mindestens jährlich gewaschen. Wenn sich<br />

häufigere Bedarfe ergeben, müssen Sie den<br />

Turnus anpassen. Kissen und Decken sollten<br />

bei mindestens 60 Grad Celsius und mit Vollwaschmittel<br />

gewaschen werden, um neben<br />

einer gründlichen Sauberkeit auch eine<br />

Keimarmut zu erreichen, ohne dass es eines<br />

professionellen Desinfektionswaschgangs<br />

bedarf.<br />

Antwort <strong>von</strong> Dr. Dieter Bödeker<br />

Zu wenige Toiletten<br />

c Unsere Büroreinigung soll ab November<br />

<strong>von</strong> einer der Haushaltshilfen durchgeführt<br />

werden. Dafür hat die Geschäftsleitung<br />

zwei mal drei Stunden angesetzt<br />

(für die Unterhaltsreinigung). Für Sonderreinigungen<br />

werden Sonderstunden angesetzt.<br />

Nach langen Kämpfen habe ich wenigstens<br />

durchgesetzt, dass auf den Toiletten<br />

Desinfektions-Einmaltücher zur Verfügung<br />

stehen. Wir haben eine Damentoilette,<br />

eine Herrentoilette und zwei Pissoirs.<br />

Benutzt werden diese Toiletten <strong>von</strong> allen<br />

Büromitarbeitern sowie allen Besuchern<br />

und <strong>Pflege</strong>kräften, wenn sie zur Übergabe<br />

ins Büro kommen, insgesamt zirka 150 Mitarbeiter.<br />

Welche hygienischen Anforderungen<br />

muss ich hier ansetzen?<br />

d Büroreinigungen sind vom hygienischen<br />

Aspekt her als eher unkritisch anzusehen.<br />

Jedoch muss die Anzahl der Toiletten, basierend<br />

auf den <strong>von</strong> Ihnen genannten Zahlen,<br />

als absolut unzureichend eingestuft<br />

werden. Gerade im Winter, wenn es bei den<br />

<strong>von</strong> ihren Mitarbeitern zu versorgenden<br />

Klienten häufiger zu infektiösem Durchfall<br />

und anderen Erkrankungen kommt, sind die<br />

hygienische Bedingungen in einem derartig<br />

überbelasteten Sanitärbereich extrem<br />

gefährdet.<br />

Beachten Sie bitte auch, dass auch Mitarbeiter<br />

<strong>von</strong> ambulanten <strong>Pflege</strong>diensten zu<br />

Dienstbeginn und zu Dienstende ihre Kleidung<br />

wechseln müssen und dafür entsprechende<br />

Umkleideräume (mit Duschen und<br />

Toiletten) benötigen.<br />

Antwort <strong>von</strong> Peter Hützen<br />

Ist die Versetzung<br />

in Ordnung?<br />

c Ich arbeite seit Oktober in einem Altenheim<br />

zu 50 Prozent in der Hauswirtschaft.<br />

Davor war ich in Elternzeit. Ich habe<br />

in meinem Vertrag eine Klausel (die hat jeder<br />

bei uns), dass sie mich jederzeit betriebsbedingt<br />

in einen Bereich versetzen<br />

können, der meiner Ausbildung entspricht.<br />

Bei mir ist dieser Fall nun eingetreten.<br />

Vor zweieinhalb Jahren wurde als Stellvertretung<br />

für die leitende HWL eine Hauswirtschafts-Fachkraft<br />

gesucht, da diese andere<br />

Häuser mit betreuen soll. Nun haben<br />

sie sich wieder anders entschieden und die<br />

leitende HWL kommt zurück und somit fällt<br />

meine Stelle weg. Ich habe nun die Alternative<br />

zwischen einer betriebsbedingten<br />

Kündigung oder einer Versetzung in den<br />

Ambulanten <strong>Pflege</strong>dienst und würde dort<br />

die HW-Tätigkeiten ausüben. Die Stelle<br />

würde zu zwei Drittel das Reinigen und zu<br />

einem Drittel die Hauswirtschaft beinhalten.<br />

Mit dem Reinigen habe ich kein Problem,<br />

allerdings ist dies keine Alternative<br />

für meine jetzige Stelle als Assistentin der<br />

leitenden HWL.<br />

Ich würde mein volles Gehalt bekommen<br />

wie jetzt auch. Sie mussten mir eine<br />

Alternative anbieten, da ich einen unbefristeten<br />

Arbeitsvertrag habe, so die Aussage<br />

der Personalleiterin. Ist das rechtens?<br />

d Wer wird schon gerne versetzt? Über<br />

eine geplatzte Verabredung mag man sich<br />

ärgern, ändern kann man daran meist nicht<br />

viel. Gegen eine Versetzung im Arbeitsver-<br />

Das <strong>rhw</strong>-Expertenteam für Ihre Fragen<br />

Karin Beuting-Lampe<br />

Organisationsberaterin<br />

und Fortbildungsreferentin<br />

Dr. Dieter Bödeker<br />

Andreas Carl<br />

Berater für<br />

Hauswirtschaft<br />

und Reinigung<br />

Peter Hützen<br />

M. Christine Klöber<br />

Beraterin zu Wäsche-<br />

Management und<br />

Wirtschaft<br />

Ralf Klöber<br />

Sascha Kühnau<br />

Berater für Ernährung,<br />

Hygiene und Qualitäts<strong>management</strong><br />

Hygieneberater,<br />

Wedemark<br />

Fachanwalt für<br />

Arbeitsrecht,<br />

Bird&Bird, Düsseldorf<br />

Berater für<br />

Groß küchen und<br />

Kundenorientierung<br />

Sie erreichen das <strong>rhw</strong>-Expertenteam unter: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de<br />

Bitte beachten Sie: Unsere <strong>rhw</strong>-Experten helfen Ihnen bei der Interpretation der aktuellen Gesetzesvorschriften, geben damit aber keine rechtliche Beratung.<br />

8 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Expertenforum<br />

hältnis kann und wird ein Mitarbeiter jedoch<br />

oftmals vorgehen wollen.<br />

Für die Frage, ob eine Versetzung rechtmäßig<br />

und ihr Folge zu leisten ist oder ob sie<br />

rechtswidrig ist und man sich dagegen zur<br />

Wehr setzen kann, kommt es regelmäßig auf<br />

den Arbeitsvertrag und die dort getroffenen<br />

Regelungen an. Grundsätzlich kann der Arbeitgeber<br />

Inhalt, Ort und Zeit der Arbeitsleistung<br />

einseitig festlegen (sogenanntes<br />

Weisungs- oder Direktionsrecht). Im Arbeitsvertrag<br />

wird das Weisungsrecht des Arbeitgebers<br />

durch eine konkrete Bezeichnung<br />

der Tätigkeit häufig eingeschränkt. Wer nach<br />

seinem Arbeitsvertrag als Hauswirtschafterin<br />

eingestellt ist, braucht nicht als Küchenhelferin<br />

zu arbeiten.<br />

Um einen möglichst flexiblen Arbeitseinsatz<br />

zu ermöglichen, enthalten Arbeitsverträge<br />

jedoch regelmäßig Versetzungsklauseln,<br />

die etwa wie folgt aussehen können:<br />

„Der Arbeitgeber behält sich vor,<br />

Herrn/Frau … eine andere gleichwertige, zumutbare<br />

Tätigkeit zu übertragen.“ Enthält<br />

der Arbeitsvertrag eine wirksame Versetzungsklausel,<br />

ist der Arbeitgeber berechtigt,<br />

dem Mitarbeiter auch andere Tätigkeiten zuzuweisen,<br />

also ihn zu versetzen.<br />

Das Versetzungsrecht ist aber nicht<br />

grenzenlos. Auch bei einer wirksam vereinbarten<br />

Versetzungsklausel ist eine Versetzung<br />

nur wirksam, wenn sie „billigem<br />

Ermessen“ entspricht. Das heißt, der Arbeitgeber<br />

muss stets die wesentlichen Umstände<br />

des Einzelfalls abwägen und die beiderseitigen<br />

Interessen angemessen berücksichtigen.<br />

Dies erfordert unter anderem<br />

insbesondere bei einer Versetzung, auf<br />

eine gleichwertige Tätigkeit zu achten. Die<br />

Zuweisung eines geringerwertigen Arbeitsplatzes<br />

berücksichtigt die Mitarbeiterinteressen<br />

nicht angemessen und verstößt<br />

regelmäßig gegen das einzuhaltende<br />

billige Ermessen. Dies gilt auch dann,<br />

wenn die bisherige Vergütung unverändert<br />

weiter gezahlt wird.<br />

Wer beispielsweise als Hauswirtschafterin<br />

mit Personalverantwortung eingestellt<br />

wurde und eingesetzt wird, kann, auch wenn<br />

der Arbeitsvertrag eine Versetzungsklausel<br />

enthält, nicht auf eine Hauswirtschafter-Stelle<br />

ohne Personalverantwortung versetzt werden.<br />

Einer unwirksamen Versetzung muss ein<br />

Mitarbeiter nicht nachkommen. Weigert sich<br />

der Mitarbeiter unter Hinweis auf die Unwirksamkeit<br />

einer Versetzung, die neue Arbeit<br />

aufzunehmen, riskiert er jedoch seinen<br />

Arbeitsplatz, sollte sich seine rechtliche Einschätzung<br />

als falsch erweisen. Die Wirksamkeit<br />

einer Versetzung sollte daher im Vorfeld<br />

anwaltlich und gegebenenfalls auch gerichtlich<br />

überprüft werden. Dies gilt sowohl<br />

für Arbeitgeber als auch für Mitarbeiter.<br />

Antwort <strong>von</strong> Karin Beuting-Lampe<br />

Fernlehrgang zur<br />

Hauswirtschafterin<br />

c Ich (weibl./45 J./gelernte Büroassistentin)<br />

möchte gern beruflich umsatteln und<br />

eine berufsbegleitende Ausbildung als<br />

Hauswirtschafterin machen. In diesem Feld<br />

betätige ich mich bereits, allerdings zur Zeit<br />

nur als Reinigungskraft mit Zusatzaufgaben<br />

im Haushalt. Können Sie mir ein Lerninstitut<br />

empfehlen, wo ich ein fundiertes Wissen erhalte?<br />

Für Ihren Tipp wäre ich sehr dankbar.<br />

d Sie benötigen keine dreijährige Ausbildung,<br />

sondern das Berufsbildungsgesetz<br />

sieht vor, dass Sie eine sogenannte „Externenprüfung“<br />

ablegen können. Voraussetzung<br />

dafür ist, dass Sie 4,5 Jahre ohne bisherige<br />

Fachausbildung in der Hauswirtschaft<br />

tätig sind (dazu zählt auch die Tätigkeit im<br />

eigenen Haushalt) und einen Vorbereitungslehrgang<br />

<strong>von</strong> +/– 320 Stunden besuchen.<br />

Ansprechpartner sind die sogenannten<br />

„Zuständigen Stellen für die Berufsbildung<br />

in der Hauswirtschaft“.<br />

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Fachthema<br />

Sanfte <strong>Pflege</strong> für Eiche,<br />

Fichte und Buche<br />

Edel schimmerndes Fischgrätparkett oder rustikale Landhausdielen<br />

geben Räumen ein wunderschönes Ambiente. Holzfußböden<br />

behalten ihre schöne Optik bei einer fachgerechten <strong>Pflege</strong>,<br />

wobei versiegeltes Parkett eine andere Behandlung erfordert<br />

als gewachste oder geölte Oberflächen.<br />

<strong>Holzböden</strong> werden inzwischen vermehrt<br />

im gewerblichen Bereich verarbeitet,<br />

beispielsweise für Speisesäle<br />

oder Aufenthaltsräume. Es gibt Parkettund<br />

Dielenböden, die folgendermaßen behandelt<br />

sein können: gewachst, geölt, versiegelt/lackiert<br />

oder unbehandelt.<br />

Geölte oder gewachste Hölzer werden<br />

nach dem Schleifen mit Wachs bzw. Öl behandelt<br />

oder erst geölt und anschließend<br />

gewachst. Diese Mittel ziehen in die oberste<br />

Holzschicht ein und verschließen die Poren<br />

vorübergehend gegen Schmutz. Solche<br />

offenporigen Böden verschmutzen im Vergleich<br />

zu lackierten stärker und erfordern<br />

insofern einen höheren <strong>Pflege</strong>aufwand beziehungsweise<br />

eine höhere Reinigungshäufigkeit.<br />

Dagegen können Teilbereiche,<br />

wie stark beanspruchte Laufflächen, einzeln<br />

behandelt und renoviert werden.<br />

Das ist bei versiegeltem Parkett nicht<br />

möglich. Ist das Lacksiegel beschädigt und<br />

unansehnlich, muss der Boden abgeschliffen<br />

und neu lackiert werden.<br />

Holz lebt<br />

Holz ist ein natürlicher Werkstoff und<br />

reagiert empfindlich auf verschiedene Einflüsse.<br />

So verändert beispielsweise Licht die<br />

Farbe des Holzes. Kiefer und Eiche dunkeln<br />

durch Lichteinfall nach, sodass mit Möbeln<br />

verdeckte Stellen im Vergleich heller bleiben.<br />

Kirschparkett dagegen verhält sich entgegengesetzt<br />

– der freie Boden hellt sich<br />

auf. Farbveränderungen durch Lichteinfall<br />

lassen sich, wenn sie erst einmal aufgetreten<br />

sind, kaum wieder rückgängig machen.<br />

Weitere Einflüsse sind:<br />

u Feuchtigkeit, zum Beispiel durch hohe<br />

oder niedrige Luftfeuchtigkeit oder Wasser,<br />

u Temperatur,<br />

u Druck, zum Beispiel durch Rollen <strong>von</strong><br />

Schreibtischstühlen,<br />

u Reibung, zum Beispiel durch Sandverschmutzungen.<br />

Als ideales Raumklima für <strong>Holzböden</strong><br />

gelten Zimmertemperaturen <strong>von</strong> 20 bis 23<br />

Grad Celsius sowie eine Luftfeuchtigkeit zwischen<br />

50 bis 60 Prozent. Um Kratzer oder<br />

Schrammen zu verhindern, sollten Möbel<br />

und Stühle mit Filzgleitern versehen werden,<br />

unter Schreibtischen empfehlen sich<br />

Kunststoffunterlagen zum Schutz vor Stuhlrollen<br />

oder spezielle Weichbodenrollen.<br />

Um die Schönheit <strong>von</strong> lackierten, geölten<br />

und gewachsten <strong>Holzböden</strong> dauerhaft<br />

zu erhalten, sollten abrasive Stoffe wie Sand<br />

und Staub regelmäßig entfernt werden, am<br />

besten durch Fegen, trocken Moppen oder<br />

Saugen mit einer Parkettdüse.<br />

Bitte kein Wasser<br />

Bei der Reinigung sollte möglichst wenig<br />

bis kein Wasser verwendet werden. Bei<br />

haftenden Verschmutzungen wird nebelfeucht<br />

gewischt mit stark entwässerten Textilien<br />

– der Boden darf auf keinen Fall durchfeuchten<br />

und es darf kein Wasser stehen<br />

bleiben, da sonst Schäden wie Vergrauen<br />

oder matte Oberflächen auftreten können.<br />

Weitere Tipps <strong>von</strong> Gebäudereiniger-Meister<br />

Uwe Büttner (siehe Interview S. 11).<br />

Es gibt Parkettreinigungsmittel und <strong>Pflege</strong>mittel<br />

sowie kombinierte Reinigungs- und<br />

<strong>Pflege</strong>mittel, jeweils abgestimmt auf lackierte,<br />

geölte und gewachste Böden. Um<br />

zu entscheiden, welche Produkte für den jeweiligen<br />

Boden geeignet sind, sollten Verantwortliche<br />

sich durch ihren Reinigungsmittelhersteller<br />

beziehungsweise ihren Parkettlegebetrieb<br />

beraten lassen. Nach einer<br />

Reinigung wird ein zusätzliches <strong>Pflege</strong>mittel<br />

und damit eine neue Schutzschicht aufgetragen.<br />

Die Informationen zu den Reinigungstextilien<br />

sind unterschiedlich: Während die<br />

Chemische Technische Arbeitsgemeinschaft<br />

Parkettversiegelung (CTA), ein Verbund <strong>von</strong><br />

mehreren Lackherstellern, und beispielsweise<br />

der Reinigungsmittelhersteller Woca<br />

<strong>von</strong> Mikrofaser abraten, setzt Praktiker Uwe<br />

Büttner auf Mikrofasermopps.<br />

Gut zu wissen, wenn in einer Einrichtung<br />

ein neuer Holzfußboden verlegt wird: Der<br />

Verlegebetrieb muss den Kunden schon vor<br />

der Ausführung der Versiegelungsarbeiten<br />

über den notwendigen <strong>Pflege</strong>aufwand aufklären.<br />

Außerdem muss er dem Kunden auf<br />

den neuen Boden abgestimmte <strong>Pflege</strong>anweisungen<br />

zur Verfügung stellen mit Empfehlungen<br />

für Reinigungs- und <strong>Pflege</strong>mittel,<br />

so die CTA. Die CTA hat einen Technischen<br />

Ratgeber „<strong>Pflege</strong>anweisung für versiegeltes<br />

Parkett und Holzfußböden gemäß DIN<br />

18356“ herausgegeben (www.c-t-a.de/rat)<br />

mit Hinweisen zu <strong>Pflege</strong>intervallen. Wobei<br />

diese immer <strong>von</strong> der Art der Beanspruchung<br />

des Bodens abhängen.<br />

Renovieren ohne Schleifen<br />

Wenn geölte oder gewachste Böden<br />

komplett oder in Teilbereichen stark abgenutzt<br />

sind, wird eine Renovierungspflege<br />

oder Grundreinigung durchgeführt. Mit speziellen<br />

Grund- beziehungsweise Intensivreinigern<br />

wird die alte Öl- oder Wachsschicht<br />

entfernt. Nach dem Trocknen des Bodens<br />

wird das gleiche Öl/Wachs der Erstpflege<br />

mit weichen Bürsten oder einer Einscheibenmaschine<br />

aufgetragen und aufpoliert.<br />

Das Holz ist nun wieder mit Öl gesättigt und<br />

erneut vor Wasser und Schmutz geschützt.<br />

Siehe auch Beitrag auf Seite 12 und 13 mit<br />

Praxisanleitung.<br />

t Katrin Hecker<br />

Hintergrund: Fotolia/Alx<br />

10 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Fachthema<br />

Wann der Holzboden<br />

<strong>Pflege</strong> braucht<br />

Tipps zur fachgerechten <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> Parkett und Dielen fasst Uwe<br />

Büttner, Sachverständiger für das Gebäudereiniger-Handwerk,<br />

im <strong>rhw</strong>-Interview zusammen.<br />

c Welche Fehler werden beim Reinigen<br />

und <strong>Pflege</strong>n <strong>von</strong> <strong>Holzböden</strong> gemacht?<br />

d Der häufigste Fehler ist zu wenig <strong>Pflege</strong>.<br />

Die DIN 18356 gibt vor, dass bei Parkettböden<br />

in regelmäßigen Abständen der<br />

Schmutz entfernt und eine neue <strong>Pflege</strong>schicht<br />

aufgetragen werden muss. Wie groß<br />

die Abstände sind, ist allerdings nicht definiert,<br />

das muss man vor Ort eigenverantwortlich<br />

entscheiden. Ein weiterer Anwendungsfehler<br />

ist, den Boden zu nass zu wischen.<br />

Dadurch kommt es zu Schäden wie<br />

einer silbergrauen und rauen Parkettoberfläche.<br />

Als Folge muss das Parkett renoviert,<br />

also abgeschliffen werden.<br />

c Nasswischen – ja oder nein?<br />

d Nein. <strong>Holzböden</strong> werden nur trocken gemoppt,<br />

gesaugt oder nebelfeucht mit einem<br />

stark entwässerten Mopp gewischt. Mit einem<br />

DD-Lack, einem Zweikomponenten-<br />

Lack auf Wasserbasis, behandelte Böden<br />

könnten auch nass gewischt werden, sofern<br />

das Lacksiegel intakt ist. Doch wenn der<br />

Lack leichte Kratzer hat, dringt beim Wischen<br />

Wasser in die Kratzer ein und der Boden<br />

quillt auf. Bei geölten Böden verbietet<br />

sich das Nasswischen generell, da die Parkettoberfläche<br />

aufquillt und sich Schmutz<br />

vermehrt anlagert. Dadurch wird die Oberfläche<br />

dunkel und bekommt ein schmieriges<br />

und speckiges Aussehen.<br />

c Sind Reinigungstextilien aus Mikrofasern<br />

geeignet für <strong>Holzböden</strong>?<br />

d Mikrofasermopps sind bei Parkett das<br />

Mittel der Wahl. Sie lösen den Schmutz<br />

selbst im Mikrobereich und durch die<br />

Mechanik der Mikrofasern wird der Boden<br />

nicht beschädigt. Anders verhält es sich bei<br />

Mopps mit Aktivfasern. Das sind sehr abrasiv<br />

wirkende Fasern, die auf Dauer die Parkettoberfläche<br />

schädigen können. Nicht geeignet<br />

ist Mikrofaser für unbehandelte Dielen,<br />

da beim Reinigen aufgestellte Holzfasern<br />

herausgerissen werden können. Solche<br />

Böden, die im gewerblichen Bereich eigentlich<br />

nicht verarbeitet werden, brauchen<br />

dann nur gesaugt oder gekehrt werden.<br />

c Welche Reinigungschemie und welche<br />

Pflegmittel sind geeignet für <strong>Holzböden</strong>?<br />

d Für Holz werden pH-neutrale Reinigungs-<br />

oder Lösungsmittel verwendet. Ich<br />

Uwe Büttner ist Gebäudereinigermeister<br />

und öffentlich bestellter und vereidigter<br />

Sachverständiger für das Gebäudereiniger-Handwerk.<br />

Er berät mit seinem Nürnberger<br />

Büro Unternehmen bei Fragen zur<br />

Eigenreinigung, Krankenhausreinigung,<br />

zu Ausschreibungen, Schadensgutachten<br />

oder zum Facheinkauf.<br />

empfehle für die Reinigung einen Allzweckreiniger<br />

oder bei starken Verunreinigungen<br />

einen lösemittelhaltigen Cleaner. Bei Alkoholreinigern<br />

muss man wissen, dass diese<br />

auf Dauer die Oberfläche angreifen. Die Wirkung<br />

der Reinigungschemie ist ja ohnehin<br />

begrenzt, da der Boden beim nebelfeuchten<br />

Wischen nur wenig benetzt wird.<br />

Das Reinigungsmittel dient eher dazu,<br />

den aufgenommenen Schmutz aus der Mikrofaser<br />

in der Reinigungsflotte abzugeben.<br />

Der Boden sollte auf jeden Fall regelmäßig<br />

gemoppt werden, um schleifende Schmutzpartikel<br />

zu entfernen. Zum Cleanern wird<br />

ein lösemittelhaltiges Reinigungsmittel mit<br />

<strong>Pflege</strong>komponenten benötigt. Je nach Oberflächenbehandlung<br />

ist diese <strong>Pflege</strong>komponente<br />

für Lacksiegel wachs- oder polymerhaltig,<br />

ölhaltig für geölte Böden oder mit<br />

Wachs versehen für gewachste Böden.<br />

Fotos: Uwe Büttner<br />

Wegen zu geringer Luftfeuchte und hoher Temperaturschwankungen lösten sich die Parkett-Stäbchen<br />

c Wenn mit einer Einscheibenmaschine<br />

gearbeitet wird – wofür eignet sie sich und<br />

welche Pads werden verwendet?<br />

d Je nach Benutzung und Schmutzeintrag<br />

sollte der Boden alle zwei bis zwölf Wochen<br />

gereinigt werden, um Schmutzeinlagerungen<br />

zu beseitigen sowie die alte <strong>Pflege</strong>schicht<br />

abzutragen und eine neue aufzutragen.<br />

Verwendet wird eine schnell laufende I<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 11


Fachthema<br />

Einscheibenmaschine mit zirka 400 Umdrehungen<br />

pro Minute und einem Gewicht <strong>von</strong><br />

35 bis 40 Kilogramm. Für die Zwischenreinigung<br />

eignen sich rote Pads, weiße zum Polieren.<br />

Grüne Pads sind nicht geeignet, da<br />

sie schleifende Substanzen enthalten.<br />

c Was ist Ihr Geheimtipp bei der Reinigung<br />

und <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> Holz?<br />

d Ganz wichtig ist das Raumklima: Ist die<br />

Luft zu trocken oder zu kalt, stellt sich der<br />

Boden an den Rändern auf und zieht sich in<br />

der Mitte zusammen. Bei einer Luftfeuchtigkeit<br />

<strong>von</strong> unter 40 Prozent oder weniger<br />

als 18 Grad Celsius Lufttemperatur kann der<br />

Kleber reißen. Es entstehen Ritzen oder das<br />

Parkett löst sich vom Untergrund. Optimal<br />

ist eine Luftfeuchte <strong>von</strong> 50 bis 55 Prozent<br />

und eine Raumtemperatur <strong>von</strong> 20 bis 23<br />

Grad Celsius.<br />

Ein Beispiel: Bei 1.000 Quadratmetern<br />

Parkettfläche sind pro Tag zirka 250 Liter<br />

Wasser nötig, um die Luftfeuchtigkeit konstant<br />

bei etwa 50 Prozent zu halten. Dies erreicht<br />

man entweder über die Klimaanlage,<br />

einen Zimmerbrunnen oder eine spezielle<br />

Feuchtigkeitsdecke.<br />

Vor dem Verlegen des Bodens sollte man<br />

sich genau überlegen, ob man das will: <strong>Holzböden</strong><br />

leben und brauchen <strong>Pflege</strong> sowie regelmäßige<br />

Wartung. Sind Riemchen lose,<br />

müssen neue verklebt oder ausgetauscht<br />

werden. Alle fünf bis zehn Jahre sollte ein gewerblich<br />

genutzter Boden abgeschliffen und<br />

neu versiegelt werden. Gebraucht wird außerdem<br />

eine große Schmutz fangzone im Eingangsbereich.<br />

Stöckelschuhe verursachen<br />

Vertiefungen und Dellen, Stühle mit Stahlfüßen<br />

ohne Gleiter hinterlassen auf Eichenparkett<br />

unschöne Verfärbungen.<br />

c Herr Büttner, vielen Dank für das Gespräch.<br />

t Interview: Katrin Hecker<br />

Dieser Schimmel unter einer luftdichten<br />

Schmutzfangmatte bildete sich in einem<br />

recht kalten Gebäude schon nach sechs<br />

Wochen – Ursache: Feuchtigkeitsstau unter<br />

der Matte<br />

Ohne Schleifen, bitte!<br />

Bei einem Praxisseminar Gebäudereinigung im Deutschordens-<br />

Wohnstift in Köln wurde nicht nur der Altarboden kristallisiert<br />

(siehe Seite 26), sondern auch der Stirnholzboden im Restaurant<br />

schonend grundgereinigt. Wir zeigen Ihnen, wie es Schritt<br />

für Schritt funktioniert.<br />

Neugierig kommt ein Bewohner mit<br />

dem Rollator aus dem Restaurant und<br />

steckt seinen Kopf ins Kölnzimmer,<br />

Tatort eines Praxisseminars für Gebäudereiniger.<br />

Hier riecht es angenehm nach Leinöl.<br />

„Schleifen Sie gerade den Boden ab?“,<br />

fragt er interessiert. Und er stellt damit die<br />

entscheidende Frage. Denn genau darum<br />

geht es an dem Tag: dass ein Boden bei einer<br />

Grundreinigung eben nicht abgeschliffen<br />

werden muss.<br />

„Sobald ich einen Boden abschleife, bin<br />

ich schon an der Grenze zur Sanierung“, erläutert<br />

Referent Michael Heimpel, Pramol,<br />

Schweiz. „Das möchten wir möglichst vermeiden,<br />

denn nicht jeder Boden ist sechs<br />

Zentimeter dick wie dieser Stirnholzboden<br />

aus den 1970er Jahren.“ Seine Methode (siehe<br />

Ablauf Seite 13) ist zwar etwas aufwändiger,<br />

doch muss hierbei nichts abgeschliffen<br />

werden, bei vergleichbarem Ergebnis.<br />

Die Methode hat laut Heimpel noch zwei<br />

weitere Vorteile: Beim Ölen ohne Versiegeln<br />

mit Lack bleiben die Holzeigenschaften erhalten<br />

und man kann auch punktuell den<br />

Boden ausbessern.<br />

Tipps vom Praktiker<br />

Man muss aufpassen, das Öl mit den<br />

Schuhsohlen nicht in angrenzende Räume<br />

zu verteilen, beispielsweise auf Feinsteinzeugfliesen.<br />

„Und auch den Wischwiesel,<br />

der ja mit Öl getränkt ist, bekommen Sie<br />

nicht mehr so sauber, dass Sie damit eine<br />

Beschichtung vornehmen können“, so<br />

Wenn das Parket<br />

geölt wurde, kann<br />

es noch ein bis zwei<br />

Stunden aus den<br />

Fugen „nachschwitzen“.<br />

Dies sollte<br />

beobachtet und<br />

überschüssiges Öl<br />

schnell mit einem<br />

Lappen/Mopp entfernt<br />

werden.<br />

Holzboden mit einem deutlichen Fugenbild,<br />

weil er am Außeneingang vielen Trittbelastungen<br />

und Feuchtigkeit ausgesetzt war<br />

Heimpel. Da Mopps, die mit Öl in Kontakt<br />

getreten sind, sich leicht entzünden können,<br />

ist es außerdem wichtig, diese in Plastiksäcke<br />

ohne Luftzufuhr abzulegen.<br />

Alkohol reinigt…aber pflegt er auch?<br />

Bei der Unterhaltsreinigung werden<br />

heute oft alkoholische Reiniger benutzt, weil<br />

sie rückstands- und streifenfrei arbeiten.<br />

Doch damit reinigt man den Boden nur und<br />

pflegt ihn nicht. „Im Gegenteil, auf Dauer<br />

löst der alkoholische Reiniger sogar die <strong>Pflege</strong>anteile<br />

in der Oberfläche“, so Heimpel.<br />

Das sieht man dem Holz irgendwann an, es<br />

wird spröde und verliert an Glanz. Besser<br />

geeignet für die Unterhaltsreinigung seien<br />

sogenannte „Wischpflegen“. Diese lösen<br />

den Schmutz sehr gut und geben dem Boden<br />

wieder eine <strong>Pflege</strong>- und Schutzschicht.<br />

t Robert Baumann<br />

Fotos: Robert Baumann<br />

12 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Fachthema<br />

Ölen ohne Schleifen – Schritt für Schritt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

: ; <<br />

1 Auf den Holzboden wird ein alkoholhaltiges Lösemittel aufgebracht<br />

und der Schmutz angelöst<br />

3 Mit einer Einscheibenmaschine wird nun mechanisch der<br />

Schmutz herausgewaschen<br />

3 Deutlich sichtbar sind die Schmutzreste,<br />

4 die nun mit einem Gummiabzieher wegtransportiert werden<br />

5 Der Boden trocknet nun über Nacht aus<br />

6 Am nächsten Tag kann mit der Einpflege des Leinöls begonnen<br />

werden, das direkt aus der Dose auf den Boden geschüttet<br />

werden kann<br />

7 Mit einem Wischwiesel wird das Öl gleichmäßig verteilt,<br />

etwa 100 ml pro Quadratmeter<br />

8 Der Boden darf ruhig kräftig glänzen<br />

9 Mit einer Einscheibenmaschine (Langsamläufer mit einem<br />

grünen Pad) wird nun das Öl in die Holzoberfläche massiert<br />

und auch möglicher Restschmutz vom Vortag aufgenommen<br />

: Überschüssiges Öl wird erst mit einer Gummilippe, dann<br />

mit einem Mopp abgezogen…<br />

; und anschließend mit einem Frotteehandtuch unter einer<br />

Einscheibenmaschine getrocknet<br />

< Das Verfahren mit dem Frotteehandtuch sieht zwar unorthodox<br />

aus, führt aber dazu, dass auch die Leisten, Kanten<br />

und Ecken gut erreicht werden können. Anschließend sollte<br />

der Boden 48 Stunden lang nicht betreten werden.<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 13


Fachthema<br />

Speisevorschriften, Teil 4:<br />

Christentum<br />

Das Christentum ist <strong>von</strong> den<br />

monotheistischen Religionen<br />

diejenige, die kaum Speisevorschriften<br />

kennt. Einige meinen<br />

sogar, dass dies einer der<br />

Gründe ist, weshalb sich das<br />

Christentum so schnell zu einer<br />

Weltreligion entwickeln konnte.<br />

Denn die Toleranz bei den<br />

Nahrungsmitteln erlaubt es<br />

Menschen mit unterschiedlichem<br />

kulturellem Hintergrund,<br />

dem Christentum beizutreten.<br />

Gegründet wurden die ersten christlichen<br />

Gemeinden <strong>von</strong> Juden. Die Einhaltung<br />

der jüdischen Tradition wurde<br />

in den einzelnen Gemeinden unterschiedlich<br />

streng gehandhabt: Die hellenistischen<br />

(griechisch sprechenden) Gemeinden<br />

waren liberaler und weltoffener,<br />

während die palästinensischen Juden deutlich<br />

strenger die Gebote beachteten. Die<br />

Gemeinden hatten auch unterschiedlich<br />

hohe Anforderungen an die aufgenommenen<br />

Nichtjuden; so bestanden die Hellenisten<br />

nicht darauf, dass Heiden beschnitten<br />

sein mussten, hielten aber etliche Speisevorschriften<br />

und einige rituelle Gebote<br />

wie die Sabbatruhe ein.<br />

Irgendwann standen die frühen Christen<br />

vor der Grundsatzfrage, ob nur Juden<br />

Christen werden können. Müssen Christen<br />

beschnitten sein und die Reinheitsgebote<br />

einhalten? Diese Fragen sollten im sogenannten<br />

Apostelkonzil im Jahr 48/49 geklärt<br />

werden. Die Antwort steht in der Apostelgeschichte,<br />

in der Petrus sagt:<br />

„Es ist klar: Gott hat ihnen [den getauften<br />

Heiden] das gleiche Geschenk gegeben<br />

wie uns, nachdem sie genau wie wir Jesus<br />

Christus als Herren angenommen hatten.<br />

Mit welchem Recht hätte ich mich da Gott<br />

in den Weg stellen können?" (Apg 11,17)<br />

Nach dieser Entscheidung öffneten sich<br />

die christlichen Gemeinden für Nichtjuden.<br />

Das Christentum breitete sich weiter in der<br />

Welt aus. Nicht geklärt war allerdings, wie<br />

mit den unterschiedlichen Speisegeboten<br />

umgegangen werden sollte. Während die<br />

Judenchristen weiterhin koscher aßen, verzehrten<br />

die einstigen römischen Heiden<br />

nach wie vor Schweinefleisch. Eine Situation,<br />

die eine Reihe <strong>von</strong> Schwierigkeiten in<br />

sich barg.<br />

Wann wurde auf die Einhaltung der<br />

jüdischen Speisevorschriften verzichtet?<br />

Im Matthäus-Evangelium wird Jesus <strong>von</strong><br />

den Pharisäern und Gesetzeslehrern gefragt,<br />

warum seine Jünger sich vor dem Essen<br />

nicht die Hände waschen, wie es ein religiöses<br />

Ritual im Judentum vorschreibt. Jesus<br />

verteidigte das Verhalten seiner Jünger.<br />

Im Matthäus-Evangelium steht dazu:<br />

„Er antwortete: Seid auch ihr noch immer<br />

ohne Einsicht? Begreift ihr nicht, dass<br />

alles, was durch den Mund (in den Menschen)<br />

hineinkommt, in den Magen gelangt<br />

und dann wieder ausgeschieden wird? Was<br />

aber aus dem Mund herauskommt, das<br />

kommt aus dem Herzen, und das macht den<br />

Menschen unrein." (Matthäus 15,16-18)<br />

Jesus stellt damit die innere Reinheit<br />

des Herzens über die rituelle Reinigung der<br />

Hände. Die Unterteilung in reine und unreine<br />

Speisen bleibt aber bestehen.<br />

Der Apostel Paulus warb in seinen Briefen<br />

an die Römer für Toleranz beim Essen.<br />

„Nehmt den an, der im Glauben schwach<br />

ist, ohne mit ihm über verschiedene Auffassungen<br />

zu streiten. Der eine glaubt, alles<br />

essen zu dürfen, der Schwache aber isst<br />

kein Fleisch. Wer Fleisch isst, verachte den<br />

nicht, der es nicht isst; wer kein Fleisch isst,<br />

richte den nicht, der es isst. Denn Gott hat<br />

ihn angenommen." (Römer 14,1-3)<br />

Für Paulus ist Essen und Trinken eher<br />

eine Nebensache. Aber für ihn steht fest,<br />

dass eine Gemeinschaft nur funktioniert,<br />

wenn jeder seinem Gewissen folgen kann<br />

und nicht dazu gebracht wird, für ihn unreine<br />

Speisen zu verzehren.<br />

Aufgehoben wurden die Speisevorschriften<br />

erst durch Bischof Eleuterius<br />

(175–189 n. Chr). Wobei auch anschließend<br />

nicht alle Lebensmittel verzehrt wurden,<br />

denn im Mittelalter verbot die katholische<br />

Kirche seinen Mitgliedern den Verzehr <strong>von</strong><br />

Tieren, die sie als unrein erachtete. Darunter<br />

fielen neben Pferden auch Tiere, die<br />

nach dem Schlachten nicht ausbluten konnten,<br />

und das Fleisch <strong>von</strong> Tieren, die sich <strong>von</strong><br />

Aas ernährten. Dazu gehörten Raubtiere<br />

und Vögel wie Geier, Strauß oder Storch.<br />

Heute beschränken sich die Speisegebote<br />

nur noch auf das Fasten.<br />

Fasten – der Verzicht auf Nahrung<br />

Beim Fasten wird für eine bestimmte<br />

Zeit auf Nahrung verzichtet, das kann aus<br />

14 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Fachthema<br />

religiösen oder – wie beim Heilfasten – aus<br />

gesundheitlichen Gründen geschehen. Die<br />

Termine und der Umgang mit dem Fasten<br />

sind in der katholischen, der evangelischen<br />

sowie der orthodoxen Kirche unterschiedlich.<br />

Katholische Kirche<br />

Die Fastenzeit hält die Gläubigen zur inneren<br />

Umkehr an, in der durch den Verzicht<br />

der Blick auf das Wesentliche und auch auf<br />

die Nöte der Anderen gelenkt wird. Die katholische<br />

Kirche unterscheidet zwischen<br />

Abstinenz- und Fastentagen. An Abstinenztagen<br />

wird auf bestimmte Lebensmittel<br />

verzichtet. Zuerst waren neben Fleisch<br />

auch Eier und Milchprodukte wie Milch,<br />

Käse sowie Butter untersagt. Heute<br />

ist nur noch der Freitag ein Abstinenztag,<br />

an dem – zum Gedenken<br />

an Karfreitag – auf Fleischverzehr<br />

verzichtet wird. Die deutschen<br />

Bischöfe haben diese Praxis 1978<br />

bestätigt, erlauben aber seither<br />

auch ein<br />

geistliches<br />

Opfer, zum<br />

Beispiel eine<br />

Spende, die<br />

Menschen in<br />

Not zukommt<br />

oder<br />

auch einen Dienst am Nächsten.<br />

Zur Abstinenz sind alle Katholiken<br />

zwischen dem 14. und 60. Lebensjahr<br />

aufgerufen.<br />

Die 46-tägige Osterfastenzeit<br />

beginnt Aschermittwoch und endet<br />

in der Osternacht. Sie erinnert<br />

die Gläubigen an das Fasten<br />

Jesu in der Wüste. An Fastentagen<br />

sollte eine sättigende Mahlzeit<br />

gegessen und zu den anderen<br />

Mahlzeiten nur ein kleiner<br />

Imbiss verzehrt werden. Auch nehmen viele<br />

Menschen diese Zeit zum Anlass, auf Dinge<br />

zu verzichten, die ihnen sonst den Alltag<br />

versüßen, wie Schokolade oder Alkohol,<br />

die Nutzung des Mobiltelefons, Fernsehen<br />

oder auch Autofahren.<br />

Vom Fasten ausgenommen sind die<br />

Sonntage, an denen die Auferstehung<br />

Christus’ gefeiert wird. Dagegen sind<br />

Aschermittwoch und Karfreitag sowohl Abstinenz-<br />

wie auch Fastentage. Die Mahlzeiten<br />

dieser Tage sollten ohne Fleisch zubereitet<br />

werden. Das Fasten ist für alle Menschen<br />

zwischen dem 18. und 60. Lebensjahr verpflichtend.<br />

Evangelische Kirche<br />

Die evangelische Kirche kennt keine<br />

Speisevorschriften, denn Protestanten<br />

wehrten sich schon früh gegen das Fastengebot.<br />

Im Gegenteil sei der Mensch einzig<br />

auf die Gnade und Barmherzigkeit Gottes<br />

angewiesen und kann keinen Platz im<br />

Himmelreich durch gute Taten erlangen.<br />

Dennoch wirbt die evangelische Kirche<br />

bei ihren Mitgliedern für einen bewussten<br />

Umgang mit unseren Nahrungsmitteln. Die<br />

Fastenwochen vor Ostern sollen zum Anlass<br />

genommen werden, den Alltag zu<br />

durchbrechen und das Leben zu überdenken.<br />

Seit 30 Jahren startet vor Ostern die<br />

Fastenaktion „7 Wochen ohne“, die jedes<br />

Jahr unter einem anderen Motto stattfindet.<br />

Im Jahr 2013 war das Stichwort: „Riskier<br />

was, Mensch! Sieben Wochen ohne<br />

Vorsicht.“<br />

Orthodoxe Kirche<br />

In der orthodoxen Kirche hat<br />

das Fasten einen weitaus höheren<br />

Stellenwert als in der evangelischen<br />

oder katholischen Kirche.<br />

Durch das Gebet und den<br />

Verzicht auf Nahrung soll der<br />

Geist gereinigt<br />

und<br />

<strong>von</strong> eitlen<br />

G e w o h n -<br />

heiten Abstand<br />

genommen<br />

werden. Für die Terminangaben<br />

ist im Allgemeinen<br />

der gregorianische Kalender<br />

gebräuchlich, Verschiebungen<br />

können sich ergeben,<br />

wenn, wie in den Ostkirchen,<br />

der julianische Kalender verwendet<br />

wird.<br />

Neben der österlichen Fastenzeit<br />

– große Fastenzeit genannt<br />

– gibt es noch die Petrusfastenzeit,<br />

die Fastenzeit<br />

vor Mariä Entschlafung und die<br />

Weihnachtsfastenzeit (Kalender der Fastenund<br />

Osterzeit in den christlichen Kirchen:<br />

www.oki-regensburg.de/quadrage.htm).<br />

Zusätzliche Fastentage sind Mittwoch und<br />

Freitag sowie das Fest der Kreuzerhöhung<br />

am 27. September (julianischer Kalender:<br />

14. September), Tag der Enthauptung des<br />

Vorläufers und Täufers Johannes am 11.<br />

September (jul. 29. August), Vortag der Epiphanie/Vorabend<br />

<strong>von</strong> Theophanien am 18.<br />

Januar (jul. 5. Januar).<br />

In den jeweiligen Kirchen können die<br />

Fastentermine unterschiedlich liegen. Die<br />

Festtermine mit den Daten sowohl des gregorianischen<br />

als auch des julianischen Kalenders<br />

können Sie unter folgendem Link<br />

nachschlagen: www.oki-regensburg.de/<br />

feste13.htm.<br />

Abhängig vom Fest und dem Tag wird<br />

außer auf tierische Produkte – dazu zählen<br />

neben Fleisch auch Milchprodukte und<br />

Eier – zusätzlich auch auf Öl, Wein und Fisch<br />

verzichtet.<br />

Neue Ideen entwickeln<br />

In Deutschland ist das Fasten inzwischen<br />

zu einer sehr individuellen Entscheidung<br />

geworden. Während die einen kein<br />

Fleisch essen, verzichten andere auf Alkohol,<br />

Süßspeisen oder Fernsehkonsum. Deshalb<br />

wird in den meisten Häusern der Speiseplan<br />

auch in der Fastenzeit nicht geändert.<br />

Aber vielleicht können alte Traditionen<br />

auch mit aktuellen Ideen verknüpft und<br />

beispielsweise freitags ein vegetarisches<br />

Gericht angeboten werden?<br />

t Urte Paaßen,<br />

Vierter und letzter Teil der Serie<br />

(2013 erschienen in <strong>rhw</strong>: Judentum,<br />

Islam, Hinduismus, Christentum)<br />

Quellen und Buchtipps<br />

(Auswahl)<br />

Lea Fleischmann: Heiliges Essen – Das<br />

Judentum für Nichtjuden verständlich<br />

gemacht, S. Fischer Verlag GmbH,<br />

Frankfurt am Main 2009<br />

Marion Röbkes: Religion, Ernährung<br />

und Gesellschaft: Ernährungsregeln<br />

und -verbote in Christentum, Judentum<br />

und Islam, Diplomica Verlag<br />

GmbH, Hamburg 2013<br />

Sabine Kohnke: Esstabus – Ursachen<br />

und Wirkungen religiös motivierter<br />

Ess tabus, Grinn Verlag für akademische<br />

Texte, 2010<br />

Leo Strohm: 2000 Jahre Christentum:<br />

Eine Religion verändert die Welt,<br />

Kreuz Verlag GmbH & Co. KG, Stuttgart<br />

1999<br />

Pater Kilian Saum OSB, Dr. Johannes<br />

Gottfried Mayer, Dr. med Alex Witasek:<br />

Heilkraft der Klosterernährung – vorbeugen,<br />

behandeln, heilen, Verlag Zabert<br />

Sandmann GmbH, München 2008<br />

Christoph Wagner: Alles was Gott erlaubt<br />

hat: die kulinarische Bibel; Essen<br />

und Trinken im Alten und Neuen<br />

Testament, Verlag Christoph Brandstätter,<br />

Wien 1994<br />

Stichwort Fasten: Prof. Dr. phil. E. Dennert:<br />

Dennert's Konversations-Lexikon,<br />

Rheinisch-Westfälischer Anzeiger,<br />

Essen 1910<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 15


Fachthema<br />

„Ihr dürft fit werden<br />

für den Arbeitsmarkt!“<br />

Das jahrelange „Geknatsche“ mancher Kollegen sei sie wirklich<br />

oft leid. „Wir haben so einen tollen Beruf, warum reden wir<br />

nicht einfach auch darüber?“, fragt sich Birgit Gilles, Ausbildungsleitung<br />

Hauswirtschaft im Bildungs- und <strong>Pflege</strong>heim St.<br />

Martin in Düngenheim/Kaisersesch/Ulmen. Sie sieht die vielfältigen<br />

Möglichkeiten in der Ausbildung positiv und betont, wie<br />

wichtig es ist, immer „am Ball und auf Augenhöhe“ zu bleiben.<br />

Derzeit nutzen in St. Martin zwölf Auszubildende das Angebot<br />

in den Berufszweigen „Hauswirtschafter/in“ und „Hauswirtschaftshelfer/in“.<br />

dem Bundesleistungswettbewerb für Auszubildende<br />

in der Hauswirtschaft am 9.<br />

März 2013 in Göppingen den Sonderpreis<br />

für das beste Betreuungsgespräch für sich<br />

und somit für Rheinland-Pfalz gewonnen<br />

hat. Stephanie Drill, die an der Berufsbildenden<br />

Schule in Cochem unterrichtet<br />

wird, hatte nach ihrem Sieg in den Berufsfachschulklassen<br />

Werbung gemacht und<br />

einen Vortrag über ihre Ausbildung gehalten.<br />

Das hat sicher manchen Schulabgänger<br />

neugierig gemacht.<br />

Das Bildungs- und <strong>Pflege</strong>heim St. Martin<br />

ist eine Einrichtung der Kreuzschwestern<br />

in Bingen. Die Hauswirtschaft<br />

spielt in dieser Einrichtung eine<br />

wichtige Rolle. Die Dienstleistungen der<br />

Küche und der Reinigung werden zu 100<br />

Prozent in Eigenleistung erbracht. Es handelt<br />

sich nicht um eine überbetriebliche<br />

Ausbildungsstätte, sondern die Ausbildung<br />

wird hier seit über 40 Jahren als selbstverständlich<br />

angesehen.<br />

„Es war nicht mehr so einfach wie früher,<br />

für das laufende Ausbildungsjahr junge<br />

Menschen zu finden“, erzählt Birgit Gilles.<br />

„Ich denke: Der Kampf um die Azubis<br />

hat begonnen.“ In den Jahren zuvor hatte<br />

diese Einrichtung <strong>von</strong> diesem Kampf noch<br />

nichts gespürt, es kamen immer genügend<br />

Bewerbungen.<br />

Fensterreinigung mit Blick auf das Seniorenzentrum<br />

Lebte man in St. Martin auf der Insel<br />

der Seligen? Andere Einrichtungen kennen<br />

diese Mühen schon länger. „Wir schalten<br />

Anzeigen und halten engen persönlichen<br />

Kontakt zur Arbeitsagentur“, so Birgit Gilles.<br />

„Das ist ganz wichtig, sonst bekommt<br />

man nämlich keine Rückmeldung. Außerdem<br />

gehen wir auf Ausbildungsmessen.<br />

Wir haben hier fünf regionale Schulen, die<br />

sehr aktiv sind und jedes Jahr eine Ausbildungsmesse<br />

veranstalten.“<br />

Vorbilder ziehen an<br />

Besonders stolz ist Ausbilderin Birgit<br />

Gilles auf die herausragende Leistung der<br />

angehenden jungen hauswirtschaftlichen<br />

Fachkraft Stephanie Drill, Azubi im dritten<br />

Ausbildungsjahr aus Düngenheim, die auf<br />

Ganz wichtig: Flexibilität<br />

Worauf achtet Birgit Gilles in den Vorstellungsgesprächen?<br />

„Was uns ganz wichtig<br />

ist, ist die Flexibilität.“ Klar, das ist wenig<br />

überraschend. Doch dann kommt eine<br />

erstaunliche Ergänzung: „Denn wir sind mit<br />

öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so gut<br />

zu erreichen. Darauf müssen sich die Azubis<br />

einstellen, also entweder haben sie ein<br />

Auto oder sie schließen sich Fahrgemeinschaften<br />

an. Wir haben zwar Wohnmöglichkeiten<br />

hier im Haus, die wir auch immer<br />

anbieten. Aber Bewerber müssen sich<br />

diese besondere Lage wirklich klar machen,<br />

sonst nützt ihnen der Ausbildungsplatz<br />

auf Dauer nichts.“<br />

Wie alle Ausbilder will auch Birgit Gilles<br />

wissen, weshalb sich jemand gerade<br />

auf diesen Ausbildungsplatz bewirbt.<br />

Günstigenfalls erzählen Bewerber ausgiebig,<br />

was sie über das Berufsbild der Hauswirtschafter/in<br />

oder der Hauswirtschaftshelfer/in<br />

wissen. Birgit Gilles erlebt erfreulich<br />

informierte Bewerber, aber sie bekommt<br />

natürlich auch Antworten, an denen<br />

man unschwer ablesen kann, dass dieser<br />

Ausbildungsweg wohl eher eine Verlegenheitslösung<br />

darstellt.<br />

Doch Birgit Gilles hört sich alles erst<br />

einmal geduldig an. Weil St. Martin eine<br />

große Behinderteneinrichtung mit 400 Bewohnern<br />

ist, besteht bei manchen Bewerbern<br />

der Wunsch, über die Hauswirtschaft<br />

in die Heilerziehungspflege zu kommen.<br />

Auf die Frage, ob sie es schmerze, wenn<br />

Bewerber die Hauswirtschaft quasi als<br />

Durchgangs-Stadium ansehen, entgegnet<br />

Birgit Gilles: „Ich sehe das positiv, weil es<br />

unseren Bewohnern nützt. Wenn jemand<br />

keine Mittlere Reife hat und sie nun über<br />

diesen Weg erwerben möchte, weil er oder<br />

Fotos: Bildungs- und <strong>Pflege</strong>heim St. Martin in Düngenheim/Kaisersesch/Ulmen<br />

16 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Fachthema<br />

sie schulisch irgendwo hängen geblieben<br />

ist, dann ist das für mich absolut legitim.<br />

Aber der junge Mensch muss diesen Weg<br />

ernsthaft gehen. Das heißt: Er kann nicht<br />

einfach nur drei Jahre hier absitzen.“<br />

Gut vorbereitet für die Wohngruppen<br />

Wer irgendwann noch Heilerziehungspflege<br />

machen möchte, hat für die spätere<br />

Arbeit auf der Wohngruppe optimale Voraussetzungen.<br />

Denn in St. Martin müssen<br />

die Heilerziehungspfleger-Azubis auch das<br />

Fach Hauswirtschaft mitmachen. Da sind<br />

diejenigen, die die hauswirtschaftliche<br />

Grundausbildung haben, natürlich im Vorteil.<br />

Auf dem Ausbildungsweg kann ein junger<br />

Mensch immer auch für sich spüren,<br />

ob diese Arbeit wirklich etwas für ihn ist.<br />

Besonders hilfreich dabei ist, wenn<br />

man in viele verschiedene Bereiche hineinschnuppern<br />

darf. In St. Martin gehen<br />

die Azubis während ihrer Ausbildung zwei<br />

Monate in die Wohngruppe (im Rahmen<br />

der Betreuungsleistung). Dieses Hineinschnuppern<br />

tut den meisten gut und Birgit<br />

Gilles hörte schon mehr als einmal: „Wir<br />

Über die Einrichtung<br />

Das Bildungs- und <strong>Pflege</strong>heim St.<br />

Martin ist eine Einrichtung der Kreuzschwestern<br />

<strong>von</strong> Straßburg, einer Ordensgemeinschaft,<br />

die 1848 <strong>von</strong> Madame<br />

Adèle de Glaubitz gegründet<br />

wurde. Als katholischer Träger der<br />

Freien Wohlfahrtspflege widmet sich<br />

dieser Rechtsträger den Schwerpunktaufgaben<br />

der Jugend- und Altenhilfe<br />

sowie der Hilfen für Menschen<br />

mit Beeinträchtigungen an 20<br />

Standorten im Südwesten Deutschlands.<br />

Seit fast 50 Jahren bietet St.<br />

Martin ganzheitliche und umfassende<br />

Lebensbegleitung <strong>von</strong> Menschen<br />

mit Teilhabebedarf allen Alters und<br />

Geschlecht durch Erziehung, Betreuung,<br />

<strong>Pflege</strong>, Versorgung, Assistenz<br />

und Förderung in unterschiedlichsten<br />

Wohnformen. An den Standorten Kaisersesch<br />

und Ulmen werden ausschließlich<br />

Wohnangebote für Erwachsene<br />

angeboten, in Düngenheim<br />

zusätzlich für geistig und mehrfach<br />

beeinträchtigte Kinder und Jugendliche.<br />

St. Martin bietet umfangreiche<br />

Aus- und Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

in folgenden Bereichen an: Heilerziehungspflege,<br />

Altenpflege/Altenpflegehilfe,<br />

Kaufmann für Bürokommunikation,<br />

Fachkraft im Gastgewerbe,<br />

Koch, Hauswirtschaft, Sozialassistenz.<br />

Mangeltag: die Tischwäsche für die Zeno Gastronomie muss geglättet werden<br />

haben den Mitarbeitern mal gezeigt, wie<br />

das viel schneller und besser geht.“ Das<br />

freut die Ausbilderin.<br />

Ausbildungs-Abbrüche sind selten<br />

Vorbereitungen für das Salatbuffet<br />

Es kommt gelegentlich vor, dass ein<br />

Azubi nicht weitermachen möchte – oder<br />

dass die Einrichtung sich wegen unlösbarer<br />

Konflikte <strong>von</strong> einem Auszubildenden<br />

trennen will. Ein Beispiel haftet Birgit Gilles<br />

noch sehr im Kopf. Die junge Frau wollte<br />

eigentlich gar nicht in diese Ausbildung,<br />

sie war <strong>von</strong> ihren Eltern gedrängt worden.<br />

Doch das wusste Birgit Gilles selbstverständlich<br />

nicht. Die Auszubildende schleppte<br />

sich so durch die Ausbildung, doch nach<br />

der Zwischenprüfung kam die Einrichtung<br />

aufgrund der störenden Verhaltensauffälligkeiten<br />

um eine Kündigung nicht mehr<br />

herum.<br />

Ausbilderin Gilles will immer verstehen,<br />

was ihre Azubis antreibt oder was sie blockiert.<br />

„Wenn man ein bisschen recherchiert<br />

und sich für die Menschen interessiert,<br />

kommt man dahinter. Das ist mir<br />

wichtig. Ich möchte nicht, dass die jungen<br />

Leute hier rausgehen und sagen: Da hat<br />

sich keiner für mich interessiert.“ Auch besagte<br />

junge Frau öffnete sich ihrer Ausbilderin<br />

und erzählte, dass sie das alles ja eh<br />

nicht gewollt habe, die Mutter aber gesagt<br />

hatte: „Du musst, sonst…“<br />

Zwölf Azubis im Rollsystem<br />

Die meisten Azubis bleiben jedoch auf<br />

dem eingeschlagenen Weg. In St. Martin<br />

werden die zwölf Azubis im Rollsystem eingesetzt.<br />

Bevor Birgit Gilles den Ausbildungsvertrag<br />

schließt, muss sie gleichzeitig<br />

einen individuellen Ausbildungsplan<br />

einreichen. Dieser orientiert sich zum einen<br />

an den verordneten Inhalten, zum anderen<br />

an den Bereichen in der Einrichtung.<br />

Da heißt es im Plan dann nicht nur „Wäsche<br />

in Stand setzen“, sondern diese Tätigkeit<br />

wird schon ganz klar dem Nähzim-<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 17


Fachthema<br />

Eine der Aufgaben in der Küche: gleichmäßig und sauber Desserts für die Gäste portionieren<br />

mer zugeordnet. „Bei so vielen Azubis<br />

muss ich einfach so ein Grundschema haben“,<br />

betont Birgit Gilles. „Ich lege mir die<br />

Ausbildungsabschnitte quer über den Bildschirm,<br />

etwa im Zeitraum <strong>von</strong> vier Monaten.<br />

Dann ist die eine Gruppe vier Monate<br />

in der Küche. Die andere ist zwei Monate<br />

in der Wäscherei und zwei Monate in der<br />

Hausreinigung tätig. Die nächste Gruppe<br />

ist vielleicht zwei Monate auf der Wohngruppe<br />

und zwei Monate im Service. Ich<br />

muss ja auch darauf achten, dass ich alle<br />

Stellen besetzt habe. Ich kann nicht so individuell<br />

agieren, als wenn ich nur eine<br />

oder zwei Auszubildende hätte.“<br />

Offen bleibt der genaue Einsatzort für<br />

die letzten sechs Monate der Ausbildung<br />

mit den jeweiligen Fachaufgaben im Einsatzgebiet.<br />

Das kann man nicht so weit im<br />

Voraus festlegen. Außerdem muss man flexibel<br />

bleiben. „Ich habe beispielsweise drei<br />

Azubis in der Küche und dann möchte eine<br />

noch einen Monat im Wäschezimmer bleiben,<br />

weil noch nicht alle Inhalte der Ausbildung<br />

vermittelt werden konnten. Dann<br />

regeln wir das auch individuell. Wir sind<br />

flexibel, aber wir verlangen die Flexibilität<br />

auch <strong>von</strong> den Auszubildenden. Was bedeuten<br />

kann, dass diejenigen, die morgens<br />

in der Wäscherei eingeteilt sind, schon mal<br />

hören: Ihr müsst nachmittags noch in die<br />

Küche kommen und müsst da noch mithelfen.<br />

„Das geht alles, wenn man miteinander<br />

redet“, stellt Birgit Gilles fest.<br />

Ausbilder-Team mit viel Erfahrung<br />

Die Abläufe sind auch deshalb unkompliziert,<br />

weil es hier ein langjährig erfahrenes<br />

Ausbilder-Team gibt, das sich zusammensetzt<br />

aus Vertretern aus Küche,<br />

Service, Wäscherei, Nähzimmer, Ausbildungsleitung,<br />

Verwaltung sowie zwei oder<br />

drei Vertretern aus den Wohngruppen. Regelmäßig<br />

gibt es Ausbilder-Meetings für<br />

den gegenseitigen Austausch. Denn wenn<br />

auch nicht jeder Ausbilder mit allen Auszubildenden<br />

zu tun hat, so ist es doch wichtig<br />

in einer solchen Gruppe, dass jeder den<br />

gleichen Wissensstand hat. So kann man<br />

sich gegenseitig beraten im Umgang mit<br />

den Auszubildenden – und manchmal auch<br />

mit speziellen Kandidaten.<br />

Fachliche Beurteilungen gibt es immer<br />

dann, wenn Azubis <strong>von</strong> einem Bereich in<br />

den nächsten wechseln. „Wenn mal einer<br />

der Ausbilder unsicher ist, dann setzen wir<br />

uns zusammen und sprechen darüber“, erzählt<br />

Birgit Gilles. „Das funktioniert nach<br />

all den Jahren mit so einem festen Stamm<br />

gut.“<br />

Auch die Auszubildenden haben ein festes<br />

Monats-Meeting. Dabei wird alles, was<br />

so anliegt, besprochen. Da fragt Birgit Gilles<br />

am Anfang immer: „Was steht an? Was<br />

liegt auf der Seele?“ Natürlich werden nicht<br />

nur die Herzen ausgeschüttet, es wird auch<br />

gearbeitet, so werden zum Beispiel Schulungen<br />

oder organisatorische Aufgaben vorbereitet.<br />

Die jungen Leute aus dem dritten<br />

Ausbildungsjahr haben beispielsweise mal<br />

alle Urlaubstage zusammengeschrieben.<br />

Damit wollte ihre Ausbilderin Verständnis<br />

dafür wecken, dass nicht jeder an einem<br />

Tag seinen Urlaubszettel abgeben und dann<br />

erwarten kann, dass am nächsten Tag ein<br />

ausgeklügelter Urlaubsplan vorliegt. Solche<br />

Übungen bereiten gut vor auf die Aufgaben,<br />

die eines Tages anstehen werden.<br />

Die beiden Hauswirtschaftshelfer-Azubis<br />

bekommen separate Aufgaben. Nach einer<br />

festgelegten Zeit sammeln sich die Gruppen<br />

wieder und stellen ihre Ergebnisse vor.<br />

Erstes DGE-Zertifikat für<br />

gute Schulverpflegung<br />

Die Großküche im hauseigenen Integrationsbetrieb<br />

St. Martin Gastronomie beschäftigt<br />

Menschen mit Behinderungen <strong>von</strong><br />

außerhalb, aber auch heimeigene Bewohner.<br />

Sie wurden qualifiziert im Bereich Küche<br />

und Service. Sie helfen bei Vorbereitungsarbeiten<br />

wie etwa beim Gemüse-<br />

Schneiden für das Büffet, außerdem bei<br />

Reinigungs- und Hygienearbeiten. Die festgelegten<br />

Arbeitsbereiche und -abläufe sowie<br />

klare, überschaubare Strukturen sind<br />

für Beschäftigte mit Behinderungen hilfreich.<br />

Täglich werden 1.600 bis 1.800 Mensaessen<br />

hergestellt und vor allem an Schulen<br />

und Kindergärten der Region geliefert. Diese<br />

Großküche wurde kürzlich <strong>von</strong> der DGE<br />

als der erste Caterer in Rheinland-Pfalz zertifiziert.<br />

Als Grundlage für die Zertifizierung<br />

hat die DGE bundeseinheitliche Qualitätsstandards<br />

erarbeitet und zeichnet Kitas,<br />

Schulen und Caterer aus. Bundesweit sind<br />

Sechs Lehrstationen im Bildungs- und <strong>Pflege</strong>heim St. Martin<br />

Die derzeit zwölf Auszubildenden in den Berufen Hauswirtschafter/in und Hauswirtschaftshelfer/in<br />

werden im Rollsystem in folgenden Bereichen eingesetzt:<br />

u in der Großküche im Integrationsbetrieb St. Martin Gastronomie, der als erster<br />

Caterer in Rheinland-Pfalz <strong>von</strong> der DGE zertifiziert wurde<br />

u in der Lehrküche, die den Schwesternkonvent in Düngenheim, das hauseigene<br />

Seniorenzentrum und die Zeno Gastronomie verpflegt<br />

u in der Hausreinigung, die unter anderem öffentliche Räume, die Kindertagesstätte,<br />

das Schwimmbad und die Büroräume reinigt und pflegt<br />

u in der hauseigenen Wäscherei sowie im Partnerbetrieb, der den größten Teil der<br />

Wäsche der Einrichtung bearbeitet<br />

u im Integrationsbetrieb Zeno Gastronomie im Bereich Service<br />

u in den Wohn- und Förderbereichen zur Vermittlung der Inhalte der hauswirtschaftlichen<br />

Betreuungsleistungen.<br />

18 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Fachthema<br />

bereits rund 300 Kitas sowie 40 Schulen<br />

und Caterer zertifiziert.<br />

Wie ist man in St. Martin vorgegangen,<br />

um sich zertifizieren zu lassen? Im Internet<br />

gibt es Vorabinformationen mit Checklisten,<br />

erzählt Birgit Gilles, mit Hilfe derer man<br />

sich selbst prüfen und schauen kann, was<br />

noch zu optimieren ist. Nach der Prüfung<br />

und Entscheidung über das Zertifizierungsverfahren<br />

erfolgt die Anmeldung zur<br />

Zertifizierung. Die zuständigen Mitarbeiter<br />

dort erstellen einen Vertrag, der auf den Betrieb<br />

zugeschnitten ist. Sie kommen dann<br />

zum Audit vor Ort und prüfen die Umsetzung.<br />

Das Audit ist bestanden, wenn mindestens<br />

60 Prozent der Kriterien umgesetzt<br />

werden. Ein Zertifizierungsvertrag wird für<br />

die Dauer <strong>von</strong> mindestens drei Jahren geschlossen.<br />

Um eine gleichbleibende Qualität<br />

der Verpflegung bestätigen zu können,<br />

muss in jedem Jahr eine Überprüfung des<br />

Speisenangebotes stattfinden.<br />

Ausbildung nah an der Wirklichkeit<br />

Den Auszubildenden wird an diesem<br />

Beispiel bewusst, wie wichtig Qualität ist.<br />

Das sehen sie nicht zuletzt in der Lehrküche.<br />

Birgit Gilles: „Da sage ich auch schon<br />

mal, guckt euch das an, wolltet ihr das essen?<br />

Und so möchtet ihr das ins Seniorenzentrum<br />

geben? Die Azubis müssen auch<br />

lernen, für Zielgruppen zu denken und zu<br />

fühlen. Dann frage ich beispielsweise:<br />

Könntet ihr diesen Obstsalat ohne Zähne<br />

kauen? Wir haben auch schon im Team Rollenspiele<br />

zu diesen Themen gemacht. Ich<br />

möchte den Azubis klar machen: Ihr seid in<br />

der Lehrküche noch in einem geschützten<br />

Rahmen. Ihr müsst das hier nicht machen –<br />

Ausbildungsleiterin Birgit Gilles beim<br />

Praktikumsbesuch auf der Bettmeralp in<br />

der Schweiz<br />

Morgenteam vor dem Arbeitsbeginn in der Lehrküche – die Azubis besprechen<br />

mit Birgit Gilles (rechts) den Tagesablauf<br />

ihr dürft das machen! Ihr dürft fit werden<br />

für den Arbeitsmarkt!“<br />

Die Lehrküche beliefert auch die Zeno<br />

Gastronomie mit 40 Sitzplätzen. Das war<br />

früher die Cafeteria für die Mitarbeiter. Sie<br />

ist 2007 umgebaut und auch für Externe zugänglich<br />

gemacht worden. Von Montag bis<br />

Freitag wird ein Mittagstisch in Form eines<br />

kleinen Büffets angeboten, das vorwiegend<br />

in der Lehrküche zubereitet wird. Im Angebot<br />

sind außerdem drei Räume, in denen<br />

Tagungen, Konferenzen und kleinere Bankette<br />

stattfinden können. Zusätzlich gibt es<br />

in St. Martin ein überregional tätiges Catering-<br />

und Partyserviceangebot, das auf die<br />

Wünsche des Gastes zugeschnittene Dienstleistungen<br />

bzw. ausgewählte Menüs und<br />

Essen nach Hause oder vor Ort bringt.<br />

Die hauseigene Wäscherei bearbeitet<br />

die Schwesternwäsche und vorwiegend<br />

Arbeitskleidung aus den Wohngruppen,<br />

sprich Polohemden, Hosen <strong>von</strong> den Mitarbeitern<br />

in den <strong>Pflege</strong>gruppen, außerdem<br />

die Arbeitskleidung aus der Küche. Der<br />

Partnerbetrieb, auch ein Integrationsbetrieb<br />

der Caritas Alten- und Behindertenhilfe,<br />

kümmert sich um die Bewohner-Bekleidung.<br />

Sie wird im Haus gesammelt und<br />

sortiert, in der Wäscherei gewaschen und<br />

schrankfertig zurückgebracht.<br />

Praktikum auf einer Schweizer Alp<br />

Ein besonderes Angebot an die Azubis<br />

in St. Martin ist die Möglichkeit, ein vierwöchiges<br />

Praktikum in der Schweiz im Bereich<br />

Gastronomie bzw. Service zu absolvieren.<br />

Gastgeber ist dann ein Partnerbetrieb<br />

auf der Bettmeralp, die auf 2.000 Meter<br />

Höhe im Wallis liegt – „weitab <strong>von</strong> der<br />

Zivilisation“, also autofrei und absolut ruhig<br />

und erholsam. Hier geht es nicht vorrangig<br />

um die Fachkompetenzen, sondern<br />

um soziale Kompetenzen. „Vier Wochen<br />

weg <strong>von</strong> daheim, allein mit dem Zug dorthin<br />

fahren, sich in ein fremdes Team einfinden“,<br />

fügt Birgit Gilles hinzu.<br />

Die Wirtsleute sind ein junges Paar, das<br />

im Winter eine Art Pub oder Bistro und im<br />

Sommer am Bergsee eine Hütte betreibt.<br />

Die Atmosphäre ist überschaubar und familiär.<br />

Das ist den Ausbildern auch wichtig,<br />

denn die jungen Menschen sollen sich ja<br />

wohlfühlen dort. Die Alpwirte haben es sich<br />

zur Aufgabe gemacht, die Azubis „an die<br />

Hand“ zu nehmen und ihnen durch die vier<br />

Wochen zu helfen.<br />

„Zurück kam noch niemand, aber Tränen<br />

hat es schon gegeben beim Wegfahren<br />

<strong>von</strong> hier“, erzählt Birgit Gilles. Doch fast<br />

alle, die mit Tränen losgefahren waren, kamen<br />

begeistert wieder. Niemand werde gezwungen,<br />

betont die Ausbildungsleiterin.<br />

„Aber ich sage: Ihr solltet es versuchen!“<br />

Das sind die Ziele<br />

Birgit Gilles fasst ihre Ziele zusammen:<br />

Wir legen großen Wert darauf, die Auszubildenden<br />

bestmöglich auf den Arbeitsmarkt<br />

vorzubereiten und ihnen Einblick in<br />

die vielfältigen Möglichkeiten in der Hauswirtschaft<br />

zu geben. Nicht alle haben Erfolg,<br />

aber das kann man auch nicht erwarten.<br />

Manche haben einfach nicht die kognitiven<br />

Möglichkeiten, aber auch diese<br />

Menschen brauchen wir, denn oft sind sie<br />

es, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten<br />

hochmotiviert und zuverlässig arbeiten.<br />

t Dorothea Kammerer<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 19


A K A D E M I E<br />

S E M I N A R E • S Y M POSI E N • M E S S E N<br />

Kompetenzzentrum für hauswirtschaftliche Weiterbildung<br />

Diabetes<strong>management</strong> ohne Diabetikerprodukte in Reutlingen<br />

Zielgruppe: Mitarbeiter/innen aus <strong>Pflege</strong> und Hauswirtschaft, Verantwortliche<br />

für den Bereich Ernährung<br />

Problematik: Diabetes mellitus ist weit verbreitet und nimmt immer noch<br />

rapide zu. Der angemessene Umgang mit dem Diabetes der Bewohner/<br />

innen ist wesentlich eine Frage der Ernährung. Daher benötigen wir ein<br />

Hand-in-Hand-Arbeiten <strong>von</strong> Hauswirtschaft und <strong>Pflege</strong>. Dies umso mehr,<br />

seit im Oktober 2012 die Neuerungen der Diätverordnung greifen und spezielle<br />

Diabetikerprodukte wie Desserts, Kuchen oder Marmelade nicht mehr<br />

angeboten werden.<br />

Themen und Inhalte:<br />

• Grundlagen zum Diabetes Typ I und II<br />

• Welche Diabetesbehandlung macht Sinn?<br />

• Altersgerechte Ernährung: gibt es so etwas für Menschen mit Diabetes?<br />

• BE – Verteilung pro Tag: was sagt der MDK dazu?<br />

• Unterzuckerungen: Erkennen - Behandeln - Vermeiden<br />

• Spätkomplikationen und wie sie sich vermeiden lassen<br />

• diabetesgerechte Speiseplanung bei Hauptmahlzeiten und Zwischenverpflegung<br />

• welche Lebensmittel müssen berechnet werden?<br />

• welche Informationen braucht die <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> Hauswirtschaftkräften im<br />

Alltag?<br />

Termin, Ort und Zeiten: 15. Juli 2013 in Reutlingen, 9 bis 17 Uhr<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten <strong>von</strong> <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder im Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e. V. 159,– Euro, sonst 179,–<br />

Euro. Alle Preise zuzüglich MwSt.<br />

Referentin: Carola Reiner, CCR Unternehmensberatung<br />

Arbeitssicherheit für hauswirtschaftliche Führungskräfte in Berlin<br />

Zielgruppe: Bereichsleitungen, HWL, verantwortliche Mitarbeiterinnen.<br />

Einrichtungsleitungen sind in Vertretung des Unternehmers verantwortlich<br />

für die Gestaltung der Arbeitsplätze der Mitarbeiter/-innen. Sie müssen die<br />

Umsetzung des Arbeits- und Gesundheitsschutzes organisieren, kontrollieren<br />

und verbessern. Teilaufgaben können dabei delegiert werden. Wie diese<br />

Delegation rechtswirksam erfolgen kann und was nicht delegierbar ist, wird<br />

in diesem Seminar thematisiert. Die Kernpunkte zur Sicherung der Aufsichtspflicht<br />

gegenüber den beauftragten Personen werden zusammengetragen.<br />

Basis sind die relevanten Rechtsvorschriften.<br />

Inhalte:<br />

• Arbeitsschutzgesetz in seiner dualen Wirkung<br />

• Gesundheits- und Arbeitsschutz als gesetzlich fixiertes Unternehmensziel<br />

- Leitungsverantwortung gemäß §3<br />

- vordringliche Aufgaben gem. §4<br />

- Beurteilung der Arbeitsbedingungen nach §5<br />

• Handlungsbedarf gem. Gefahrstoffverordnung<br />

(Gefährdungsanalyse, Gefahrstoffkataster, Sicherheitsdatenblätter, Betriebsanweisung,<br />

Schulungsplifchten)<br />

• Biostoffverordnung und TRBA 250<br />

- arbeitsmedizinische Vorsorge<br />

- Schutzkleidung, Impfpflichten, Unterweisungspflichten, Übertragung <strong>von</strong><br />

Unternehmerpflichten<br />

Termin, Ort und Zeiten: 14. Juni 2013 in Berlin, 9 bis 16.30 Uhr<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten <strong>von</strong> <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder im Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e. V. 159,– Euro, sonst 179,–<br />

Euro. Alle Preise zuzüglich MwSt.<br />

Referent: Sascha Kühnau<br />

Anmeldecoupon per Fax (0 89) 318905-38 oder online unter www.vnm-akademie.de<br />

✃<br />

Anmeldung/Rücktritt: Nach Erhalt Ihrer Anmeldung senden wir Ihnen eine Eingangsbestätigung<br />

mit allen nötigen Informationen. Zur Begleichung der Seminargebühr<br />

erhalten Sie spätestens zum Anmeldeschlusstermin eine Rechnung, die<br />

gleichzeitig als An melde- bestätigung dient. Wenn Sie nach dem Anmeldeschluss<br />

Ihre Teilnahme stornieren, müssen wir die gesamte Gebühr in Rechnung<br />

stellen. Stornieren Sie Ihre Teilnahme vor dem Anmeldeschluss, müssen wir<br />

30,– Euro Bearbeitungsgebühr erheben.<br />

Ihr Vorteil: Sie können in beiden Fällen eine Ersatzperson als Vertretung schicken.<br />

Alle Preise zzgl. gesetzlicher MwSt., Tagungsunterlagen, -getränken, Kaffeepausen<br />

und Mittagessen, sofern nicht anders angegeben.<br />

Anmeldeschluss: jeweils 14 Tage vorher, sofern nicht anders angegeben.<br />

Absage: Der Veranstalter Verlag Neuer Merkur GmbH behält sich das Recht vor,<br />

die Seminare aus wichtigem Grund abzusagen. Änderungen und Irrtümer sowie<br />

Preisänderungen vorbehalten.<br />

Ansprechpartner:<br />

Ulrich Bartel, Telefon: (0 89) 31 89 05-54, Fax: (0 89) 31 89 05-38<br />

Coupon ausschneiden, ggf. kopieren und einsenden an:<br />

Verlag Neuer Merkur GmbH, vnm-Akademie,<br />

Postfach 60 06 62, 81206 München<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich ver bindlich<br />

zu folgenden Seminar an<br />

❍ Diabetes<strong>management</strong><br />

ohne Diabetikerprodukte<br />

❍ Arbeitssicherheit für<br />

hauswirtschaftliche<br />

Führungskräfte<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />

Meine Mitgliedsnummer:<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />

Meine Abonummer<br />

Rechnungsadresse:<br />

Name/Vorname<br />

■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.Meine Kundennummer:<br />

■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

Meine Mitgliedsnummer<br />

E-Mail<br />

✃<br />

Berufliche Funktion<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Datum/Unterschrift<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong><br />

■ Ja, ich bin damit einverstanden, dass Sie mich ggf. per E-Mail oder Telefon über weitere Verlagsangebote informieren.


Berufsbildung<br />

Sauberkeit und Hygiene<br />

im Sanitärbereich<br />

Was und wie oft:<br />

der Reinigungsplan<br />

Reinigungspläne, also die Festlegung,<br />

was wie oft, womit und <strong>von</strong> wem gereinigt<br />

wird, unterscheiden sich je nach Nutzung<br />

eines Gebäudes massiv. In einem Punkt allerdings<br />

gibt es kaum Unterschiede: Sanitärbereiche<br />

werden in der Regel (nutzungs-)<br />

täglich gereinigt.<br />

Allerdings muss nicht alles jeden Tag gereinigt<br />

werden. Die Arbeiten lassen sich in<br />

tägliche, wöchentliche und monatliche Reinigungsarbeiten<br />

einteilen.<br />

Fotos: Robert Baumann<br />

In keinem anderen Bereich bestimmen Sauberkeit und Hygiene<br />

so sehr, ob wir uns in einem Raum wohlfühlen, wie im Sanitärbereich<br />

– ganz egal, ob in einem öffentlichen oder privaten.<br />

Gleichzeitig stellen Sanitärbereiche die höchsten Anforderungen<br />

an die Reinigung, denn nirgendwo sonst werden Keimen<br />

mit Wärme, Feuchtigkeit und Nahrung derart optimale Lebensbedingungen<br />

geboten.<br />

Nirgendwo sonst treffen wir außerdem<br />

so viele unterschiedliche Arten <strong>von</strong><br />

Schmutz an:<br />

u Ausscheidungen<br />

u Reste <strong>von</strong> Seife, Duschgel, Shampoo,<br />

Hautcreme<br />

u Hautfett, Hautschuppen, Haare<br />

u Mikroorganismen (Bakterien, Schimmel,<br />

Sporen)<br />

u Straßenschmutz<br />

u Graffiti<br />

u Abfälle<br />

u Kalkrückstände<br />

u Urinstein, Braunstein<br />

u Rost<br />

u Ausblühungen an Wänden.<br />

An das Reinigungspersonal stellt die Sanitärraumreinigung<br />

daher hohe Anforderungen:<br />

u<br />

Aufgrund der Anwesenheit <strong>von</strong> vielen<br />

unterschiedlichen Keimen ist die Infektionsgefahr<br />

höher als bei der Reinigung<br />

<strong>von</strong> anderen Räumen.<br />

u<br />

u<br />

u<br />

u<br />

Die verschiedenartigen Verschmutzungen<br />

erfordern unterschiedliche Reinigungsmethoden,<br />

Reinigungsmittel und<br />

Reinigungsgeräte.<br />

Die Verschmutzungen sind oft hartnäckig<br />

und erfordern viel Mechanik, sie befinden<br />

sich darüber hinaus häufig an<br />

schwer zugänglichen Stellen.<br />

Sanitärräume sind häufig eng, so dass<br />

wenig Bewegungsfreiheit besteht, und<br />

oft schlecht belüftet, was die Reinigungsarbeiten<br />

zusätzlich erschwert (Gefühl<br />

der Luftknappheit).<br />

Es kommen aggressive Reinigungsmittel<br />

zum Einsatz, die für die Mitarbeiter<br />

gesundheitsschädlich sein können.<br />

Auch die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz<br />

gewinnen bei der Reinigung – und<br />

insbesondere bei der Reinigung <strong>von</strong> Sanitärbereichen<br />

– immer mehr an Bedeutung.<br />

Es sprechen also einige Gründe dafür, sich<br />

dem Thema anzunehmen und die eigene Sanitärreinigung<br />

auf den Prüfstand zu stellen.<br />

Zu den täglichen Arbeiten im Sanitärbereich<br />

gehören:<br />

u das Entleeren und gegebenenfalls Reinigen<br />

der Abfallbehälter<br />

u das Auffüllen <strong>von</strong> Mülleimerbeuteln, Hygienebeuteln,<br />

Toilettenpapier, Handtuchpapier,<br />

Seife, gegebenenfalls Händedesinfektionsmittel<br />

u das Beseitigen <strong>von</strong> sichtbaren Verschmutzungen<br />

auf Waschbecken, inklusive<br />

Ablagen, Armaturen und Fliesen<br />

im Spritzbereich, Spiegeln, Spendern,<br />

Bade-/Duschwannen, Trennwänden,<br />

Lichtschaltern, Steckdosen<br />

u die Reinigung des WCs inklusive WC-<br />

Bürste und Halterung<br />

u die Reinigung des Fußbodens.<br />

Zu den wöchentlichen Arbeiten im Sanitärbereich<br />

gehören:<br />

u die Reinigung <strong>von</strong> Fensterbänken und<br />

Heizkörpern<br />

u die Reinigung des Mobiliars und der Beleuchtungskörper<br />

u die Reinigung <strong>von</strong> Abfall- und Hygienebehältern,<br />

Abflüssen etc.<br />

Zu den monatlichen Arbeiten im Sanitärbereich<br />

gehören:<br />

u die Reinigung der Fliesen auch außerhalb<br />

des Spritzbereiches<br />

u die Reinigung <strong>von</strong> schwer zugänglichen<br />

Stellen, wie zum Beispiel Deckenbereichen.<br />

Gesetzliche Vorgaben, welche Sanitärbereiche<br />

wie oft und wie intensiv gereinigt<br />

werden müssen, gibt es – <strong>von</strong> den RKI-<br />

Richtlinien für die Flächenreinigung und<br />

-desinfektion in Krankenhäusern einmal<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5·2013 21


Dossier: Sanitärreinigung<br />

Irreparable Kratzspuren am Wasch becken, weil zu abrasive<br />

Schwämme verwendet wurden<br />

Kalkablagerungen am Duschkopf<br />

abgesehen – nicht. Die Häufigkeit der Reinigung<br />

orientiert sich also an der Nutzungshäufigkeit<br />

und Frequentierung der<br />

Räume und an der Frage, ob sich gesunde<br />

oder erkrankte Menschen bzw. Menschen<br />

mit einem erhöhten Infektionsrisiko in den<br />

Räumen aufhalten.<br />

Der richtige Ablauf<br />

Haben Sie Ihre Reinigungsmitarbeiter<br />

schon einmal bei der Reinigung eines WCs<br />

beobachtet? Sollten Sie aber! Denn gerade<br />

bei der Sanitärreinigung ist nicht immer alles<br />

sauber, was sauber aussieht. Ein optisch<br />

sauber wirkender WC-Sitz kann dennoch<br />

Sichtreinigung<br />

Sanitärraum<br />

Erforderliche Geräte und Materialien:<br />

Reinigungswagen, komplett bestückt,<br />

Mopps und Klapphalter<br />

Anwendung: an Tagen mit geringer<br />

Personaldecke (Wochenenden, Feiertagen...)<br />

in allen Bereichen mit Publikumsverkehr<br />

und Bewohner-/Patientenzimmer<br />

Vorgehensweise:<br />

u mit gelbem Reinigungstuch Fingerspuren<br />

an Möbeln, Türen, Lichtschaltern<br />

etc. entfernen<br />

u Mülleimer leeren<br />

u WC-Papier, Handtuchpapier, Seife,<br />

Desinfektionsmittel auffüllen<br />

u WC-Becken mit WC-Reiniger und<br />

Klobürste reinigen<br />

u WC-Sitz mit rotem Tuch und Sanitärreiniger<br />

reinigen<br />

u Handwaschbecken mit gelbem Tuch<br />

und Sanitärreiniger reinigen<br />

u falls erforderlich Fußbodenreinigung<br />

nach der 1-Mopp-Methode<br />

verkeimt sein, wenn die Reinigungskraft<br />

nicht die richtige Methode anwendet bzw.<br />

den richtigen Ablauf einhält.<br />

Ein häufig beobachtetes Phänomen bei<br />

der WC-Reinigung ist, dass die Reinigungskraft<br />

zunächst alles perfekt macht: Es wird<br />

das richtige Reinigungstuch eingesetzt, die<br />

richtige Chemie, der richtige Ablauf angewandt,<br />

alles <strong>von</strong> oben nach unten und <strong>von</strong><br />

außen nach innen gereinigt. Und kurz bevor<br />

alles überstanden scheint und sie sich<br />

abwendet, um das Reinigungstuch, das gerade<br />

eben noch Berührung mit dem inneren<br />

Rand des WC-Beckens hatte, in das Wäschenetz<br />

zu werfen, geht sie damit noch einmal<br />

kurz über die WC-Brille oder den Spülknopf.<br />

Und macht damit alle vorherigen Bemühungen<br />

um Hygiene zunichte.<br />

Optisch bleibt alles perfekt. Aber eben<br />

leider nur optisch. Der richtige Ablauf bei<br />

der Sanitärraumreinigung kann also gar<br />

nicht oft genug geschult, wiederholt und<br />

überprüft werden! Doch zunächst einmal<br />

gilt es, ihn zu beschreiben. Dazu kann man<br />

sich an den Beispielen in den Kästen „Sichtreinigung“<br />

und „Unterhaltsreinigung“ orientieren.<br />

Schimmelbildung in den Fugen einer<br />

Duschnische<br />

Eine regelmäßige Kontrolle der Reinigungsleistung,<br />

also des Reinigungsergebnisses<br />

und der angewandten Methode,<br />

macht Fehler sofort offensichtlich und gibt<br />

den Reinigungskräften die Möglichkeit, die<br />

Qualität ihrer Arbeit zu verbessern. Hierfür<br />

Unterhaltsreinigung<br />

Sanitärraum<br />

Erforderliche Geräte und Materialien:<br />

Reinigungswagen, komplett bestückt;<br />

Mopps und Klapphalter<br />

Vorgehensweise:<br />

u mit gelbem Reinigungstuch alle<br />

Oberflächen wie Möbel, Türen, Fensterbank,<br />

Lichtschalter etc. feucht abstauben<br />

und Fingerspuren entfernen<br />

u Mülleimer leeren, feucht auswischen<br />

u WC-Papier, Handtuchpapier, Seife,<br />

Desinfektionsmittel auffüllen<br />

u WC-Reiniger im WC-Becken einwirken<br />

lassen<br />

u mit gelbem Tuch Spiegel, Fliesen im<br />

Spritzbereich, Armaturen, Handtuchhalter,<br />

Haltegriff etc. (Bereich Handwaschbecken<br />

und Dusche/Badewanne)<br />

sowie Handwaschbecken (innen,<br />

außen und unten), Siphon, Ablagen etc.<br />

nass reinigen (Sanitärreiniger) und anschließend<br />

nachtrocknen<br />

u WC-Becken innen mit Klobürste<br />

schrubben, gut nachspülen<br />

u WC-Papierhalter, Spülkasten, Deckel,<br />

WC-Sitz, und Becken (oben und<br />

außen) in dieser Reihenfolge mit rotem<br />

Tuch und Sanitärreiniger nass reinigen<br />

und anschließend nachtrocknen<br />

u Klobürsten-Halter mit rotem Tuch<br />

nass reinigen und nachtrocknen<br />

u gegebenenfalls WC-Sitz desinfizieren<br />

u Fußbodenreinigung nach 1-Mopp-<br />

Methode<br />

22 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Dossier: Sanitärreinigung<br />

hat sich der Einsatz <strong>von</strong> Checklisten bewährt.<br />

Ein Beispiel für eine Reinigungscheckliste,<br />

die neben dem Reinigungsergebnis auch andere<br />

Faktoren, wie zum Beispiel die angewandte<br />

Methode, den Zeitaufwand und ergonomische<br />

Aspekte mit berücksichtigt, finden<br />

Sie in Anlage 3.<br />

Auch die für alle Nutzer sichtbare Dokumentation<br />

der Reinigung und der Reinigungskontrollen<br />

hat sich in den letzten Jahren<br />

etabliert. Hierfür können Sie eine einfache<br />

Liste einsetzen mit den Spalten:<br />

Raum/gereinigt am/Uhrzeit/<strong>von</strong>/kontrolliert.<br />

Farbtrennung bei den<br />

Reinigungsutensilien<br />

Um einer Keimverschleppung vorzubeugen,<br />

werden unterschiedliche Tücher für<br />

unterschiedliche Aufgaben bzw. Bereiche<br />

verwendet. Damit die Tücher nicht vertauscht<br />

werden, ist es sinnvoll, jedem Bereich<br />

oder jeder Aufgabe eine Farbe zuzuordnen.<br />

Reinigungstücher, Schwämme und<br />

Eimer sollten dann durchgängig in dieser<br />

Farbe sein. In der Praxis haben sich Zwei-<br />

Farb-Systeme, Drei-Farb-Systeme und Vier-<br />

Farb-Systeme etabliert.<br />

Hier ein Beispiel für ein Vier-Farb-System:<br />

u Blau für Oberflächen <strong>von</strong> Möbeln, Einrichtungsgegenständen,<br />

Türen, etc.<br />

u Rot für den Sanitärbereich<br />

u Grün für den Lebensmittelbereich (Küchen)<br />

u Gelb für die Desinfektion.<br />

Im Sanitärbereich kommen in der Regel<br />

rote und gelbe Tücher zum Einsatz: rote für<br />

Von Vorteil bei der Reinigung: Toilettenbecken,<br />

die nicht mit dem Boden verbunden<br />

sind<br />

WC-Becken und Urinal, gelbe für die übrigen<br />

Flächen. Wird das Reinigungstuch nach<br />

der Reinigung eines Raumes verworfen, also<br />

in die Wäsche gegeben, können auch alle<br />

Flächen eines Raumes mit einem Tuch gereinigt<br />

werden – vorausgesetzt, die Reihenfolge<br />

stimmt!<br />

Um einer Keimverschleppung über die<br />

Reinigungslösung vorzubeugen, empfiehlt<br />

sich der Einsatz <strong>von</strong> vorgetränkten Reinigungstextilien,<br />

die nicht in der Reinigungslösung<br />

ausgewaschen werden.<br />

Das richtige Produkt<br />

Wer sich auf die Suche nach dem idealen<br />

Reinigungsmittel für den Sanitärbereich<br />

begibt, kann schnell verzweifeln, denn hier<br />

tummelt sich eine Vielzahl <strong>von</strong> Spezialprodukten<br />

für alle nur erdenklichen Anwendungsbereiche.<br />

In diesem Punkt unterscheiden<br />

sich im übrigen die sogenannten<br />

„Consumer-Produkte“, also Produkte, die<br />

wir im Einzelhandel kaufen können und die<br />

vor allem für den häuslichen Gebrauch gedacht<br />

sind, nicht wesentlich <strong>von</strong> den Profi-<br />

Produkten. In puncto Inhaltsstoffe allerdings<br />

schon!<br />

Man unterscheidet die Produktgruppen<br />

u Sanitärreiniger<br />

u Desinfektionsreiniger<br />

u WC-Reiniger<br />

u Abflussreiniger/Rohrreiniger.<br />

1. Sanitärreiniger<br />

Mit neuartigen Toilettenreinigern (wie<br />

hier <strong>von</strong> Belvando) kommt man auch tief<br />

unter den Toilettenrand – ausgezeichnet<br />

auf den Erfindermessen in Nürnberg und<br />

Genf. Mehr dazu in der Rubrik Marktplatz<br />

in der nächsten <strong>rhw</strong> <strong>management</strong>.<br />

Kalklösende Sanitärreiniger enthalten<br />

Säuren oder säureabspaltende Substanzen<br />

und eignen sich daher ausschließlich für<br />

säurebeständige Materialien wie Keramikfliesen,<br />

Glas und Porzellan. Essigsäure,<br />

Ameisensäure und Salzsäure sind dabei aus<br />

Gründen des Umweltschutzes nicht empfehlenswert,<br />

besser sind Produkte, die<br />

Zitronensäure, Milchsäure, Amidosulfonsäure,<br />

Methansulfonsäure oder Phophorsäure<br />

(in Sanitärgrundreinigern) enthalten.<br />

Sanitärreiniger mit Easy-to-clean-Effekt<br />

bauen einen Oberflächenfilm auf der gereinigten<br />

Fläche auf, der das Abtrocknen der<br />

Fläche beschleunigt, eine Neuverschmutzung<br />

verzögert und bewirkt, dass die Neuverschmutzungen<br />

leichter entfernt werden<br />

können.<br />

Chlorhaltige Sanitärreiniger lösen entgegen<br />

der weitverbreiteten Meinung keinen<br />

Kalk, sie bleichen ihn lediglich. Sie haben<br />

eine desinfizierende Wirkung und entfernen<br />

Schimmelpilz. Zusammen mit Kohlenwasserstoffen<br />

können Chlorkohlenwasserstoffe<br />

entstehen, die das Ab- und damit das<br />

Trinkwasser massiv gefährden. In Verbindung<br />

mit sauren Reinigern (siehe oben) entsteht<br />

das giftige Chlorgas, das als gefährlicher<br />

Kampfstoff gilt und bereits in zahlreichen<br />

Haushalten zu Unfällen geführt hat.<br />

Von chlorhaltigen Sanitärreinigern sollte<br />

man daher sowohl im Privat- als auch im<br />

Großhaushalt die Finger lassen! Sanitärreiniger<br />

auf Basis <strong>von</strong> Sauerstoffabspaltern<br />

enthalten beispielsweise Wasserstoffperoxid<br />

und sind für die Beseitigung <strong>von</strong> Schimmelpilz<br />

wesentlich besser geeignet als chlorhaltige<br />

Sanitärreiniger.<br />

2. Desinfektionsreiniger<br />

Sie verbinden die Eigenschaften <strong>von</strong> Sanitärreinigern<br />

mit einer Desinfektionswirkung.<br />

In Krankenhäusern und gegebenenfalls<br />

in Heimen (bei Vorliegen ansteckender<br />

Erkrankungen) sind sie sicherlich <strong>von</strong> Nutzen,<br />

in anderen Einrichtungen oder gar im<br />

Privatbereich kann gut auf diese Produkte<br />

verzichtet werden.<br />

3. WC-Reiniger<br />

Pulverförmige WC-Reiniger enthalten<br />

zum Teil Carbonat, das in dem Moment, in<br />

dem es mit Wasser in Berührung kommt,<br />

stark aufsprudelt und somit eine mechanische<br />

Reinigungswirkung suggeriert. Dieser<br />

Showeffekt basiert allerdings lediglich auf<br />

der Reaktion <strong>von</strong> Natriumcarbonat mit Wasser,<br />

eine Reinigungswirkung ist damit nicht<br />

verbunden. Wohl aber einer Belastung des<br />

Abwassers.<br />

Flüssige WC-Reiniger kommen ohne diese<br />

Shownummer aus. Sie sind ähnlich wie<br />

die oben beschriebenen Sanitärreiniger zusammengesetzt<br />

und lösen Urinstein- und<br />

Kalkablagerungen. Sie benötigen allerdings<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 23


Berufsbildung<br />

eine mehrminütige Einwirkzeit, sollten also<br />

immer zu Beginn eines Reinigungsprozesses<br />

angewendet werden.<br />

4. Abflussreiniger<br />

Pulverförmige Abflussreiniger lösen eine<br />

komplizierte chemische Reaktion in einem<br />

verstopften Rohr aus, dessen Folge häufig<br />

eine nicht unerhebliche Erwärmung ist. Dadurch<br />

besteht die Gefahr, dass Kunststoffrohe<br />

oder Kunststoffverbindungen beschädigt<br />

werden. Außerdem können sich Ablagerungen<br />

bilden, die dann wiederum die<br />

Neuverstopfung <strong>von</strong> Rohren beschleunigen.<br />

Flüssige Abflussreiniger unterscheiden<br />

sich <strong>von</strong> den Inhaltsstoffen nicht wesentlich<br />

<strong>von</strong> pulverförmigen. Sie enthalten lediglich<br />

zusätzlich noch Tenside und Chlorbleichlauge.<br />

Besser als der Einsatz dieser extrem aggressiven<br />

Stoffe ist eine mechanische Entfernung<br />

<strong>von</strong> Verstopfungen durch die Anwendung<br />

einer Saugglocke oder einer Spirale.<br />

Vorsicht Gefahrstoffe!<br />

Wer mit Reinigungsmitteln umgeht, die<br />

im Sanitärbereich Anwendungen finden, hat<br />

es in der Regel mit Gefahrstoffen zu tun. Die<br />

oben genannten Säuren, aber auch Laugen<br />

und zahlreiche Desinfektionsmittelbestandteile<br />

zählen zu den Gefahrstoffen und<br />

erfordern daher besondere Sorgfalt im Umgang.<br />

Laut Gefahrstoffverordnung ist für den<br />

Umgang mit jedem einzelnen Gefahrstoff<br />

eine Betriebsanweisung zu erstellen. Anhand<br />

dieser Betriebsanweisung müssen die<br />

Mitarbeiter über den sicheren Umgang mit<br />

Gefahrstoffen unterrichtet werden.<br />

Gefahrstoffverordnung<br />

§ 14<br />

(2) Der Arbeitgeber stellt sicher, dass<br />

die Beschäftigten anhand der Betriebsanweisung<br />

über auftretende Gefährdungen<br />

und entsprechende<br />

Schutzmaßnahmen mündlich unterwiesen<br />

werden. Die Unterweisung<br />

muss vor Aufnahme der Beschäftigung<br />

und danach mindestens jährlich arbeitsplatzbezogen<br />

durchgeführt werden.<br />

Sie muss in für die Beschäftigten<br />

verständlicher Form und Sprache erfolgen.<br />

Inhalt und Zeitpunkt der Unterweisung<br />

sind schriftlich festzuhalten<br />

und vom Unterwiesenen durch Unterschrift<br />

zu bestätigen.<br />

Ein wichtiger Bestandteil<br />

dieser Belehrungen<br />

ist das sichere Erkennen<br />

<strong>von</strong> Warnhinweisen<br />

auf den Verpackungen der<br />

Reinigungs- und Desinfektionsmittel,<br />

sprich, das<br />

Kennen der Gefahrstoffzeichen.<br />

Die Gefahrstoffzeichen<br />

werden im Zuge einer<br />

weltweiten Angleichung<br />

zurzeit überarbeitet.<br />

Für sogenannte „reine<br />

Stoffe“, wie zum Beispiel<br />

Sauerstoff, gelten bereits<br />

die neuen Symbole. Für<br />

Gemische – und darum<br />

handelt es sich ja bei Reinigungsmitteln<br />

– sind die<br />

alten Symbole noch gültig,<br />

die neuen sollte man aber<br />

auch schon kennen, sie<br />

sind ab Mitte 2015 verbindlich.<br />

Die wichtigsten Gefahrstoffzeichen<br />

im Zusammenhang<br />

mit Produkten,<br />

die bei der Sanitärreinigung<br />

zur Anwendung<br />

kommen sind:<br />

u Warnung vor gesundheitsgefährdenden<br />

Stoffen<br />

u Warnung vor ätzenden<br />

Stoffen<br />

u Warnung vor giftigen<br />

Stoffen<br />

u Warnung vor umweltgefährdenden<br />

Stoffen<br />

u<br />

Warnung vor feuergefährlichen Stoffen.<br />

Mikroporöse<br />

Feinsteinzeugfliesen<br />

In vielen Bädern <strong>von</strong> Neubauten, insbesondere<br />

in öffentlichen Bereichen und in<br />

Heimen, haben sie sich längst durchgesetzt:<br />

die mikroporösen Feinsteinzeugfliesen. Es<br />

gibt sie mittlerweile in allen Farbstellungen<br />

und allen Größen und sie zeichnen sich<br />

durch eine hohe Rutschfestigkeit aus. Leider<br />

aber auch dadurch, dass sie nur sehr<br />

schwer zu reinigen sind und sehr schnell<br />

vergrauen und damit unansehnlich werden.<br />

Ursache ist die mikroporöse Oberfläche,<br />

in die feinste Schmutzpartikel eindringen,<br />

die sich mit herkömmlichen Borstenerzeugnissen<br />

oder Reinigungstextilien nicht<br />

beseitigen lassen. Diese Materialien sind zu<br />

„grob“, sie können nicht bis in die feinen<br />

Mikroporen vordringen. Die Fliesen vergrauen,<br />

weil Schmutzpartikel in ihnen zurückbleiben.<br />

Die wichtigsten Gefahrstoffzeichen im Zusammenhang<br />

mit Produkten, die bei der Sanitärreinigung zur Anwendung<br />

kommen, sind:<br />

Alte Symbole<br />

Neue Symbole<br />

Warnung vor gesundheitsgefährdenden Stoffen<br />

Warnung vor ätzenden Stoffen<br />

Warnung vor giftigen Stoffen<br />

Warnung vor umweltgefährdenden Stoffen<br />

Warnung vor feuergefährlichen Stoffen<br />

Verstärkt wird dieser Effekt noch durch<br />

den Einsatz tensidhaltiger Reinigungsmittel:<br />

Die Tenside bleiben in den Mikroporen<br />

zurück und bewirken durch ihren lipophilen<br />

Teil eine Anziehung <strong>von</strong> fettgebundenen<br />

Schmutzpartikeln, also eine Wiederanschmutzung.<br />

Für die Reinigung <strong>von</strong> Feinsteinzeugfliesen<br />

empfiehlt sich folgender<br />

Ablauf:<br />

u losen Schmutz absaugen oder mit Mikrofaserbezug<br />

trockenmoppen<br />

u Nasswischen/Scheuern mit tensidfreiem<br />

Reinigungsmittel und Mikrofaserbezug/Aktivfaserpad<br />

u Schmutzflotte mit Mikrofaserbezug aufnehmen<br />

bzw. absaugen.<br />

u Carola Reiner,<br />

CCR Unternehmensberatung<br />

Arbeitshilfen im Netz<br />

www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Rubrik Service/Downloads<br />

24 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Arbeitsrecht 4<br />

a Durchführung <strong>von</strong> Bewerbungsverfahren und Einstellung <strong>von</strong><br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern nach dem Allgemeinen<br />

Gleichbehandlungsgesetz (AGG)<br />

Worauf muss bei Stellenanzeigen geachtet werden? Wie wird eine Annonce<br />

diskriminierungsfrei formuliert? Müssen Bewerbungen anonymisiert<br />

werden? Welche Fragen sind im Bewerbungsgespräch erlaubt?<br />

Welche verboten? Wie sollten Absagen formuliert werden? Worauf<br />

muss datenschutzrechtlich beim Umgang mit Bewerberunterlagen geachtet<br />

werden?<br />

a Befristung <strong>von</strong> Dienst- und Arbeitsverhältnissen<br />

Die Grundsätze und gesetzlichen Voraussetzungen für eine wirksame<br />

Befristung <strong>von</strong> Dienst- und Arbeitsverhältnissen werden anhand praktischer<br />

Fälle und Beispiele erläutert. Die Zulässigkeit <strong>von</strong> Befristungen<br />

nach dem Teilzeit- und Befristungsgesetz werden ebenso erörtert wie<br />

die einzuhaltenden Formalien. Lernen Sie Tipps und Kniffe zur Vertragsgestaltung<br />

kennen und die Fallstricke in der Praxis vermeiden.<br />

a Arbeitszeit- und Urlaubsrecht<br />

Der Ausgleich zwischen Arbeit und Freizeit wird für Mitarbeiter immer<br />

wichtiger. Dies erfordert eine flexible Handhabung <strong>von</strong> Arbeits- und Einsatzzeiten<br />

durch den Arbeitgeber. Für eine optimale Handhabung des<br />

Zeit<strong>management</strong>s im Unternehmen wird der rechtliche Rahmen anhand<br />

<strong>von</strong> Praxisbeispielen und neuer Rechtsprechung dargestellt und erläutert.<br />

n 4 Themen n 4 Workshops n 1 Anwalt n 1 Tag<br />

a Kündigung <strong>von</strong> Mitarbeitern/Mitarbeiterinnen<br />

Rechtssicher kündigen und kostenträchtige Fehler vermeiden. Betriebsbedingte<br />

Personalanpassungen müssen ebenso gründlich vorbereitet<br />

und rechtlich abgesichert werden wie krankheits- oder ver haltensbedingte<br />

Kündigungen. Anhand praktischer Fälle werden die Grundlagen<br />

des Kündigungsschutzrechts und die zu beachtenden formalen und<br />

inhaltlichen Anforderungen an rechtswirksame Kündigungen erläutert<br />

und Alternativen zur Kündigung aufgezeigt.<br />

Termin:<br />

14. Mai 2013, im Maternushaus in Köln, 10 bis 16 Uhr.<br />

Gebühr:<br />

Vorzugspreis für Abonnenten <strong>von</strong> <strong>rhw</strong> <strong>management</strong><br />

oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder im Berufsverband<br />

Hauswirtschaft e. V.: 159,– Euro, sonst<br />

179,– Euro. Preise zuzüglich MwSt., inkl. Tagungsunterlagen<br />

und -verpflegung<br />

Referent:<br />

RA Peter Hützen, Fachanwalt für Arbeitsrecht,<br />

Kanzlei Bird & Bird, Düsseldorf<br />

„Wäsche- und Garderobenpflege für den gehobenen Privathaushalt“ in München<br />

Jeder anspruchsvolle Privathaushalt verfügt über eine große Zahl<br />

hochwertiger Sommer- und Winterkleidung. Durch die korrekte Reinigung<br />

und <strong>Pflege</strong> sowie das Instandhalten der Garderobe kann<br />

diese geschont werden. Trageeigenschaften, Langlebigkeit und<br />

Aussehen können damit positiv beeinflusst werden. Schuhpflege<br />

ist ein weiterer Punkt zur perfekten Garderobe.<br />

Falt- und Legetechniken sowie die dazugehörige Schrankordnung<br />

runden das Thema ab. Dieses Seminar zeigt Ihnen letztlich, wie Sie<br />

mit modernster Technik in einem anspruchsvollen Privathaushalt Wäsche<br />

und Garderobe richtig pflegen und aufbewahren.<br />

Inhalte:<br />

1 <strong>Pflege</strong> <strong>von</strong> Oberbekleidung<br />

• Materialkunde: Wolle, Schurwolle, Kaschmir<br />

• Gerätekunde: Waschmaschine, Trockner, Dampfbügeleisen<br />

• Aufdämpfen/Auffrischen u. Kontrolle: Anzüge, Kostüme, Pullover<br />

& Co, Hüte<br />

2 Schrank- und Schubladenordnung<br />

• Was gehört wohin?<br />

• Legetechniken<br />

Anmeldung<br />

Hiermit melde ich mich<br />

verbindlich an zum Seminar:<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />

Meine Mitgliedsnummer:<br />

■ Ich bin <strong>rhw</strong>-Abonnent/-in.<br />

Meine Abonummer<br />

Rechnungsadresse:<br />

3 Kleiderbügel<br />

• Arten und Verwendung<br />

4 Koffer packen<br />

5 Fleckentfernung<br />

6 Mottenschutz<br />

7 Ausbesserungsarbeiten<br />

8 Schuhpflege<br />

• Materialkunde, <strong>Pflege</strong>, Reinigung, Putzutensilien, Aufbewahrung<br />

und Lagerung<br />

Termin: 17. Mai 2013 in München, 9 bis 17 Uhr.<br />

Gebühr: Vorzugspreis für Abonnenten <strong>von</strong> <strong>rhw</strong><br />

<strong>management</strong> oder <strong>rhw</strong> praxis sowie Mitglieder im<br />

Berufsverband Hauswirtschaft e.V. 159,– Euro,<br />

sonst sonst 179,– Euro. Preise zuzüglich MwSt.,<br />

inkl. Tagungsunterlagen und -verpflegung<br />

Referentin: Ursula Bolhuis, Hauswirtschaftliche<br />

Betriebsleiterin, Diplom-Ökotrophologin<br />

■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.Meine Kundennummer:<br />

■ Ich bin Mitglied im Berufsverband Hauswirtschaft.<br />

Meine Mitgliedsnummer<br />

✃<br />

y Arbeitsrecht hoch 4<br />

y Wäsche- und<br />

Garderobenpflege<br />

Name/Vorname<br />

Berufliche Funktion<br />

E-Mail<br />

Telefon/Fax<br />

Straße/Nr.<br />

PLZ/Ort<br />

Datum/Unterschrift<br />

Mit meiner Unterschrift erkenne ich die genannten Bedingungen zu Anmeldung und Rücktritt an.<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

<strong>management</strong><br />

■ Ja, ich bin damit einverstanden, dass Sie mich ggf. per E-Mail oder Telefon über weitere Verlagsangebote informieren.


Fachthema<br />

Kristallisation eines<br />

Altarbodens<br />

Einen Altarboden einer Grundreinigung zu unterziehen,<br />

zumal mit einer noch relativ jungen Methode, ist<br />

auch für erfahrene Gebäudereinigungs-Profis eine<br />

besondere Herausforderung. In der St. Elisabeth Kapelle<br />

im Kölner Deutschordens-Wohnstift konnte <strong>rhw</strong><br />

<strong>management</strong> bei einem Praxisseminar Ende März<br />

2013 Schritt für Schritt dabei sein.<br />

Die Grundreinigung <strong>von</strong> Marmorböden<br />

hat seit den 1990er Jahren viele Änderungen<br />

hinter sich. „Ich habe in<br />

meiner Ausbildung noch gelernt, dass Stahlwolle<br />

zum Bearbeiten des Marmorbodens<br />

die richtige Methode ist“, so ein Gebäudereiniger<br />

der Clemens Kleine Unternehmensgruppe<br />

im Kölner Praxisseminar. „Das<br />

war nicht nur sehr anstrengend und staubig,<br />

sondern durch die kleinen Härchen des<br />

Stahls, die dabei verloren gehen, bestand<br />

auch Rostgefahr für den Boden.“<br />

Dann kamen um die Jahrtausendwende<br />

die Diamant-Pads, für die man allerdings<br />

spezielle Dreischeibenmaschinen benötigte.<br />

Inzwischen gibt es auch Diamantstaub-Pads,<br />

die in der üblichen Einscheibenmaschine<br />

laufen. All diese Methoden<br />

haben gemeinsam, dass sie Boden abtragen;<br />

es bildet sich deshalb hierbei ein charakteristischer<br />

mehlartiger Staub.<br />

Kristallisation schont Oberfläche<br />

In Köln wurde in der St. Elisabeth Kapelle<br />

die sogenannte Kristallisation angewendet.<br />

Hierbei wird der Boden nicht abgetragen,<br />

sondern durch einen chemischen<br />

Reiniger nur oberflächlich leicht angesäuert<br />

und die Bodenoberfläche dann verdichtet.<br />

„Die Methode heißt Oberflächenverkieselung<br />

oder Kristallisation und erlebt<br />

seit etwa fünf Jahren einen richtigen<br />

Boom. Denn erstens braucht man nur etwa<br />

ein Drittel der Zeit und zweitens wird der<br />

Boden vergütet, also anschließend unempfindlicher<br />

gegenüber Säuren und mechanischer<br />

Belastung“, so Referent Michael<br />

Heimpel vom Unternehmen Pramol,<br />

Schweiz.<br />

Glanz heißt nicht Glätte<br />

„Als Zusatzeffekt ist auch eine sehr<br />

gute Rutschhemmung zu nennen, obwohl<br />

der Boden ja glänzt“, ergänzte Uwe Richter,<br />

Schulungsleiter <strong>von</strong> Numatic, der in<br />

Köln das Kommando über die eingesetzten<br />

Maschinen übernommen hatte.<br />

Heimpel und Richter geben auch wichtige<br />

Tipps für das richtige Vorgehen:<br />

u Immer <strong>von</strong> der reinen zur unreinen Seite<br />

arbeiten, sonst steht man mit den<br />

säurebenetzten Schuhsohlen wieder<br />

auf dem fertigen Ergebnis und kann<br />

noch einmal <strong>von</strong> vorne anfangen.<br />

u Beachten, dass es sich um ein säurehaltiges<br />

Mittel handelt, also mögliche<br />

Säure-Tropfnasen an Stufen unbedingt<br />

durch Abkleben vermeiden.<br />

u Die Methode ist auch gut für punktuelle<br />

Arbeiten geeignet.<br />

u Anschließend ist auch noch zusätzlich<br />

eine Imprägnierung (mit Wischwiesel)<br />

möglich.<br />

Grenzen der Kristallisation<br />

Der Altarboden glänzt nach der Kristallisation<br />

Bei extremer Belastung eines Bodens,<br />

beispielsweise durch punktuelle, starke<br />

mechanische Beanspruchung, kommt die<br />

Kristallisation an ihre Grenzen. Hier werden<br />

mit einem Diamantstaub-Pad (ansteigend<br />

mit 400er-, 800er- und 1.200er-Körnung)<br />

gute Ergebnisse erzielt. Der Boden<br />

wirkt dann zunächst etwas matter bei Lichteinfall,<br />

anschließend wird er noch einmal<br />

zur Verdichtung kristallisiert. Dann ist der<br />

Unterschied kaum noch wahrnehmbar. Geeignet<br />

ist die Kristallisation nicht nur für<br />

Marmor, sondern auch für andere kalkgebundene<br />

Böden wie Betonwerkstein, Terrazzo<br />

oder Solnhofer Platten.<br />

Als am Ende des Praxisseminars sowohl<br />

Hauswirtschaftsleiterin Martina Voss<br />

vom Kölner Deutschordens-Wohnstift als<br />

auch die zuständige Ordenschwester vom<br />

Glanz und den beseitigten Flecken in der<br />

Kapelle überzeugt sind, können die Männer<br />

<strong>von</strong> der Gebäudereinigung durchatmen<br />

und sich beim Praxisseminar dem nächsten<br />

Bodenbelag widmen – einem Stirnholzboden<br />

im Restaurant im Erdgeschoss.<br />

Mehr dazu in einem Anwenderbericht und<br />

Interview zum Thema <strong>Holzböden</strong> ab Seite<br />

10 in dieser Ausgabe. t Robert Baumann<br />

Der Marmorboden wurde etwa 30 Jahre lang<br />

nicht grundgereinigt, entsprechend lange<br />

konnten Rückstände <strong>von</strong> 1 Klebeband…<br />

2 Rost und Kratzspuren…<br />

3 Abfärbungen <strong>von</strong> der Osterkerze…<br />

4 oder Säureflecken vom Messwein sich<br />

auch unterhalb der Oberfläche festsetzen.<br />

Fotos: Robert Baumann<br />

1 2 3 4<br />

26 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Fachthema<br />

Kristallisation: Das Vorgehen Schritt für Schritt<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

9<br />

:<br />

;<br />

1 Zunächst werden die Kanten des Altarbodens und der<br />

Boden (hier Kugelfilz) abgeklebt, da das Mittel Kristallo<br />

einen pH-Wert <strong>von</strong> 2 hat<br />

2 Das Klebeband muss rückstandsfrei wieder ablösbar sein<br />

und beständig gegenüber Säuren<br />

3 Nun wird der Boden vorgewässert<br />

4 Das chemische Reinigungsmittel wird angerührt …<br />

5 … und dann auf den gewässerten Boden vorsichtig aufgespritzt,<br />

die Flasche wird dabei so tief wie möglich gehalten<br />

6 Mit einer Einscheibenmaschine und einem weißen Pad<br />

wird diese Lösung in den Boden einmassiert, pro Quadratmeter<br />

etwa zwei Minuten lang<br />

7 Diese reichhaltige Masse hat eine Konsistenz wie Mayonnaise<br />

und sollte nicht zu dünn aufgetragen werden<br />

8 Parallel dazu können auch die Übergänge zum Altar oder<br />

überstellte Flächen mit einem Schwingschleifer und Reinigungschemie<br />

bearbeitet werden<br />

9 So erhält der Altarboden aus Marmor nach und nach seinen<br />

Glanz zurück<br />

: Mit einem Wassersauger wird nun der Schleifschaum wieder<br />

aufgesaugt<br />

; Danach werden mit einem feuchten Mopp nochmals mögliche<br />

Reste des Mittels aufgenommen, bei Bedarf können mit<br />

einem Blue Ice Pad noch der letzte Schliff gegeben und die<br />

letzten Trockenstriche beseitigt werden<br />

< Das Gebäudereiniger-Team der Clemens Kleine Unternehmensgruppe<br />

aus Düsseldorf ist zufrieden mit dem Ergebnis<br />

in der St. Elisabeth Kapelle im Kölner Deutschordens-Wohnstift.<br />

Für das Seminar hatten sich 30 Mitarbeiter des Unternehmens<br />

interessiert, doch nur die fünf besten eines<br />

vorangegangenen Seminars durften teilnehmen.<br />

Insgesamt arbeiten bei Clemens Kleine 10.000 Mitarbeiter.<br />

<<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 27


Fachthema<br />

Bettwäsche: „Trend geht<br />

zum Mischgewebe“<br />

Was sind Trends bei Bettwäsche und wie vermeidet man Fehlkäufe?<br />

Darüber sprachen wir mit Ursula Neugebauer. Sie ist<br />

Ökotrophologin und hat jahrelange Erfahrung im Bereich Großwäscherei<br />

und im Vertrieb <strong>von</strong> Krankenhaus- und Altenheim-<br />

Textilien.<br />

Wir verbringen rund ein Drittel unseres<br />

Lebens im Bett, daher ist eine<br />

angenehme Bettwäsche sehr wichtig.<br />

Allerdings muss die Bettwäsche in Einrichtungen<br />

wie Altenheimen oder Krankenhäusern<br />

nicht nur angenehm für den<br />

Bewohner oder Patienten sein, sondern Kriterien<br />

bezüglich Preis, Grammatur, Qualität<br />

und Waschbarkeit erfüllen.<br />

c Welche Trends lassen sich bei der Bettwäsche<br />

bei Formen und Farben feststellen?<br />

d Nicht nur Hotels, sondern zunehmend<br />

auch Krankenhäuser setzen bei den Kissen<br />

auf kleinere Formate (40 cm × 80 cm). Das<br />

bedeutet zum einen geringere Anschaffungskosten<br />

und zum anderen natürlich<br />

auch nur die Hälfte der Waschkosten. In<br />

Heimen ist dieses Kissenformat noch etwas<br />

schwierig durchzusetzen. Aber durch den<br />

Generationswechsel wird sich dies auch ändern.<br />

Die jüngere Generation ist eher an<br />

kleine Formate gewöhnt, die kennt man<br />

auch <strong>von</strong> Reisen. In Spanien, Italien oder<br />

Frankreich gibt es überall kleinere Kissenformate.<br />

Bei den Verschlüssen ist derzeit der Hotelverschluss<br />

am häufigsten vertreten, also<br />

klassisch mit einem Umschlag, der verhindert,<br />

dass das Kissen herausrutscht. Die Alternative<br />

dazu ist der Sackverschluss: Hier<br />

ist der Einschlag nicht mehr da, dafür wird<br />

der Bezug länger gearbeitet, um das Herausrutschen<br />

zu vermeiden. Dieser Bezug<br />

wird <strong>von</strong> den Wäschereien favorisiert, da er<br />

nur doppellagig trocknen muss, im Gegensatz<br />

zum dreilagigen Hotelverschluss. In<br />

Deutschland ist der Sackverschluss im Moment<br />

noch etwas weniger gebräuchlich, ein<br />

kleines Altenheim würde das wahrscheinlich<br />

nicht kaufen. Arbeitet man allerdings<br />

mit einer Großwäscherei im Leasing zusammen,<br />

wird man oft keine andere Wahl<br />

haben. Aber auch im Privathaushalt geht<br />

derzeit der Trend zum Sackverschluss.<br />

c Welche Verschlüsse sind weniger geeignet?<br />

d Knöpfe oder Reißverschlüsse scheiden<br />

komplett für die Großwäscherei aus. Hier<br />

ist die Gefahr viel zu groß, dass diese Verschlüsse<br />

kaputtgehen und sich Reste beispielsweise<br />

auf der Mangel ablagern. Ein<br />

großes Problem für Großwäschereien ist in<br />

diesem Zusammenhang, wenn Altenheim-<br />

Bewohner ihre eigene Bettwäsche mitbringen,<br />

was ja aufgrund des Wohn- und Teilhabegesetzes<br />

gefördert wird. Die Bettwäsche<br />

geht dann häufig in der Großwäscherei<br />

kaputt. Die Behandlung privater Wäsche<br />

ist eine Herausforderung für viele Wäschereien.<br />

Bei den Farben ist man in Deutschland<br />

noch ziemlich konservativ, das ist im Ausland<br />

anders, wie die Kollektionen ausländischer<br />

Firmen zeigen. Doch langsam ändert<br />

sich auch bei uns etwas. Es gibt noch<br />

die sehr konservativen Häuser, die den klassischen<br />

Satin-Streifen bevorzugen und über<br />

die Farben ein Controlling betreiben, in dem<br />

zum Beispiel ein Wohnbereich mit Bettwäsche<br />

mit rosa Streifen ausgestattet ist und<br />

der zweite Wohnbereich Bettwäsche mit<br />

gelben Streifen einsetzt. Das beinhaltet jedoch<br />

viel Sortierarbeit für die Großwäscherei.<br />

Außerdem ist es schwierig, wenn<br />

man viele Wohnbereiche hat und entsprechend<br />

viele Farben benötigt, denn viele Hersteller<br />

haben ihr Farbportfolio gestrafft.<br />

c Welche Muster sind angesagt?<br />

d In letzter Zeit habe ich fast nur noch gemusterte<br />

Bettwäsche verkauft. Vor allem<br />

die Häuser, die komplett umstellen, setzen<br />

nicht nur häufig auf Blumen- oder Karomuster,<br />

sondern auch auf Wendebettwäsche.<br />

Dann ist zum Beispiel eine Seite gestreift<br />

und die andere mit Blumen, oder eine<br />

Seite ist einfarbig und die andere hat ein<br />

Karo. Das bietet ein wenig Abwechslung für<br />

die Bewohner und bietet die Chance, weg<br />

vom typischen Heim-Charakter zu kommen.<br />

„Die Grammatur der Bettwäsche ist ganz<br />

entscheidend für die Folgekosten“, sagt<br />

Expertin Ursula Neugebauer<br />

Habe ich jedoch einen Pool mit 5000<br />

Teilen, ist es nicht so einfach, umzustellen.<br />

Das ist natürlich ein enormer Kostenfaktor,<br />

und organisatorisch ist es auch nicht einfach,<br />

zunächst vielleicht nur die Hälfte auszutauschen.<br />

c Wenn man farbige Bettwäsche einsetzt,<br />

bedeutet das zwangsläufig, dass es<br />

zu Farbveränderungen durch das Waschen<br />

kommt?<br />

d Die Bettwäsche muss generell chlorecht<br />

sein und sie muss der chemisch-thermischen<br />

Desinfektion standhalten können.<br />

Und die findet bei Bettwäsche traditionell<br />

bei 60 oder 70 Grad Celsius statt. Es gibt<br />

nur noch wenige Einrichtungen, die die Wäsche<br />

kochen, das ist zu teuer und energetisch<br />

unsinnig.<br />

Ein Pool Bettwäsche wird jedoch nie<br />

komplett gleichfarbig sein, denn man muss<br />

pro Jahr ein Drittel bis ein Viertel nachkaufen,<br />

und hier wird man nicht immer die gleichen<br />

Chargen bekommen. Also hat man<br />

hier schon mal leichte Farbunterschiede.<br />

Weiterhin werden die Teile nicht immer<br />

gleichhäufig eingesetzt.<br />

Die Farbe leidet auch bei der Fleckbehandlung.<br />

Deshalb wird häufig pastellfarbene<br />

Wäsche angeboten und in der Regel<br />

hell-beige- oder weißgrundige Drucke, da<br />

fallen Farbveränderungen nicht so auf. Auch<br />

die Drucke müssen chlorfest sein, ansonsten<br />

leidet die Farbe extrem und statt einem<br />

satten Grün hat man dann einen eher<br />

bräunlichen Ton.<br />

Alle Vollfarben wie zum Beispiel Rot<br />

Fotos: Privat, Dibella GmbH<br />

28 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Bei Bettwäsche für Altenhilfeeinrichtungen<br />

sind derzeit weißgrundige Drucke<br />

mit Blumen- und Karomustern beliebt<br />

sind schwierig und leiden extrem unter der<br />

Beanspruchung. Sie werden stumpf und<br />

grau und man hat keine Freude mehr daran.<br />

Zu Vollfarben würde ich niemandem raten,<br />

ohne ihn zu warnen, denn das Ergebnis<br />

ist einfach nicht zufriedenstellend.<br />

c Die Frage nach dem Material <strong>von</strong> Bettwäsche<br />

scheidet oft die Geister – reine<br />

Baumwolle oder Mischgewebe?<br />

d Der Trend geht eindeutig zu Mischgeweben.<br />

Doch es kommt immer auf die<br />

Grundeinstellung der Einkäufer an, es gibt<br />

Kunden, die lehnen Kunstfasern generell<br />

ab. Bei diesen Leuten würde ich immer zunächst<br />

ein Mischverhältnis 80:20 (80 Prozent<br />

Baumwolle und 20 Prozent Kunstfaser)<br />

empfehlen. Ansonsten gibt es auch<br />

sehr gute Ware im 50:50-Bereich.<br />

Die Kunstfaser-Beimischung hat generell<br />

den Effekt, dass die Bettwäsche glatter<br />

aufliegt, daher gefälliger aussieht und nicht<br />

so oft gewechselt werden muss. Außerdem<br />

hat sie eine lange Lebensdauer. Sie lässt<br />

sich auch in der Großwäscherei besser bearbeiten<br />

und die Waschverfahren sind energiesparender.<br />

Auch das Aufziehen ist einfacher.<br />

So klebt Bettwäsche aus reiner<br />

Baumwolle nach dem Mangeln gern zusammen<br />

und die Lagen müssen zunächst<br />

auseinandergezogen werden. Das Handling<br />

ist bei Mischgewebe einfacher.<br />

Fachthema<br />

c Was wäre die Quintessenz aus diesen<br />

Anforderungen?<br />

d Mein Fazit wäre, dass man bei guten<br />

Mischverhältnissen und guten Fasern mehr<br />

Vorteile erreicht. Ich habe selber vor kurzem<br />

länger im Krankenhaus gelegen und<br />

mit Mischgewebe den gleichen Komfort erlebt<br />

wie mit Baumwoll-Wäsche. Die Kunstfasern<br />

<strong>von</strong> heute sind nicht mehr die Kunstfasern<br />

<strong>von</strong> früher. Wichtig: Man sollte sich<br />

auf jeden Fall immer Musterteile geben lassen<br />

und die Wäsche auch einmal in der Wäscherei,<br />

mit der man gewöhnlich zusammenarbeitet,<br />

waschen lassen und sie danach<br />

testen. Vielleicht kann man sich sogar<br />

selber hineinlegen, um die Qualität auszuprobieren.<br />

Es gibt Häuser, die haben beim Neukauf<br />

<strong>von</strong> Bettwäsche eklatante Fehler gemacht.<br />

So hat zum Beispiel ein Krankenhaus, das<br />

seinen Wahl-Patienten einen besonderen<br />

Komfort bieten wollte, Seiden-Bettwäsche<br />

gekauft und sich dann gewundert, dass keine<br />

Wäscherei diese behandeln wollte. Das<br />

war eine Katastrophe, der komplette Satz<br />

musste neu angeschafft werden.<br />

c Welche Grammaturen haben sich in<br />

der Praxis bewährt?<br />

d Es ist wirklich so, dass die Grammatur<br />

ganz entscheidend für die Folgekosten ist.<br />

Bewährt haben sich Grammaturen ab 150<br />

Gramm, auch 180/190 Gramm sind gut, diese<br />

Qualitäten bieten alle Hersteller heute<br />

an. Dann habe ich eine vernünftige Blickdichtheit,<br />

aber auch ein gutes Gewicht, was<br />

natürlich die Kosten in der Wäscherei, die in<br />

der Regel nach Kilo berechnet werden, beeinflusst.<br />

Wenn man auf 110 Gramm runter<br />

geht, wird gerade weiße Bettwäsche durchsichtig.<br />

Deutlich über 200 Gramm muss<br />

man aber heute auch nicht mehr gehen.<br />

c Bei der Beschaffung <strong>von</strong> Bettwäsche<br />

sollte also nicht allein der Preis entscheidend<br />

sein?<br />

d Neben dem Preis sind die Chlorechtheit,<br />

die Grammatur, der Griff der Wäsche sehr<br />

wichtig. Man kann Bettwäsche nicht nur<br />

nach dem Katalog kaufen, man muss sie<br />

zur Probe waschen und mangeln lassen.<br />

Nichtsdestotrotz ist häufig in der Praxis der<br />

Preis das entscheidende Kriterium. Bei Ausschreibungen<br />

im Krankenhaus beispielsweise<br />

geht es ausschließlich nach dem<br />

preiswertesten Angebot. Ist ein Angebot um<br />

drei Cent teurer, wird es oft schon abgelehnt,<br />

obwohl die Wäsche die bessere Qualität und<br />

damit auch Lebensdauer hätte.<br />

c Vielen Dank für das interessante Gespräch!<br />

t Interview: Alexandra Höß<br />

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Neu im Buchsortiment!<br />

Die eBook-Edition<br />

Mehr in<br />

<strong>rhw</strong> praxis<br />

1/2013<br />

Das gesamte Interview<br />

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Auszug) lesen Sie in<br />

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praxis 1/2013 „Textilien<br />

und Hygiene“.<br />

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<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 29<br />

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„Verlag Neuer Merkur“


Management<br />

Neue, wertvolle<br />

Geschäftskontakte knüpfen<br />

Wer auf Messen, Tagungen oder<br />

Kongressen Geschäftskontakte<br />

knüpfen möchte, sollte es nicht<br />

dem Zufall überlassen, mit wem<br />

er spricht. Zudem sollte er vor<br />

Ort bereits mit den interessanten<br />

Personen Verabredungen treffen,<br />

die über das Event hinausgehen.<br />

Wertvolle Geschäftskontakte und<br />

-beziehungen fallen nicht vom<br />

Himmel. Sie müssen sich diese erarbeiten.<br />

Doch wie? Einfach gelingt Ihnen<br />

dies, wenn Sie beim Networken folgende<br />

fünf Phasen im Hinterkopf haben.<br />

Phase 1: Vorbereiten<br />

Auch für das Knüpfen <strong>von</strong> Geschäftskontakten<br />

gilt: Nur wer gezielt vorgeht, hat<br />

mit hoher Wahrscheinlichkeit Erfolg. Also<br />

sollten Sie sich auf Empfänge, Tagungen<br />

und Kongresse vorbereiten. Zum Beispiel,<br />

indem Sie sich vorab fragen: Mit wem will<br />

ich in Kontakt kommen? Und: Welches Ziel<br />

möchte ich erreichen?<br />

Dieses Ziel kann zum Beispiel lauten:<br />

Ich möchte mit mindestens zwei Entscheidern<br />

in Unternehmen in Kontakt kommen,<br />

die Interesse an unserem Produkt<br />

oder Dienstleistung haben könnten und<br />

mit ihnen ein Telefonat nach dem Kongress<br />

vereinbaren. Hieraus können Sie dann ableiten,<br />

welche Bedingungen die Personen<br />

erfüllen sollten, mit denen Sie Kontakt suchen.<br />

Zum Beispiel: Sie sollten für die IT<br />

in ihren Unternehmen verantwortlich sein.<br />

Überlegen Sie sich zudem eine Kurzpräsentation,<br />

mit der Sie sich und Ihre Tätigkeit<br />

Ihren Zielpersonen vorstellen und<br />

„schmackhaft“ machen.<br />

Phase 2: Ankommen<br />

Eine Erfolgsvoraussetzung beim Knüpfen<br />

<strong>von</strong> Geschäftskontakten ist: Sie müssen<br />

Ihren Gesprächspartnern sympathisch<br />

sein. Und wer „gut drauf“ ist, der kommt<br />

auch gut an. Versetzen Sie sich also, bevor<br />

Sie Menschen kontaktieren, in gute<br />

Laune. Zum Beispiel, indem Sie an ein<br />

schönes Erlebnis denken.<br />

Vielen Menschen fällt es schwer, fremde<br />

Leute anzusprechen. Sie müssen hierfür<br />

über Ihren Schatten springen. Das fängt<br />

bei der Ankunft an. Angenommen, Sie besuchen<br />

einen Empfang und wissen nicht,<br />

wer noch kommt. Dann empfiehlt es sich<br />

zu den Damen, die die Gäste begrüßen<br />

und ihnen ihre Namensschilder überreichen,<br />

zu sagen: „Darf ich mal einen Blick<br />

auf die Gästeliste werfen? Ich bin neugierig,<br />

wer noch kommt.“<br />

Angenommen, Ihre Zielperson steht<br />

mit ein, zwei Personen an einem Stehtisch<br />

und unterhält sich mit ihnen. Auch dann<br />

erfordert es zuweilen Mut, auf die Gruppe<br />

zuzugehen und zu sagen: „Ich sehe, dass<br />

Sie sich angeregt unterhalten. Darf ich<br />

mich zu Ihnen gesellen?“ Doch keine<br />

Angst! Das Ansprechen <strong>von</strong> fremden Leuten<br />

können Sie trainieren. Zum Beispiel,<br />

wenn Sie auf einen Bus warten. Lächeln<br />

Sie dann doch einfach mal die Person neben<br />

Ihnen an und sagen Sie: „Ist heute<br />

nicht ein richtig schönes Wetter?“ Oder<br />

wenn Sie beim Einkaufen in der Schlange<br />

stehen. Sagen Sie dann doch einfach mal<br />

zur Person hinter Ihnen: „Ist hier immer so<br />

viel los?“ Dann merken Sie rasch: Das Ansprechen<br />

<strong>von</strong> fremden Leuten ist nicht<br />

schwierig – wenn man gut drauf ist.<br />

Phase 3: Aufwärmen<br />

Wenn Sie mit einer Person eine Beziehung<br />

aufbauen möchten, müssen Sie ihr<br />

die Gelegenheit geben, mit Ihnen warm zu<br />

werden. Das geschieht beim Small Talk.<br />

Bei ihm „beschnuppern“ sich die Betei-<br />

30 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Management<br />

ligten wechselseitig und bilden sich einen<br />

ersten Eindruck vom Gegenüber: sympathisch<br />

oder unsympathisch, interessant<br />

oder uninteressant?<br />

Für das Eröffnen des Small-Talks gilt:<br />

Was Sie sagen, ist eigentlich egal. Entscheidender<br />

ist, dass Sie etwas sagen –<br />

also die „Distanz“ zum Gegenüber überwinden;<br />

des Weiteren, wie Sie es sagen.<br />

Erneut ein Beispiel. Angenommen, Sie stehen<br />

in der Pause eines Kongresses in der<br />

Schlange vor der Kaffee-Ausgabe. Dann<br />

genügt meist schon eine so banale Aussage<br />

als Gesprächseröffnung wie: „Brauchen<br />

Sie nach dem Vortrag auch einen Kaffee?“<br />

Angenommen, die Person erwidert<br />

knapp „Ja.“ Dann müssen Sie eigentlich<br />

nur noch Hinterherschieben: „Wie gefiel<br />

Ihnen der Vortrag?“ Und schon sind Sie im<br />

Gespräch.<br />

Anders sollten Sie vorgehen, wenn Sie<br />

sich zu mehreren Personen gesellen, die<br />

sich bereits unterhalten – zum Beispiel an<br />

einem Stehtisch. Dann sollten Sie zunächst<br />

zuhören und Informationen sammeln,<br />

bevor Sie das Wort ergreifen und<br />

beispielsweise sagen: „Ihre Aussagen sind<br />

sehr interessant. Auch ich habe die Erfahrung<br />

gemacht, dass …“ Sie können aber,<br />

wenn das Thema offensichtlich erschöpft<br />

ist, auch fragen: „Aus welcher Branche<br />

kommen Sie? “ Und wenn Sie dies wissen,<br />

nachfragen: „Und was machen Sie dort<br />

konkret?“<br />

Angenommen, Ihr Partner erwidert<br />

„Ich arbeite als Küchenchef für die Einrichtung<br />

xy.“ Dann kann eine Fortsetzung<br />

sein: „Mit dem Küchenthema haben wir<br />

als Dienstleister auch viel zu tun. Hatten<br />

Sie auch so mit der EU-Zulassung für Großküchen<br />

zu kämpfen?“ So können Sie das<br />

Gespräch allmählich vom Small-Talk in<br />

Richtung Business-Talk lenken, um sich<br />

als möglicher interessanter Geschäftspartner<br />

zu profilieren.<br />

Phase 4: Verbinden<br />

Doch Vorsicht! Kongresse und Empfänge<br />

sind nicht der Ort, um Deals unter<br />

Dach und Fach zu bringen – unter anderem,<br />

weil Ihre Gesprächspartner eigentlich<br />

stets auf dem Sprung sind. Zum Beispiel,<br />

weil der nächste Vortrag beginnt.<br />

Deshalb sollte Ihr oberstes Ziel lauten:<br />

Neue Personen kennenlernen, sich ihnen<br />

als potenzieller attraktiver Geschäftspartner<br />

präsentieren und mit ihnen eine Verabredung<br />

treffen, wie der geknüpfte Kontakt<br />

aufrechterhalten wird.<br />

Der erste Schritt hierzu ist meist, dass<br />

Sie Ihren Gesprächspartner bitten, Ihnen<br />

seine Visitenkarte zu geben – sofern er<br />

dies nicht <strong>von</strong> sich aus tut. Diese Bitte sollten<br />

Sie begründen. Zum Beispiel mit einer<br />

Aussage wie: „Über das Thema, über das<br />

wir sprachen, las ich einen interessanten<br />

Artikel. Wenn Sie mir Ihre Visitenkarte geben,<br />

maile ich Ihnen diesen nach dem Kongress.“<br />

Oder: „Über dieses Problem würde<br />

mich mit Ihnen gerne intensiver unterhalten.<br />

Darf ich Sie mal anrufen, um ….“<br />

Daraus, wie Ihr Gesprächspartner hierauf<br />

reagiert, können Sie bereits ableiten, wie<br />

interessant Sie für ihn als Partner sind.<br />

Phase 5: <strong>Pflege</strong>n<br />

Doch denken Sie daran: Auf Kongressen<br />

und Empfängen reden die Besucher<br />

meist mit vielen Personen. Entsprechend<br />

schnell vergessen Sie die einzelnen Gespräche.<br />

Deshalb sollten Sie nach solchen<br />

Veranstaltungen zeitnah den erneuten<br />

Kontakt mit den für Sie interessanten Personen<br />

suchen – zum Beispiel, indem Sie<br />

ihnen am nächsten Tag die versprochenen<br />

Infos senden. Oder indem Sie zum Telefonhörer<br />

greifen, um …<br />

Was angemessen ist, müssen Sie situativ<br />

entscheiden. Wichtig ist aber, dass<br />

Sie am Ball bleiben. Denn ein einmaliger<br />

Kontakt ist noch keine Beziehung. Eine Beziehung<br />

erwächst in der Regel erst aus einer<br />

Vielzahl <strong>von</strong> Kontakten, in denen Sie<br />

sich immer wieder als interessante, weil<br />

interessierte und fachlich kompetente Person<br />

erweisen.<br />

t Barbara Liebermeister<br />

Zur Autorin<br />

Barbara Liebermeister ist Expertin für<br />

Business Relationship Management.<br />

Sie ist Autorin des im FAZ-Verlag erschienenen<br />

Buchs „Effizientes Networking:<br />

Wie Sie aus einem Kontakt<br />

eine werthaltige Geschäftsbeziehung<br />

entwickeln“ (www.barbara-liebermeister.de).<br />

15.<strong>rhw</strong>-Symposium<br />

am 21. Juni 2013 in Würzburg<br />

Bitte beachten Sie die<br />

Programm-Beilage im Heft<br />

Top-Themen: Allergien,<br />

Veggie-Kochen,<br />

Bewertungsportale, MDK,<br />

Personal, Großküche adé?<br />

Interessante Aussteller wie<br />

Anmeldung auch online unter www.<strong>rhw</strong>-symposium.de


Marktplatz<br />

Hersteller: Hepp<br />

Name: Variofresh<br />

Produkt: Kühlcloche<br />

Ein einfacheres Handling bei der Vorportionierung <strong>von</strong> Speisen verspricht die<br />

neue Kühlcloche <strong>von</strong> Hepp, Variofresh genannt. Denn die Cloche wird direkt<br />

auf den Tellerrand aufgesetzt, umschließt diesen und dichtet so das System<br />

ab. Damit ist über die Dauer <strong>von</strong> mehreren Stunden eine HACCP-gerechte Speisentemperatur<br />

gewährleistet, wodurch sich Variofresh gerade für den Einsatz bei<br />

der vorgezogenen Abendportionierung oder der Kühlung <strong>von</strong> bereits angerichteten<br />

Speisen anbietet. Das Design des spülmaschinengeeigneten Systemteils ist auf<br />

eine gute Haptik für den Gast, eine platzsparende Aufbewahrung und verbesserte<br />

Reinigung ausgerichtet.<br />

I www.hepp.de<br />

Hersteller: Sektkellerei Schloss Wachenheim<br />

Name: Light Live hûgo, Light Live sprizz<br />

Produkt: Alkoholfreie Getränke<br />

Zu den beliebtesten Alkohol-Misch-Getränken zählen<br />

nach wie vor der bittersüße Aperol Sprizz und<br />

Hugo, die Sekt-Holunder-Minz-Variante. Wer allerdings<br />

auf den Alkohol, nicht aber auf den Geschmack<br />

verzichten möchte, der kann ab sofort auf<br />

die promillelosen Fertiggetränke aus der Sektkellerei<br />

Schloss Wachenheim zurückgreifen. Die beiden<br />

Aperitifs, die auf dem alkoholfreien Sekt der Sektkellerei<br />

– Light Live – basieren, sind deutschlandweit<br />

für 3,30-3,80 Euro im Supermarkt zu erstehen.<br />

I www.schloss-wachenheim.de<br />

Hersteller: Frima<br />

Name: Vario Cooking Center<br />

Multificiency<br />

Produkt: Gargerät<br />

Hersteller: Hysyst<br />

Name: Hysyst-Hygienesiegel<br />

Produkt: Hygienekontrolle<br />

Um den Patienten einen besseren<br />

Überblick über die Qualität der täglichen<br />

Reinigung zu bieten, führt das<br />

Dreifaltigkeits-Krankenhaus Wesseling –<br />

als erstes in ganz Deutschland – zusammen<br />

mit Hysyst sogenannte Hygienesiegel<br />

ein. Diese werden im gesamten Patientenzimmer<br />

auf allen zu reinigenden Stellen angebracht.<br />

Bei Kontakt mit Wasser lösen sie<br />

sich auf und werden nach der Reinigung<br />

erneuert. Spezielle Klebesiegel verschließen<br />

die Toiletten und lassen sich nur durch<br />

Aufreißen entfernen. Informationsflyer, die<br />

in den Zimmern ausliegen, erläutern den<br />

Patienten den Reinigungsvorgang und die<br />

Siegel.<br />

I www.hysyst.com<br />

Eine vierfache Geschwindigkeit<br />

und 40 Prozent weniger<br />

Stromverbrauch zeichnet das neue Vario Cooking Center Multificiency<br />

aus, das der Hersteller Frima auf den Markt bringt. Kochen, braten, frittieren – all<br />

diese Vorgänge werden in einem Gerät vereint. Neben sehr kurzen Aufheiz-, Garund<br />

Abkühlzeiten geht auch die Verarbeitung der Nahrungsmittel schnell <strong>von</strong>statten:<br />

Das Anbraten <strong>von</strong> 60 kg Fleisch dauert beispielsweise 20 Minuten, während<br />

Kartoffeln in zehn Minuten fertig sind – ohne Anbrennen und mit sekundenschneller<br />

Reinigung und Betriebsbereitschaft heißt es <strong>von</strong>seiten des Herstellers<br />

Frima. Darüber hinaus enthält das Cooking Center einen eingebauten Kontrollmechanismus,<br />

der den Garprozess vollautomatisch überwacht und ein Signal gibt,<br />

wenn selbst Hand anzulegen ist. Überflüssig werden damit Routinearbeiten wie Befüllen<br />

oder Entleeren sowie das Überwachen des Garprozesses, was mehr Flexibilität<br />

in der Küche verspricht.<br />

I www.frima-deutschland.de<br />

32 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Marktplatz<br />

Hersteller: temp rite<br />

Name: Touch-Rite<br />

Produkt: Hilfsantrieb<br />

Das fünfte Rad am Wagen, so nennt temp rite<br />

seine neueste Entwicklung im Bereich der Speisen-Verteilung<br />

und möchte es nicht als Belastung,<br />

sondern vielmehr als Bereicherung verstanden<br />

wissen: Der „Touch-Rite“ ist nämlich ein elektrischer<br />

Hilfsantrieb für alle großen und schweren Transportwagen.<br />

Bedient wird er über Berührung an der<br />

Schubstange des Wagens. Bis zu 400 kg können so<br />

mit Hilfe des elektrisch angetriebenen Nabenmotors<br />

ohne eigenen Kraftaufwand bewegt und sogar rechteckige<br />

Wagen seitwärts eingeparkt werden.<br />

I www.temp-rite.eu<br />

Hersteller: Winterhalter<br />

Name: MT-Serie<br />

Produkt: Spülmaschine<br />

Winterhalter hat seine MT-Serie neu überarbeitet, so dass diese nun eine höhere<br />

Teller- bzw. Korbleistung bringt und den Wasserverbrauch bis zu 30 Prozent<br />

reduziert. Neu entwickelte Düsen in allen Spülzonen, die eine bessere<br />

mechanische Wirkung erzielen, verringern die Spülzeit ohne Einbußen in der Reinigungsleistung.<br />

Dadurch kann beispielsweise im Schnellprogramm die Teller- und<br />

Korbleistung um ca. 15 Prozent gesteigert werden. Spülmaschinen mit Energy-Ausstattung<br />

leisten aufgrund des Einsatzes diverser Wärmerückgewinnungssysteme einen<br />

Beitrag zu energieeffizientem Arbeiten.<br />

I www.winterhalter.de<br />

Hersteller: CWS-boco<br />

Name: CWS ParadiseLine Stainless Steel<br />

Produkt: Spender<br />

Zur Serie CWS ParadiseLine Stainless Steel zählen so unterschiedliche<br />

Produkte wie Handtuchspender und Duftsysteme,<br />

die sich jedoch alle durch matt gebürstete Oberflächen aus<br />

hochwertigem, rostfreiem Edelstahl auszeichnen. Damit sind sie<br />

kratz- und abriebfest und bieten aufgrund ihrer glatten, porenfreien<br />

Oberfläche wenig Angriffsfläche für Bakterien. Da sie darüber hinaus<br />

fugenlos verschliffen sind, lassen sich die Edelstahl-Spender<br />

ohne Probleme desinfizieren. Die Produkte der Stainless Steel-Linie,<br />

welche mit dem Design-Preis „Design Plus powered by ISH 2013“<br />

prämiert wurde, sind daher auf den Einsatz in besonders hygienischen<br />

Bereichen, wie etwa Waschräumen, ausgerichtet.<br />

I www.cws-boco.de<br />

Hersteller: Wanzl<br />

Name: Premium-ZP-Drive<br />

Produkt: Zimmermädchen-Wagen<br />

Ausgestattet mit dem neuen Elektroantrieb Drive, sind die Zimmermädchen-Wagen<br />

<strong>von</strong> Wanzl auch bei Vollbeladung leicht zu handhaben. Der Elektroantrieb – integriert<br />

in der fünften Rolle und direkt unterhalb der Wagenmitte angebracht – wird<br />

durch vier Lenkrollen unterstützt. Per Knopfdruck auf der serienmäßig mitgelieferten<br />

Fernbedienung lässt sich der Antrieb des Premium-ZP-Drive zentimetergenau manövrieren.<br />

Der Wagen in stabiler Stahlrohr-Konstruktion verfügt zudem über ausklappbare Bügel<br />

zum Einhängen <strong>von</strong> Wäsche- und Müllsack mit abklappbarem Deckel.<br />

I www.wanzl.de<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 33


Report<br />

Reinigung hoch vier<br />

Reinigung 4<br />

„Der sinnvolle Reinigungskreis – das Zusammenspiel <strong>von</strong> Eigenreinigung,<br />

Chemie, Maschinen und Hygiene“ ist das Motto<br />

einer neuen <strong>rhw</strong>-Workshop-Reihe, die in Hannover und Dresden<br />

Mitte März 2013 startete und ausgebucht war. Im Sommer und<br />

Herbst 2013 folgen deshalb Zusatz-Termine.<br />

Jeder weiß, dass bei der Reinigung verschiedene<br />

Faktoren eine Rolle spielen und<br />

sich gegenseitig beeinflussen. Denn was<br />

nutzt der beste Mopp, wenn die Chemie<br />

falsch angewendet wird oder das beste Desinfektionsmittel,<br />

wenn die Flotte nicht ausreicht,<br />

um den Boden genügend zu benetzen?<br />

Die Veranstalter <strong>von</strong> „Reinigung hoch<br />

vier“ (vnm-Akademie, München) haben deshalb<br />

an einem Tag Experten des jeweiligen<br />

Gebietes zusammen eingeladen. Und das<br />

Konzept ging auf – nicht zuletzt, weil sich die<br />

Referenten untereinander sehr gut kennen<br />

und sich humorvoll die Bälle zuspielen konnten.<br />

Am Ende bot Referent Alfred Radtke den<br />

verblüfften Teilnehmern sogar noch kostenlos<br />

seinen über Jahre entwickelten Reinigungsplan,<br />

Personalplan und eine Excel-Tabelle<br />

zum Kalkulieren der Arbeitszeiten an.<br />

Insgesamt standen über 50 Jahre geballte<br />

Branchen-Erfahrung aus Gebäudereinigung<br />

und Hygiene auf der Bühne. Und so<br />

blieb auch keine Frage aus dem Publikum<br />

unbeantwortet.<br />

Hier einige Höhepunkte vom Workshop<br />

in Hannover:<br />

Hoch 1: Chemie<br />

Michael Heimpel,<br />

Gebäudereinigermeister,<br />

Pramol Chemie AG, Schweiz<br />

u Machen wir nur den Schmutz weg? Nein<br />

– wir haben eine Reihe <strong>von</strong> Aufgaben, die<br />

viele Menschen gar nicht kennen! Reinigung<br />

spielt eine große Rolle im Zusammenhang<br />

mit Gesundheit, Wohlbefinden, Umwelt, Sicherheit<br />

und, als ganz wesentlicher Punkt:<br />

mit Werterhaltung, also Materialschonung.<br />

Es nützt ja nichts, wenn alles sauber ist und<br />

ich nach fünf Jahren das Waschbecken austauschen<br />

muss, weil die Armaturen regelrecht<br />

totgescheuert wurden. Es gibt immer<br />

noch Einrichtungen, die im Sanitärbereich<br />

mit grünen Schwämmen arbeiten.<br />

u Die Kosten <strong>von</strong> Mechanik und Chemie<br />

machen im Jahr nur etwa 1,5 Prozent der Gesamtkosten<br />

bei der Reinigung aus. Wenn<br />

gute Chemie ermöglicht, dass die Mitarbeiter<br />

besser arbeiten können, dann ist die Diskussion<br />

über Preise und Anschaffungskosten<br />

schnell beendet.<br />

u Bitte niemals verschiedene Mittel mischen,<br />

denn entweder heben sie sich gegenseitig<br />

in ihrer Wirkung auf oder aber das<br />

Material wird nachhaltig beschädigt. Zudem<br />

ist das Mischen gesundheitlich sehr bedenklich.<br />

Auch können Seifenfehler als<br />

Schmierfilm auf dem Fußboden zurückbleiben,<br />

den Sie ohne Maschine nicht mehr lösen<br />

können.<br />

u Dosieren ist wie Würzen in der Küche.<br />

Dort fangen Sie ja auch vorsichtig an, eine<br />

Suppe zu würzen. Doch wenn sie erstmal<br />

versalzen ist, müssen Sie doppelt soviel Suppe<br />

nachkochen. Ähnlich ist es auch beim<br />

Thema Überdosierung. Hier bitte sparsamer<br />

mit den Chemikalien umgehen. Das sage ich<br />

nicht nur wegen der Kosteneinsparung, sondern<br />

vor allem wegen der Gesundheit der<br />

Mitarbeiter.<br />

u Es gibt keine schlechten Reinigungsmittel,<br />

nur falsch eingesetzte oder falsch dosierte.<br />

Für 90 Prozent der Fälle reichen in der<br />

Regel zwei Mittel. Dennoch gilt es, Sonderfälle<br />

zu beachten, da es immer mehr Bodenbeläge<br />

gibt, die selbst Experten schwer<br />

unterscheiden können.<br />

u Am wichtigsten ist die Werkstoffeinteilung<br />

– also die Unterscheidung zwischen<br />

säurebeständigen und nicht beständigen<br />

Werkstoffen. Granit beispielsweise ist ein<br />

Natursteinboden ohne Kalkanteil, da kann<br />

man mit Säure draufgehen. Terrazzo dagegen<br />

ist extrem säureempfindlich, da hier Beton<br />

als Bindemittel dient.<br />

u Bei Unsicherheiten kann man hinter der<br />

Tür an der Heizung mit einem Säure-Tropfen<br />

testen lassen, ob es weiß raucht. Ist dies<br />

der Fall, dann muss die Verwendung <strong>von</strong><br />

Säure natürlich unterlassen werden. Bitte<br />

nie Reinigungskonzentrat pur auf den Boden<br />

bringen, denn jeder Werkstoff nimmt etwas<br />

auf. Was bleibt, ist ein optischer Schaden.<br />

Hoch 2: Maschinen<br />

Uwe Richter, Fachwirt für Reinigungsund<br />

Hygiene<strong>management</strong>, Schulungsleiter,<br />

Numatic International, Hannover<br />

u Seien wir ehrlich: Nach dem Erreichen<br />

des Ziels, beispielsweise nach der Umstellung<br />

auf ein modernes Moppsystem, beginnt<br />

erst die Arbeit, diesen Status auch zu erhalten.<br />

Ich habe erlebt, dass die Reinigungskräfte<br />

trotz neuer Flachpresse die Mopps<br />

noch per Hand auswringen. Diese Mitarbei-<br />

Fotos: Robert Baumann<br />

34 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Report<br />

ter wurden also nicht wirklich mitgenommen.<br />

u Sie können bei der Optimierung <strong>von</strong> Abläufen<br />

sehr viel Zeit sparen – ohne die Leute<br />

dabei zu knebeln. Dies betrifft Themen<br />

wie Arbeitsbreite und Tankvolumen bei Maschinen:<br />

Wenn Sie nicht ständig die Reinigungsflotte<br />

nach 30 Litern ablassen müssen<br />

oder aber, wenn Sie intelligente Schlauchverbindungen<br />

haben.<br />

u Moppboxen, je nach Gewicht mit etwa<br />

zwölf bis 16 vorgetränkten Mopps pro Box,<br />

sind die Zukunft. Diese kommen aus den<br />

Krankenhäusern und werden mittlerweile<br />

auch häufig in Altenheimen eingesetzt, besonders<br />

im Hinblick auf die ergonomischen<br />

Belastungen durch das Bücken. Inzwischen<br />

hat auch die Hotellerie die Moppboxen für<br />

sich entdeckt, vor allem, um Dosierfehler<br />

auszuschließen, denn 20 ml definiert jeder<br />

Mitarbeiter anders…<br />

u Wenn Sie eine Waschmaschine neu anschaffen<br />

wollen, dann können Sie gleich mal<br />

einen ganz großen Schritt gehen, denn die<br />

neue Generation der Maschinen kann die<br />

Moppbezüge im letzten Gang gleich perfekt<br />

dosieren.<br />

u Das Thema Waschkosten und Gewicht<br />

das wird erst jetzt entdeckt. Gerade Unternehmen,<br />

die solche Mopps vermieten, sind<br />

sehr interessiert an diesem Thema, da sie<br />

die Folgekosten im Blick haben.<br />

u Die Wattzahl eines Staubsaugers sagt<br />

nur etwas über die Stromrechnung am Ende<br />

des Monats aus. Fragen Sie beim Staubsauger-Händler<br />

mal nach, um was für einen<br />

Motor es sich handelt: Ist er ein- oder zweistufig?<br />

Hier geht es unter Umständen um die<br />

Verdoppelung der Lebenserwartung.<br />

u 90 Prozent der Folgekosten sind Kabelkosten,<br />

sagt der Verband VDMA. Ein Kabelwechsel<br />

kostet heute 40 bis 50 Euro. Deshalb<br />

immer an ein Kabelschnellwechselsystem<br />

denken! Achten Sie darauf, mit so wenig<br />

Spezialwerkzeug wie möglich zu arbeiten,<br />

so praktikabel und einfach wie möglich.<br />

Hoch 3: Hygiene<br />

Sabine Rose Mück,<br />

Fachwirtin für Reinigungs-<br />

und Hygiene<strong>management</strong>,<br />

zertifizierte<br />

Desinfektorin,<br />

Hygiene Consult<br />

Mück, Cuxhaven<br />

u Juristisch gelten Hygienerisiken<br />

als voll beherrschbar,<br />

da es bekannte<br />

Methoden gibt,<br />

wie zum Beispiel die Händedesinfektion.<br />

Für Sie<br />

bedeutet das eine Beweislastumkehr!<br />

u Sauerstoffabspalter<br />

mögen zwar etwas chemisch<br />

und nach Schwimmhalle riechen, sind<br />

aber sehr gut geeignet, da sie für den Anwender<br />

ungefährlich sind.<br />

u Das Desinfektionsmittel muss einwirken,<br />

denn jedes Mittel hat seine Einwirkzeit. Auf<br />

den Händen beträgt diese wenigstens eine<br />

Minute. Wenn Sie dies nicht beachten, können<br />

Sie es sich auch gleich sparen!<br />

u Auf eine gleichmäßige Flächenbenetzung<br />

achten: Dies gilt als eines der Hauptprobleme<br />

bei der Desinfektion. Beachten<br />

Sie, wie viel Flotte pro Quadratmeter wirklich<br />

im Raum ankommt, damit das Produkt<br />

unter Berücksichtigung <strong>von</strong> Temperatur und<br />

Luftzufuhr auch seine Wirkung entfalten<br />

kann.<br />

u Welche Materialien sind für die Desinfektion<br />

geeignet? Bei einem synthetischen<br />

Band wie einem Gurt dringt Wasser gar nicht<br />

ein, es wird sich also auch nicht mit Flüssigkeit<br />

vollsaugen. Daher muss hier zusätzlich<br />

auch die Mechanik wirken.<br />

u Für Oberflächen gibt es den sogenannten<br />

Cleancard Pro Schnelltest (www.amfora-health-care.de).<br />

Hierbei werden Pads verwendet,<br />

mit deren Hilfe Sie Eiweißfehler und<br />

Tensid-Rückstände (Seifenfehler) nachweisen<br />

können.<br />

u Mit einem pH-Wert-Messstreifen können<br />

Sie bei den Reinigungsprodukten die<br />

Dosierung im Eimer messen oder auch feststellen,<br />

ob eine Fläche wirklich neutral ist<br />

oder bei Seifenfehlern doch alkalische Werte<br />

aufweist.<br />

Hoch 4: Eigenreinigung<br />

Alfred Radtke, Fachwirt für Reinigungsund<br />

Hygiene <strong>management</strong>,<br />

Stadt Cuxhaven<br />

u Wenn man einen Dienstleister ins Boot<br />

nimmt, dann muss gewährleistet sein, dass<br />

auch wirklich alles einwandfrei ist (Arbeitnehmerentsendegesetz).<br />

Der Dienstleister<br />

muss dem Auftraggeber also aufschlüsseln,<br />

wie er zu dem Preis kommt. Das gilt auch,<br />

wenn es nur ein kleiner Auftrag für den Wintergarten<br />

ist. Denn es gibt keine Mindestgröße<br />

beim Umfang, es muss verpflichtend<br />

kontrolliert werden. Das ist vergleichbar mit<br />

dem Autofahren: Bei einem Unfall ist ja auch<br />

nicht das Auto schuld.<br />

u Wir können nicht da<strong>von</strong> ausgehen, dass<br />

der Dienstleister bei zehn Euro pro Stunde<br />

und einem Produktivlohn <strong>von</strong> neun Euro sauber<br />

arbeiten kann. „Wenn Sie fair und rechtens<br />

kalkulieren, dann kommen Sie realistisch<br />

auf 77,74 Prozent Zuschlag.“ 80 Prozent<br />

Zuschlag ist normal laut FKS (Finanzkontrolle<br />

Schwarzarbeit des Zolls), darf aber<br />

nicht pauschal angesetzt werden, sondern<br />

muss immer aufgeschlüsselt werden.<br />

u Wir haben in Cuxhaven ein Sondereinsatzteam<br />

gebildet (SET), das ich für besondere<br />

Einsätze an der langen Leine führe. Diese<br />

Leute arbeiten über ein Stundenkonto,<br />

sie sind Gold wert. Diese Kräfte haben eine<br />

ganz andere Bindung an das Unternehmen.<br />

Da ist es auch okay, wenn ich mal sage, dass<br />

sie ein oder zwei Stunden vor dem eigentlichen<br />

Arbeitsende gehen dürfen.<br />

u Ich nenne unsere Mitarbeiter Servicekräfte,<br />

denn sie können auch mal Sekt ausschenken<br />

oder den Schließdienst übernehmen.<br />

Abwechslung ist schließlich Wertschätzung.<br />

u Und: Es kann nicht schneller gearbeitet<br />

werden als es die Arbeit erfordert.<br />

t Robert Baumann<br />

Weitere Termine<br />

„Reinigung hoch vier“<br />

11. Juni 2013 in Wallenhorst bei Osnabrück<br />

13. Juni 2013 in Köln (wenige Plätze)<br />

29. Oktober 2013 in Erkner bei Berlin<br />

31. Oktober 2013 in Hannover<br />

26. November 2013 in München<br />

28. November 2013 in Speyer<br />

Die Veranstaltungen sind jeweils begrenzt<br />

auf maximal 20 Plätze, um den<br />

Workshop-Charakter zu erhalten. Anmeldung<br />

unter www.vnm-akademie.de<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 35


Report<br />

Essen Sie schon<br />

„klimatarisch“?<br />

Mittwochs wird jedes Hauptgericht klimatarisch, das ist Ziel<br />

der Aktion „KlimaTeller“, die auf dem Deutschen Kongress für<br />

Gemeinschaftsverpflegung im März 2013 in Hamburg vorgestellt<br />

wurde. Aber nicht nur durch bewusste Speisenauswahl<br />

kann in der Großküche etwas für das Klima getan werden,<br />

sondern auch mit einer energieoptimierten Küchenplanung –<br />

und hier ist gar nicht die neueste Küchentechnik das Maß aller<br />

Dinge, sondern die Optimierung der Arbeitsprozesse.<br />

Was kann man in der Großküche für<br />

den Klimaschutz tun? Eine ganze<br />

Menge! „Immerhin sind 20 Prozent<br />

der Treibhausemissionen auf den Ernährungssektor<br />

zurückzuführen. Ein Großteil<br />

der Emissionen entfällt hierbei auf die Herstellung<br />

tierischer Produkte wie Fleisch und<br />

Käse“, erklärt Sebastian Schubert, Initiator<br />

der Aktion „KlimaTeller“ aus Hamburg<br />

auf dem GV-Kongress. Beim KlimaTeller<br />

geht es um aktiven Klimaschutz und Aufklärung<br />

durch einen Aktionstag pro Woche<br />

(siehe auch Kasten Seite 37 links). Ziel dabei:<br />

Mittwochs wird jedes Hauptgericht klimatarisch.<br />

Partner der erfolgreichen Aktion<br />

sind mittlerweile unter anderem die Kantinen<br />

der Studierendenwerke Hamburg sowie<br />

der Unternehmen Otto, Tchibo, DG Hyp,<br />

NDR und LZ Catering.<br />

Was bedeutet klimatarisch?<br />

Was bedeutet nun klimatarisch? Hier<br />

ist zunächst ganz grundsätzlich zu beachten,<br />

dass neben Fleisch auch Milcherzeugnisse<br />

hohe CO 2 -Emissionen verursachen.<br />

Denn durch die zeitintensive Haltung <strong>von</strong><br />

Rindern zur Milchproduktion entstehen<br />

hohe Methanemissionen. Übrigens: Je höher<br />

der Fettgehalt in einem Milchprodukt,<br />

desto mehr Milch wird benötigt und umso<br />

höher ist die CO 2 -Bilanz für dieses Produkt.<br />

„Erstaunlich ist für viele, dass der Transport<br />

nur 13 Prozent der Gesamtemissionen<br />

im Bereich Ernährung ausmacht“, so Sebastian<br />

Schubert. Zwar sind regionale Produkte<br />

meist CO 2 -effizienter als mit dem<br />

LKW oder Schiff transportierte Produkte,<br />

jedoch ist das Einsparpotenzial beim Transport<br />

geringer als gedacht. Ein Beispiel:<br />

u Äpfel aus Neuseeland per Schiff: 513 g<br />

CO 2 /kg<br />

u frische regionale Äpfel: 76 g CO 2 /kg<br />

u zum Vergleich Rindfleisch: 1.550 g<br />

CO 2 /kg.<br />

Zwar weist der ökologische Anbau <strong>von</strong><br />

Produkten eine bessere CO 2 -Bilanz auf als<br />

der konventionelle Anbau, aber auch hier<br />

sind die Unterschiede gering: Eine konventionell<br />

produzierte Kartoffel verursacht<br />

199 g CO 2 /kg, eine Bio-Kartoffel 138g<br />

CO 2 /kg.<br />

Stärkste Effekte bei<br />

Speiseplanumstellung<br />

Am stärksten sind die Einsparpotenziale<br />

bei einer Änderung des Speiseplans.<br />

Wer beispielsweise auf eine vegane Ernährung<br />

umstellt, kann bis zu 80 Prozent CO 2<br />

einsparen. Durch einen verminderten<br />

Fleischverzehr erreicht man immerhin bis<br />

zu 27 Prozent Einsparung. Sebastian Schubert<br />

macht dies wieder an einem Beispiel<br />

deutlich: Durch die Produktion eines Rindersteaks<br />

werden rund 6 kg CO 2 freigesetzt,<br />

Nudeln oder Gnocchi mit Gemüse<br />

kommen aber nur auf 0,3 kg CO 2 .<br />

Durch eine entsprechende Umstellung<br />

des Speiseplans können in diesem Beispiel<br />

also mehr als 5,5 kg CO 2 eingespart<br />

werden.<br />

Es muss jedoch nicht ganz auf Fleisch<br />

verzichtet werden, es reicht schon, auf<br />

Fleischsorten mit einer besseren Klimabilanz<br />

umzusteigen, so setzt beispielsweise<br />

ein Gericht wie Hähnchenbrust<br />

mit Broccoli lediglich<br />

1 kg CO 2 frei. „Das Konzept des<br />

Klimatellers beruht daher darauf,<br />

auf rotes Fleisch wie<br />

Sebastian Schubert,<br />

„KlimaTeller“, Hamburg<br />

Rind, Lamm und Schwein sowie auf Milchprodukte<br />

mit mehr als 15 Prozent Fett (zum<br />

Beispiel Sahne oder Käse) zu verzichten.<br />

Dafür werden emissionsärmere Produkte<br />

wie Gemüse, Getreide, Obst, Fisch oder Geflügel<br />

verwendet“, erklärt Sebastian Schubert.<br />

Klima-Teller im Betriebsrestaurant<br />

Wie die Umsetzung der Aktion Klima-<br />

Teller in einem Betriebsrestaurant aussehen<br />

kann, erläuterte auf dem GV-Kongress<br />

Markus Geyr, Geschäftsführer <strong>von</strong> LZ Catering,<br />

einer 100-prozentigen Lufthansa-Tochter<br />

mit 18 Betriebsrestaurants und drei Bis -<br />

tros sowie über 25.000 zu verpflegenden<br />

Gästen pro Tag. In zwei Betriebsrestaurants<br />

in Hamburg ist im Juli letzten Jahres der KlimaTeller<br />

eingeführt worden. „Wichtig war<br />

zunächst das Einverständnis des Managements<br />

und der beteiligten Betriebe sowie<br />

eine Schulung der Mitarbeiter,<br />

denn alle müssen das Thema<br />

mittragen“, so der Geschäftsführer.<br />

Über Plakate, Aufsteller<br />

und Info-Broschüren<br />

wurden die<br />

Gäste über die Aktion<br />

informiert. Schließlich<br />

mussten die Speisepläne<br />

umgestellt und<br />

beispielswei-<br />

Fotos: Alexandra Höß<br />

36 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Report<br />

Markus Geyr, LZ Catering, Hamburg<br />

se Alternativprodukte wie Pizza-Käse light<br />

und Geflügelwurst gesucht werden. Auf einem<br />

Informationsstand in den Betriebsrestaurants<br />

wird wöchentlich über die bis dahin<br />

eingesparten CO 2 -Äquivalenten informiert.<br />

Bei zirka 3400 Mittagsgerichten pro<br />

Tag in beiden Betriebsrestaurants kam man<br />

bis März dieses Jahres schon auf 25.000 kg<br />

CO 2 -Einsparungen. Pro Gericht bedeutet<br />

dies eine Einsparung <strong>von</strong> 28 Prozent.<br />

Das Feedback der Gäste ist zum großen<br />

Teil positiv, die Gäste nehmen auch die angebotenen<br />

Infos und Rezepte sehr interessiert<br />

auf. Es gab aber auch kritische Stimmen<br />

wie zum Beispiel „Ich möchte nicht<br />

mehr gezwungen werden, durch den eingeführten<br />

KlimaTeller das zu essen, was ich<br />

gar nicht mag“ oder auch „Der Verzicht auf<br />

rotes Fleisch an einem Tag pro Woche ist<br />

zum Teil ein Problem für uns Gäste“.<br />

KlimaTeller – der leckere<br />

Klimaschutz<br />

Hinter dem Projekt KlimaTeller steckt<br />

eine Gruppe <strong>von</strong> Studierenden und<br />

Doktoranden in Hamburg, die sich für<br />

mehr Klimaschutz im Alltag einsetzt.<br />

Die Gruppe konnte zahlreiche Firmenpartner<br />

und deren Betriebsrestaurants<br />

für die Umsetzung des KlimaTellers gewinnen.<br />

Der erste Partner war das Studierendenwerk<br />

Hamburg. Im April 2012<br />

schloss sich Otto an und ab Juli 2012<br />

beteiligen sich acht weitere Unternehmen<br />

(unter anderem NDR, HSH<br />

Nordbank, Tchibo) an dem Projekt. Finanziert<br />

wird es durch Fördergelder<br />

der Hamburger Behörde für Stadtentwicklung<br />

und Umwelt (BSU). Für den<br />

KlimaTeller und zukünftige Projekte<br />

für mehr Nachhaltigkeit wurde im letzten<br />

Jahr der Verein GreenFlux gegründet.<br />

Weitere Infos: www.klimateller.de<br />

(unter dem Menüpunkt Downloads finden<br />

sich Infos für die Gemeinschaftsverpflegung).<br />

Unkompliziert ist die Umsetzung der Aktion<br />

in die Praxis. „Man kann einen aktiven<br />

Beitrag zum Klimaschutz leisten, der wissenschaftlich<br />

belegt und leicht nachvollziehbar<br />

ist“, resümiert Markus Geyr. Auch<br />

sei es vorteilhaft für die Umsetzung in den<br />

Restaurants, dass am Klimatag kein vollständiger<br />

Verzicht auf Fleisch gefordert wird.<br />

Energieoptimierte Küchenplanung<br />

Zum Thema Nachhaltigkeit in der GV gehört<br />

nicht nur die Ernährung, sondern auch<br />

die Küchentechnik ist ein wichtiger Faktor.<br />

„Wenn man einen GV-Betrieb nachhaltig<br />

und energieoptimiert ausrichten will, genügt<br />

es nicht, einen neuen Kombidämpfer<br />

anzuschaffen, sondern eine ganzheitliche<br />

Lösung muss her“, erklärt Peter Adam-Luketic,<br />

Geschäftsführer vtechnik Planung,<br />

Gaggenau, auf dem GV-Kongress. Laut dem<br />

Küchenplaner sollte man sich nicht zu<br />

schnell mit der Technik beschäftigen, sondern<br />

zunächst ein Konzept in den Vordergrund<br />

stellen und Leitziele definieren.<br />

Am Beispiel des Neubaus der Betriebsgastronomie<br />

der Juwi AG in Wörrstadt, einem<br />

Projektentwickler und Betreiber <strong>von</strong><br />

energiefreundlichen Anlagen, zeigte Adam-<br />

Luketic ein Konzept für radikale Energieeinsparlösungen<br />

auf. Als Leitziele wurden hier<br />

unter anderem definiert, ein Benchmark für<br />

eine Energiesparküche zu schaffen sowie zu<br />

100 Prozent regenerative Energiequellen zu<br />

nutzen. Als erster Meilenstein wurde die Fläche<br />

um 30 Prozent reduziert. „Flächen zu reduzieren,<br />

heißt immer zu sparen, denn die<br />

Lüftung und Heizung sind die größten Energiefresser“,<br />

so der Küchenplaner. Eine zweite<br />

Maßnahme ist ein intelligenter Energiemix.<br />

So werden beispielsweise alle Kombidämpfer<br />

mit Gas betrieben. Das Biogas wird<br />

aus dem Nassmüll gewonnen.<br />

Küchengeräte oft nur zu<br />

30 Prozent ausgelastet<br />

Außerdem wichtig: die Prozesse und<br />

Nutzungszeiten zu optimieren. Hier stellt<br />

Peter Adam-Luketic klar: „Nur wenn sich jemand<br />

in seiner Küche auskennt, kann er<br />

auch Energie sparen.“ Denn rund 70 Prozent<br />

der Energieeinsparungen erfolgen<br />

durch Prozessoptimierungen und nicht<br />

durch Technik. So sind die Großküchengeräte<br />

meist nur zu 30 Prozent ausgelastet,<br />

30 Prozent entfallen auf Reinigung und 40<br />

Prozent auf Stillstand. Hier muss laut Adam-<br />

Luketic Disziplin eingehalten werden bei der<br />

Küchenplanung: „Natürlich möchte jeder<br />

Koch gern ein Gerät mehr haben, doch dem<br />

muss man entgegenwirken.“ Durch Maßnahmen<br />

wie Nachtgaren oder zeitversetztes<br />

Spülen steigt die Geräteauslastung. Weniger<br />

Geräte bedeuten auch weniger Fläche<br />

und weniger Betriebskosten (Personal, Energie,<br />

Chemie).<br />

Ein Beispiel dazu aus der Spülküche:<br />

Bei konventionellen Spülzeiten während des<br />

Produktionsprozesses liegt die Spitzenlast<br />

bei bis zu 1.500 kW. Beim neuen Konzept<br />

des Spülens zwischen 18 und 19.30 Uhr und<br />

nur möglichst wenig während der Produktion<br />

liegt die Spitzenlast nur noch bei 600<br />

kW.<br />

52 weitere Energiesparmaßnahmen<br />

wurden bei diesem Küchenneubau umgesetzt.<br />

So wurden zum Beispiel Kühlzellen<br />

als Block im Vorraum mit einem Luftpolster<br />

geplant. „80 Prozent der Kälteverluste gehen<br />

über den Standort, beispielsweise wenn<br />

dieser sich im warmen Bereich befindet“,<br />

so der Küchenplaner.<br />

Die Energieeinsparungen insgesamt<br />

können sich sehen lassen. So liegen durchschnittliche<br />

Verbrauchsdaten bei einem Primärenergiebedarf<br />

<strong>von</strong> 3,6 kWh je Mahlzeit.<br />

In der neuen Großküche <strong>von</strong> Juwi liegt dieser<br />

Wert bei 1,93 kWh je Mahlzeit. Damit<br />

konnten an 120 Arbeitstagen rund 242.000<br />

kWh und damit auch 174 t CO 2 eingespart<br />

werden.<br />

t Alexandra Höß<br />

Fachtagung des Vdf<br />

Schlagwort<br />

„Lebensmittel-<br />

Punkt“<br />

„Lebensmittelpunkt“ ist das Schlagwort<br />

der 30. Fachtagung des Verbands<br />

der Fachplaner Gastronomie, Hotellerie,<br />

Gemeinschaftsverpflegung (VdF).<br />

In welchem Wechselspiel stehen Lebensmittel<br />

mit Planung, Technik und<br />

Ökologie? Dieser Frage stellen sich am<br />

14. Juni 2013 acht Referenten in Würzburg<br />

und spannen dabei einen Bogen<br />

<strong>von</strong> verschiedenen Planer-Strategien<br />

und Produktionsphilosophien bis hin<br />

zu den lokalen und globalen Auswirkungen<br />

auf und <strong>von</strong> Lebensmitteln:<br />

Wie steht es um die Klimabilanz <strong>von</strong><br />

Tiefkühlkost und klimaschonende<br />

Speisepläne? Welche Effekte haben<br />

verschiedene Produktionsstrategien<br />

auf wirtschaftliche Parameter wie Abfall,<br />

Küchenfläche und Personal? Und<br />

was kann man gegen Lebensmittelverschwendung<br />

und für Welternährung<br />

tun? Darüber werden die Experten, allen<br />

voran Professor Hartwig de Haen,<br />

Präsidiumsmitglied der Welthungerhilfe,<br />

diskutieren. Weitere Informationen<br />

unter www.vdfnet.de. t<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 37


Marktplatz<br />

Internorga Spezial<br />

Hersteller: Allclean<br />

Name: Allround-Cleaner<br />

Produkt: Reinigungsmaschine<br />

Der Allround-Cleaner <strong>von</strong> Allclean bietet eine effektive Nassreinigung bei leichtem<br />

Handling. Die Maschinen mit Arbeitsbreiten <strong>von</strong> 24, 34 oder 44 cm sind<br />

vielseitig einsetzbar zum Grundreinigen, Teppichreinigen, Unterhaltsreinigen<br />

und Polieren. Geeignet sind sie für fast alle Hart- und Teppichböden. „Sehr gut<br />

bewährt haben sich die wendigen Maschinen auch auf stark verschmutzten Küchenböden“, berichtet Allclean-Verkaufsleiter Gerhard<br />

Pfeiler auf der Internorga. Die Reinigungswirkung beruht auf einem Kontrarotationsprinzip der robusten Bürsten. Der Wasser- und Chemieverbrauch<br />

ist minimal, es muss kaum Kraft aufgewendet werden und die niedrige Bauhöhe erlaubt ein Unterfahren <strong>von</strong> Einrichtungsgegenständen.<br />

Weitere Vorteile sind ergonomische Griffgestaltung für belastungsarmes Arbeiten sowie der geräuscharme Betrieb.<br />

I www.allclean.de<br />

Hersteller: Bartscher<br />

Name: M+E-Serie<br />

Produkt: Kombidämpfer<br />

Hersteller: ilotec<br />

Name: Der Butterspender<br />

Produkt: Butterspender<br />

Kombidämpfer sind in der zeitgemäßen Küche unersetzlich geworden.<br />

Mehr Leistungsmerkmale bei fast gleichem Preis bietet die neue M+E-<br />

Serie <strong>von</strong> Bartscher. Die neuen zwei- bzw. dreistufig regelbaren Lüftergeschwindigkeiten<br />

bieten bedarfsgerechte Einstellungen für die Abstimmung<br />

auf das jeweilige Gargut. Ein verschließbarer Wrasenabzug ermöglicht die<br />

Intensivbeschwadung für Speisen, die einer hohen Befeuchtung bedürfen, und<br />

die Lüfterräder sorgen für eine gleichmäßige Luftverteilung. Die Kombidämpfer<br />

sind wahlweise mit einem manuellen oder einem digitalen Steuerungselement<br />

erhältlich und sollen aufgrund ihrer intuitiven Bedienbarkeit auch ohne<br />

Vorkenntnisse einfach zu handhaben sein.<br />

I www.bartscher.de<br />

Wer kennt das Problem nicht vom Frühstücksbuffet: Entweder muss man die<br />

Butter aus dem Eiswasser fischen oder sie zerfließt auf dem Teller, noch<br />

schlimmer, sie wird in umweltbelastenden Kleinpackungen angeboten. Eine<br />

Lösung bietet der Butterspender <strong>von</strong> ilotec. Er portioniert Kleinportionen Butter<br />

(jeweils 12 Gramm) auf Knopfdruck auf den Teller des Gastes, streichzart und hygienisch.<br />

Der Spender wird mit 2,5 kg gängiger Standardbutter befüllt, diese wird<br />

permanent auf 6 Grad Celsius gekühlt, so dass die Butter den ganzen Tag über im<br />

Gerät bleiben kann. Die Nachfüllung ist einfach, zum Lieferumfang gehören mehrere<br />

Edelstahlkartuschen, die befüllt in der Kühlung bereitgehalten werden und mit wenigen<br />

Handgriffen eingesetzt werden können.<br />

I www.butterspender.de<br />

Hersteller: dbl – Deutsche Berufskleider Leasing GmbH<br />

Name: Gastrotrends 2013<br />

Produkt: Berufskleidung<br />

Bei der Berufsmode liegen in diesem Jahr frische Farben und mehr Silhouette<br />

im Trend. Bei den Farben überraschen ungewohnte Kombinationen<br />

wie ein Duo aus hellem Kiwigrün beim Shirt und dunklem Moccabraun bei<br />

der Bistroschürze. Eine weitere Knallfarbe ist Orange, sie setzt in Kombination<br />

mit gedeckten Tönen frische Akzente. Im Service ist der Trend zur Bluse ungebrochen.<br />

Ebenso in sind sportliche Poloshirts, gern in Kombination mit Latz- und<br />

Bistroschürzen. In der Küche bleibt jedoch alles beim Alten: Die weiße Kochjacke<br />

ist weiter gefragt. Akzente setzen hier lediglich dezente Biesen in Bordeaux<br />

oder Schwarz. Dazu werden immer häufiger Klassiker wie karierte Pepita-Kochhosen<br />

oder auch gestreifte Stresemann-Kochhosen getragen.<br />

I www.dbl.de<br />

38 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013


Hersteller: Elbler GmbH<br />

Name: elbler ebbe/elbler flut<br />

Produkt: Bio-Cider<br />

Marktplatz<br />

Internorga Spezial<br />

Seit einem Jahr auf dem Markt ist ein Apfel-Cider <strong>von</strong> der Elbe. „Der Cider wird im Alten Land<br />

vor den Toren Hamburgs produziert, einem der besten Apfelanbaugebiete der Welt“, erklärt<br />

Firmenchef Stefan Wächter. Der Cider wird aus 100 Prozent Bio-Äpfeln gewonnen und<br />

kommt ohne Zuckerzusatz, Farb-, Konservierungs- und Aromastoffe aus. elbler ebbe ist lieblich<br />

und mild im Geschmack und erfrischt mit nur 2,5 Prozent Alkohol. elbler flut ist mit 5,0 Prozent<br />

Alkohol die stärkere Variante und hat einen fruchtigen, leicht trockenen Geschmack. Sehr gern<br />

getrunken wird er mittlerweile nicht nur in Gastronomiebetrieben im Alten Land, sondern auch<br />

Tim Mälzer hat den Bio-Cider in seinem Szene-Restaurant „Bullerei“ in Hamburg im Programm.<br />

I www.elbler.de<br />

Hersteller: Emils Feinkost<br />

Name: Emils Dressing<br />

Produkt: Bio-Fertigsaucen<br />

Für alle, die bisher Fertigsaucen gemieden<br />

haben, bietet Emils Feinkost<br />

eine Alternative: drei Bio-Dressings<br />

& Dips ganz ohne Zusatzstoffe wie<br />

Zitronensäure oder Verdickungsmittel,<br />

ohne Pasteurisation und ohne Zucker.<br />

Ein Ex-Unternehmensberater und ein<br />

Ex-Werber haben ihre Jobs gekündigt,<br />

um Emils zu gründen. Die Dressings in<br />

den Geschmacksrichtungen Honig &<br />

Senf, Tomate & Rosmarin sowie Walnuss<br />

sind ohne Kühlung haltbar und auf<br />

Anfrage auch als Großgebinde für Großverbraucher<br />

erhältlich. Partner bei der<br />

Herstellung sind die Reha-Werkstätten<br />

des Stuttgarter Rudolf-Sophien-Stifts;<br />

hier werden Menschen in die Produktion<br />

eingebunden, die es im Alltag nicht<br />

einfach haben.<br />

I www.emils.com<br />

Hersteller: Byodo<br />

Name: CateringLine<br />

Produkt: Bio-Tomaten-Sauce<br />

Bio vom Feinsten will die Naturkostmarke<br />

Byodo bieten. Mit der speziellen CateringLine<br />

werden auch Großverbraucher<br />

beliefert. Neu ist hier eine Tomaten-Sauce-Basis<br />

im 2-, 5-, und 10-l-Gebinde. Bestehend aus<br />

Bio-Tomaten, Zwiebelstückchen und mildem<br />

Sonnenblumenöl eignet sich das fruchtig-intensive<br />

Convenience-Produkt für feine Pasta-<br />

Saucen oder als Basis für italienische Pizza.<br />

Ebenfalls neu ist die praktische 3-l-Bag-in-Box<br />

für das Bratöl Klassik sowie das Sonnenblumenöl<br />

extra mild. Um für die Gemeinschaftsverpflegung<br />

den Umstieg auf Bio zu erleichtern,<br />

bietet Byodo schon seit einiger Zeit Koch-<br />

Workshops mit dem Bio-Spitzenkoch Konrad<br />

Geiger an. Neu ist ein Workshop mit dem<br />

Schwerpunkt Kita & Co.<br />

I www.byodo.de<br />

Hersteller: J.J. Darboven<br />

Name: Tea Diamond Cool Collection<br />

Produkt: Kalt aufgießbarer Eistee<br />

Das Hamburger Unternehmen J.J. Darboven steht<br />

neben Kaffee auch für seine Eilles-Tee-Kreationen.<br />

Nun bietet der Heißgetränkespezialist eine eiskalte<br />

Innovation: die kalt aufgießbaren Eistees Tea Diamond.<br />

Ob grüner Tee mit erfrischender Pfefferminze,<br />

Schwarztee mit weißem Pfirsich, aromatisierter Früchtetee<br />

oder Rotbusch-Tee mit exotischem Passionsfrucht-<br />

Geschmack: Die ungezuckerten Tee-Sorten werden mit<br />

10 bis 15 Grad kaltem Leitungswasser oder stillem Wasser<br />

aufgegossen und haben eine Ziehzeit <strong>von</strong> fünf bis<br />

zehn Minuten.<br />

I www.darboven.com<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 39


Report<br />

Fachtagung<br />

Betreuung im Fokus<br />

Eine Fachtagung mit rund 80 Teilnehmern rundete den diesjährigen<br />

Bundesleistungswettbewerb in Göppingen im März 2013 ab.<br />

Zum ersten Mal hatte den Wettbewerb ja mit David Rummeney<br />

ein Mann gewonnen (wir berichteten in <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4/2013).<br />

Das Motto der Tagung „Betreuung im Fokus“ am 9. März 2013<br />

wurde unter anderem <strong>von</strong> drei Professoren/-innen mit Leben erfüllt.<br />

„Achtsamkeit ist die Grundlage der Hauswirtschaft“, sagte Prof.<br />

Dr. Franz Schulz-Nieswandt, Universität Köln. Er schenkte den Teilnehmern<br />

mit seiner soziologischen Ansicht folgende Gedanken zum<br />

Thema Achtsamkeit:<br />

u Indem man anderen hilft, macht man diese auch <strong>von</strong> sich abhängig.<br />

u Alte Menschen sind keine Kinder – Babytalk in der <strong>Pflege</strong> hat nichts<br />

mit Achtsamkeit zu tun.<br />

u Jeder Mensch ist nur begreifbar im Knotenpunkt seiner sozialen Beziehungen.<br />

u Professionalität ist, sein eigenes Drehbuch zu hinterfragen und<br />

nicht, das Gleiche immer besser zu machen.<br />

u Verzichten Sie wo immer möglich, auf Kontrolle!<br />

u Nur Menschen, die ein gesundes „Ich“ haben, können zu anderen<br />

„Du“ sagen.<br />

Do it yourself – das ist unser Trend!<br />

Prof. Dr. Ulrike Pfannes, HAW Hamburg, schwörte die Teilnehmer/innen<br />

gleich zu Beginn auf die Wiederentdeckung des Handgemachten<br />

ein. „Do it yourself ist überall: Schauen Sie sich mal um, Häkeln,<br />

Stricken oder Kochen, Einmachen oder Cup Cakes backen.“ Hier<br />

sei ein riesiger Markt entstanden und im Prinzip sei dies nichts anderes<br />

als Hauswirtschaft im neuen Gewand. Mit der hauswirtschaftlichen<br />

Betreuung liegt die Hauswirtschaft damit genau im Trend. Denn<br />

nicht nur in privaten Haushalten, sondern auch in sozialen Einrichtungen<br />

wird der Alltag durch Hauswirtschaft ermöglicht und professionell<br />

unterstützt.<br />

„Die Entwicklung geht <strong>von</strong> zeitfüllenden Beschäftigungen hin zu<br />

aktiven sinnstiftenden Tätigkeiten, die mit der Lebenswelt der Nutzer/innen<br />

eng verknüpft sind“, so Prof. Pfannes. Das bedeutet also,<br />

dass die Angebote ausdrücklich über Beschäftigungsangebote mit<br />

festem Ort und Uhrzeit hinaus gehen. Die Betreuer haben die Aufgabe,<br />

als Vorbild bzw. Experte/-in gemeinsam sinnstiftend zu arbeiten.<br />

Näher erläutert wird das Konzept in der Veröffentlichung „Den Alltag<br />

leben!“ unter www.dghev.de.<br />

Basiswissen fehlt<br />

Prof. Dr. Elisabeth Leicht-Eckardt, Hochschule Osnabrück, stellte<br />

dar, wie dieses Umdenken sich in den Köpfen und Lehrplänen niederschlagen<br />

müsste: „Das Thema Nachhaltigkeit sehe ich in der Hauswirtschaft<br />

schon gut verankert, das haben wir schon gemacht, als der<br />

Begriff noch nicht in aller Munde war.“ Für sie immer wieder überraschend<br />

ist, dass das Basiswissen zum Thema Haushalt fehlt, selbst bei<br />

Studenten, die Ökotrophologie studieren möchten, also schon einen<br />

Bezug zum Thema haben. „Die sind ganz anders geprägt, Fertiggerichte<br />

und Pizzadienst sind längst Teil des Lebens.“<br />

Leicht-Eckardts Idee, um das zu ändern: „Suchen wir uns Verbündete<br />

statt zu jammern. Hauswirtschaft muss ein Bild bekommen:<br />

wo sind denn wir als Hauswirtschafts-Experten gewesen bei den Talkshows<br />

zum Thema Pferdefleisch in Fertiggerichten oder Verbrauchertäuschung?“<br />

Wie gut, dass <strong>von</strong> den wichtigen deutschen Verbänden die Vertreterinnen<br />

in Göppingen diesen Aufruf hörten. t Robert Baumann<br />

Das Fachmagazin für Führungs-<br />

in der Hauswirtschaft<br />

<strong>rhw</strong><br />

rationelle hauswirtschaft<br />

kräfte<br />

<strong>management</strong><br />

Impressum<br />

Herausgeberin: Beatrix Bierschenck<br />

Redaktionsdirektorin: Dr. Angelika Schaller<br />

Chefredaktion: Robert Baumann (verantwortlich),<br />

Tel.: (0 89) 31 89 05-20, E-Mail: robert.baumann@vnmonline.de<br />

Redaktion: Dorothea Kammerer,<br />

Alexandra Höß (Hamburg), E-Mail: alexandra.hoess@vnmonline.de,<br />

E-Mail: <strong>rhw</strong>.redaktion@vnmonline.de, Internet: www.<strong>rhw</strong>-<strong>management</strong>.de<br />

Redaktionsbeirat:<br />

Susanne Ahrndt, Claudia Dirschauer, Martina Feulner, Prof. Elke Huth, Dr. Renate<br />

Kappel, M. Christine Klöber, Sascha Kühnau, Prof. Dr. Ingrid-Ute Leonhäuser,<br />

Elke Merz-Schluck, Prof. Dr. Horst Pichert, Prof. Dr. Margarete Sobotka,<br />

Prof. Dr. Margot Steinel, Ute Krützmann<br />

Layout: Joachim Ullmer<br />

Anzeigen:<br />

Verlags-, Vertriebs- und Anzeigenleitung:<br />

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Zur Zeit gültige Anzeigenpreisliste Nr. 33 a vom 1. Oktober 2012<br />

Marketingleitung: Burkhard P. Bierschenck<br />

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Jahresabonnement 96,00 Euro/192,00 SFr.<br />

Für Referendare, Studenten, Schüler und Azubis gegen Einsendung<br />

einer entsprechenden Bescheinigung 48,00 Euro/96,00 SFr.<br />

Einzelheft 11,50 Euro/23,00 SFr.<br />

Die Euro-Preise beinhalten die Versandkosten für Deutschland und Österreich,<br />

die SFr-Preise die Versandkosten für die Schweiz. Bei Versand ins übrige Ausland<br />

werden die Porto-Mehrkosten berechnet.<br />

Die Abo dauer beträgt ein Jahr. Das Abo verlängert sich automatisch um ein weiteres<br />

Jahr, wenn es nicht zwei Monate vor Ablauf schriftlich gekündigt wird.<br />

Rabatte für Sammelabonnements auf Anfrage.<br />

SCHULEN, KLASSEN, LEHRER:<br />

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HypoVereinsbank München 207 888, (BLZ 700 202 70)<br />

Postbank München 389 80-806, (BLZ 700 100 80)<br />

Stadtsparkasse München 42 173 823 (BLZ 701 500 00)<br />

Schweiz: Postscheckamt Basel 40-13511-6<br />

Verlagskonto für Abonnementgebühren:<br />

HypoVereinsbank München 27 38 775, (BLZ 700 202 70)<br />

Gerichtsstand: München<br />

40 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5·2013


Stellenanzeige<br />

Mit den fünf Kliniken Bogenhausen, Harlaching, Neuperlach, Schwabing, Thalkirchner Straße und den Ser vicebetrieben Akademie,<br />

Blutspendedienst, Facility Management und Medizet bieten wir eine umfassende Versorgung auf höchstem medizinischen und<br />

pfl egerischen Niveau. Wir versorgen knapp ein Drittel aller Patientinnen und Patienten in München und Region und sind damit<br />

führend unter den bayerischen Klinikunternehmen.<br />

Für den Patientenservice der Med. Geschäftsführung suchen wir zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine<br />

Leitung Service und Hauswirtschaft (w/m) sowie eine<br />

Stellv. Leitung Service und Hauswirtschaft (w/m)<br />

für 38,5 Std./Woche. Teilzeitbeschäftigung ist möglich. Die Stellen sind unbefristet zu besetzen.<br />

Gesamtverantwortung für die Bereiche:<br />

Information und Telefonzentrale, Unterhaltsreinigung, Bettenaufbereitung, Textilversorgung, Serviceassistenten sowie Patiententransportdienste.<br />

Das Aufgabengebiet umfasst<br />

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Wir erwarten<br />

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Wir wünschen uns <br />

Wir bieten<br />

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bewerber<strong>management</strong>@klinikum-muenchen.de<br />

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Städt. Klinikum München GmbH<br />

Personal und Soziales<br />

Personalbetreuung<br />

Fritz-Erler-Str. 30<br />

81737 München<br />

www.klinikum-muenchen.de<br />

<strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 5 · 2013 41


Stellenangebote<br />

Die Evangelische Akademie Tutzing ist eine Tagungs- und<br />

Studienstätte, deren Räume im Schloss Tutzing am Starnberger<br />

See untergebracht sind. Sie ist ein Ort der Begegnung für<br />

Menschen unterschiedlicher Herkunft und Über zeugung, für<br />

verschiedene Gruppen und Institutionen der Gesellschaft.<br />

Jährlich werden durchschnittlich 180 Veranstaltungen unterschiedlichster<br />

Größe mit insgesamt 15.000 Gästen durchgeführt.<br />

Zum 1. November 2013 suchen wir eine Führungspersönlichkeit<br />

mit profunden Kenntnissen und Fähigkeiten im Bereich<br />

Management/Hotellerie/Gastronomie/Hauswirtschaft in Vollzeit<br />

als<br />

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Als Leiter/in tragen Sie Verantwortung für den reibungslosen<br />

Betriebsablauf im hauswirtschaftlichen Bereich sowie für eine<br />

entsprechende, die Besonderheiten unseres Hauses hervorhebende<br />

Atmosphäre. Sie nutzen dabei die Kenntnisse und<br />

Fähigkeiten der Bereichsleitungen in Belegungs<strong>management</strong>,<br />

Küche/Service und Hausreinigung. Sie schaffen für die Ihnen<br />

unterstellten Beschäftigten ein motivierendes Arbeitsumfeld<br />

und arbeiten nach den Grundsätzen des Nachhaltigkeits<strong>management</strong>s.<br />

Sie sind direkt dem Geschäftsführer unterstellt.<br />

In dieser verantwortungsvollen Leitungsaufgabe erwarten wir<br />

<strong>von</strong> Ihnen<br />

t Mehrjährige Erfahrungen in entsprechenden Leitungsfunktionen<br />

t Persönliche Führungskompetenz und Freude am Beruf<br />

t Fähigkeit zur Teamarbeit und Kooperationsbereitschaft<br />

t Organisationstalent und Kreativität<br />

t Gute Englischkenntnisse<br />

t EDV-Kenntnisse bzw. die Bereitschaft, sich diese anzueignen<br />

t Zugehörigkeit zur Evangelischen Kirche oder einer Kirche<br />

der ACK<br />

Anstellung und Vergütung richten sich nach TV-L mit Zusatzversorgung<br />

sowie den im öffentlichen Dienst üblichen Sozial -<br />

leistungen.<br />

Wir freuen uns auf Ihre schriftliche Bewerbung<br />

bis zum 31. Mai 2013:<br />

Evangelische Akademie Tutzing<br />

z. Hd. Frau Müller<br />

Schlossstraße 2+4, 82327 Tutzing<br />

Tel.: 0 81 58 / 25 11 42<br />

E-Mail: mueller@ev-akademie-tutzing.de<br />

www.ev-akademie-tutzing.de<br />

Hauswirtschafterin<br />

Interessanter großer Geschäftshaushalt in Ffm mit kleiner<br />

Familie sucht eine nette und erfahrene Mitarbeiterin (NR) als<br />

Führungsperson mit guten Kochkenntnissen.<br />

Wir leben in einem gepflegten Umfeld und bieten eine Vollzeitstelle<br />

mit weiteren Kollegen an.<br />

Wohnungssuche und gute Bezahlung als Gegenleistung.<br />

Referenzen erwünscht.<br />

mail@b-hennig.de, mobil: 01 72/6 92 41 03<br />

k mpass<br />

Fernlehrgänge<br />

Präsenz- und<br />

Fernlernen<br />

Qualitäts<strong>management</strong> in der Hauswirtschaft<br />

Hygienebeauftragte/r für die Hauswirtschaft<br />

in sozialen Einrichtungen<br />

Kostenrechnung und Controlling für die Hauswirtschaft<br />

Hauswirtschaftliche Fachkraft für Ernährung<br />

in sozialen Einrichtungen<br />

Prüfungsorte: Wesel, Stuttgart, Leipzig, Hamburg<br />

Informationen unter: Telefon. 0281 82829<br />

www.kompass-wesel.de www.fernlehrgang-hauswirtschaft.de<br />

Fortbildung<br />

In Kooperation mit dem<br />

Deu<br />

Zert<br />

Deutsche Zertifizierung<br />

DIN ISO 29990:2010<br />

QUALITÄTSGEPRÜFTER<br />

BILDUNGSDIENSTLEISTER<br />

Service<br />

Sie ziehen um? Beachten Sie bitte, dass der Postnachsende<br />

an trag NICHT für Zeitschriften und Zeit un gen gilt.<br />

Bitte informieren Sie also bei Umzug direkt unseren Abo-Vertrieb.<br />

Bitte wenden Sie sich an: Leserservice, Verlag Neuer Merkur,<br />

65341 Eltville, Tel.: (0 61 23) 9 23 82 30<br />

<strong>Vorschau</strong> auf die Juni-Ausgabe 2013<br />

Hauswirtschaft im Kloster<br />

Die Hauswirtschaftsleiterin der Benediktinerinnen-Abtei Mariendonk<br />

am Niederrhein hat mitunter ganz andere Probleme<br />

zu lösen als wie wir sie kennen – und geht ganz entspannt mit<br />

dieser anderen Welt um.<br />

Arbeitsmarkt Privathaushalt<br />

Nicht zuletzt die aktuellen Ergebnisse der Verbleibstudie<br />

aus Bayern werden zeigen, wie wichtig der Privathaushalt als<br />

Arbeitgeber ist. Wir sprachen deshalb mit Doris Demmel, die erfolgreich<br />

einen Dienst für ambulante Hauswirtschafts-Dienstleistungen<br />

in Oberbayern führt.<br />

Anzeigenschluss: 6. 5. 2013 Redaktionsschluss: 3. 5. 2013<br />

42 <strong>rhw</strong> <strong>management</strong> 4·2013


Ratgeber bei BC Publications<br />

Nicht schlank? Na und! –<br />

Weg vom Diätfrust und einfach gut leben!<br />

Nicht schlank und trotzdem glücklich? Für viele sind persönliches Wohlempfinden und soziale<br />

Anerkennung eng an das Körpergewicht und die Figur gebunden. Doch enden Abnehmversuche<br />

oft mit dem Jojo-Effekt und zusätzlicher Frustration. Angelika Diem zeigt in ihrem<br />

Ratgeber, wie es sich mit kleinen Umstellungen ohne Hungerkur und Fitnesswahn auch mit<br />

runderen Formen gut und gesund leben lässt.<br />

Der Ratgeber vereint Erfahrungswerte und Tipps der Autorin mit Experteninterviews, in<br />

denen Schulmediziner und Naturheilkundler, Ernährungs- und Stilberater sowie weitere Fachkundige<br />

gleichermaßen zu Wort kommen.<br />

Foto: R-J-Seymour/iStockphoto<br />

14,80 Euro | ISBN 978-3-941717-07-7 | 144 Seiten | gebunden | 1. Auflage November 2012<br />

Jetzt bestellen:<br />

Telefon (0 79 53) 7 18 90 09 | buchbestellung@bc-publications.de | www.bc-publications.de

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